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Sturm-Warnung im AllNeu entwickelte Methode erlaubt den Forschern exakter als bisher für Astronauten gefährliche Ionenstürme vorherzusagen
Partikelströme, die während einer Sonnen-Eruption von unserem Zentralgestirn ausgesandt werden, erhöhen das Krebsrisiko signifikant. Das Erdmagnetfeld schütz normalerweise vor diesem Teilchenregen und bewahrt die Oberfläche und Astronauten in niedrigen Orbits vor den gefährlichen Auswirkungen. Die mittelfristig geplanten Raum-Missionen zum Mond müssen jedoch ohne diesen Schutz auskommen. Wie Physiker nun entdeckten kann ein von der Sonne ausgehender Elektronenfluss als Indikator für kommende Ausbrüche herangezogen werden und so die Astronauten warnen.
Gefährliche IonenAls gefährlichste Partikel gelten Ionen, also Atome, die einige oder alle Elektronen verloren haben. Diese schweren Teilchen sind in der Lage DNA-Stränge zu zerschlagen und können dadurch Krebs und andere ernste Gesundheitsprobleme verursachen. Freie Elektronen stellen ebenfalls eine Bedrohung dar, allerdings vor allem für Satelliten und weniger für die Gesundheit der Raumfahrer.
Bisher war bereits bekannt, dass dem Ionenstrom bei Sonnen-Eruptionen eine erhöhte Anzahl von Elektronen vorausgeht. Dennoch führte diese Erkenntnis zu einigen Fehlalarmen; eine Zunahme an Elektronen deutet keineswegs immer auf einen nachfolgenden gefährlichen Ionen-Sturm hin.
Nun konnten Wissenschafter eine Methode erarbeiten, die diese Sonnenwetter-Vorhersagen zuverlässiger macht. Der Solar-Physiker Arik Poser vom NASA-Hauptquartier in Washington und Southwest-Research-Institut in Boulder, Colorado, nutzte dafür Daten des Solar and Heliospheric Observatory (SOHO) - und er machte zwei spezifische Gefahren-Signale aus: die Geschwindigkeit, mit der die Elektronen zu Beginn eines potentiellen Sonnensturms zunehmen und das Ausmaß, das der Elektronenfluss letztlich erreicht. Auf Grundlage von Messungen zwischen 1998 und 2002 entwickelte Poser eine Vorraussage-Software, die er seit 2003 auf ihre Verlässlichkeit testet.
Erfolgreich Stürme voraussagen"Das Programm hat erfolgreich alle vier größeren Ionenstürme von 2003 mit einer Vorwarnzeit von sieben bis 74 Minuten prognostiziert," meinte Poser. Dies könnte Astronauten, die bei Arbeiten auf der Mondoberfläche von solaren Ausbrüchen überrascht werden, genug Zeit geben um Schutzbereiche aufzusuchen.
Ganz perfekt ist die Software dennoch nicht: Dreimal gab das Programm falschen Alarm, die angekündigten Ionenstürme trafen nicht ein oder waren zu schwach um als Bedrohung zu gelten. Aber selbst mit diesen Ungenauigkeiten sei die Methode bislang noch immer wesentlich verlässlicher, als frühere Versuche das Sonnenwetter vorherzusagen, so Poser.
Francis Cucinotta, Chef des NASA Space Radiation-Programms im Johnson Space Center in Houston, ist sehr zurfrieden mit den Ergebnissen: "Im Vergleich zu anderen Methoden reduziert Posers Technik die Chance, von einem Ionenstrom überrascht zu werden, um 20 Prozent. Dies würde den Astronauten erlauben, sich weiter von schützenden Bereichen zu entfernen."
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Quelle:
http://economyaustria.at/Text/?id=2900302