Raumcon
Raumfahrt => Unbemannte Raumfahrt => Thema gestartet von: websquid am 29. April 2010, 15:49:35
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TanDEM-X ist der Zwillingssatellit von TerraSAR-X (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3872.0). Da jetzt die letzten Tests beim Hersteller erfolgreich beendet wurde, ist es an der Zeit, dafür einen Thread zu eröffnen.
Der Satellit ist weitgehend baugleich zu TerraSAR-X und soll mit diesem in Formation fliegen. Dadurch, dass zwei Satelliten die gleiche Region fast gleichzeitig überfliegen, sind umfassendere Messungen möglich als mit einem.
Am 11. Mai soll TanDEM-X von München nach Baikonur geflogen werden, am 21. Juni ist dann der Start auf einer Dnepr geplant.
mfg websquid
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Darüber wird auch bei der "tagesschau" berichtet:
http://www.tagesschau.de/inland/tandemx100.html
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Und auch etwas ausführlicher im DLR-Portal.
http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-24034/
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Gestern begannen in Baikonur die Startvorbereitungen. Die Rakete wurde Ende April angeliefert, der Start kann nach derzeitigem Stand nach Plan am 21. Juni durchgeführt werden.
Lustig ist auch die Wortwahl von Roskosmos (http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=9313&lang=en). Man will die RS-20 loswerden, dass man damit auch einen Satelliten startet, ist nur ein Zusatznutzen ;)
mfg websquid
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Ist doch klar, immer noch besser die Rakete sinnvoll zu “entsorgen“ anstelle dies für teuer Geld tun zu müssen. ;)
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Ich denke der Betrieb der beiden Satelliten in längeren Formationsflügen mit Abständen bis hinunter zu 200m ist eine echte Herausforderung. Dabei dürfte man besondere Prozeduren und Techniken nutzen, um Fehler und Abweichungen im Betrieb schnell erkennen und beheben zu können. Immerhin ist jede Positionsbestimmung (und -vorhersage) mit Fehlern behaftet. Bahnmanöver dürften synchron durchgeführt werden.
Ich frage mich, ob hier eine autonome Kommunikation bzw. Lagefeststellung zwischen den Satelliten helfen könnte. Wenn jeder Satellit selbst weiß wo er ist und wo der Partner ist, könnten sie im Zweifelsfall auch selbst reagieren. Dann wäre man nicht immer auf die Bodenstation angewiesen.
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Hi,
hier einige Bilder vom Startplatz. Da wird die Rakete im Schacht versenkt.
http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=9333
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Na da kam doch eine Antwort vom DLR auf meine Anfrage zu Orbitkonfiguration und Betriebskonzept der beiden Satelliten im Formationsflug.
Aus Sicht der Satelliten umrunden sich beiden gegenseitig, und zwar so, dass sie über den Polen vertikal versetzt sind und am Äquator horizontal. Die vertikale Separation erreicht man durch leicht exzentrische Orbits, deren Exzentrizitätsvektoren um 180° versetzt sind (wo der eine Orbit sein Apogäum hat, hat der andere sein Perigäum). Die horizontale Separation erreicht man, indem die Orbitebenen leicht zueinander versetzt sind, d.h. die Inklinationsvektoren (zeigen zu den Knotenlinien) sind um ein paar Grad versetzt.
Um schnell reagieren zu können, hat man auch ein ausgearbeitetes Betriebskonzept, worauf aber nur mit "bis zu 6 stündigen Bodenstationskontakten" hingewiesen wurde. Ich denke generell wird man Manöver "gleichzeitig" durchführen, um die Konfiguration der beiden Orbits zu behalten.
Insgesamt erinnert das stark an Kolokationsstrategien im GEO, wobei dort eben mehrere Kilometer Nominalabstand in einem gemeinsamen Fenster herrschen, und nicht nur 200m.
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...worauf aber nur mit "bis zu 6 stündigen Bodenstationskontakten" hingewiesen wurde.
Nur? Sechs Stunden Kontakt ist fuer nen LEO-Sat ne ganze Menge. Wir haben im normalen Betrieb 3,5. :-\
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Hier die Antwort im TanDEM-Blog:
http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-90/ (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-90/)
Das "nur" bezog sich auf: Mehr haben sie nicht gesagt. Ich wollte eigentlich etwas zur Manöverstrategie erfahren.
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Dieser Blogtext hat ja auch so seine Höhepunkte: "Ganz klar: Der Formationsflug ist die spannendste Herausforderung, denn beide Satelliten werden sich bis auf 200 Meter annähern - und das bei einer Geschwindigkeit von 28.000 Kilometern in der Stunde! " :-X
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Heute steht dann der Flug von München nach Baikonur an, der Satellit ist am Flughafen in München angekommen. Danach wird man dann die Startvorbereitungen durchführen, also den Satelliten aus dem Transportcontainer auspacken, betanken, auf die Rakete setzen etc..
mfg websquid
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Mittlerweile ist TanDEM-X tatsächlich in Baikonur angekommen, trotz schwierigem Transport. Der Abflug von München hat sich verzögert, der Zwischenstopp in Ulianowsk dauerte länger als erwartet, und in Baikonur musste der LKW dann auch noch mit einem Rad weniger auskommen...
Aber letztlich sind alle wohlbehalten angekommen, die Startvorbereitungen können also planmäßig durchgeführt werden.
mfg websquid
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Guten Morgen,
beim Start in südliche Richtung wird TanDEM-X östlich von Afrika auf Äquatorhöhe seinen Orbit erreicht haben. Erste Signale werden dann erst von der norwegischen Bodenstation "Troll" in der Antarktis empfangen werden können. Einen halben Orbit später ist dann die europäische Station auf Spitzbergen dran.
Ich frage mich gerade wie "breit" das Startfenster ist. Man muss ja die Bahnebene von TerrarSAR-X ziemlich gut treffen, bzw. "gerade so daran vorbei", aber nicht zu weit.
Beim Transport am Zielort musste übrigens mehrmals etwas improvisiert werden, da man u.a. eine Reifenpanne hatte, die provisorisch in Stand gesetzt wurde ... man ist mit einem Rad weniger weitergefahren.
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Hallo,
ich habe jetzt noch ein Betriebsdetail gefunden:
Beide Satelliten dürfen sich auch nicht gegenseitig bestrahlen, so dass es zusammen mit einer genauen (gegenseitigen) Positionskenntnis "exclusion zones" gibt, in denen das Radar abgeschaltet wird.
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Wer sucht, der findet ...
Ich habe ein Dokument zum Betriebskonzept von TerrarSAR-X (TSX) und TanDEM-X (TDX) gefunden.
Grundlegend ist die Formation der Helixorbits stabil und vermeidet Kollisionsgefahren. TSX ist der führende/primäre Satellit. Der Orbit von TDX wird an ihm ausgerichtet/definiert.
Ein konzeptionelles Problem ist (war), dass TSX auf einen Safemode sofort mit einer Aktivierung des RCS (Reaction Control System) reagiert, um seine Lage im Raum zu stabilisieren. Sonst werden dazu Drallräder genutzt. Da dabei auch immer der Orbit mit geändert wird, entsteht so zusammen mit TDX die Gefahr einer Annäherung samt Kollision oder Radarbeleuchtung zwischen den Satelliten.
