Raumcon
Raumfahrt => Fragen und Antworten: Raumfahrt => Thema gestartet von: Gregor am 09. Dezember 2008, 13:41:58
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Hallo und guten Tag.
Ich schreibe zur Zeit an einem Sci-Fi Roman. Darin spielt über eine gewisse Strecke ein NASA Space Shuttle eine Rolle. Nun bin ich am Recherchieren, da die Ereignisse an Bord möglichst realistisch sein sollten. Einiges konnte ich bereits in Erfahrung bringen, anderes nicht.
Wer kann und möchte mir helfen? Hier meine ersten Fragen:
1) Wie misst man im Shuttle die exakte Entfernung zu einem Objekt, z.B. zur ISS?
2) Fühlen sich die Fensterscheiben in Shuttle Kühl an? Auf welche Art sind diese Isoliert ( Schichtaufbau, Gas...)
3) Wo genau im Shuttle werden die EMUS wieder aufgeladen? Wie lange dauert dies, und was passiert da ganz genau?
( finde keine oder nur widersprüchliche Angaben )
4) Wie lange ist die maximale Einsatzdauer eines EMU? ( finde widersprüchliche Angaben )
5) Können mehrere EMU's gleichzeitig aufgeladen werden?
Herzlichen Dank!
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Du kannst Fragen stellen ;)
Zu 2:
Das Fenster besteht in erster Schicht aus "tempered aluminosilicate glass".
Die zweite Schicht besteht aus low-expansion, fused silica glass.
Die Dritte Schicht besteht aus low-expansion, fused silica glass.
Zu näheren Informationen über die einzelnen Gläserarten bitte googeln.
Noch zur Dicke:
Erste Schicht: 0.625 of an inch
Zweite Schicht: 1.3 inches
Dritte Schicht: 0.625 of an inch
Umrechnung noch dazu:
Erste Schicht: ca. 15,8 Millimeter
Zweite Schicht: ca. 33 Millimeter
Dritte Sicht: ca. 15,8 Millimeter
Die äußere Schicht des Fensters wiedersteht Temperaturen von 800 Grad Fahrenheit. Das sind ca. 426 Grad Celcius.
Die Informationen kommen nun von der NASA.
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Super! Danke! :D
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Zu deinen Fragen zu den EMUs wird dir dieser Text helfen:
http://spaceflight.nasa.gov/shuttle/reference/shutref/orbiter/eclss/emu.html
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1) Rendezvous Radar, Laser Entfernungsmessung und GPS
2) Wie schon gesagt bestehen die Fenster aus drei Schichten und zwei unterschiedlichen Materialien: Aluminium Silikat Glas, und Quarzglas. Die Fenster sind dadurch thermisch isolierend. Die Fenster fühlen sich in etwa so an, wie wenn du ein Trinkglas aus deinem Schrank nimmst, d.h. etwas kühler als Körpertemperatur, aber auch nicht kalt (oder heiß, bei der Landung).
3) Wenn die EVA aus dem Shuttle heraus stattfindet (z.B. bei STS-125), dann werden die EMUs im Shuttle Air Lock aufgeladen. Im Normalfall starten die EVAs aber von der ISS aus, d.h. die EMUs werden dort (im ISS US Air Lock) wieder aufgeladen.
Das EMU Servicing besteht im wieder Auffüllen von Sauerstoff, Aufladen der Batterien für die elektrische Versorgung, Auffüllen des Wasserkreislaufs, Austausch des LiOH Filters für die CO2 Ausfilterung, Leeren des Urin-Sammelbehälters, und dem Austausch des Trinkwasserbehälters.
Die Dauer ist mit einigen Stunden anzusetzen, das Auffüllen des Sauerstoffs geht schnell, der Zeit intensivste Vorgang ist das Aufladen der Batterien. Die genaue Dauer ist vom Ladezustand abhängig.
4) Das hängt vom Sauerstoffverbrauch und der CO2 Ausatmung ab. In der Regel werden die EVAs auf 7 Stunden ausgelegt. Maximal kann man von 9 Stunden plus 30 Minuten Reserve ausgehen.
5) Ja (in der Regel 2)
Gruß,
KSC
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Die Fenster fühlen sich in etwa so an, wie wenn du ein Trinkglas aus deinem Schrank nimmst, d.h. etwas kühler als Körpertemperatur, aber auch nicht kalt (oder heiß, bei der Landung).
Na wenn wir den Satz dann später mal in einem Buch lesen, wissen wir ja wo er herkommt :D
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Die Fenster fühlen sich in etwa so an, wie wenn du ein Trinkglas aus deinem Schrank nimmst, d.h. etwas kühler als Körpertemperatur, aber auch nicht kalt (oder heiß, bei der Landung).
