Raumcon
Raumfahrt => Unbemannte Raumfahrt => Thema gestartet von: MaxBlank am 27. März 2017, 20:39:49
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Auf der Lunar and Planetary Science Conference wurde bekannt gegeben, dass der NASA-Anteil an AIDA, DART, nach Abschluß der Phase A-Arbeiten derzeit budgetbedingt in der Schwebe ist: die Finanzierung ist derzeit nur bis zum 28.April 2017 gesichert. Zu diesem Zeitpunkt muß der US-Kongress entweder einen neues NASA-Haushalt beschliessen oder zumindest eine "Continuing Resolution" verabschieden, damit u.a. DART in die Phase B gehen kann.
"DART recently completed its Phase A of initial development work and is now in a “bridge” period until funding is available to begin Phase B work, project officials said during a meeting at the conference earlier the same day. Moving into Phase B “will not happen until the uncertainty in the NASA budget in ’17 and ’18 is resolved,” said Cheryl Reed, DART project manager at Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory, at the meeting."
Quelle: http://spacenews.com/future-of-asteroid-intercept-mission-depends-on-congress/ (http://spacenews.com/future-of-asteroid-intercept-mission-depends-on-congress/)
Homepage: http://dart.jhuapl.edu/ (http://dart.jhuapl.edu/)
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Auf amerikanischer Seite scheint es jetzt mit DART weiter zu gehen:
https://www.nasa.gov/feature/nasa-s-first-asteroid-deflection-mission-enters-next-design-phase (https://www.nasa.gov/feature/nasa-s-first-asteroid-deflection-mission-enters-next-design-phase)
Für die europäische Beteiligung (AIMlight) sieht es dagegen nicht so gut aus:
"La sonde AIM ne pourra pas être lancée en 2020 comme prévu, a reconnu l'ESA qui réfléchit à envoyer une caméra qui volerait sur DART et se détacherait peu avant l'impact."
It seems AIM is more or less dead, no launch in 2020. Instead, ESA is considering launching a detachable camera on DART.
Quelle:http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=1951&view=findpost&p=236399 (http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=1951&view=findpost&p=236399)
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...Instead, ESA is considering launching a detachable camera on DART.
Seltsames Konzept - ab dem Augenblick des Einschlags von DART steht dieser nicht mehr als Relais zur Datenübertragung zur Verfügung. Soll die freifliegende Kamera ihre Bilder direkt zur Erde übertragen können ??
Orientierung und Pointing als Freiflieger im Raum ist auch nicht "umsonst" zu haben - die (in D entwickelte) Inspektor-1 freifliegende Kamera bei MIR wog damals (1997) auch schon 72 kg..
Ref: http://space.skyrocket.de/doc_sdat/inspector-1.htm (http://space.skyrocket.de/doc_sdat/inspector-1.htm)
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Zum Status von DART/AIM :
- für DART sind im NASA-Budget für 2018 keine Entwicklungskosten ausgewiesen;
es ist somit sehr fraglich, ob DART rechtzeitig für einen Start 2020/Encounter 2022 fertig sein würde
- in Europa laufen die vorbereitenden Arbeiten für AIM-light auf kleiner Flamme weiter.
Es sieht insgesamt so aus, dass der erdnahe Vorbeiflug von Didymos 2022 NICHT genutzt werden kann und statt dessen jetzt ein Versuch beim nächsten Vorbeiflug 2024 angepeilt wird ...
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Der amerikanische Anteil an AIDA/AIM, die Rammsonde DART, wird im Juni 2021 auf einer Falcon 9 von Vandenberg aus starten, wie NASA jetzt bekanntgab. Der Wert des Auftrags wird mit 69 Mio US$ angegeben - deutlich weniger, als noch für den vergleichbaren Start von Sentinel-6A (Vertrag vom Oktober 2017; 97 Mio US$) bzw SWOT (Vertrag vom November 2016; 112 Mio US$) vereinbart wurde.
https://spacenews.com/nasa-awards-dart-launch-contract-to-spacex/ (https://spacenews.com/nasa-awards-dart-launch-contract-to-spacex/)
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Die US-Rammsonde DART hat zwei wichtige Design Reviews abhaken können: das Critical Design Review (CDR) im Juni und das Mission Operations Review (MOR) im September. Der nächste wichtige Meilenstein ist der Key Decision Point (KDP)- D im April 2020 mit der Freigabe von Zusammenbau und Tests der Sonde. Start ist vorgesehen für den Herbst 2021, auf einer Falcon-9 von Vandenberg.
https://www.jhuapl.edu/PressRelease/191106b (https://www.jhuapl.edu/PressRelease/191106b)
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Die amerikanische Asteroiden-Rammsonde DART, deren Einschlag auf Didymoon HERA untersuchen soll, nimmt bei APL Gestalt an: die tragende Struktur der Sonde ist fertiggestellt, jetzt wurde bei Aerojet das Antriebssystem (mit dem neuen NEXT-C-Ionentriebwerk) integriert.
Der Start soll im Spätsommer 2021 von Vandenberg erfolgen.
Quelle: https://www.jhuapl.edu/PressRelease/200413 (https://www.jhuapl.edu/PressRelease/200413)
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Die DART Mission gilt nach Mars2020 und neben der Mission Lucy als Top-Priorität der NASA, kämpft aber mit Verzögerungen von 1,5 Monaten durch Next-C und ROSA. Man bemängelt, dass obwohl es relativ bekannte Technologien sind, die schon bei Dawn und Deep Space 1 bzw. ISS zum Einsatz kamen, die Anforderungen der DART-Mission in der Planung nicht wirklich berücksichtigten.
https://spacenews.com/nasas-planetary-science-program-shifts-priority-to-asteroid-missions/ (https://spacenews.com/nasas-planetary-science-program-shifts-priority-to-asteroid-missions/)
Beide Komponenten sollen beim Lunar Gateway zum Einsatz kommen, dass 2023 gestartet werden soll, sodass DART dafür ein wichtiger Test ist.