Die erste Lösung dafür war eine Änderung der Safemodes beider Satelliten. Sie reagieren jetzt mit ihren Magnettorquern im Falle eines Safemodes auf Lagekorrekturen. Nur wenn diese Maßnahmen nicht reichen, wird (über mehrere Stufen) das RCS aktiviert, dann unter Inkaufnahme der Annäherungsrisiken. U.a. kann dies passieren, wenn ein Triebwerk "auf ON klemmt" und sich Rollraten ergeben, die die Magnettorquer nicht kompensieren können.
Um schnell eingreifen zu können, müssen Telemetriedaten der Satelliten schnell im Bodensegment empfangen und ausgewertet können. Man erweitert das Netz der Bodenstationen mit Elementen in Norwegen, Schweden, Kanada und der Antarktis, und auch Alaska.
Irgendwie wirkt das auf mich im Nachgang bemerkt, entwickelt und gelöst. Hatte man Formationsflug nicht im Blick als man die Missionen konzipiert hat?
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Manöverstrategie
TSX führt Manöver mit seinem Hydrazin-RCS aus, um seinen Orbit in einem 250m weiten Schlauch zu halten. TDX führt die Manöver simultan aus. TDX führt die Formationskontrolle durch, u.a. auch für spezielle Beobachtungsgeometrien je nach aktuellem Ziel. Dazu nutzt TDX sein Kaltgas-RCS. 50m gilt als Warngrenze. Wenn ein Manöver (mit eingerechneten Mess- und Manöverunsicherheiten) diese Distanz unterschreitet, wird es nicht ausgeführt.
Durch die Helix entsteht die Gefahr, dass sich beide Satelliten über den nördlichen Breitengraden beleuchten. Die Messkampagnen müssen für jeden Satelliten daher genau geplant werden, um sog. Exclusion Zones zu definieren. Der Prozess dahinter ist komplex, mit mehreren Hierarchien im Team, die miteinander koordiniert und gegengecheckt werden müssen. Außerdem wird berücksichtigt, was passiert, wenn einer der Satelliten ein Manöver verpasst oder nur teilweise ausführt.
Außerdem gibt es zwischen den Satelliten ein bidirektionales Sync-Signal. Mit speziellen Antennen wird ein schwaches Radarsignal abgestrahlt, welches der andere Satellit empfängt. Registriert er es nicht, gilt die relative Position als unsicher und der Radarbetrieb wird autonom eingestellt.
So wie ich die Betonung und Umfang der Beschreibungen verstehe, macht man sich primär um gegenseitige Beleuchtungen Sorgen. Ich denke, das ist die größte Gefahr und der Betrieb wird ziemlich komplex ausfallen.
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N'abend,
im DLR-Portal gibt es einen Bericht über die Simulation des Formationsfluges von TerraSAR-X und TanDEM-X. Das ganze hat an zwei Tagen im Kontrollraum 2 des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) stattgefunden.
http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-24619/
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Als Antwort aus dem TDX-Blog:
Die Erfahrungen mit TSX zeigen, dass man ca. 2mal täglich Kaltgas-Manöver fliegt, bei autonomer Formationskontrolle bis zu 6mal am Tag, und je nach Sonnenaktivität alle 2 Tage bis alle 2 Wochen Hydrazin-Manöver. Die gegenseitige Kontamination durch Kaltgasrückstände betrachtet man generell als unkritisch. Auch das Risiko einer Hydrazinkontaminierung des jeweiligen Partnersatelliten wird als vernachlässigbar erachtet.
Ich denke die letzte Aussage ist etwas "politisch". Wenn man engen Formationsflug betreibt, bleibt einem einfach nichts anderes übrig als das Risiko zu akzeptieren, v.a. wenn die absolute Enge des Formationsflugs erst später konzipiert wurde als es TSX schon gab und TDX quasi ein Nachbau wurde.
Wenn sie im schlimmsten Fall alle 2 Tage Hydrazin-Manöver fliegen müssen, dürfte das vielleicht nicht mehr ganz so "locker" gesehen werden.
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TanDEM-X hat die letzten Tests erfolgreich abgeschlossen und kann jetzt mit der Rakete verbunden werden. Der Start wird also auch nach Plan erfolgen können.
Lange wirds nicht mehr dauern, bis wir den engsten Formationsflug von 2 Satelliten sehen werden :)
mfg websquid
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Jetzt gibt es auch ein paar Bilder von den Vorbereitungen.
(https://images.raumfahrer.net/up008598.JPG) (https://images.raumfahrer.net/up008598.JPG)
(klick für höhere Auflösung) Alle weiter Bilder gibt es hier: Roscosmos (http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=9614&lang=en)
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EADS Astrium Techniker vollendeten heute die Integration von TanDem-X mit der Nutzlastverkleidung am Komplex 31 in Baikonur.
Nettes Maskottchen. ;D
(https://images.raumfahrer.net/up008599.JPG) (https://images.raumfahrer.net/up008599.JPG) (https://images.raumfahrer.net/up008600.JPG) (https://images.raumfahrer.net/up008600.JPG)
(klick für höhere Auflösung) Alle weiter Bilder gibt es hier: Roscosmos (http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=9624&lang=en)
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Mittlerweile gibts das auch im Missionsblog (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-139/)- die WM-Stimmung greift um sich ;D:
Titel: "Das Eckige muss ins Runde"
mfg websquid
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TanDEM-X ist komplett im Raketenkopf verpackt und wir heute mit dem bekannten Krokodil zur Rakete in den Silo gebracht. Das Verfahren haben wir ja noch alle von Cryosat in Erinnerung. Für das DLR-Team heißt das jetzt, alles zusammenpacken was man mitgebracht hat, wie man hier sehen kann:
(https://images.raumfahrer.net/up008627.jpg)
Hier wartet jemand auf seinen großen Bruder ;)
(https://images.raumfahrer.net/up008628.jpg)
Und hier noch ein Gruppenbild des Vorbereitungsteams:
(https://images.raumfahrer.net/up008629.jpg)
mfg websquid
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Eine Helmpflicht unter dem Kran (erstes Bild) scheint es dort wohl nicht zu geben :o. Das wäre in Deutschland nicht möglich/erlaubt. ::)
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Im DLR Portal gibt es einen Webcast zum Thema „TanDEM-X - Erdbeobachtung in 3D“.
TanDEM-X-Projektleiter Dr. Manfred Zink berichtet über die Anwendungsgebiete und den Nutzen der Mission. Aber lest und schaut selber.
http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-4219/6774_read-25017/
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Am 16. Juli 2010 wurde im DLR-Blog berichtet, dass der SPH mit TDX nun auf der Rakete im Silo sitzt. Leider darf man uns wohl keine Photos vom Silobereich zeigen...