Hi!
Die äußeste Schicht muss doch kälter sein als die innere. Wohin wird dann die Kälte abgeleitet? Zur Seite in die "Hautschichten" des Shuttle?
Abgeleitet muss sie ja schließlich werden, sonst würden die Fensterschichten unweigerlich abkühlen.
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Du vergisst wohl, dass innerhalb des Shuttles wohlige 20Grad herrschen. Da wirds schwierig für die innere Scheibe richtig kalt zu werden :)
Zudem tauscht Luft die Wärme doch viel besser als das Gas (oder gar Vakuum) zwischen die Scheiben...
Daher überlege lieber andersrum: Wie geht die Wärme aus dem Shuttle wieder raus. (Radiatoren)
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Die äußeste Schicht muss doch kälter sein als die innere. Wohin wird dann die Kälte abgeleitet? Zur Seite in die "Hautschichten" des Shuttle?
Abgeleitet muss sie ja schließlich werden, sonst würden die Fensterschichten unweigerlich abkühlen.
Es gibt keine Kälte! Folglich kann sie auch nirgends hingeleitet werden.
Das ist höchstens ein Ausdruck unseres subjektiven Empfindens.
Die Abwesenheit des gewohnten Wertes von Wärme empfinden wir als kalt.
Physikalisch gibt es nur Wärme, die als Form von thermischer Energie oder als Geschwindigkeitsenergie der Molekularbewegung beschrieben werden kann.
Folglich kann auch nur Wärme abgeleitet, abgestrahlt oder isoliert werden.
Die verschiedenen Scheiben im Shuttle sorgen für eine Isolierung.
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Hallo Leute!
Vielen Dank - jetzt habe ich doch schon einiges zusammen, um weiter schreiben zu können. Erlaube mir trotzdem, nochmals wegen der Entfernungsmessung nachzuhaken. Wie würde bzw. könnte die Besatzung in einem Shuttle vorgehen wenn:
Keine Funkverbindung mehr zur Erde oder zur ISS besteht, weil die Kommunikationstechnik vollständig ausgefallen ist. Das Shuttle also völlig selbständig, ohne jegliche Hilfe von aussen zur ISS navigieren müsste.
Vielleicht passt eine solche Fragestellung ja nicht in dieses Forum?!
Wenn dem so ist, bitte ich um Entschuldigung. Vielleicht mag mir dann Jemand über einen Direktkontakt weiterhelfen. Ich habe sicher noch einige, ähnlich gelagerte Fragen und suche professionelle Hilfe, damit meine Geschichte im technischen Bereich auch Hand und Fuss hat.
Wünsche euch allen auf jeden Fall wunderschöne Festtage!
Gregor
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Hallo Gregor,
ich hatte die Frage doch schon beantwortet. An Bord des Shuttle befinden sich mehrere Laser Entfernungsmesser, und ein bordeigenes Rendezvous Radar, sowie GPS Empfänger. Während die GPS Empfänger die GPS ermittelte Position der ISS für die Abstandsermittlung voraussetzt, sind das Rendezvous Radar und die Laserentfernungsmessung völlig unabhängig von der Kommunikation mit der ISS oder der Bodenstationen.
Radar und Lasermessung eigenen sich für die Entfernungsmessung, wenn der Orbiter sich schon in der Nähe der ISS befindet. Bei großen Abständen währe es auch denkbar, dass der Orbiter völlig selbstständig mit Hilfe der Bordrechner zur ISS navigiert. Allerdings müssen die anfänglichen Bahnelemente der ISS auf jeden Fall bekannt sein. Im Normalfall werden diese vor jeder Triebwerkszündung aktualisiert, was die Verbindung zum Boden notwendig macht. Zur Not ginge es aber auch ohne Aktualisierung.
Welche Fragen hast du denn sonst noch?
Gruß,
KSC
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Hallo KSC und alle Fachleute da draussen!
Vielen Dank für die bisherigen Infos. Die Fragen tauchen halt immer während des Schreibens auf. Gewisse Handlungsstränge begnügen sich mit groben Angaben, die ich in Büchern oder im Web finde. Andere hingegen verlangen nach Details, und da wird es schon schwieriger. Deshalb frage ich gerne noch ein wenig weiter:
1) Angenommen, der Orbiter operiert alleine. Die letzten Bahndaten der ISS wurden in den Bordrechner eingegeben. Was passiert jetzt? Findet die Navigation bis zur ISS, inkl. allen notwendigen Triebwerks-Zündungen vollautomatisch statt, ( Autopilot ) oder wird da was von Hand gemacht? ( ausser das Andocken natürlich ) Wenn ja, wie geht das im einzelnen?