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Die amerikanische Asteroiden-Rammsonde DART, deren Einschlag auf Didymoon HERA untersuchen soll, nimmt bei APL Gestalt an: die tragende Struktur der Sonde ist fertiggestellt, jetzt wurde bei Aerojet das Antriebssystem (mit dem neuen NEXT-C-Ionentriebwerk) integriert.
Der Start soll im Spätsommer 2021 von Vandenberg erfolgen.
Quelle: https://www.jhuapl.edu/PressRelease/200413 (https://www.jhuapl.edu/PressRelease/200413)
Der Artikel könnte doch in "DART auf Falcon-9 Startplatz Vandenberg" umbenannt und in "Unbemannte Raumfahrt" verschoben werden. Der Start ist in <10 Monaten - also zeitnah genug, um jetzt schon Realisierungsprobleme (Probleme bei der Endmontage der Sonde, Engpässe bei der Buchung der Falcon-9 Pads in Vandenberg) abschätzen zu können.
HERA ist ja noch in der Konzeptionierung, aber DART wird definitiv auch ohne HERA fliegen, da niemand eine fast fertige Sonde ad acta legt.
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Die Begründung klingt seltsam: DRACO ist ja ein Nachbau der LORRI-Kamera auf New Horizon (und damit schon mal, von einer Atlas V, auf eine Hochgeschwindigkeits-Trajektorie gebracht worden). Die Dragon-Besatzungen haben ja zudem berichtet, dass ein F9-Start sich weniger "ruppig" anfühlte als zB ein Shuttle-Start (Feststoff-Booster !). Dass die DRACO-Kamera den Startbelastungen nicht gewachsen ist (und dies erst ein halbes Jahr vor dem Start herauskommt), klingt dünn ...
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Vielleicht ist es kein Designproblem, sondern ein Herstellungs- und Testproblem im aktuellen Modell: irgendetwas hat nicht wie geplant funktioniert oder ist im Test kaputt gegangen und muss repariert werden?
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Ich habe jetzt in den zugänglichen Veröffentlichungen zur DRACO-Kamera nachgelesen: es handelt sich NICHT um einen exakten 1:1-Nachbau der LORRI-Kamera auf New Horizon; man hat -aus Kostengründen- einiges vereinfacht: zB bestehen die Spiegel der Optik nicht mehr aus SiC, sondern sind aus Aluminium gefertigt; die Linsengruppe zur Bildfeldebnung wurde abgeändert, um Ghostbildung zu vermeiden (was bei LORRI ein Problem war); der Detektor ist jetzt ein CMOS-Sensor und kein CCD; u.s.w.
(Quelle: https://ssed.gsfc.nasa.gov/IPM/2016/abstracts/4043.pdf (https://ssed.gsfc.nasa.gov/IPM/2016/abstracts/4043.pdf))
Insofern kann sich die Kamera unter Startbelastung anders verhalten. Seltsam bleibt allerdings, dass sich das erst 6 Monate vor dem Start herausstellt ...
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Späte Tests gekoppelt mit einer Proto-Flight-Modellphilosophie und einem "Sicherheitsgefühl man habe ja Heritage mit wenig Bedarf an Deltaqualifikation" kann zu solchen Überraschungen führen ... offenbar hat man die Technologie unterschätzt.
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DART wird nicht, wie ursprünglich angestrebt, im Juli 2021 starten, sondern erst im nächsten möglichen Startfenster vom 24 Nov. 2021 bis zium 15. Feb. 2022.
Grund sind die technischen Probleme bei der DRACO-Kamera und den ROSA-Sonnenzellenarrays sowie die Einschränkungen aufgrund von Covid-19.
Ankunft bei / Einschlag auf Dimorphos ist am 30. Sept. 2022.
https://spaceflightnow.com/2021/03/09/launch-of-asteroid-deflection-demonstrator-slips-to-november/ (https://spaceflightnow.com/2021/03/09/launch-of-asteroid-deflection-demonstrator-slips-to-november/)
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Die Probleme der DRACO-Kamera auf DART, die zur Startverschiebung beigetragen haben, werden etwas deutlicher angesprochen:
offenbar hat während eines Vibrationstests eines Flight Spare-Modells der Teleskop-Optik die Aufhängung des Primärspiegels versagt. Untersuchungen haben gezeigt, dass für diese Aufhängung ein Redesign/eine Requalifizierung notwendig ist. Durch diese Massnahmen schiebt sich die Abgabe des Instruments auf Juni 2021.