Gruß Pirx
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Hallo,
TV-Roscomos hat ein paar bewegte Bilder zu den Startvorbereitungen der Dnepr und TanDEM-X :
Gruß
Holi
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Am Montag, den 21. Juni, soll es einen Live-Webcast zum Start von TanDEM-X auf einer Dnepr beim DLR geben. Alles dazu hier:
http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-25089/
Vorläufiger Ablauf
Uhrzeit (MESZ)
03.00 Uhr Beginn Live-Webcast
ab ca. 03.08 Uhr Live-Bilder aus Baikonur, Interviews und Trailer
04.14 Uhr Start ca. 04.25 Uhr
Ende des Live-Webcasts
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Dort http://www.flickr.com/photos/astirn/page6/ (http://www.flickr.com/photos/astirn/page6/) gibt es ein paar schöne Photos von TanDEM-X inkl. einiger schicker Detailaufnahmen.
Gruß Pirx
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Auch Tsenki will den Start von TanDEM-X zeigen und schreibt: "Start: 04:15 June 21, 2010 (Moscow summer time, MSKS). End: 07:15 June 21, 2010 (Moscow summer time, MSKS). Launch time: 06:14:03 June 21, 2010 (Moscow summer time, MSKS)."
Tsenkis Übertragung soll also um 2:15 Uhr MESZ am Montag, den 21. Juni beginnen. Der Start erfolgt lt. Plan um 04:14 Uhr und 3 Sekunden MESZ (Roscosmos nennt ~ 04:14:02 MESZ), der Webcast endet dann um 5:15 Uhr MESZ.
Link zum Webcast: http://www.tv-tsenki.com/livechoose.php (http://www.tv-tsenki.com/livechoose.php)
Gruß Pirx
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Roscosmos hat zwischenzeitlich einige Photos der Vorbereitung von Rakete und Satellit veröffentlicht:
(http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG8781RoscosmosYuzhny400.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG8781RoscosmosYuzhny.JPG) (http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG8808RoscosmosYuzhny400.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG8808RoscosmosYuzhny.JPG) (http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG8857RoscosmosYuzhny400.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG8857RoscosmosYuzhny.JPG) (http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG1981RoscosmosYuzhny267.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG1981RoscosmosYuzhny.JPG) (http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG8743RoscosmosYuzhny400.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/IMG8743RoscosmosYuzhny.JPG)
(http://www.raumfahrer.net/news/images/20100609tandem2RoscosmosYuzhny400.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/20100609tandem2RoscosmosYuzhny.JPG) (http://www.raumfahrer.net/news/images/20100609tandem3RoscosmosYuzhny267.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/20100609tandem3RoscosmosYuzhny.JPG) (http://www.raumfahrer.net/news/images/20100609tandem5RoscosmosYuzhny267.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/20100609tandem5RoscosmosYuzhny.JPG) (http://www.raumfahrer.net/news/images/20100609tandem6RoscosmosYuzhny267.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/20100609tandem6RoscosmosYuzhny.JPG)
(zum Vergrößern jeweils anklicken) (Quelle: Roscosmos/Yuzhny)
Gruß Pirx
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(http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau1.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau2.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau3.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau6.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau7.jpg)
Quelle: Tsenki
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"Mit dem Zweiten sieht man besser"... :D TerraSAR-X bekommt einen Zwillingssatelliten zur Seite gestellt. Auflösung dann besser als 2 Meter. Innerhalb von einem Jahr soll die Erde einmal komplett aufgenommen werden. Im zweiten Jahr soll es eine zweite Messkampagne bei vergrößertem Satellitenabstand geben, um die 2 Meter Genauigkeit zu erreichen. Im dritten Jahr folgt die Abbildung von schwierigen Gebieten wie dem Himalaya. Der Satellit hat ein einziges bewegliches Teil, eine ausfahrbare Antenne. Die sechseckige Form ermöglicht eine sehr gute Ausnutzung der Nutzlastbucht der Rakete. Wie bei TerraSAR wird ein verlängertes Space Head Module auf der Rakete verwendet. TanDEM-X ist zu rund 95% baugleich zu TerraSAR-X. TanDEM-X hat zusätzlich eingebaut ein Kaltgasantriebssystem.
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(http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau8.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau9.jpg)
Quelle: Tsenki
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Infoterra, eine Tochter von EADS Astrium, beschäftigt rund 160 Leute und vermarktet die Daten von TerraSAR-X, und dann auch von TanDEM-X kommerziell.
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In Baikonur gibt es drei Dnepr-Startplätze für kommerzielle Starts. Die Triebwerke der Dnepr zünden in rund 20 Meter Höhe. Die erste und zweite Stufe sind von der ICBM SS-18 1:1 erhalten geblieben.
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Mit der NASA arbeitet man an einer Doppelsatellitenmission namens TanDEM-L.
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Zur Zeit sind alle Systeme auf grün. Es gibt eigentlich kein richtiges Startfenster. Die Russen starten auf die Sekunde genau. Wenn heute aus irgend einem Grund nicht gestartet werden kann, verschiebt sich der Start um einen Tag.
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50% der Aufnahmezeit beider Satelliten wird für die Interferometrie verwendet werden, die übrige Zeit werden die Satelliten einzeln Kundenwünsche erfüllen, so wie es TerraSAR-X bisher alleine getan hat. In den nächsten Jahren sollen 1,5 Millionen Gigabyte Daten gesammelt werden. Speicherung durch das DFD. Eigene Bodenstationen und solche von Partnern empfangen die Daten. 500 CPUs werden zusammengeschaltet, um den Datenstrom zu koordinieren. Neustrelitz wird schwerpunktmässig TerraSAR-X empfangen, Stationen in polaren Gebieten schwerpunktmässig TanDEM-X.
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Morgen in Baikonur:
(http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau10.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau11.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau12.jpg)
Quelle: DLR Webcast
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Was kann man mit den TanDEM-X-Daten machen: Geologen erkennen Plattengrenzen. Vulkanologen erkennen neue, frische Lavaströme...
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Weiter alles auf grün.
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(http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau13.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau14.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau15.jpg)
Quelle: Tsenki
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Die Satelliten werden einen engen Schlauchflug machen. Damit sich ihre Orbits nicht kreuzen, bedarf es einer besonderen Missionsplanung. Teilweise fliegen die Satelliten nebeneinander, teilweise übereinander.
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Erster Funkkontakt mit TanDEM-X nach dem Start nur vllt. via Troll (Sat kommt nur rund 7 Grad über den Horizont), nur nice to have, nicht zwingend erforderlich. In etwa 80 Minuten nach dem Start sollte man Daten vom Satelliten haben.
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(http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau16.jpg)
Quelle: Tsenki
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Start erfolgt.
(http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau17.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau18.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau19.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau20.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau21.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau22.jpg)
Quelle: Tsenki
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(http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau23.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau24.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau25.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau26.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau27.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau28.jpg)
Quelle: Tsenki
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Der Satellit wurde zwischenzeitlich von der dritten Stufe der Dnepr ausgesetzt.
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Alles nominal. Kontakt durch Troll ist gelungen.
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(http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau29.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau34.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau32.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau30.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau31.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlau33.jpg)
Quelle: DLR Webcast
Zu den beiden ausgebrannten Treibsätzen rechts im ersten Bild ist jetzt einer hinzugekommen - siehe letztes Bild. Weggeräumt werden die offenbar so schnell nicht.
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DLR: "TanDEM-X - We have a mission!"
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Sat ist in bester Verfassung. Power, Lage und Treibstoffverbrauch sind ok. Wie genau der Einschuß in den Orbit war, ist noch nicht bekannt.