2) Das Rendezvous-Radar befindet sich wohl in der Nase des Orbiters!?
Das bedeutet, damit es funktioniert, muss der Orbiter mit de Nase voraus zum Ziel fliegen? Erfassungswinkel des Radars?
Auf welche Distanz funktioniert das Radar?
3) Ist das Lasermessgerät fest eingebaut oder ein Handgerät?
Wenn eingebaut, wo?
Auf welche maximale Distanz funktioniert das Gerät?
4) Wie sind die Sitze im Mid-Deck, am Boden befestigt?
Stifte, Drehverschluss? ...
5) Können die Sitze zerlegt werden?
Wie? - Zusammenklappen?
Wo genau werden sie während der Mission verstaut?
6) Wo genau sind die EMU's versorgt?
7) Wo im Cockpit befinden sich die Anzeigen, welche über Innendruck, Luftqualität, Menge etc. informieren?
Was wird alles angezeigt? Wird am gleichen Ort geregelt?
Gibt es Detail-Fotos von diesen Anzeigen? ( Cockpit-Detail-Foto )
Gibt es Alarmsysteme und wie funktionieren die? Blinken, Tüten?
Ich hoffe, dass ist nicht zuviel auf einmal?!
Herzlichen Dank für die Hilfestellung!
Gregor
PS) Werde die Hilfe natürlich gerne im Buch verdanken! :-)
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Also ne Seite mit den Glas-Cockpit Fotos gibt es hier:
http://oea.larc.nasa.gov/news_rels/2000/GCTHUMBNAILS.HTML
Am besten finde ich JSC2000-E-10522.
Allerdings weiß ich auch nicht was die einzelnen Schalter & Anzeigen machen. Man kann aber zum Teil die Beschriftung lesen und erkennen dass alles redundant vorhanden ist.
Gruß :)
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Na dann wollen wir mal ;-)
Nach dem Start und bis zum Docking mit der ISS müssen eine ganze Reihe von Kurskorrekturzündungen gemacht werden. Dafür müssen die Bordcomputer in einen bestimmten Modus versetzt werden (von OPS 2 Major Mode 201 in OPS 2 MM 202), außerdem muss das Zünden vor der Ausführung durch die Crew bestätigt werden.
Normalerweise werden die Zünddaten (Dauer und Ausrichtung des Orbiters) aufgrund des aktuellen Zustandsverktors von Orbiter und ISS vom Boden aktualisiert. Da sich die Zustandsvektoren (Geschwindigkeit, Ausrichtung und Position) innerhalb kurzer Zeit nicht so stark ändern, ginge die Annährung des Orbiters an die ISS auch ohne Datenaktualisierung.
Diese Zündungen erfolgen vom vorderen Cockpit. Nach der letzten Zündung wird die Kontrolle in das Aft Cockpit übergeben und der CDR steuert die letzte Annährung und das Docking dann rein von Hand.
Ein voll automatisches Docking gibt es also nicht.
Das Radar ist im Ku Band System integriert. D.h. die Radarantenne ist die Ku Band Antenne, die an der Cockpit Rückwand in der Payload Bay montiert ist und nach öffnen der Payload Bay ausgeklappt wird.
Die generelle Richtung in der das Ziel liegt, wird durch die Bordcomputer ermittelt und die Antenne entsprechend ausgerichtet. Dann wird ein bis zu 60 Grad Spiralsuchscan gemacht.
Dabei unterscheidet man den aktiv Mode, bei dem das Ziel einen Zielstrahl aussendet, auf den das Radar dann reagiert und den passiv Mode, bei dem das Ziel durch das Radar Echo geortet wird.
Das Radar kann ab Entfernungen von ca. 550 km eingesetzt werden.
Es gibt ein Laser Entfernungsmesser in der Payload Bay und zusätzliche Handgeräte mit denen die Entfernung durch die Cockpitfenster gemessen wird.
Das Ding funktioniert wie eine Laser Pistole bei der Polzei. Geeignet ist es für Entfernungen ab etwa 300 bis 500 Meter.
Hier ein Bild
(http://www.nasa.gov/images/content/237519main_s124e005570.jpg)
Die Sitze werden mittels Schiebe Verschlüssen an aus dem “Boden” heraus stehenden Bolzen arretiert.
Die Sitzpolster können entfernt und die Sitze zusammengeklappt werden. Sie werden an der vorderen Steuerbordwand im Middeck verstaut und von darüber gespannten Netz an Ort und Stelle gehalten.
Die EMUS sind im external Airlock des Shuttle verstaut.
