Raumcon
Raumfahrt => Unbemannte Raumfahrt => Thema gestartet von: TWiX am 24. Januar 2022, 17:27:30
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Die bei dieser Mission eingesetzte Oberstufe soll wohl in den nächsten paar Wochen auf den Mond krachen:
https://arstechnica.com/science/2022/01/an-old-falcon-9-rocket-may-strike-the-moon-within-weeks/ (https://arstechnica.com/science/2022/01/an-old-falcon-9-rocket-may-strike-the-moon-within-weeks/)
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Inzwischen hat auch der Spiegel mitbekommen, dass die Zweitstufe vermutlich auf dem Erdmond einschlagen wird. Zum ausgesetzten Satelliten bemerkt er heute:
"Wie geplant setzte die Rakete den Satelliten im Weltraum ab, und er machte sich auf seine 1,5 Millionen Kilometer lange Reise zu seinem Ziel, dem Lagrange-Punkt L1, wo sich die Anziehung von Erde und Sonne fast aufheben. Ganz in der Nähe, am Lagrange-Punkt L2, ist gerade das James-Webb-Weltraumteleskop angekommen."
Gut zu wissen - ich ging bisher davon aus, dass die Lagrange-Punkte L1 und L2 etwa 3 Mio km auseinander liegen. Seufz.
Clear skies, Fionn
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Könnte man den Einschlag mit LRO auswerten? 6 Tonnen sollten ja einen Krater verursachen
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Das wird schon einen ordentlichen Trichter geben. Nach den arstechnica-Zahlen wird die Oberstufe beim Aufschlag eine kinetische Energie von ca. 1,5x10^10 Joule haben. Standard-Sprengstoffe liegen in der Größenordnung von 10^6 J/kg. Also entspricht das Ereignis dem Einsatz von ca. 15 t Sprengstoff.
...und kein einziges funktionierendes Seismometer auf dem Mond. ::)
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"Wie geplant setzte die Rakete den Satelliten im Weltraum ab, und er machte sich auf seine 1,5 Millionen Kilometer lange Reise zu seinem Ziel, dem Lagrange-Punkt L1, wo sich die Anziehung von Erde und Sonne fast aufheben. Ganz in der Nähe, am Lagrange-Punkt L2, ist gerade das James-Webb-Weltraumteleskop angekommen."
Gut zu wissen - ich ging bisher davon aus, dass die Lagrange-Punkte L1 und L2 etwa 3 Mio km auseinander liegen. Seufz.
Clear skies, Fionn
Ich denke eher Du hast da einen wichtigen Teil im Zitat weggelassen, da steht nichts von einer Kilometerangabe zwischen L1 und L2:
Wie geplant setzte die Rakete den Satelliten im Weltraum ab, und er machte sich auf seine 1,5 Millionen Kilometer lange Reise zu seinem Ziel, dem Lagrange-Punkt L1, wo sich die Anziehung von Erde und Sonne fast aufheben. Nach kosmischen Dimensionen ganz in der Nähe, am Lagrange-Punkt L2, ist gerade das James-Webb-Weltraumteleskop angekommen.
*edit:
Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/space-x-falcon-raketenstufe-auf-kollisionskurs-mit-dem-mond-a-6bdacbd3-b414-417c-9924-c6782ee7c83c (https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/space-x-falcon-raketenstufe-auf-kollisionskurs-mit-dem-mond-a-6bdacbd3-b414-417c-9924-c6782ee7c83c)
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Das wird schon einen ordentlichen Trichter geben. Nach den arstechnica-Zahlen wird die Oberstufe beim Aufschlag eine kinetische Energie von ca. 1,5x10^10 Joule haben. Standard-Sprengstoffe liegen in der Größenordnung von 10^6 J/kg. Also entspricht das Ereignis dem Einsatz von ca. 15 t Sprengstoff.
...und kein einziges funktionierendes Seismometer auf dem Mond. ::)
Ist bekannt aus welcher Richtung der Einschlag auf dem Mod kommt. Wenn er auf der erdzugewanten Seite ist, hätten man ja die möglchkeit Teleskope auszurichten.