"DRACO telescope had a mirror failure during vibration of a spare flight telescope, and the failure investigation board concluded that the flight telescope mirror mounts needed redesign to ensure that the flight telescope survives spacecraft testing and launch. Redesign was completed, and new mirror mounts manufactured. Telescope is expected to arrive for integration in June 2021"
Quelle: https://www.unoosa.org/documents/pdf/smpag/PDC2021_Presentation_Day1/IAA-PDC-21-03-MASTERFILE.pdf (https://www.unoosa.org/documents/pdf/smpag/PDC2021_Presentation_Day1/IAA-PDC-21-03-MASTERFILE.pdf) p.35
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Einzelheiten zur Mission, die jetzt am 23. November starten und im September 2022 auf dem kleineren (160 m durchmessenden) der beiden Zwillingsasteroiden "Dydimos" mit einer Geschwindigkeit von 24.000 km/h einschlagen soll, um nach möglichkeit eine meßbare Bahnabweichung zu erzeugen.
https://space.com/nasa-dart-asteroid-mission-launch-date (https://space.com/nasa-dart-asteroid-mission-launch-date)
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Die DART-Raumsonde ist in Vandenberg eingetroffen, um dort mit dem Hydrazin für die Lageregelungstriebwerke betankt zu werden. Das Xenon für das NEXT-C-Ionentriebwerk der Sonde befindet sich bereits an Bord. Das Startfenster öffnet sich am 24. November 2021 (UTC).
https://spaceflightnow.com/2021/10/20/spacecraft-for-asteroid-deflection-experiment-ready-for-fueling-at-vandenberg/ (https://spaceflightnow.com/2021/10/20/spacecraft-for-asteroid-deflection-experiment-ready-for-fueling-at-vandenberg/)
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Eine Erläuterung der DART Mission:
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Wie SpaceX auf Twitter verkündete, hat man erfolgreich ein Static Fire (der Erststufe) durchgeführt:
https://twitter.com/SpaceX/status/1461791387117133825 (https://twitter.com/SpaceX/status/1461791387117133825)
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Das OCISLY-Drohnenschiff verließ letzte Nacht Long Beach zur Unterstützung der DART-Mission. Schlepper Scorpius schleppt OCISLY auf etwa 652 Entfernung zur Landezone.
https://twitter.com/SpaceOffshore/status/1462065973385740298 (https://twitter.com/SpaceOffshore/status/1462065973385740298)
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Letzte Woche wurde sie eingepackt.
https://twitter.com/NASA_LSP/status/1462867458881163276 (https://twitter.com/NASA_LSP/status/1462867458881163276)
Da noch eine 3te Stufe drunter.
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Da ist ja noch viel Platz im Payload Fairing - DART füllt ja kaum das unterste Viertel !
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Da ist ja noch viel Platz im Payload Fairing - DART füllt ja kaum das unterste Viertel !
Volumen ist nicht immer entscheidend.
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Dart wiegt nur so viel wie 2 Starlinks, er muss aber stark beschleunigt werden.
Ich hätte es besser gefunden, wenn man hier noch ein paar W87 Sprengköpfe mitgenommen hätte.
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Ich hätte es besser gefunden, wenn man hier noch ein paar W87 Sprengköpfe mitgenommen hätte.
Man will den Asteroiden aber von der Bahn ablenken und nicht zerstören. Und zum Ablenken hilft nur möglichst viel Impuls.
Im Ernstfall will man den Asteroiden auch von einer Kollisionsbahn mit der Erde abbringen und nicht möglichst viele weit verteile Einschläge erzeugen ...
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Ich habe gerade das Pressekit ein wenig überflogen.
- Didymos der Asteroid, welcher um die Sonne herum fliegt mit 770 Tagen / Umlauf.
- Dimorphos ist sein Mond, er fliegt in einem Orbit um Didymos
- DART soll in knapp 1 Jahr auf dem Mond Dimorphos einschlagen (26. September bis 1. Oktober, 2022)
- Damit verkleinert sich der Orbit von Dimorphos um Didymos herum.
- Das ganze passiert am erdnächsten Punkt der Umlaufbahn, somit ändert man die Umlaufbahn von Didymos primär am erdentferntesten Punkt.
- Dieser Punkt ist jedoch noch immer 11 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, (Vergleich: Unser Mond hat 0,38 Mio km Entfernung zur Erde).
- Es ist somit perfekt für einen Test, da es gut zu beobachten ist.
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Gerade dafür könnte es interessant sein zu schauen, wie Asteroiden auf ein 'Anschubsen' mittels Nuklearer Stoßfronten reagieren.
Aber Dart ist erst einmal schon ganz passend für die geplanten Missionsziele :)
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Gerade dafür könnte es interessant sein zu schauen, wie Asteroiden auf ein 'Anschubsen' mittels Nuklearer Stoßfronten reagieren.
Man muss beachten, das eine Explosion im Vakuum ganz anders wirkt, als wir das hier auf der Erde mit Atmosphäre (hoffentlich nicht) kennen. Die Atmosphäre erzeugt ganz viel von der Zerstöung, die wir von Explosionen kennen: Überdruck und anschließender Unterdruck.
Im Vakuum würde bei einer Explosion über der Asteroidenoberfläche einfach nur die Oberfläche SEHR erhitzt und verdampft sicher auch ein bisschen und erzeugt damit Rückstoß, aber nicht zu Vergleichen mit einer atmosphärischen Druckwelle. Eine Explosion IM Asteroid ist aber vermutlich genauso effektiv wie in ähnlichem Material auf der Erde. Aber das bremst halt nicht, sondern zerkrümelt nur.
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Viele Asteroiden sind doch sogenannte Rubble Piles ("Schutthaufen"), also quasi eine zusammenhängende Menge von losen Brocken.
Ich frage mich, wie sich hier ein Impakt auswirken würde. Wäre das nicht eher vergleichbar mit der Knautschzone eines Autos, d.h. die Bewegungsenergie verpufft zum großen Teil, und der Impuls wirkt sich fast gar nicht auf den Gesamtkörper aus?