Das befindet sich in der Paylaodbay und ist an der hintern Cockpitwand mit diesm verbunden.
Die Hauptüberwachungsanzeigen für die Cockpit Atmosphäre (neben den Computer Displays) befinden sich im oberen rot markierten Bereich im Cockpit Bild.
(http://666kb.com/i/b4tezd39qse4g4ljr.jpg)
Im Detail sieht das so aus
(http://666kb.com/i/b4tf00x4ha0hlzd3r.jpg)
Die linke Skala bezieht sich auf die Kühlung, unter anderem für die Kabinenluft.
Die dp/dt Skale gibt die Druckänderung pro Zeit an, also ob der Druck in der Zeit sinkt oder steigt. Die O2/N2 Skala gibt den Sauerstoff, bzw. Stickstofffluss des mit dem Drehschalter ausgewählten Systems an. Cabin Press ist der aktuelle Druck in der Kabine und ppO2 gibt den aktuelle Sauerstoffpartialdruck in der Kabine an.
Die Bedienelemente für die Kabinenatmosphäre sind im ganzen Cockpit verteilt, da gibt es Elemente für die Tanks, Ventile, Temperatur, Kühlung Leitungssysteme usw. an ganz verschiedenen Stellen.
Das Shuttle Caution and Warning System ist sehr vielfältig. Es gibt verschiedene optische und auch verschiedene akustische und auch kombinierte Anzeigen und Warnungen bei einem Störfall.
Die Zentrale Anzeige ist im unteren Bereich des Cockpit Bildes (oben) rot markiert.
Im Detail:
(http://666kb.com/i/b4tf0p8i7lh1f3cpj.jpg)
Das CABIN ATM licht leuchtet rot, wenn der Kabinendruck zu hoch bzw. zu niedrig ist, wenn der O2 Partialdruck zu hoch oder zu niedrig ist und wenn der N2 oder O2 Fluß zu hoch ist.
Die anderen markierten Anzeigen leuchten bei Fehlern in den Wasser bzw. Freon Kühlkreiskäufen und bei zu hoher Atmosphärentemperatur in den Avionics Bays auf (das führt hier aber zu weit).
So, das reicht für heute ;-)
Gruß,
KSC
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Jetzt aber Hoppla! [smiley=2vrolijk_08.gif]
Das ist Super! Werde wohl einen längeren Moment mit dem Material beschäftigt sein, und erst im neuen Jahr mit weiteren Fragen aufwarten.
Herzlichen Dank und schöne Festtage, wünsche ich allen Raumfahrer.net Mitgliedern.
Gregor
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Hallo Zusammen!
Meine Geschichte wächst langsam und so habe ich wieder einige neue Fragen b.z.w. weitergehenden Detailnachfragen als da wären:
SPACE SHUTTLE LASERDISTANZ-MESSGERÄT
1) Arbeitet das Gerät nur über einen direkten Stromanschluss oder kann es auch extern, also mit Batterien betrieben werden?
2) Was ist das für ein Fabrikat? ( Typ, Bezeichnung... )
3) In welcher Farbe leuchten die Anzeigen?
4) Was zeigen die Anzeigen an, wenn das anvisierte Objekt noch ausserhalb der Reichweite liegt? ( 000 / ---- )
5) Welche Farbe hat der Mess-Strahl ( rot / grün... )
SPACE SHUTTLE FRACHTRAUM 1
1) Können die Frachtraum-Türen einzeln oder nur zusammen geöffnet und geschlossen werden?
2) Können die Frachtraum-Türen auch nur teilweise geschlossen werden oder gibt es nur zwei Stellungen? ( auf / zu )
3) Wie viele Motoren treiben diese Türen an?
4) Wie gut ist das Surren der Motoren im Orbiter zu hören?
5) Gibt es beim Bewegen merkbare Vibrationen im Orbiter?
SPACE SHUTTLE FRACHTRAUM 2
1) Wie stark sind die sechs Scheinwerfer in der Nutzlastbucht?
2) Sind das Flutstrahler?
3) Was sind das für Lampen-Typen? ( Halogen, Gasentladung...)
SPACE SHUTTLE STEUERUNG DOCKING
Was ist der Unterschied zwischen dem "Translation" und dem "Rotational" Docking Hand Controller?
Herzlichen Dank für Eure Hilfe und Informationen.
Gregor
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1) Können die Frachtraum-Türen einzeln oder nur zusammen geöffnet und geschlossen werden?
Die Türen werden einzeln nacheinander geöffnet.
Erst die rechte, dann die linke.