Bei der Energie müsste man es auch im Infrarot gut sehen können.
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Guten Morgen bonsaijogi,
dasselbe Argument mit den "kosmischen Dimensionen" brachte meine Frau auch spontan ins Spiel, als ich den Abschnitt vorlas.
Da ich das Zitat ohne Kürzung per copy&paste erstellt habe, vermute ich, daß die Spiegel-Redaktion den Fauxpas bemerkt und den Artikel überarbeitet hat. Was ja auch nicht schlecht wäre.
Beste Grüße,
Fionn
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Ist bekannt aus welcher Richtung der Einschlag auf dem Mod kommt. Wenn er auf der erdzugewanten Seite ist, hätten man ja die möglchkeit Teleskope auszurichten.
Bei der Energie müsste man es auch im Infrarot gut sehen können.
Leider höchstwahrscheinlich auf der erdabgewandten Seite.
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Also unter kosmischen Gesichtspunkten ist ja in dem Rahmen alles "in der Nähe". Die Information, dass L1 und L2 jeweils in entgegengesetzter Richtung von der Erde aus liegen, hätte ich auch im Spiegel für wertvoller erachtet. Und wenn man jetzt mal so haarspalterisch ist und sich nur die Umgebung L1, Erde, Mond, L2 anschaut, ist es so nicht in der Nähe, wie es nur geht.
Das ist so ähnlich, als würde ich sagen Berlin und Sydney sind ganz in der Nähe von einander - liegen ja schließlich beide auf der Erde... ::)
Aber ich fürchte, wir schweifen ab...
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Ist bekannt aus welcher Richtung der Einschlag auf dem Mod kommt. Wenn er auf der erdzugewanten Seite ist, hätten man ja die möglchkeit Teleskope auszurichten.
Bei der Energie müsste man es auch im Infrarot gut sehen können.
Leider höchstwahrscheinlich auf der erdabgewandten Seite.
Was gibt es denn aktuell an Kammeras die die erdabgewandten Seite erreichen
LRO, Chinarover und DSCOVR selbst fallen mir da ein.
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Die NASA hat dazu ein Statement abgegeben, wonach der LRO zum Zeitpunkt des Einschlags nicht in Sichtweite sein wird. Man versucht aber, den entstandenen Krater zu finden.
Jetzt wäre natürlich noch passend, wenn die Mondsonde Chang'E 4 ein Seismometer hätte. Nur genau das hat sie wohl nicht :-\
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Könnte man die Laserreflektoren der Apollo-Missionen eventuell als improvisierte Seismometer nutzen? Das Beben durch den Einschlag sollte sich durch minimale Frequenzverschiebungen des Laserstrahls messen lassen.
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Für eine direkte Sichtung ist die Stufe wohl zu klein. Telemetrie dürfte sie nach Nutzlastaussetzung auch nicht mehr lange gesenet haben.
Also hat man die aktuelle Position vermutlich aus den Bahndaten von 2015 extrapoliert.
Diese werden aber eine gewisse Unschärfe in Ort und Geschwindigkeit haben. Auch eine sehr kleine abweichungen multipliziert sich nach 7 Jahren zu einer großen Unsicherheit.
Mit welcher Genauigkeit kann man an die Bahndaten der Stufe heute noch bestimmen.
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Der arstechnika-Artikel bezieht sich auf Bill Gray, der in den letzten Wochen andere Astronomen um die Daten von Sichtungen gebeten hat. Nach seiner aktuellen Auswertung hat er das Ereignis präzisiert:
"With all the data, we've got a certain impact at 2022 March 4 12:25:58 Universal Time (https://www.projectpluto.com/temp/glossary.htm#UT), at latitude +5.18, east longitude 233.55, plus or minus a few seconds and a few kilometers. (Reality is a little less certain; see the section below.)"
Also am 4.3.2022 um 12:25:58 UTC (13:25:58 MEZ), +/- wenige Sekunden in dem o. a. Ort (innerer Kraterrand von "Hertzsprung") +/- wenige km. Die genaue Position ist dort in einer Karte zu finden:
https://www.projectpluto.com/temp/dscovr.htm (https://www.projectpluto.com/temp/dscovr.htm)
......
https://de.wikipedia.org/wiki/Hertzsprung_(Mondkrater) (https://de.wikipedia.org/wiki/Hertzsprung_(Mondkrater))
......