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Viele Asteroiden sind doch sogenannte Rubble Piles ("Schutthaufen"), also quasi eine zusammenhängende Menge von losen Brocken.
Ich frage mich, wie sich hier ein Impakt auswirken würde. Wäre das nicht eher vergleichbar mit der Knautschzone eines Autos, d.h. die Bewegungsenergie verpufft zum großen Teil, und der Impuls wirkt sich fast gar nicht auf den Gesamtkörper aus?
Genau um solche Fragen genau beantworten zu koennen schickt man solche Sonden. :)
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Der NASA Livestream ist schon vorbereitet.
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Wäre das nicht eher vergleichbar mit der Knautschzone eines Autos, d.h. die Bewegungsenergie verpufft zum großen Teil, und der Impuls wirkt sich fast gar nicht auf den Gesamtkörper aus?
Energie kann nicht "verpuffen". Die Bahnänderung ist somit unabhängig davon ob es eine "Knautschzone" gibt oder nicht.
Aber ein "Loser Schutthaufen" hätte eine andere Gefahr. Was wäre, wenn er aus 10 Teilen besteht und man es schafft genau 1 Teil zu treffen, und sich dieses Teil vom Asteroiden löst? Dann hat man 1 Teil stark beschleunigt und 9 Teile gar nicht. Das wäre der "Worst Case".
Ich glaube, so gibt es sehr viele Fragen, welche DART beantworten könnte.
Das wichtigste: Man hat Messdaten. Messdaten sind immer besser als berechnete Daten. Zum einen bestätigen sie, dass Berechnungen richtig waren zum anderen beruhigen Sie echte Kritiker.
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Die kleine Dart Raumsonde im großen SpaceX Fairing.
(https://pbs.twimg.com/media/FE0lmBRX0AYmhe3?format=jpg&name=large)
Quelle: NASA's Launch Services Programm auf Twitter
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Wäre das nicht eher vergleichbar mit der Knautschzone eines Autos, d.h. die Bewegungsenergie verpufft zum großen Teil, und der Impuls wirkt sich fast gar nicht auf den Gesamtkörper aus?
Energie kann nicht "verpuffen". Die Bahnänderung ist somit unabhängig davon ob es eine "Knautschzone" gibt oder nicht.
Aber ein "Loser Schutthaufen" hätte eine andere Gefahr. Was wäre, wenn er aus 10 Teilen besteht und man es schafft genau 1 Teil zu treffen, und sich dieses Teil vom Asteroiden löst? Dann hat man 1 Teil stark beschleunigt und 9 Teile gar nicht. Das wäre der "Worst Case".
Ich glaube, so gibt es sehr viele Fragen, welche DART beantworten könnte.
Das wichtigste: Man hat Messdaten. Messdaten sind immer besser als berechnete Daten. Zum einen bestätigen sie, dass Berechnungen richtig waren zum anderen beruhigen Sie echte Kritiker.
Uhh... doch?
Ich kann komplett falsch liegen! aber es ist doch immens bedeutend ob man einen eher elastischen oder eher unelastistischen Stoß durchführt.
Wenn man zwei Billiardkugeln aus Knete auf einander zulaufen lässt wird die Kraftübertragung auch nicht sonderlich groß sein.
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Ich dachte eher, daß die Impulsenergie in Wärme oder Verformungsenergie (oder ist das das selbe?) umgewandelt wird, die durch die Reibung der losen Brocken untereinander entsteht. Dann würde der Körper selbst gar nicht gross seinen Impuls ändern.
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Bitte nicht "Impulsenergie", wenn schon "kinetische Energie". Impuls ist eine andere, eigenständige, dynamische Größe. Nicht mischen! Das tut schon ein wenig weh ;) ... und führt v.a. zu Missverständnissen.
Impuls bleibt immer erhalten, egal ob elastischer oder unelastischer Stoß.
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Tschuldigung Daniel, danke für die Richtigstellung! :)
Und Nitro, stimmt, da hast Du völlig recht!
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Auf der Erde denkt man immer an ein Auto, welches bremsen kann und somit die kinetische Energie in Wärme umwandelt. Dann denkt man, man hat E_kin in E_pot umgewandelt.
Aber auch hier greift der Impulserhaltungssatz. Das ist somit genau genommen nur die halbe Rechnung. In Wirklichkeit ändert sich hierbei die Geschwindigkeit beider Körper. Also auch die Erde verändert die eigene Geschwindigkeit. Auf der Erde ignoriert man das jedoch, da auf Grund der hohen Masse der Erde die Geschwindigkeitsänderung verschwindend gering ist.
Im Weltall bei der Berechnung der Bahnen von einem Asteroiden darf man das nicht mehr ignorieren. Die kinetische Energie beider Körper in Summe kann man nutzen um die neue Bahn zu berechnen. Gemäß Impulserhaltungssatz wird diese nicht in Wärme umgewandelt.
Ich glaube, der große Vorteil bei DART ist, dass Dimorphos um Didymos kreist. Man kann also den Orbit von Dimorphos ändern und diese Änderung beobachten. Die Änderung ist verhältnismäßig sehr groß. Man kann somit die Zeit pro Umlauf messen und hat sehr genaue Messdaten.
Wenn keine Trümmer entstehen und alles läuft wie geplant, kennt man das Ergebnis natürlich vorher. Aber genau darum geht es bei einer Forschungsmission: Testen, ob das, was man erwartet auch eintritt. Messdaten für die Zukunft sammeln. Gerade bei neuem, kann vieles unerwartetes passieren. (Siehe Insight)
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https://twitter.com/w00ki33/status/1463276374316105730 (https://twitter.com/w00ki33/status/1463276374316105730)
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Stream:
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Das Strongback klappt zurück.