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Danke für die tolle nächtliche Berichterstattung. :)
Immer wieder erstaunlich wie die Rakete aus dem Silo schießt, die Starttopf zur Seite wegfliegt, die Zündung erfolgt und dann die Teile der Startvorrichtung abfallen.
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Da http://twitpic.com/1ymntt/full (http://twitpic.com/1ymntt/full) gibt es ein interessantes Photo vom Start, aus der Deckung eines Gebäudes aufgenommen.
Gruß Pirx
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Im Portal gib es mittlerweile eine Startmeldung:
http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/21062010101349.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/21062010101349.shtml)
Gruß Pirx
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Und hier das Startvideo von Roscosmos dazu. Im letzten Teil gut zu sehen, aus zwei mach drei (Starttöpfe). ;D
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Immer wieder beeindruckend diese Rakete ...
gut dass sie keine Atomsprengköpfe mehr trägt ...
Was mich wundert: da lagen vorher schon zwei "Starttöpfe" rum. Bleiben die als Andenken liegen?
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Einmal im Jahr kommt der Schrottsammler vorbei. ;)
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Hat mich auch schon gewundert. Vielleicht sind die einfach zu faul zum Wegräumen ;D
Aber solange es den Betrieb nicht stört ist das ja auch kein Problem.
Und es sieht sehr beschäftigt aus, wenn die zum Aufräumen keine Zeit haben ;)
mfg websquid
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??? Nach allen Bildern rund um Baikonur scheint man es wirklich nicht so mit dem Wegräumen von Raketenschrott zu haben. Nach der Startstatistik sind die Töpfe seit vorigen Juli(2009) aufgelaufen. Aber auch Reste der N-1 und der fehlgestarteten Proton wurden fotografisch nachgewiesen.
Gruß Hegen
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Das ist aber doch alles nix neues wie man da mit Schrott umgeht. Bleibt halt liegen... Das sieht man doch auch bei all den Transportfotos / Videos der Sojus zum Startplatz. Einfach mal auf den Hintergrund achten.
Gruß, Klaus
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Laut RIAN wurde die verwendetet Traegerrakete vom Typ R-36MUTTH bzw. RS-20B bzw. SS-18 Mod.4 1983 hergestellt und stand bis 2008 im Dienst der russischen Raketentruppen.
Ich habe auch mal bei russianforces gefragt, ob die Startkanister der Rakete wiederverwendbar sind: Vermutlich sind sie es nicht.
Martin
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Ich habe auch mal bei russianforces gefragt, ob die Startkanister der Rakete wiederverwendbar sind:
Das meinst du doch wohl nicht ernst!
Wir reden hier von einer Trägerrakete für Nuklearsprengköpfe, wozu sollte nach deren Einsatz noch irgend etwas wiederverwendet werden und wer sollte das dann noch tun.
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Ich glaube zwar auch nicht, dass diese Töpfe wiederverwendbar sind, aber so pauschal abwegig ist das nicht. Immerhin sind nie alle ICBMs stationiert, sondern werden in großen Teilen eingelagert und dann regelmäßig zu Test, zu Übungen und zur Verifikation verschossen (bei der amerikanischen Atlas als ICBM gab es mehr Teststarts als dann endgültig stationierte Raketen und alle paar Monate starten die Amerikaner eine Minuteman oder eine Trident). Genauso wie diese Testsilos wiederverwendet werden, könnte das auch auf weitere Komponenten der Anlagen zutreffen.
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Wie Daniel sagt, es ist nicht abwegig. Bis heute gab es etwa 200 Starts von R-36M Raketen, es wuerde also fuer eine Wiederverwendbarkeit durchaus Gruende geben. Der Startkanister ist ja auch nichts anderes als die Startroehre auf einem TEL wie bei der Topol oder Topol M, dort findet meines Wissens nach auch die Wiederverwendung statt.
Martin
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Sorry, bin halt schon zu alt.
Denke bei ICBMs halt immer gleich an das alte Scenario.
"Fire and forget the World" :-[
Wird Zeit das ich in Pension gehe.
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Sorry, bin halt schon zu alt.
Denke bei ICBMs halt immer gleich an das alte Scenario.
"Fire and forget the World" :-[
Wird Zeit das ich in Pension gehe.
Ach was, die guten alten kalten Krieger denken anders:
Entitled "Does 'New START' Fumble Reloads and Rail-mobile ICBMs" the piece conveniently summarizes the arguments and "frets about" scenarios in which
"SS-25-style treaty-accountable deployed ICBM launcher could be accompanied by one or more nuclear-armed reload missiles and any necessary reload vehicles,"
New START on rail-mobile ICBMs and reloads (http://russianforces.org/blog/2010/04/new_start_on_rail-mobile_icbms.shtml)
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Das DLR hat noch ein richtig schickes Photo der aus dem Silo aufgetauchten Rakete veröffentlicht:
(http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlaunchhrdlr260.jpg) (http://www.raumfahrer.net/news/images/tdxlaunchhrdlr1500.jpg)
(zum Vergrößern anklicken) (Quelle: DLR)
Gruß Pirx
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Erste Aufnahmen nach nur drei Tagen und 14 Stunden von TanDEM-X. Dies vermeldet das DLR-Portal.
http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-25278/
Hier ein Bild von Moskau aus 500 km Höhe gesehen.
(https://images.raumfahrer.net/up008829.jpg)
Quelle: DLR
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Ich hatte heute ein Gespräch, in dem gesagt wurde, dass TDX bereits das erste Ausweichmanöver fliegen musste. Im Missionsblog konnte ich noch nichts dazu finden.
Am Wochenende wurde die LEOP (Launch and Early Orbit Phase) erfolgreich beendet. Jetzt ist man in der "Commissioning"-Phase zur Vorbereitung der Inbetriebnahme und des Regelbetriebs. TDX jagt momentan TSX nach, so dass bald der Formationsflug beginnt. TDX wird dabei über sog. Referenzziele geführt, durch deren Aufnahme man die Instrumente kalibrieren wird.
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Auf Nachfrage wurde das Manöver bestätigt. Im Blog wollen die Flugdynamiker bald darüber berichten.
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In den nächsten wird TDX seine Formation mit TSX ansteuern. Momentan holt TDX ca. 630km pro Tag auf. Die erste Zielformation wird 20km Abstand zwischen beiden Satelliten betragen, um dann gemeinsame Kallibrierungen über Referenzzielen am Boden durchführen zu können.
Heute kommt das erste Manöver, 421s für 1,14m/s. Am 18. Juli soll die Annäherung mit einem letzten Manöver abgeschlossen werden, gefolgt von 5 Manövern zur "Feinjustierung", bei der es dann um Form und Lage der TDX-Ellipse zur TSX-Ellipse geht.
Quelle: http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-202/ (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-202/)
Im späteren engen Formationsflug werden sich beide Satelliten ja auf einer Helix umkreisen mit Versatz der Inklinations- und Exzentrizitätsvektoren, so dass sie immer mindestens horizontal (Versatz der Inklinationsvektoren) oder vertikal (Versatz der Exzentrizitätsvektoren) separiert sind. Bei den anfänglichen 20km Abstand denke ich noch nicht, dass sie jetzt schon in die Helix gehen.