Die Laserreflektoren lassen sich leider nicht als Seismometer-Ersatz verwenden, da die Amplitude der seismischen Wellen maximal im Mikrometerbereich liegt, die Genauigkeit des Lunar-Laser-Ranging-Systems aber nur mit einer Genauigkeit von Zentimetern misst.
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Ein paar Infos aus dem Artikel von B. Gray:
Die Stufe wird die Erde beim letzten Perigäum am 9.2. umfliegen, kurz vorher, am 7.2., wird es letztmalig eine gute Beobachtungsmöglichkeit für die Bahnvermessung geben. Das anschließende Apogäum geht hinaus bis ca. 600.000 km und auf dem Rückflug wird sie den Mond in der Nähe des Äquators treffen (also keine Chance für Yutu-2), die Geschwindigkeit wird dann 2,58 km/sec betragen.
(https://images.raumfahrer.net/up076357.png)
Gray ist sich ziemlich sicher, dass keine Sonde den Einschlag beobachten kann, allerdings werden die Orbiter LRO und Chandrayaan-2 gezielt nach dem neuen Krater schauen können. Da man die Einschlagsenergie genau kennt, kann man aus dem Vergleich der Kratergrößen auf die Energie schließen, durch die andere Krater geformt wurden.
......
Ausführliche Informationen zu der von Gray entwickelten Software zur Bahnberechnung:
https://www.projectpluto.com/ (https://www.projectpluto.com/)
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Es gibt leider keine aktuellen Norad-Daten über die Raketenstufe, letztes Jahr hat die Stufe jedoch einiges an Höhe gewonnen:
(https://images.raumfahrer.net/up076032.png)
Ist der Höhengewinn bereits durch die Anziehungskraft vom Mond so entstanden?
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Ein Beitrag zum Absturz der Falcon Stufe auf den Mond.
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Es wurde festgestellt, dass die Stufe, die Anfang März auf dem Mond einschlagen soll, nicht von der Falcon 9 von DSCOVR stammt.
https://arstechnica.com/science/2022/02/actually-a-falcon-9-rocket-is-not-going-to-hit-the-moon/ (https://arstechnica.com/science/2022/02/actually-a-falcon-9-rocket-is-not-going-to-hit-the-moon/)
Wahrscheinlich ist es die Oberstufe der Chang'e 5-T1 Mission vom Oktober 2014, gestartet auf einer Langen Marsch 3C.
Im Jahr 2015 hat ein gesichtetes Objekt die vorläufige Bezeichnung "WE0913A" bekommen. Dies wurde dann der Falcon 9 Oberstufe von DSCOVR zugeordnet, welche 2 Tage zuvor in diesem Bereich vorbeigekommen ist, auch Helligkeit und Bahn entsprachen den Erwartungen.
Erst nach den aktuellen Meldungen des potentiellen Mond-Crashs erkannte Jon Giorgini, Ingenieur an NASA's JPL, dass die ursprüngliche Zuordnung falsch war. Die Bahn von DSCOVR ging nicht so knapp am Mond vorbei, dass dessen Oberstufe nun das identifizierte Objekt sein könnte. Daraufhin wurde die chinesische Oberstufe als passender Kandidat identifiziert.
>>> Wohin schieben wir die nächsten Meldungen nun?
"Chang’e 5-T1 - Test-Flug zum Mond mit Rückführung"
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12998.125 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12998.125)
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.https://twitter.com/planet4589/status/1492688265681457154 (https://twitter.com/planet4589/status/1492688265681457154)
Ausführlicher Artikel zum großen Oberstufen Irrtum von Arstechnia (Eric Berger).
https://arstechnica.com/science/2022/02/actually-a-falcon-9-rocket-is-not-going-to-hit-the-moon/ (https://arstechnica.com/science/2022/02/actually-a-falcon-9-rocket-is-not-going-to-hit-the-moon/)
(gekürzt. Pirx)
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Vorschlag: Die bisherigen Posts mit F9 Bezug lassen wir alle hier. Die zu verschieben macht keinen Sinn.