Schau mal hier:
nico
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SPACE SHUTTLE LASERDISTANZ-MESSGERÄT
Das Gerät arbeitet über einen eingebauten Akku.
Hersteller ist mir nicht bekannt, aber ich denke, dass ist eine Spezialanfertigung der NASA bzw. für die NASA modifiziert.
Anzeige gibt es eigentlich keine. Das Gerät ist über ein Datenkabel an einen Computer angeschlossen, der die Daten für die Rendezvous Navigation verwendet.
Die Wellenlänge liegt im nahen Infrarotbereich, d.h. es ist kein Mess-Strahl sichtbar.
SPACE SHUTTLE FRACHTRAUM 1
Die Türen können, wie schon beschrieben unabhängig voneinander bewegt werden. Die (in Flugrichtung) rechte Tür überdeckt die linke Tür, so dass die rechte zuerst geöffnet und zuletzt geschlossen werden muss.
Pro Tür gibt es jeweils ein elektromechanisches System. Es besteht aus jeweils zwei Dreiphasen ac Elektromotoren mit einem Getriebe. Das öffnen oder Schließen dauert ca. 63 Sekunden.
Normalerweise benutzt man zum öffnen und Schließen eine automatische Sequenz über den Hauptcomputer. Es kann aber auch manuell gemacht werden. Aus Sicherheitsgründen kann die Öffnungs- und Schließ-Sequenz automatisch oder von Hand jederzeit gestoppt werden, so dass die Türen stehen bleiben.
Die Motoren hört man deutlich, aber Vibrationen gibt es keine.
SPACE SHUTTLE FRACHTRAUM 2
Im Frachtraum sind Floodlights installiert.
Das sind Gasentladungslampen und zwar Halogen - Metalldampflampen.
Zur Frage “wie stark sind die Lampen” fällt mir nichts ein, weil ich nicht weiß, wie man das definieren soll ;-)
SPACE SHUTTLE STEUERUNG DOCKING
Zunächst sind das kein “Docking Hand Controller” , sondern einfach nur “Hand Controller”. Mit diesen Controllern wird der Orbiter in allen Flugphasen gesteuert.
Der Rotational Handcontroller ist das Joystick artige Teil. Damit kann man die Orientierung des Orbiters bezüglich der Gier-, Nick- und Roll-Achse verändern.
(http://666kb.com/i/b67onav00p7ylv48i.jpg)
Mit dem Translational Hand Controller kann man den Orbiter entlang der Achsen translatieren, d. h. ohne Orientierungsänderung “verschieben”
Am besten sieht man das hier:
(http://666kb.com/i/b67onvt3rbpftt16a.jpg)
Gruß,
KSC
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Die Wellenlänge liegt im nahen Infrarotbereich, d.h. es ist kein Mess-Strahl sichtbar.
Hallo,
auch wenn die Wellenlänge im sichtbaren Bereich läge, würden wir nichts sehen. Es ist ja kein Staub im Lichtweg. Die Strahlen des Sonnenlichts sehen wir doch auch nicht an uns vorbei rasen ... ;) ... außer es ist etwas da, was reflektiert.
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Man sieht aber eben nicht einmal den Zielpunkt.
GG
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Jetzt hätte ich mal ne Frage. Die Drucktaster zum Ausfahren des Fahrwerks sind mir bekannt. Ebenso dass diese wohl gesichert sind. Wäre es eigentlich trotzdem möglich, das Fahrwerk im Orbit mit diesen Tastern auszufahren, oder funktioniert dass nur, wenn die General Purpose Computer in einem bestimmten Modus versetzt wurden?
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Nein, das geht nicht, weil man auch Hydraulik Druck braucht, um das Fahrwerk auszufahren.
D.h. es muss mindestens eine APU laufen. Die Hydraulic Circulation Pumps alleine reichen zwar bei 1g aus um das Fahrwerk (mit Gravitationsunterstützung) auszufahren, nicht aber ohne Schwerkrafthilfe.
Außerdem werden die entsprechenden Systeme, je nach Powerdown Modus, im Orbit gar nicht mit Strom versorgt (deswegen können auch die Pyros, zum ausfahren des Fahrwerks nicht zünden).
Insgesamt eine sehr hypothetische Frage, keiner wäre so dämlich, irrtümlich zwei Guarded Switches zu betätigen. Guarded Switches sind Schalter, über denen ein Kunststoffdeckelchen drüber ist, dass man erst hochklappen muss um den Schalter zu betätigen.
Gruß,
KSC
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Hätte ich mir denken können, dass es dafür hydraulischen Druck benötigt und dafür eine APU laufen muss. Sicher wäre niemand so kreuzdämlich, zumal da ausgebildete Profis im Cockpit sitzen.