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Das Bild hätte es mir schon sagen sollen:
(https://images.raumfahrer.net/up009159.jpg)
Bild: DLR
TSX und TDX befinden sich bereits sehr früh auf einer (Quasi-)Spirale, wenn auch mit 20km tangentialem Abstand.
Das Bild zeigt aus Sicht von TSX im Ursprung die Relativbewegung von TDX. Was man an den Ellipsen schön sehen kann: Wenn beide Satelliten keinen tangentialen Abstand entlang ihrer Orbits mehr haben, sind die Orbits immer noch so gelegt/geformt, dass sie immer wenigsten horizontal oder vertikal separiert sind.
Der vertikale Abstand ergibt sich aus leichten Exzentrizitäten beider Orbits und unterschiedlichen Lagen der Perizentren. Der horizontale Abstand ergibt sich aus leicht unterschiedlichen Lagen de aufsteigenden Knoten.
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TDX und TSX fliegen jetzt in ihrer 20km-Formation. Beim letzten Manöver wurden noch Inklinationsabweichungen vom Start korrigiert, damals 0,0095°. Ein erstes Manöver hatte am 29. Juni um 0,004° korrigiert, danach hat man die natürliche Knotendrift der polaren Bahn genutzt, um näher an den Zielwert heran zu kommen. Das letzte Manöver gestern hat dann 5,5 Minuten gedauert und 0,5kg Treibstoff verbraucht.
Bis September fliegt TDX jetzt mit 20km tangentialer, 300m radialer und 1305m horizontaler Separation.
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Man hat jetzt schon einen ersten Versuch gemacht, TerraSAR-X und TanDEM-X gemeinsam 3D-Aufnahmen anfertigen zu lassen. Eigentlich ist der Abstand zwischen den Satelliten derzeit zu groß, die Bodenspuren sind durch die Erddrehung um bis zu 20km versetzt. In der Nähe der Pole schrumpft dieser Versatz aber, so dass beide Satelliten gemeinsam digitale Höhenmodelle aufnehmen können. Als Experiment hat man dies jetzt mit dem Severnaja Semlya Archipel im russischen Nordpolarmeer gemacht.
(https://images.raumfahrer.net/up009262.jpg)
Hier die Küste der Oktoberrevolutionsinsel mit Eisschollen
Durch die weiter Annäherung kann man auch in mittleren Breiten 3D-Modelle erstellen, aber erst in der endgültigen Formation geht das global.
DLR-Portal (http://www.dlr.de/DesktopDefault.aspx/tabid-1/117_read-25845/)
TanDEM-X Blog (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-212/)
mfg websquid
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Wer ein bisschen mehr drüber wissen will, mit welchen Tricks diese Höhenmodelle erstellt wurden, kann hier (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-211/) mal nachlesen. In der aktuellen Konfiguration läuft das nämlich noch etwas anders ab, als es für die eigentliche Tandem-Mission geplant ist. Unter anderem müssen die Satelliten derzeit noch die Möglichkeit nutzen, zur Seite zu "schielen", um überhaupt das gleiche Gebiet aufzunehmen
mfg websquid
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Nachdem die 20km Formation eingestellt wurde (siehe Antwort #75 von Schillrich), kann das TanDEM-X/TerraSAR-X Gespann jetzt schon im normalen interferometrischen Betrieb eingesetzt werden. Erste Bilder, die nicht mit "Tricks" erstellt wurden (siehe meine letzten Beiträge hier), wurden jetzt im Blog veröffentlicht. Hier zum Beispiel das chinesische Tien Shan Gebirge:
(https://images.raumfahrer.net/up009436.jpg)
Derzeit werden die beiden Satelliten zwar noch für den gemeinsamen Betrieb kalibriert, aber jetzt schon sind sie auch in der Lage, auf kurzfristige Ereignisse zu reagieren. So wurden diese Satelliten jetzt vom Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des DLR eingesetzt, um Radarbilder von der Flutregion in Pakistan aufzunehmen. Für diesen speziellen Zweck ist die weite Formation sogar ein Vorteil. Durch den 3 Sekunden Abstand zwischen den beiden Satelliten, gibt es Unterschiede bei Wasseroberflächen, da diese sich in den 3 Sekunden verändern. Wo sich das Signal der beiden Satelliten also unterscheidet (Inkohärenz), muss Wasser sein. Auf diesem Bild das blaue im rechten Teil:
(https://images.raumfahrer.net/up009437.jpg)
http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-227/ (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-227/)
http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-218/ (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-218/)
mfg websquid
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Was passiert, wenn eine Antenne am Boden dem Satelliten folgt und er versucht das Gelände abzulichten:
(https://images.raumfahrer.net/up009649.jpg)
Bild: DLR
Hier hat TDX die neue Bodenstation in Inuvik in Kanada angestrahlt, während deren Antenne dem Satelliten folgte und so die bei ihr ankommende Strahlen der Antennenelemente zu ihnen zurückstrahlte.
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Nach meinem Wissen steht man kurz davor die endgültige enge Formation einzunehmen. Die letzten Betriebsprozeduren dafür wurden abgenommen.
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... und so die bei ihr ankommende Strahlen der Antennenelemente zu ihnen zurückstrahlte.
... das ist das weiße "Fadenkreuz" das auf dem Bild zu sehen ist, vermute ich, oder?
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Ja :)
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Das DLR hat ein Porträt (http://www.dlr.de/DesktopDefault.aspx/tabid-1/117_read-26788/) des Projektleiters Manfred Zink veröffentlicht. Neben einem Haufen privater Informationen steht auch einiges interessantes zur Mission im Text.
Man wird in den nächsten Tagen die enge 200m Formation einnehmen (Schillrich hat mal wieder recht gehabt ;)). Was wir glaub ich auch noch nicht hatten, ist das die Satelliten im sogenannten bi-statischen Betrieb arbeiten. Das heißt, dass nur ein Satellit als Sender fungiert, aber beide dieses Signal empfangen. Dazu müssen die Satelliten auch regelmäßig synchronisiert werden, dies geschieht 10mal pro Sekunde.
Außerdem kann jeder Satellit pro Orbit normalerweise nur 3 Minuten Aufnahmen anfertigen, da er sonst überhitzt. Ab jetzt muss man den Thermalhaushalt extrem genau planen, weil man für das globale Modell noch 30s mehr Aufnahmezeit braucht.
Außerdem wird die Idee einer Tandem-L (L=Low-Frequency) Mission angesprochen. Hierbei würde es sich um ein Satellitenpaar ähnlich wie TanDEM-X/TerraSAR-X handeln, dass allerdings mit geringerer Frequenz arbeitet. Dadurch könnte man genaue Erkenntnisse über den Kohlenstoffkreislauf auf der Erde und ähnliches gewinnen.
mfg websquid
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Am Montag dem 11.10. wurde von TanDEM-X das so genannte Drift-Start-Manöver durchgeführt. Hierbei wurden die Triebwerke gezündet, so dass TanDEM-X den voraus fliegenden TerraSAR-X einholen wird. Der Abstand von 20km wird auf den zukünftigen Abstand von 500m verringert. Morgen früh ist dieser erreicht, dann gibt es das Drift-Stop-Manöver. Danach werden die Satelliten in leicht unterschiedlichen Orbits kreisen. TerraSAR-X verbleibt in seinem kreisförmigen Orbit, TanDEM-X schlägt einen elliptischen Orbit ein. Dadurch überholt er am Südpol TerraSAR-X, am Nordpol wird es dann umgekehrt sein.