Drüben, im Faden der Chang'e 5-T1 Mission kann man noch einen erklärenden Beitrag setzen.
Viele Meldungen wird es wohl dazu eh nicht mehr geben.
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Ich schlage vor, einen neuen Thrad namens "Einschlag einer Raketenstufe auf dem Mond" (evtl. mit Datum 04.03.2022) zu erzeugen und alle Artikel aus dem DSCOVR-Faden ab # 458 dorthin zu verschieben, denn es wird sicherlich einige interessante Infos zu den beobachtbaren Auswirkungen geben. *
Der Fehler (die Verwechselung) wurde erkannt, weil die Bahn am 5./6.Januar eine deutliche Beeinflussung durch die Mondgravitation bekam, das passte nicht zur Bahn der DSCOVR (s. # 14).
......
... und evtl. den Beitrag von R2-D2 (# 475) an den Anfang des Threads als Intro zu setzen.
* Erledigt! Danke Pirx!
(Edit: Ich war´s nicht. Gibt hier einige "hilfreiche Geister" ...Gruß Pirx)
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Ich schlage vor, einen neuen Thrad namens "Einschlag einer Raketenstufe auf dem Mond" (evtl. mit Datum 04.03.2022) zu erzeugen und alle Artikel aus dem DSCOVR-Faden ab # 458 dorthin zu verschieben [...]
+1
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Es ist nur schade, dass der Einschlag nicht direkt beobachtet werden kann.
(Gekürzt. Pirx)
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Bitte: Es geht hier nicht um Elon M., nicht um SpaceX allgemein. Und irgendwelches Bashing und Bashing auf tatsächliches oder vermeintliches Bashing ist generell unerwünscht. Danke. Pirx
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Bitte: Es geht hier nicht um Elon M., nicht um SpaceX allgemein. Und irgendwelches Bashing und Bashing auf tatsächliches oder vermeintliches Bashing ist generell unerwünscht. Danke. Pirx
Es ist zwar gut, daß Du das hier unterbindest, aber in der Sache stimmt das. Man sollte das einfach als mahnendes Beispiel nehmen, wenn man sich anschaut, was außerhalb dieses Forums abgeht.
Zum Thema. Gibt ja etliche Teleskope im L1 oder L2. Die meisten sind für die Beobachtung des Einschlages nutzlos. Aber mal
hypothetisch gefragt, das DSCO hat ne Spektralkamera und
GAIA ist ein Interferometer. Könnten die für gewisse Beobachtungen verwendet werden?
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Warum sollte es so wichtig sein, den Einschlag der Stufe in Echtzeit zu beobachten ?
Man kennt die Leermasse der Stufe (wenn man sich erst mal sicher ist, welche es ist...), man kennt die Bahn (und damit die Auftreffgeschwindigkeit) und hat anschliessend genügend Zeit, sich den Krater anzuschauen, wann immer man für sowas Zeit hat. Was man daraus über die Eigenschaften des Mondbodens an dieser speziellen Stelle lernen kann, ist nicht abhängig davon, einen Schnappschuss vom Moment des Einschlags zu bekommen - siehe HERA. (Ich würde dafür nicht unbedingt ein laufendes Beobachtungsprogramm eines anderen wissenschaftlichen Satelliten unterbrechen wollen)
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Mögliches Auswurfmaterial noch im Flug zu analysieren ist aber schon sehr interessant.
Dabei würde es aber nicht nur darauf ankommen, ob der Einschlag auf der Rückseite stattfindet, sondern auch, ob im Einschlaggebiet gerade Mondnacht ist.
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Da der Einschlag kurz nach dem irdischen Neumond erfolgt und auf der anderen Seite des Mondes etwa mittig erfolgt, ist dort ungefähr Mittag.
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Gaia aollte mal ein Interferometer sein, ist es aber wohl nicht:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gaia_(Raumsonde) (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gaia_(Raumsonde))
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Mögliches Auswurfmaterial noch im Flug zu analysieren ist aber schon sehr interessant.