Trotzdem Danke für die Antwort :)
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hmm... dann habe ich eine dämliche Frage:
Was würde schlimmes passieren, wenn das Fahrwerk draußen wäre? Könnte man es nicht mehr einfahren??
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Hallo,
wie schon gesagt wurde: Im All geht es rein technisch nicht, die APUs fehlen. Die Schalter sind sonst noch "extra" gesichert, dass man das Fahrwerk während der Landung nicht zu früh ausfährt. Alles was da zu früh raus kommt, ist ab.
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Hi,
Ich habe ein paar Fragen zur OMM (Orbiter Major Modification):
1) Wie oft haben die einzelnen Orbiter die OMM durchlaufen ?
2) Wo finden die Arbeiten statt ? (ich glaube in Palmdale, bin mir aber nicht sicher )
3) Wann müssen die OMM durchgeführt werden , z.B. alle X Missionen ?
4) Was wird im Rahmen der OMM alles geprüft, verbessert oder ausgetauscht ?
nico
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Hier steht einiges dazu:
http://www.nasa.gov/columbia/caib/PDFS/VOL2/D14.PDF
Zur Häufigkeit: 8 flights, 3 years. Allerdings wurde diese Regel nicht immer eingehalten, wie im Dokument oben am Beispiel der Columbia zu sehen ist.
EDIT:
Hier einige Veränderungen, die die Orbiter dabei mitgemacht haben:
http://www.globalsecurity.org/space/library/report/1988/sts_asm.html#gear_mods
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Ich habe zum Spacesuit Purge eins, zwei Fragen:
1) Mit welcher Substanz wird er durchgeführt?
2) Wozu benötigt man diesen?
Gruß ;)
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1) Mit 100% Sauerstoffgas
2) Um im Anzug verbliebne Stickstoffreste raus zu bekommen
Gruß,
KSC
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Wie heißt das eine Teil, welches die Haupttriebwerke eines Shuttles abdeckt, v.a. beim Transport auf einer 747 und wozu dient diese Abdeckung?
siehe:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Enterprise_free_flight.jpg&filetimestamp=20050801123345
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Hi Raffi
Das ist das tail cone.
Mane
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Der dient zum Schutz der Triebwerke und der Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften des B747 / Orbiter “Gebildes” ;)
Gruß,
KSC
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Und zwar geht es neben den genannten Gründen auch darum, dass das Seitenleitwerk der 747 noch anständig angeströmt wird und nicht nur verwirbelte Luft abbekommt. Zudem bedeutet verwirbelte Luft mehr Widerstand und damit mehr Sprittverbrauch. Und mit dem Shuttle auf dem Buckel und nur bis ca. 10.000 Fuss Höhe müssen die schon oft genug landen...
Es hat also nur Vorteile! :)
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Genau das sage ich ja, Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften ;)
Gruß,
KSC
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Es hat also nur Vorteile! :)
Nein, einen Nachteil gibt es: Die Abflugmasse erhöht sich. ;D
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Was dieser Tail Cone für einen Einfluss hat, sieht man an den Anflug und Landetests mit der Enterprise damals.
Der Orbiter wurde damals in einer Höhe von knapp 6.000 Meterern vom SCA abgesetzt. Mit Tailcone betrug die Flugzeit etwas über 5 Minuten bis zur Landung, ohne Tailcon etwa nur die Hälfte :o
Gruß,
KSC
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Genau das sage ich ja, Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften ;)
Ich hatte grade Spass dran es zu präzisieren, sonst ist das ja eher Dein Job :D
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Vielen Dank für euer Antworten :)
Heut war genau der richtige Tag, danach zu Fragen, da dieses tail cone wieder zum Einsatz kam.
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Hi,
ich habe soeben in der allg. Presse gelesen, das bei dem Shuttle Ferry Flight minus 9,4 Grad Celsius nicht unterschritten werden dürfen. Weiterhin darf es nicht regnen. Sind diese Aussagen richtig?? Ich hatte so etwas bis jetzt noch nicht gehört.
Vor dem Start wird's ja auch mal nass, und im All sind die Temperaturen noch wesentlich niedriger.
Ich könnte mir vorstellen, das beides zusammen bei der Überführung evtl. den Hitzeschild beschädigen könnte. :o
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Vielleicht geht es hier eher um Eisansatz am Orbiter. Er fliegt relativ tief, also in feuchten Gebieten der Atmosphäre und hat gleichzeitig kein Enteisungssystem. Damit besteht die Gefahr, dass in Wolken sich Eis an seinen Flächen bilden kann. Damit wird er schwerer und (was schlimmer ist) die Aerodynamik geht den Bach runter.