Zur endgültigen Formation fehlen dann nur noch ein paar kleinere Manöver, das aktuell laufende ist das größte.
Mehr dazu auch im DLR-Blog (Hier (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-264/) und hier (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-266/))
mfg websquid
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Guten Morgen,
TerraSAR-X verbleibt in seinem kreisförmigen Orbit, TanDEM-X schlägt einen elliptischen Orbit ein. Dadurch überholt er am Südpol TerraSAR-X, am Nordpol wird es dann umgekehrt sein.
Noch ein Zusatz: Und die Knotenlinien der Orbits sind leicht versetzt, so dass beide Satelliten am Äquator nebeneinander fliegen.
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Das Annäherungsmanöver scheint abgeschlossen zu sein. Der geringste Abstand zwischen den beiden Satelliten beträgt sogar nur 350 Meter. Das, und einiges mehr zur Mission, wird im DLR-Portal berichtet.
TerraSAR-X und TanDEM-X in engem Formationsflug (http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-27086/)
(https://images.raumfahrer.net/up011065.jpg)
Quelle: DLR
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Guten Morgen,
hier mal eine Darstellung der Relativbewegungen der letzten Tage zwischen TSX und TDX:
(https://images.raumfahrer.net/up011057.jpg)
Bild: DLR
Das Bild stellt aus Sicht von TSX in der Mitte die Umkreisung nach oben/unten und link/rechts durch TDX dar, die dieser einmal pro Orbit macht. Der tangentiale/horizontale Abstand ist nicht dargestellt.
Am Anfang hat sich TDX auf der grünen Ellipse befunden, aber 20km hinter TSX. Im Lauf der Manöver kam TDX von hinten an TSX heran und die "Umkreisung" hat sich über die rote, schwarze, magenta zur aktuellen blauen Ellipse entwickelt.
Ab 5km Abstand hatten beide Satelliten "Telemetriekontakt", d.h. TDX hat die Telemetriedaten von TSX direkt auf dem Inter-Satellite-Link empfangen. Jetzt testet man das TDX-Autonomous-Formation-Flying-System (TAFF). Aus den eigenen Zustandsdaten und den von TSX übertragenen "bildet" sich TDX ein Lagebild der Formation. In Zukunft soll er damit automatisch Kaltgasmanöver zum halten der Formation fliegen. Im Moment schauen erst noch "menschliche Augen" auf die Daten.
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Hallo,
interessant dürfte die Beobachtungsstrategie sein. Wenn beide Satelliten immer nur für wenige Minuten ihr Radar betreiben können, muss es eine eine ziemlich weitreichende Planung geben, wann welcher Flecken Erde bestrahlt wird, um ein Höhenmodell der gesamten Erdoberfläche zu bekommen. Wenn dazu noch " plötzliche Sonderbeobachtungen" einzelner Regionen kommen, z.B. bei Krisen/Katastrophen, oder "Down"-Phasen im Betrieb eintreten, weil man auf Probleme gestoßen ist, dann wird alles über den Haufen geworfen.
Die Beobachtungsstrategie wäre interessant, bzw. die Optimierungsprozeduren dahinter ... vielleicht frage ich mal nach.
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Neue Aufnahmen von TanDEM-X und TerraSAR-X.
Erstmals ist es gelungen ein zeitsynchrones Höhenmodell zu erstellen, bei dem die beiden Satelliten einen Abstand von 350 Metern haben. Ziel war der italienischen Vulkan Ätna, von dem dreidimensionales Höhenmodell erstellt wurde.
(https://images.raumfahrer.net/up011068.jpg)
Hier mehr:
TanDEM-X und TerraSAR-X: Blick auf den Ätna im Formationsflug (http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-27181/)
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Hallo zusammen,
Mich würde mal interessieren welche Funktionen bzw welche Aufgaben folgende Module/Instrumente des TerraSAR-X Satelliten haben.
http://www.dlr.de/eo/desktopdefault.aspx/tabid-5750/9297_read-16016/ (http://www.dlr.de/eo/desktopdefault.aspx/tabid-5750/9297_read-16016/)
-Prop. Module
-Reaction Wheels
-SAR-Units
-BUS-Units
-X Band D/L Units
Die restlichen Instrumente/Module sind mir klar, falls jdm zusätzlich Informationen über diese Instrumente hat, nur her damit.^^
Danke schon mal.
Grüße Mike
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Prop (Propulsion) Module: Antriebssektion des Satelliten
Reaction Wheels: Reaktionsräder zur Lageregelung im Weltraum. Verbrauchen im Gegensatz zum Antrieb keinen Treibstoff
SAR-Units dürften die Radargeräte sein (also nicht die Antenne, sondern die restliche Elektronik)
D/L steht normalerweise für Datalink, also müsste das die Datenverbindung zur Antenne sein.
Bus-Units sind mir selber ein Rätsel
mfg websquid
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-Prop. Module = das ist wohl das Propulsion Modul, damit bezeichnet man den Teil des Satelliten, welche die gesamte Ausrüstung zur Lageregelung und die Triebwerke beherbergt.
-Reaction Wheels = Drallräder zur Lagebestimmung, nicht zu verwechseln mit Gyroskopen
-SAR-Units = das sollten die eigentlichen Instrumente sein, die an der SAR Antenne hängen
-BUS-Units = normalerweise handelt es sich dabei um Zwischenmodule, zwischen den Instrumenten und der Datenübertragung oder dem Speicher. Da kann sich einiges dahinter verstecken.
-X Band D/L Units = D/L steht für Download oder Data Link, X-Band ist ein hochfrequentes Band zur Datenübertragung, welches bei Satelliten gerne wegen der hohen Datenrate eingesetzt wird
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Auf den Satelliten fliegen auch "sekundäre Nutzlasten" mit, hier u.a. das LCT (Laser Communication Terminal) des DLR. Auf dem amerikanischen NFIRE sitzt bereits eins und bei einem SENTINEL soll ein weiteres in den Orbit kommmen, bis in den GSO. Durch diese Mitfluggelegenheiten soll die Technologie im Orbit getestet und verifiziert werden.
In Zukunft sollen so Satellitenverbindungen (Satellit-Satellit) mit hohen Bandbreiten und Datenraten möglich sein. Von der Idee her soll ein Satellit per Laser seine Daten zu einem Relaysatelliten im GSO übertragen, von wo sie dann zur Erde übertragen werden können.
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Danke für die schnelle Hilfe;)
super :)
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Bus-Units sind mir selber ein Rätsel
Also ich habe schon mal was von BUS gehört, allerdings in der Automatisierungstechnik.
So haben die ein Ding genannt, dass die Heizung im Haus überwacht, uvm. (Konnte auch Licht auf Zeit einschalten)
Also größer als ein Mikrochip, kleiner als ein Computer - so ein verkleideter Kasten.
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Das Annäherungsmanöver scheint abgeschlossen zu sein. Der geringste Abstand zwischen den beiden Satelliten beträgt sogar nur 350 Meter. ...