Dabei würde es aber nicht nur darauf ankommen, ob der Einschlag auf der Rückseite stattfindet, sondern auch, ob im Einschlaggebiet gerade Mondnacht ist.
Das war mein Gedanke, insbesondere für den Nachweis von Helium-3. Keine Ahnung, ob das sinnvoll ist. Daher meine Frage.
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Gaia aollte mal ein Interferometer sein, ist es aber wohl nicht:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gaia_(Raumsonde) (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gaia_(Raumsonde))
Autsch! Man lernt nie aus.
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Hier noch die korrekte Identification für das Objekt zum Mond.
https://www.projectpluto.com/temp/correct.htm (https://www.projectpluto.com/temp/correct.htm)
Die Chang'e 5-T1-Raketenstufe könnte am 4. März 2022 um 12:25 UTC auf dem Mond einschlagen.
Beste Grüße Gertrud
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Bitte erkläre mir doch jemand, was dieses ganze Pressegeschreibsel über den Einschlag einer 'kleinen' Oberstufe auf dem Mond soll. Klickbaits?
Da hat ein Journalist eine Meldung zu dem Absturz einer Stufe in die Finger bekommen und meinte wohl etwas ganz Besonderes entdeckt zu haben. Ist es natürlich nicht, denn unkontrolliert stürzen schon seit Jahrzehnten kleine und große Stufen oder Module auf den Erdtrabanten. Teilweise wurden sie sogar absichtlich in den Mond gesteuert.
Beispiele gefällig? Im Rahmen des Apollo-Programms schlugen 4 oder 5 S-IV-B Oberstufen der Saturn-V absichtlich auf dem Mond auf. DAS waren große Stufen. Da man ihre Massen genau kannte, konnte man so die Wirkung der bereits installierten Seismometer testen. (bei Apollo 13, 14, 16 und 17. Bei Apollo-15 bin ich unsicher). Außerdem dürften inzwischen auch alle LEM-Rückkehrmodule, die im Mondorbit hinterlassen wurden, abgestürzt sein. Flogen ja nur zwischen 15-60 hoch. Und wo die eingeschlagen sind, weiß man wohl auch nicht.
Daß es in den letzten Jahren kaum Abstürze gab, liegt allein daran, daß es kaum Mondmissionen gab.
Also viel Lärm um nichts, ist keine weitere Zeile mehr wert.
Gruß
roger50
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Das lag primär daran, dass zuerst vermutet wurde, dass es sich doch um ein von SpaceX/Elon Musk konstruiertes Objekt handeln sollte.
Dieser Name allein erhöht die Klickquote enorm - egal ob es um positive oder negative Nachrichten geht.
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Also viel Lärm um nichts, ist keine weitere Zeile mehr wert.
:D Kurz und Knapp die Wahrheit geschrieben. Mehr gibt es nun wirklich nicht mehr zu diesem Unfug zu schreiben.
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Die CZ-3C trägt eine Amateurfunknutzlast mit der Bezeichnung 4M (Manfred Memorial Moon Mission). Die Mission wurde dem Firmengründer von OHB, Manfred Fuchs gewidmet, der 2014 verstorben ist.
Bisher ging man davon aus die Stufe 6. OKtober 2015 in der Erdatmosphäre verglüht sei.
--> https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Memorial_Moon_Mission (https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Memorial_Moon_Mission)
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Das Objekt, das am 4.März auf dem Mond einschlagen soll, ist auch nicht die Oberstufe von Chang'e-5 T1 (mit der Bezeichnung 2014-065B), d.h. auch die zweite Zuschreibung ist nicht korrekt. (2014-065B verglühte bereits im Oktober 2015 in der Erdatmosphäre, was auch von der 18th Space Control Squadron der U.S. Space Force bestätigt wurde).