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Die Falcon 9 hebt ab.
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Die erste Stufe wurde abgetrennt und die zweite Stufe hat gezündet. Das Fairing wurde abgeworfen.
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Das entry burn wurde erfolgreich durchgeführt.
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Die Landung auf dem Droneship ist erfolgt.
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Bis zum Aussetzen der Sonde dauert es noch fast ein 3/4 Stunde.
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Wie sieht das denn jetzt eigentlich bahnmechanisch nach der Trennung aus? Hat die Masse einen Einfluss auf den weiteren Orbit? Wird die zweite Stufe näher an der Erde bleiben im Vergleich zu DART oder kommen die beide in der Umgebung von Didymos an?
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Wie sieht das denn jetzt eigentlich bahnmechanisch nach der Trennung aus? Hat die Masse einen Einfluss auf den weiteren Orbit?
Nein, die Masse eines Objekts von DART oder der Rakete hat keinen Einfluss auf die weitere Bahn/den Orbit um die Erde.
Sobald DART seinen eigenen Antrieb einschaltet trennen sich die Bahnen von Rakete und DART.
Edit: Wären es z.B. zwei ähnlich große Planeten hat die Masse Einfluss. Danke @Schillrich für die Info.
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Die fliegen beide quasi "parallel" weiter. DART selbst wird aber zwischendurch aktiv manövrieren, wodurch die Trennung zunehmen wird.
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Nein, die Masse eines Objekts hat keinen Einfluss auf die weitere Bahn/den Orbit.
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Das stimmt für unsere Raumfahrzeuge, mit winziger Masse gegenüber den Zentralkörpern Erde oder Sonne ... aber das gilt nicht mehr, wenn beide Körper/Objekte ähnlich große Massen haben.
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Merci! :)
Also ist die Masse der "Fahrzeuge" einfach gegenüber den Planeten vernachlässigbar...
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Es gibt schon die ersten Video - Zusammenfassungen vom Start:
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DART ist ausgesetzt.
(https://images.raumfahrer.net/up076843.jpg)
Quelle: SpaceX
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...
Nein, die Masse eines Objekts hat keinen Einfluss auf die weitere Bahn/den Orbit.
...
Das stimmt für unsere Raumfahrzeuge, mit winziger Masse gegenüber den Zentralkörpern Erde oder Sonne ... aber das gilt nicht mehr, wenn beide Körper/Objekte ähnlich große Massen haben.
Stimmt, da hätte ich dazu schreiben können. :-) Das dies Thema jedoch DART ist und die Frage im speziellen um DART vs. Rakete, bin ich nicht auf diese Idee gekommen. :-) Ich ändere mein Posting oben ab.
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Und einmal bitte links abbiegen. ;)
(https://pbs.twimg.com/media/FE8MNajVQAQlJDf?format=jpg&name=large)
twitter.com/sandovalphotos/status/1463401832978391041
MaxQ Donut:
(https://pbs.twimg.com/media/FE8PSeuVEAM2SW0?format=jpg&name=medium)
twitter.com/matt_dahle/status/1463405215864872961/photo/4
:'‑)
https://twitter.com/LarsTheWanderer/status/1463365120424230914 (https://twitter.com/LarsTheWanderer/status/1463365120424230914)
Gratulation an alle Beteiligten.
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Die zweite Stufe der Falcon 9 wird nachdem sie ihre Aufgaben erfüllt hat "entschärft". Die Batterien werden entladen und die Tanks werden entleert und somit drucklos gemacht. Damit wird sichergestellt, dass es nicht irgendwann zur Explosion der Stufe kommen kann. Sie wird ab jetzt ein ungesteuertes Orbit um die Sonne vollziehen.
https://www.teslarati.com/spacex-falcon-9-aces-first-interplanetary-launch/ (https://www.teslarati.com/spacex-falcon-9-aces-first-interplanetary-launch/)
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Glückwunsch an SpaceX zur ersten interplanetaren Mission der F9 ;)
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M. Khan hat das Projekt erläutert, bei dem der Asteroid in einem "typischen Auffahrunfall" (Khan) von hinten mit einer Differenzgeschwindigkeit von ca. 6,1 km/sec auf die Sonde knallt.
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/dart_start/ (https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/dart_start/)
Dort gibt es mehrere interessante Links, u. a. zum Press Kit.
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Die beiden Fairing Hälften sind unterdessen auch wieder unversehrt im Hafen angekommen genauso wie der Booster.
(https://pbs.twimg.com/media/FFQED6pVIAUSx_0?format=jpg&name=large)
(https://pbs.twimg.com/media/FFOkfEwUcAIeTjn?format=jpg&name=large)
(https://pbs.twimg.com/media/E_cN76rVkAUmymx?format=jpg&name=large)
(https://pbs.twimg.com/media/E_cPF2qVkAAzc5N?format=jpg&name=medium)
(https://pbs.twimg.com/media/FFPKCsXUYAAomzV?format=jpg&name=large)
(https://pbs.twimg.com/media/FFPKDMFVEAIEN5v?format=jpg&name=large)
Quellen: Sam Sun und Matt Dahle auf Twitter
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Wenn ich das richtig sehe, sind es sogar drei Fairing-Hälften! ;)
Auf die "ältere" scheinen sie aber nicht mehr allzuviel Wert zu legen. Unreparierbar beschädigt?