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kein Enteisungssystem.
Wäre auch irgendwie lustig, wenn das Shuttle seine RCC Panel beheitzen könnte ;D
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Es ist so: Der Orbiter soll grundsätzlich nicht durch Niederschlag fliegen, bei großen Geschwindigkeiten könnten die sehr stoßempfindlichen TPS Kacheln beschädigt werden.
Regen an sich, kann er durchaus ab. Wenn er dann in die OPF kommt, dann wird er mit großen Heizlampen erst mal getrocknet. Wenn es kurz vor dem Start regen gibt, dann richtet man den Orbiter im Orbit so zur Sonne aus, dass die Feuchtigkeit sublimiert, so dass sich bei tiefen Temperaturen kein Eis bilden kann.
Eine andere Sache ist die Temperatur. Im Orbit und auf der Rampe ist der Orbiter durchaus tieferen Temperaturen ausgesetzt. Allerdings verfügt er auf der Rampe und im Orbit über eine Stromversorgung. Das ist wichtig für verschieden Heizelemente, z.B. für das Hypergolische System. Hydrazin verfestigt sich nämlich bereits bei +1,5 Grad C.
Auch die Vent Doors können ohne Strom nicht geöffnet oder geschlossen werden, so dass es ohne Stromversorgung auch Grenzen bezüglich des Luftdrucks gibt.
Gruß,
KSC
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Ich hatte eher so an gefrierendes Wasser/Regen zwischen oder unter den Hitzeschutzkacheln gedacht. Das Eis könnte evtl. die Verklebung mit dem Orbiter lösen. Aber alles falsch, KSC hat's gut erklärt. Danke. :D
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Macht Sinn ... Vereisungsgebiete wird man ja eher umfliegen ;).
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Hallo,
ich habe da mal ein Paar Fragen zu den EMUs auf der ISS:
Der EMU besteht ja aus einzelnen Teilen, die es in verschiedenen Standartgrößen gibt. Welche Teile verbleiben auf der ISS und welche werden bei den Shuttlemissionen für die einzelen AStronauten mit nach oben genommen?
Ich habe mal gelesen, dass es den HUT mit dem PLSS in 5 verschiedenen größen gibt. Werden so vile HUTs auf der ISS gelagert?
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Ich bin da grade nicht auf dem Laufenden, aber es war eigentlich so geplant, dass ständig zwei vollständige EMUS, sowie ein Torso auf der ISS sind.
Das Shuttle bringt auch individuelle Teile nach Bedarf mit, die Handschuhe sind auf jeden Fall individuell.
Gruß,
KSC
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Stimmt es denn, das es den HUT in 5 verschiedenen Größen gibt?
Und ist das PLSS wirklich fest mit dem HUT verbunden oder kann es abmontiert werden?
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Was bedeutet HUT und was bedeutet PLSS?
Irgendwo gab es in den Tiefen dieses Forums mal ein Abkürzungsverzeichnis, aber das finde ich nicht.
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Unser Nachschlagewerk:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?board=23.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?board=23.0)
Aber das steht auch nix ...
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Irgendwo gab es in den Tiefen dieses Forums mal ein Abkürzungsverzeichnis, aber das finde ich nicht.
Ja, geht mir auch so. Ich habe einen Link bei MSSpace in Untertitel gefunden. Geht aber auch nicht. :( Siehe hier.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3668.0
Steht ganz unten.
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@Crest
Das PLSS ist das Primary Life Support System des Anzuges, also der "Rucksack" des EMU's.
Siehe auch
http://en.wikipedia.org/wiki/Primary_Life_Support_System
HUT bedeutet Hard Upper Torso, also das feste Mittelteil des Anzuges.
Siehe auch
http://en.wikipedia.org/wiki/Hard_Upper_Torso
und in deutsch
http://de.wikipedia.org/wiki/Hard_Upper_Torso
edit: Das Abkürzungsverzeichniss ist wieder zugänglich. :)
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Dann klären wir noch die weiten Fragen ;)
Den HUT gibt es in Medium, Large und X-Large. Dann gibt es zwei verschieden Sorten von Taillenteilen (einstellbar und eine Standartgröße), Armteile gibt es in neun verschiedenen Größen, die Beinteile gibt es in 4 Grundgrößen und können mit Zwischenstücken verlängert werden und dann gibt es noch zwei verschiedene Stiefelgrößen (mit individuell passenden Einlagen).
Die PLSS ist mit dem HUT verschraubt, kann aber davon getrennt werden.
