Hi Roger50
Ja NERVA:
Zu schwer, zu gross, zu gefährlich.
1960 begann die NASA zusammen mit der AEC mit dem NERVA-Programm (Nuclear Engine for Rocket Vehicle Application). Dabei ging es um die Entwicklung eines flugfähigen Triebwerks. Dementsprechend mussten die Treibmittelpumpen durch das Triebwerk selber angetrieben werden. Im September 1964 starteten die Versuche mit dem Triebwerk „NRX“. Das letzte dieser Serie, das „EX“, war das erste, das in „richtiger Position“, d.h. mit Triebwerkstrahl nach unten gerichtet, getestet wurde. Dieses Triebwerk erreichte eine Leistung von 1100 MW und einen Schub von 334 kN. Im März 1968 wurde dieses Triebwerk während eines Testlaufs 28 mal gestoppt und wieder gestartet.
Bei diesen Versuchen traten Probleme auf, die zum Teil nicht vollständig gelöst werden konnten. Durch Vibrationen des Gasstrahls kam es bei den ersten Tests zu Brüchen der Reaktorbrennstoffbündel. Dieses Problem konnte gelöst werden, aber die Lösung eines weiteren Problems schien noch in weiter Ferne zu liegen: Während die Graphitbrennstoffelemente der hohen Temperatur zwar standhielten, wurden sie jedoch durch die chemische Reaktion mit dem Wasserstoff stark erodiert.
Mit dem Auslaufen des Apollo-Programms wurde das Rover/NERVA-Programm 1973 schliesslich gestoppt.
Seit etwa 2002 wird im Hinblick auf bemannte Marsflüge eine Weiterführung des Nuklear-Raketen-Programms wieder in Betracht gezogen. Da Nuklear-Raketen rund doppelt so hohe Strahlgeschwindigkeiten wie chemische Raketen liefern, könnten bedeutend höhere Geschwindigkeiten erreicht und damit die Flugdauer einer Marsmission stark verkürzt werden. Dadurch würden medizinische Probleme, wie z.B. die lange Schwerelosigkeit, wesentlich reduziert.
Eine Nuklear-Rakete würde natürlich nicht von der Erde aus starten. Sie müsste in einer Satellitenbahn in grosser Höhe zusammengebaut und von dort aus gestartet werden, so dass keinerlei radioaktive Partikel in die Erdatmosphäre gelangen könnten.
Allerdings wäre mit erheblichem Widerstand von diversen "Umweltschutz-Verbänden" zu rechnen; also eigentlich nur unter "top secret" zu verwirklichen.
Und das wiederum würde eine offene Berichterstattung, wie sie heute üblich ist, fast unmöglich machen.
Na ja, abwarten und Bourbon trinken
8-)