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Auf die "ältere" scheinen sie aber nicht mehr allzuviel Wert zu legen. Unreparierbar beschädigt?
Die andere Fairing Hälfte an Land ist eine Trainings Fairing für die Schiffsbesatzungen.
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Nachtrag:
"Zielen, treffen und ablenken
Am 24. November 2021 startet die erste Mission der NASA zur Ablenkung eines Asteroiden. Der geplante Aufprall des Raumfahrtzeugs im Herbst 2022 auf dem Asteroidenmond Dimorphos erforderte im Vorfeld umfangreiche wissenschaftliche Modellierungen der Simulation des Aufpralls, die unter anderem am Museum für Naturkunde Berlin durchgeführt wurden. Eine Presseinformation des Museums für Naturkunde."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031083906-a5850ffc.jpg)
DART auf dem Spintisch. (Bild: NASA/Johns Hopkins APL)
Weiter in der Presseinformation:
https://www.raumfahrer.net/zielen-treffen-und-ablenken/ (https://www.raumfahrer.net/zielen-treffen-und-ablenken/)
Viele Grüße
Rücksturz
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"Berner Forschende simulieren Verteidigung der Erde
Die NASA-Mission «Double Asteroid Redirection Test» (DART) ist der weltweit erste vollumfängliche Test zur planetarischen Verteidigung gegen mögliche Asteroideneinschläge auf der Erde. Forschende der Universität Bern und des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NFS) PlanetS zeigen nun, dass der Einschlag der DART-Raumsonde auf ihrem Ziel statt einen relativ kleinen Krater zu hinterlassen den Asteroiden nahezu unkenntlich machen könnte. Eine Medienmitteilung der Universität Bern."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031090644-957acb2e.jpg)
Infografik die zeigt, welche Auswirkungen der Einschlag von DART auf die Umlaufbahn von Didymos B haben könnte. (Grafik: NASA / Johns Hopkins APL)
Weiter in der Medienmitteilung der Universität Bern => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/berner-forschende-simulieren-verteidigung-der-erde/)
Viele Grüße
James
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Noch 60 Tage bis zum Einschlag von DART auf Dimorphos !
Jetzt geht es "plötzlich" ganz fix ... ;)
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Kollision voraussichtlich am 02.10.2022. Das ist in genau 4 Wochen.
Niemand weiß, ob die Bahnablenkung (idealer elastischer Stoß) funktionieren wird oder ob der Stoß plastisch erfolgen wird. Natürlich kann auch Didimoon dabei zerfallen - Erfolgswahrscheinlichkeit derzeit bei 33%.
Zudem kann die Bahnablenkung geringer ausfallen als gewünscht.
In 4 Wochen sind wir klüger.
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Zum ersten mal in Sichtweite! (Die Aufnahme wurde zwar bereits am 27. Juli gemacht, aber erst gestern veröffentlicht)
Einschlag wird jetzt erwartet am 26.09. um 23:14 GMT
https://www.space.com/dart-asteroid-mission-first-photo-didymos (https://www.space.com/dart-asteroid-mission-first-photo-didymos)
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Als das Foto gemacht wurde, betrug der Abstand noch beachtliche 32 mio km. Jetzt dürften es deutlich unter 10 mio km sein.
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Also noch knapp 30 x Erde->Mond
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Der italienische Begleiter von DART, LICIAcube, wurde erfolgreich ausgesetzt (am 11. Sept.) und fliegt nun auf annähernd parallelem Kurs, um das "Drama" zu beobachten.
("www.nasa.gov/feature/dart-s-small-satellite-companion-takes-flight-ahead-of-impact")
(CleanTalk mach Ärger)
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Ein Hinweis von M. Khan:
Die NASA wird die Bilder der Navigationskamera von DART am Mo., 26.9., ab 23:30 MESZ ins Netz stellen:
Der Einschlag der Sonde wird am 27.9. um 01:14 MESZ erfolgen ( 07:14 p.m. EDT):
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/dart_impakt_dimorphos/ (https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/dart_impakt_dimorphos/)
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Zu DART gab es beim IAC2022 noch eine Last Breaking News Session:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=19574.msg538012#msg538012 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=19574.msg538012#msg538012)
Viele Grüße
Rücksturz
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"Asteroidenabwehr: Kollision in elf Millionen Kilometern Entfernung
Die NASA-Raumsonde DART wird am 27. September 2022 um 1.14 Uhr MESZ das Asteroiden-Binärsystem Didymos-Dimorphos erreichen und gezielt auf dem Asteroiden Dimorphos einschlagen. Die Sonde wird den 170 Meter großen Begleiter des knapp 800 Meter großen Asteroiden Didymos mit fast 22.000 Kilometern pro Stunde treffen. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)."
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/DimorphosvoDidymoshiNASAJohnsHopkinsAPL.jpg)
DART wenige Sekunden vor dem Einschlag – künstlerische Darstellung (Bild: NASA/Johns Hopkins APL)
Weiter in der Pressemitteilung des DLR:
https://www.raumfahrer.net/asteroidenabwehr-kollision-in-elf-millionen-kilometern-entfernung/ (https://www.raumfahrer.net/asteroidenabwehr-kollision-in-elf-millionen-kilometern-entfernung/)
Viele Grüße
Rücksturz
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"ESA-Weltraumnetzwerk verfolgt DART-Asteroideneinschlag
Alle Augen werden nach oben gerichtet sein, wenn die NASA das 550 kg schwere DART-Raumfahrzeug absichtlich mit hoher Geschwindigkeit in einen Asteroiden in der Umlaufbahn einschlagen lässt. Das Estrack-Netzwerk aus Bodenstationen der ESA, Europas „Augen am Himmel“, wird sich besonders auf den vom Menschen gebauten Impaktor konzentrieren und ihn verfolgen, während er sich seinem 160 Meter großen, beweglichen Ziel im weltweit ersten Test der Asteroidenablenkung nähert. Eine Information der Europäischen Weltraumorganisation (ESA)."