Gruß,
KSC
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Hallo,
beim Durchsehen einiger Wiki-Artikel zu bereits geflogenen Shuttle-Missionen ist mir eine Frage zur Sitzverteilung bei Start und Landung durch den Kopf gegangen.
Bei den aktuellen Missionen sind ja immer 7 Personen an Bord, vier im Flightdeck und drei im Middeck.
Wie war die Verteilung, als lediglich 4 Personen an Bord waren?
Drei im Flightdeck und zwei im Middeck, damit unten kein einzelner alleine sitzen muss oder sogar alle fünf oben?
Viele Grüße,
Olli
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... lediglich 4 Personen ... Drei im Flightdeck und zwei im Middeck ...
;D
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Schau mal hier:
http://www.spacefacts.de/english/flights.htm
Da sind alle Flüge mit Sitzplatzverteilung aufgeführt.
STS-5 4 Personen
STS-80 5 Personen und nur einer in der Economy!!
Gruß
Jörg
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Bei STS-4 war das damals "Little Jo" Allen, der so lange auf seinen Flug gewartet hat. Er war damals als Wissenschaftsastronaut beim Apollo Programm ausgewählt worden, aber er hat keine Mission zum Mond und auch nicht zu Skylab bekommen.
Als einer der wenigen hat er bis zum Shuttle Programm durchgehalten.
Deswegen dürfte es ihm recht wenig ausgemacht haben, allein im unteren Stockwerk zu starten ;)
Bei der Landung durfte er dafür nach oben :)
Gruß,
KSC
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Aha...also wurde oben kein Extra-Sitz eingebaut...
Danke euch bis hierher!
@KSC: Die Aufteilung hatte bei STS-5 aber doch sicherlich einen Sinn, dass einer alleine unten sitzen musste... immerhin sind im Flightdeck vier Sitze vorhanden. *grübel*
Grüße,
Olli
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Damals noch nicht.
Die ersten 4 Flüge wurden mit Columbia durchgeführt. Dabei gab es 2er Crews. Im Flight Deck waren Schleudersitze eingebaut.
STS-5 war der erste operationelle Flug mit mehr als 2 Astronauten. Bei diesem Flug waren die Schleudersitze zwar desaktiviert aber noch nicht ausgebaut, so dass im Flight Deck nur 3 Sitze rein gingen. Das war übrigens auch bei der D1 Mission noch so, erst danach wurde Columbia dann modifiziert.
Gruß,
KSC
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Hallo, da bin ich mal wieder.
Da das Constellation-Programm nicht weitergeführt wird, kehre ich nun voller Reue zum guten alten Space Shuttle zurück :'(
Meine heutige Frage: Wieviele Sensoren sind in etwa vor einem Start aktiv? Shuttle, Tank, Booster etc.
Mit bestem Dank
Gregor
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NASA Kennedy twittert:
STS-134 Mission:Technicians test Endeavour's Microwave Scan Beam Landing System today in the shuttle's hangar, Orbiter Processing Facility-2
Techniker testen heute Endeavours Mikrowellen Scanstrahl Lande System...
Weiß jmd, was für ein System das ist? Ich habe davon noch nie gehört.
Grüße,
Olli
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Mikrowellen-Lande-System, wie es an Flughäfen eingesetzt wird:
http://spaceflight.nasa.gov/shuttle/reference/shutref/orbiter/avionics/gnc/msbls.html (http://spaceflight.nasa.gov/shuttle/reference/shutref/orbiter/avionics/gnc/msbls.html)
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Ist der Gleitpfadsender dann beim Shuttle anders eingestellt?
Bei "normalen" ILS-Landebahnen gibt der Gleitpfadsender ja einen Gleitwinkel von 2,5° oder 3°, irgendwas um den Dreh herum vor.
Beim Shuttle liegt der Gleitwinkel bis zum Abfangen bei ungefähr 15-20°.
Also entweder ist der Sender anders eingestellt, oder das Shuttle macht sein eigenes Ding? ;D
edit: Mir ist schon klar, dass in dieser Phase das Shuttle nicht "selber" steuert. Die Frage ist eher, ob der Commander einen Gleitpfad hat, an dem er sich auch wirklich orientieren kann
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Ist der Gleitpfadsender dann beim Shuttle anders eingestellt?
ob der Commander einen Gleitpfad hat, an dem er sich auch wirklich orientieren kann
Da geh (von beiden) ich mal stark von aus.
Gruß, Klaus
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Natürlich ist das so.
In Edwards wechseln sie übrigens für STS-132 nach erfolgter Reparatur der Hauptlandebahn wieder auf diese zurück. Dafür werden die Landehilfen in diese Wochen mit Messflügen „eingeflogen“.
Gruß,
KSC