Um welches Objekt es sich tatsächlich handelt, ist weiterhin unklar.
https://spacenews.com/china-claims-rocket-stage-destined-for-lunar-impact-is-not-from-its-2014-moon-mission/ (https://spacenews.com/china-claims-rocket-stage-destined-for-lunar-impact-is-not-from-its-2014-moon-mission/)
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Die Aussage, dass es sich wohl aufgrund der Reflexion des Lackes nur um eine chinesische Oberstufe handeln kann, bleibt aber wohl bestehen.
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Laut Jonathan McDowell ist die Stufe die demnächst auf den Mond aufschlagen soll das TLE Analysten Objekt 85900.
In tonight's Space-Track TLEs, analyst object 85900 appears to be the Moon-bound rocket, tracked in a 45785 x 686954 km x 37.0 deg orbit
https://twitter.com/planet4589/status/1497459706029350915 (https://twitter.com/planet4589/status/1497459706029350915)
UNKNOWN
1 85900U 22057.19918981 -.00054491 00000+0 00000+0 0 9996
2 85900 36.9895 9.4358 8600580 150.0783 228.7768 0.03814876 12
https://www.celestrak.com/NORAD/elements/gp.php?GROUP=analyst&FORMAT=tle (https://www.celestrak.com/NORAD/elements/gp.php?GROUP=analyst&FORMAT=tle)
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Allerdings ist er der Meinung, dass es sich am wahrscheinlichsten um die Chang´e5-T1-Oberstufe handelt, was ja anscheinend ausgeschlossen werden kann.
("The 2014-065 Chinese CE5T1 launch seems to be the best match")
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Ich bin etwas irritiert Objekte in Erdumlaufbahn werden ja sehr genau überwacht und man kann sie Jahrzehnten lang zurückverfolgen. Warum ist das hier so schwierig? Ist es die Entfernung? Und wenn ja ja wie weit reicht die Überwachung?
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Man kann unmöglich alle Objekte in einer Erdumlaufbahn regelmäßig Tracken. Jedes Objekt wird nur wenige Sekunden pro Tag getrackt. Danach konzentriert man sich auf das nächste Objekt. Somit kann man jederzeit ein Objekt verlieren. Je weiter weg ein Objekt ist, desto größer die Gefahr, dass man es verliert.
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Man kann unmöglich alle Objekte in einer Erdumlaufbahn regelmäßig Tracken. Jedes Objekt wird nur wenige Sekunden pro Tag getrackt. Danach konzentriert man sich auf das nächste Objekt. Somit kann man jederzeit ein Objekt verlieren. Je weiter weg ein Objekt ist, desto größer die Gefahr, dass man es verliert.
Naja die Objekte unterliegen ja alle den Gesetzen der Orbitalmechanik die können ja nicht ins nichts verschwinden.
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Die Stufe sollte nach chinesischen und US-Einschätzungen in die Erdatmosphäre eingetreten und verglüht sein. Stattdessen hat das Teil anscheinend einen engen Erd-Flyby gemacht und ist dann in einer Bahn verschwunden, nach der niemand mehr gesucht hat. Erst bei einer Durchmusterung wurden Astronomen zufällig auf das Objekt aufmerksam und hielten es zunächst für einen kleinen Asteroiden, der allerdings nicht sonderlich interessant schien, weil es kein akuter Erdbahnkreuzer war.
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Das ist in der Tat interessant, erklärt sich so auch das man zuerst die SpaceX Oberstufe vermutet hat?
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Dazu kommt, dass da draußen die Gravitation der Erde relativ schwach wird und man in den Bereich eines chaotisches Systems kommt. Stichwort: 3-Körper-Problem
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Das Stufen auf solaren Bahnen "landen" und Jahrzehnte später wieder auftauchen hatten wir ja schon öfter. Was mich hier erstaunt ist das offensichtlich ein Objekt innerhalb der Hill-Sphäre der Erde übersehen worden ist, aber mit dem vermuten Wiedereintritt auch nachvollziehbar.
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Die Verwechselung der Objekte geht auf die Kappe von Gray, dem es spontan am besten zu passen schien. Hier ist seine umfangreiche Version der Geschichte des Irrtums:
https://www.projectpluto.com/temp/correct.htm#error (https://www.projectpluto.com/temp/correct.htm#error)
......