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/DARTimpactingESAScienceOffice.jpg)
DART-Raumfahrzeug schlägt in Asteroiden ein – künstlerische Darstellung. (Bild:
ESA – Science Office)
Weiter in der Medieninformation der ESA:
https://www.raumfahrer.net/esa-weltraumnetzwerk-verfolgt-dart-asteroideneinschlag/ (https://www.raumfahrer.net/esa-weltraumnetzwerk-verfolgt-dart-asteroideneinschlag/)
Viele Grüße
Rücksturz
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Bei Wikipedia.de gibt es einen guten Übersichtsartikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Double_Asteroid_Redirection_Test (https://de.wikipedia.org/wiki/Double_Asteroid_Redirection_Test)
In der wiki-Galerie gibt es ein gut gemachtes Video von der Mission (3:20 min.):
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/transcoded/b/b1/DART_AnimatedSequence-2020_from_launch_to_impact_along_with_separation_of_LICIACube.webm/DART_AnimatedSequence-2020_from_launch_to_impact_along_with_separation_of_LICIACube.webm.1080p.vp9.webm (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/transcoded/b/b1/DART_AnimatedSequence-2020_from_launch_to_impact_along_with_separation_of_LICIACube.webm/DART_AnimatedSequence-2020_from_launch_to_impact_along_with_separation_of_LICIACube.webm.1080p.vp9.webm)
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Noch etwas über einen Tag bis zum Einschlag. Morgen noch starten zwei Live Streams: https://dart.jhuapl.edu/ (https://dart.jhuapl.edu/)
Um 00:00 die Berichterstattung, eine halbe Stunde früher um 23:30 wohl eine Direktübertragung der DRACO Kamera.
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Anmerkung zu den Erwartungen an die Livestreams morgen: was wird man sehen ?
Bilder der DRACO-Kamera bis zum Aufschlag (die Kamera wird dabei zerstört); die Sequenz wird dabei ähnlich einer Zeitraffer-Version der viel langsameren Kollision des ROSETTA Orbiters mit 67P/C-G sein, aufgenommen von der NAC im September 2016. Bilder vom Einschlag selbst wird man dabei nicht sehen.
Bilder der beiden Kameras LEIA und LUKE auf LICIAcube aus seitlicher Perspektive und sicherem Abstand; die Bilder werden nicht sofort in near real time übertragen, sondern mit niedriger Datenrate im Laufe der nächsten zwei Tage. Es ist ausserdem fraglich, ob LICIAcube ab dem Zeitpunkt des Einschags überhaupt freie Sicht auf den (vermutlich) entstehenden Krater haben wird - möglicherweise verhüllt die Plasma- und Staubwolke des Einschlags alles (so geschehen beim Einschlag des Impaktors von DeepImpact auf Tempel 1 im Juli 2004 mit 10,3 km/s; der Krater konnte nicht abgebildet werden, die angegebenen Abmessungen von 100 bis 200 m Durchmesser sind nur aus Modellrechnungen ermittelt worden). Wie sich ein möglicher rubble-pile-Asteroid wie Dimorphos bei einem solchen Einschlag verhält, wird man abwarten müssen.
zu DeepImpact: (" https://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Impact_(Sonde) (https://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Impact_(Sonde)) ")
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DRACO streamt mit einer Rate von einem Bild pro Sekunde den Anflug zur Erde. Dafür Berechnungen sagen, das man in den Bildern etwa eine Stunde vorm Einschlag Dimorphos von Didymos unterscheiden kann. Ab dann steuert das Raumfahrzeug autonom auf den kleineren Mond zu.
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Um die Bilder mit kürzester Verzögerung zu sehen, empfielt die NASA (Beginn ca. 24:00 MESZ):
"For the most up-to-date DRACO camera feed, please tune into the NASA DART Impact Broadcast here:"
&t=0s
Die anderen (moderierten) Videos brauchen wegen der Einspeisung in die jeweiligen Plattformen etwas länger.
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Die Kollision von DART mit Dimorphos heute Nacht wird nicht nur dessen Umlaufbahn um Didymos, sondern auch die Parameter der Umlaufbahn des Doppelasteroiden um die Sonne verändern, per Impulsübertragung auf das Baryzentrum von Didymos + Dimorphos :
Makadia et al. 2022, "Heliocentric Effects of the DART Mission on the (65803) Didymos Binary Asteroid System" - https://iopscience.iop.org/article/10.3847/PSJ/ac7de7/pdf (https://iopscience.iop.org/article/10.3847/PSJ/ac7de7/pdf) .
The DART impact will push both asteroids very slightly further away from Earth.
Der Effekt ist also, dass die Bahn geringfügig weiter draussen landet
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NSF:
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Um die Bilder mit kürzester Verzögerung zu sehen, empfielt die NASA (Beginn ca. 24:00 MESZ):
Der NASA Stream ist jetzt live.
*EDIT* jetzt wieder doch nicht
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Bisher kann man Dimorphos optisch nicht von Didymos trennen.