Guten Abend!
Die 350 Meter wurden heute auch vom DLR vor Ort in Oberpfaffenhofen genannt. Dabei handelt es sich genauer gesagt um den horizontalen Abstand. Der vertikale Abstand zwischen den Satelliten soll 400 Meter betragen, hieß es weiter. Seit 10 Tagen sollen die beiden Satelliten so unterwegs sein.
TerraSAR-X bewegt sich dabei in einem stabilen runden Orbit, TanDEM-X dagegen in einem elliptischen, der täglich zwei Mal justiert wird. Dazu ist TanDEM-X mit einer Triebwerksanlage ausgestattet, die extrem präzise kleinste Schubstöße abgeben kann.
Gruß Pirx
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SAR Units: dürfte die komplette SAR Elektrik darstellen.
Ich bin da kein Experte, aber es geht grob darum ein Signal im X-Band abzustrahlen und die Reflexion zu messen. Also brauchst du Sender und Empfänger, Modulatoren, Demodulatoren etc.
Ausserdem müssen die "Daten" soweit aufbereitet werden, dass sie dann in digitaler Form vorliegen, bevor man sie zur Erde sendet.
DL: Datalink benötigt ebenfalls Modulatoren, Verstärker etc.
BUS nennt man im Satellit üblicherweise die Versorgungseinrichtung. Zunächst der Mechanischer Träger an dem alle Geräte montiert sind, aber auch Stromversorgung, Batterien, etc.
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Auf den Satelliten fliegen auch "sekundäre Nutzlasten" mit, hier u.a. das LCT (Laser Communication Terminal) des DLR. Auf dem amerikanischen NFIRE sitzt bereits eins und bei einem SENTINEL soll ein weiteres in den Orbit kommmen, bis in den GSO. Durch diese Mitfluggelegenheiten soll die Technologie im Orbit getestet und verifiziert werden.
In Zukunft sollen so Satellitenverbindungen (Satellit-Satellit) mit hohen Bandbreiten und Datenraten möglich sein. Von der Idee her soll ein Satellit per Laser seine Daten zu einem Relaysatelliten im GSO übertragen, von wo sie dann zur Erde übertragen werden können.
Ich muss meinen Beitrag von weiter oben korrigeren. Auf TDX ist das LCT (Laser Communication Terminal) nicht mit geflogen, sondern nur auf TSX. Interessant wird es mit den Sentinel, denn die jetzigen Versionen auf NFIRE und TSX sind noch nicht der Serienstand.
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TDX und TSX fliegen in Formation.....
Dr. Marco Langbroek aus Leiden, Holland ist es gelungen den Formationsflug des Paares festzuhalten:
(https://images.raumfahrer.net/up011558.jpg)
GRAU (https://images.raumfahrer.net/up011557.jpg)
Er schreibt dazu in seinem Blog: Terra SAR X and Tandem X flying in formation (and flaring!) (http://sattrackcam.blogspot.com/2010/11/terra-sar-x-and-tandem-x-flying-in.html):
Die beiden Objekte betreiben ihren Formationsflug nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Sie lassen sich auch mit blossem Auge beobachten, zumal sie auch wunderschöne Flares (Aufblitzen des Objektes) erzeugen.
Am 28. November gegen 17:01:15 UTC konnte er das Foto aufnehmen, nachdem der Flare seinen Höhepunkt bereits überschritten hatte. Er maß die Entfernung der beiden Objekte anhand der fotografischen Projektion und kam auf ca. 175m Entfernung, wobei die reale Entfernung der Objekte größer sei, da sie in leicht unterschiedlicher Höhe unterwegs seien, so Dr. Langbroek.
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TanDEM-X hat seine fast sechsmonatige Testphase erfolgreich abgeschlossen, dass meldet das DLR. Der Satellit ist nun bereit für den operationellen Betrieb zum Sammeln von Höhendaten ab 2011.
TanDEM-X: 2011 bereit für den operationellen Betrieb (http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-28307/)
(https://images.raumfahrer.net/up011806.jpg)
Quelle: DLR
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Und es gibt wieder was neues aus dem Missionsblog: http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-348/ (http://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-348/)
Diesmal gehts um Verkehrserfassung. Dank der Verwendung von zwei Satelliten, können erstmals mit Radar bewegte Objekte erfasst werden, ohne wie bei den Vorgängern Shuttle Radar Topography Mission oder TerraSAR-X im Alleinflug auf eine Straßenkarte angewiesen zu sein. Die Dopplerverschiebung der Frequenz sorgt bei bewegten Objekten dafür, dass sie im Radar an der falschen Position zu sehen sind. Diese Verschiebung kann durchaus einige 100m betragen. Die beiden Satelliten sehen eine leicht unterschiedliche Verschiebung, so wie hier:
(https://images.raumfahrer.net/up012501.jpg)
Rot ist die TerraSAR-X Aufnahme, grün die von TanDEM-X, gelb die errechnete Position. In der Commissioning-Phase (also bei 20km Abstand) wurde der Verkehrsprozessor getestet und kam auf eine Genauigkeit von 20m für die Position und 1km/h für die Geschwindigkeit. Egal, ob es sich nun um Schiffe oder Autos oder was auch immer handelt.
Die aktuelle Formation ist für diesen Zweck allerdings nicht so ideal, ein größerer Abstand kann bei diesen Messungen die Genauigkeit vergrößern.
mfg websquid
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Hallo,
wir beobachten ja immer wieder mal die ISS bei ihren hellen Überflügen. Heute habe ich mal nach dem Duo TSX und TDX Ausschau gehalten. Und ja, man kann beide super sehen, dicht beieinander aber mit dem bloßen Auge optisch zu trennen. Da sie auf ihrem Orbit entlang des Terminators fliegen, gibt es lange (und quasi täglich) sichtbare Überflüge von Nord nach Süd und umgekehrt.
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Es gibt wieder zur Formation von TSX und TDX über uns zu berichten:
http://www.dlr.de/blogs/en/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-647/ (http://www.dlr.de/blogs/en/desktopdefault.aspx/tabid-5919/9754_read-647/)
Zwischen 6. und 8. August wird man mehrere Manöver fliegen, um die Spirale "umzukehren". Bisher umkreist TDX den älteren TSX gegen den Uhrzeigersinn. Um jetzt einige schwierige Gebiete (Bergregionen, Talhänge) besser zu beleuchten, muss die Formation umkehren. TDX soll TSX dann im Uhrzeigersinn umrunden.
Für die Manöver wird man die Radarsysteme abschalten, um eine gegenseitige Beleuchtung der Satelliten grundsätzlich unmöglich zu machen (eigentlich ist da eine Automatik an Bord, die das auch verhindern sollte). Da bei dem Manöver die "geometrische Trennung" der Bahnen aufgegeben wird und so geometrisch grundsätzlich eine Kollision möglich ist, wird man auch 10 Kilometer laterale Distanz einsteuern und dann erst beginnen.
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Das Manöver ist, laut einer Twittermeldung vom DLR, offenbar geglückt:
#TanDEM-X Formation-Swap. Das Rendezvous ist erfolgt! #TDX umkreist #TSX nun im Uhrzeigersinn.