Er hat sich zum Schluss auch die Frage gestellt, wo denn die SpaceX-Oberstufe geblieben ist, und er vermutet, dass sie dem Satelliten zum L1 gefolgt ist und danach auf eine solare Bahn abgedriftet ist. Offenbar liegen auch für dieses Teil keine Bahndaten vor.
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Die Stufe soll heute nördlich des Kraters-im-Krater "Hertzsprung D" erfolgen (im Suchfeld eingeben), "D" hat einen Durchmesser von ca. 50 km. Mal schauen, wie genau die Absturzstelle berechnet wurde und ob ein Orbiter mit Hilfe dieser Daten den Einschlagort überhaupt finden kann.
https://quickmap.lroc.asu.edu/projections?extent=-141.0803653,-3.8752526,-118.6643091,8.3066957&camera=-1456518.838202009,-1743687.0618498733,89599.65946747367,6.283185307179586,-1.5707963267948966,0,2273745.7629815745&proj=22&layers=NrBsFYBoAZIRnpEBmZcAsjYIHYFcAbAyAbwF8BdC0yioA (https://quickmap.lroc.asu.edu/projections?extent=-141.0803653,-3.8752526,-118.6643091,8.3066957&camera=-1456518.838202009,-1743687.0618498733,89599.65946747367,6.283185307179586,-1.5707963267948966,0,2273745.7629815745&proj=22&layers=NrBsFYBoAZIRnpEBmZcAsjYIHYFcAbAyAbwF8BdC0yioA)
("QuickMap" ist ein NASA/ArizonaSU-edu-Projekt)
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Noch eine andere Ansicht von dem "Hertzsprung-Krater" mit rundrum Beschriftungen.
https://twitter.com/planet4589/status/1499624447086669825 (https://twitter.com/planet4589/status/1499624447086669825)
Beste Grüße Gertrud
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B. Gray hatte diese Angaben bereits vor einer Weile korrigiert ("etwas nach Osten verlagert"). Den genauen (???) Einschlagspunkt findet man, wenn man in dem obigen Link seine Koordinaten einsetzt: 5.18,233.55
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Die Firma "Analytical Graphics Inc." (AGI) hat eigene Berechnungen angestellt. Demnach soll die Stufe etwa 50 km weiter westlich eingeschlagen sein, als von B. Gray berechnet, also nordöstlich von "Hertzsprung X".
https://www.agi.com/blog/2022/02/space-debris-cleanup-hack-using-the-gravity-of-the (https://www.agi.com/blog/2022/02/space-debris-cleanup-hack-using-the-gravity-of-the)
Bei Sonnenlicht soll LRO am 28.3. und Chandrayaan-2 am 4.4. einen Blick auf den Hertzsprung-Krater bekommen. Gray geht von einem Kraterdurchmesser von ca. 20 m aus, allerdings dürfte der Einschlagsort zunächst durch das kreisförmig ausgeworfene frische Material, mal geschätzt in einem Durchmesser von bis zu 100 m, erkennbar sein.
update: https://www.projectpluto.com/temp/dscovr.htm#confirm (https://www.projectpluto.com/temp/dscovr.htm#confirm)
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Ist irgendwie untergegangen, das Ergebnis dieses Ereignisses - obwohl es sich sogar als ueberraschend spannend herausgestellt hat: herausgekommen ist naemlich ein Doppelkrater!
https://www.lroc.asu.edu/posts/1261 (https://www.lroc.asu.edu/posts/1261)
Aufgenommen mit der LROC des Lunar Recoinessance Orbiters der NASA.
In dem Post gibt es auch Vergleichsbilder von Saturn-Oberstufen-Einschlaegen.
Eigentlich waere bei Raketenstufen ein einfacher Krater zu erwarten, da der Schwerpunkt eindeutig an einem Ende (naemlich bei den Triebwerken) liegt.
Das LROC-Team traut sich jedenfalls keine Identifizierung des Impaktors zu.
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Ganz untergegangen ist die Info nicht, nur im falschen Faden gelandet...
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=924.msg533854#msg533854 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=924.msg533854#msg533854)