DLR_de:
Formation-Swap erfolgreich - #TDX & #TSX liefern bereits erste #DEM-Aufnahmen mit geänderter Blickrichtung!
Gruß Peter
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Guten Morgen,
nach dem Erdbeben in Nepal soll es dort Verschiebungen an der Oberfläche im einstelligen Meterbereich geben. Das DEM (digital elevation model, digitales Höhenmodell) der TanDEM-Mission muss dort jetzt aktualisiert werden.
Hochgenaue Geo-Daten veralten auch schneller ... ;).
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Guten Morgen,
nach dem Erdbeben in Nepal soll es dort Verschiebungen an der Oberfläche im einstelligen Meterbereich geben. Das DEM (digital elevation model, digitales Höhenmodell) der TanDEM-Mission muss dort jetzt aktualisiert werden.
Hochgenaue Geo-Daten veralten auch schneller ... ;).
Sie sollten sich aber nicht zu sehr beeilen damit. Das Gelände setzt sich noch.
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Spannend wird's wenn, die Satelliten einmal nicht mehr da sind. Wie stabil und wertvoll sind die Daten dann noch? Bzw. wie sicher erkennt man dann überhaupt Abweichungen ... quasi veraltete Daten? Jetzt kann man mit den kalibrierten Satelliten ja jedes neue Datum mit den bestehenden Daten vergleichen und so Bewegungen erkennen. Man hat dann auch sofort die neuen, aktuellen Daten.
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Die ursprüngliche nominelle Nutzungsdauer des Satellitenpaares wurde ja mit fünf Jahren angegeben und endet somit bereits in diesem Jahr. Oder hat man die Mission bereits um weitere Jahre verlängert, sodass auch künftig Messungen möglich sind?
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Die Mission läuft weiter. TSX könnte anhand des Bordtreibstoffs sogar deutlich länger als TDX betrieben werden (TDX ist quasi derjenige, der manövriert, um die Formation zu halten). Aber, je älter die Satelliten werden, desto stärker sinkt auch die Zuverlässigkeit. Es wird langfristig damit immer "unplanbarer", ob und wie man die Daten erzeugt. Und wenn ein Satellit ausfällt, ist die Tandem-Formation ja auch hinfällig ...
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Habe gerade mit unseren Erdbeobachtern gesprochen. Die Verschiebungen hat man mit Sentinel gemessen. Der misst quasi ständig und global ... und wird ja auch einen Nachfolger eines Tages erhalten, zur Messkontinuität.
Die Verschiebungen sind wohl im Bereich 2 bis 3 Metern. Das DEM hat eine globale Spezifikation 2m vertikal, lokal auch mal deutlich besser. Also wirklich schlechter ist das DEM durch das Erdbeben wohl nicht geworden.
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Die Mission läuft weiter. TSX könnte anhand des Bordtreibstoffs sogar deutlich länger als TDX betrieben werden (TDX ist quasi derjenige, der manövriert, um die Formation zu halten).
Könnte man die Funktion nicht umkehren und künftig TSX, den Satellit mit den größeren Treibstoffreserven, manövrieren lassen? So ließe sich die komplette Formation länger betreiben. Oder ist das Softwarebedingt nicht möglich?
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Die Satelliten sind nicht baugleich. Diese Funktion kann nur TDX. Nur der weiß quasi wo der Partner ist.
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WIMRE haben doch beide GPS an Bord? Was hat der TDX was der TSX nicht hat?
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Haben sie. TSX sendet seine selbstbestimmte Position quasi lokal aus. TDX empfängt die Daren und manövriert.
Nur TDX hat ein Kaltgassystem an Bord für diese Manöver. Dessen Treibstoffmenge begrenzt die Mission. Der "andere" Treibstoff in beiden Satelliten reicht wohl bis nach 2020.
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So langsam geht an Bord von TDX das Kaltgas zuneige ... oder ist es schon. Das war dazu da die Formation "zu halten". Man kann jetzt auch auch mit dem Hauptantrieb "so fein" steuern, dass man die Formation auch so weiter halten kann.
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"Globale TanDEM-X-Waldkarte verfügbar
Wälder sind die Lunge der Erde: Sie helfen die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre zu reduzieren und damit der globalen Erwärmung entgegenzuwirken, bieten Schutz und Ressourcen für Menschen, Tiere und Pflanzen – und sie gehen in alarmierendem Ausmaß verloren. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). ..."
Weiter im Portal: https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/07052019050508.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/07052019050508.shtml)
Gruß Pirx
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"Alpen: Gletscherrückgang flächendeckend dokumentiert
Ungefähr 17 Prozent des gesamten Eisvolumens der Alpen sind seit der Jahrtausendwende verloren gegangen. Das ist mehr als das Siebenfache des Wasservolumens des Starnberger Sees. Forschungsteam der FAU kombinierte Daten aus den drei Erdbeobachtungsmissionen TanDEM-X, SRTM und Landsat. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)."
(https://www.raumfahrer.net/news/images/hoehenaendgletscherschwalpenChSommeretc.jpg)
Höhenänderung der Gletscher in den Schweizer Alpen.
(Bild: Christian Sommer, Hintergrund: Landsat 8 & SRTM U.S. Geological Survey, www.usgs.gov (http://www.usgs.gov))
WEiter in der Pressemitteilung des DLR:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/08072020120245.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/08072020120245.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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"TanDEM-X: Gletscher schmelzen schneller und folgenreicher als erwartet
TanDEM-X-Satellitendaten geben neue Perspektiven zur Entwicklung der Antarktis: Die Gletscher Smith, Pope und Kohler schmelzen schneller als erwartet. Freischwimmende Unterseite der Gletscher schmelzen am stärksten. Eismassen der Westantarktis könnten den Meeresspiegel insgesamt um bis zu 1,3 Meter ansteigen lassen. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031084610-6ac6db04.jpg)
Westantarktis: TanDEM-X Geländedarstellung der Gletscher Kohler, Smith und Pope. (Bild: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)
Weiter in der Pressemitteilung des DLR:
https://www.raumfahrer.net/tandem-x-gletscher-schmelzen-schneller-und-folgenreicher-als-erwartet/ (https://www.raumfahrer.net/tandem-x-gletscher-schmelzen-schneller-und-folgenreicher-als-erwartet/)
Viele Grüße
James
Edit: internes, größeres Vorschaubild eingefügt.
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Sensei hat die Klima-Kippelemente-Diskussion freundlicherweise in den Thread "Klimawandel" verschoben.
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DLR: Neuer globaler TanDEM-X-Datensatz
Topografische Veränderungen der Erde gemessen. Hochpräzise TanDEM-X 30 m DEM Change Maps zeigen Veränderungen der Erdoberfläche. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/KohleabbauTagewerkGarzweilerNRWDLR.jpg)
Kohleabbau Tagewerk Garzweiler, Nordrhein-Westfalen Aus dieser TanDEM-X DEM Change Map (Abnahme/Zunahme der Höhe in rot/blau) vom Braunkohletagebau Garzweiler kann der gesamte Aushub über den gegebenen Zeitraum bestimmt werden. (Bild: DLR)
Weiter in der Pressemitteilung des DLR => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/dlr-neuer-globaler-tandem-x-datensatz/)
Viele Grüße, James