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Dann schau ma mal ob sie treffen. ;)
Stream geht momentan über Australien.
https://twitter.com/CanberraDSN/status/1574517563861499904 (https://twitter.com/CanberraDSN/status/1574517563861499904)
Die Signalzeit vom Raumfahrzeug zur Erde beträgt etwa 38 Sekunden. Bildrate etwa 1 pro Sekunde.
Woran erinnert mich das?
HST und JWST halten auch drauf.
https://twitter.com/NASAWebb/status/1574519180438929409 (https://twitter.com/NASAWebb/status/1574519180438929409)
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Mittlerweile ist der Begleiter erkennbar bei ca. 45 °.
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Es werden übrigens mehrere Tage, wenn nicht Wochen vergehen, bis wir genau wissen was DART nun erreicht hat
https://www.space.com/dart-asteroid-impact-when-well-know (https://www.space.com/dart-asteroid-impact-when-well-know)
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Bäng!
Genialer Anflug **-)
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Da hat es wohl einen Alien erwischt, alles voll Blut! :"( ;)
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Wo sind die Bilder vom CubeSat? ???
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Gratulation und BOOOOM.
Hab ich das richtig verstanden, auf 17 m Toleranz war der Treffer?
@alepu, Geduld.
Was leuchtet da so stark links unten?
https://twitter.com/NASASpaceflight/status/1574538507057614851 (https://twitter.com/NASASpaceflight/status/1574538507057614851)
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Eines der letzten Bilder der DRACO Cam von DART vor dem Einschlag.
(https://pbs.twimg.com/media/Fdnia-KX0BcD4RA?format=png&name=900x900)
Dimorphos scheint ein Asteroid vom Typ "lose Gesteinsbrocken" zu sein.
(https://pbs.twimg.com/media/Fdni5VLX0BY4BPP?format=png&name=900x900)
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Wo sind die Bilder vom CubeSat? ???
LICIAcube sendet nicht live. Die Bilder werden in den nächsten Tagen kommen.
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Nochmals die Bilder vom Endanflug und die Reaktionen des Nasa-Mission-Teams:
https://twitter.com/NASA/status/1574539270987173903?cxt=HHwWnsC-wf3H8dkrAAAA (https://twitter.com/NASA/status/1574539270987173903?cxt=HHwWnsC-wf3H8dkrAAAA)
Gruß
roger50
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Ich habe aus Bildern der letzten sechs Minuten noch eine kleine Animation gebastelt:
(https://images.raumfahrer.net/up077754.gif)
Viele Grüße
Steffen
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Die Videos erinnern mich an die einer harten Marslandung. Nur ist die Kollisionsgeschwindigkeit diesmal deutlich höher.
Sollte LICIA funktionieren - also der Cubesat kann genug Strom speichern, um Rechner, Kamera, SSD und Sender ueber Wochen (seit 11. September von DART getrennt) zu betreiben, dann wären deren Bilder noch interessanter.
Dann hätten wir auch Kollisionsbilder.
Szenarii:
1. Plastischer Stoß: Didimoon wäre weich wie Knet. Dann wäre das Bild unspektakulär
2. Elastischer Stoß: Didimoon wäre ideal hart (unwahrscheinlich). Auch da gäbe es keine spektakulären Bilder
3. Grosse Staubwolke - nach verziehen der Staubwolke ist höchstwahrscheinlich der Akku leer
AIM fehlt nun wirklich - HERA wird zu spät eintreffen - die Hoffnung liegt auf den Weltraumteleskopen.
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Erdgebundene Teleskope haben auch ein Ergebnisse veröffentlicht. Hier von ATLAS: https://twitter.com/fallingstarIfA/status/1574583529731670021 (https://twitter.com/fallingstarIfA/status/1574583529731670021)
Wenn die Wolke des Auswurfs aus der Entfernung so gut zu sehen ist, muss sie sehr groß sein. Ob der Cubesat, der hindurch fliegen muss, das überlebt hat?
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Die italienische Sonde LICIACube (6U) ist beim Einschlag ca. 1.000 km hinter DART gewesen und hat den Asteroiden 3 min. hinter DART passiert, bei einen Abstand von ca. 55 km.
Insgesamt soll die Sonde für ca. 10 min. Fotos anfertigen mit max. 6 Bildern/sec. L. benutzt dazu eine s/w-Tele- und eine Farb-Ww-Kamera. Dabei hat sich die Sonde gedreht, um Dimorphos im Blick zu behalten und auch Aufnahmen der Rückseite zu machen.
Da L. nicht mit einer Richtantenne ausgestattet ist, kann die Übertragung der Bilder nur nach einer Neuausrichtung zur Erde erfolgen. Wegen der sehr einfachen Sendeeinrichtung und der geringen Sendeleistung kann die Übertragung nach NASA-Angaben mehrere Monate dauern. Jetzt wird auf ein erstes Lebenszeichen gewartet.
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In diesem Artikel wird ausführlich auf die Mission eingegangen und es gibt mehrere Videos von der Sonde bis zum Aufprall.
https://spaceflightnow.com/2022/09/26/dart-impact-mission-status-center/ (https://spaceflightnow.com/2022/09/26/dart-impact-mission-status-center/)
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Der Film zeigt die letzten Bilder vor dem Aufprall.
Der Asteroidenmond Dimorphos.
wie er von der Raumsonde DART 11 Sekunden vor dem Einschlag gesehen wurde. DARTs bordeigener DRACO-Imager nahm dieses Bild aus einer Entfernung von 68 Kilometern auf. Dieses Bild war das letzte, das Dimorphos vollständig im Blickfeld hatte. Dimorphos ist etwa 160 Meter lang. Der Norden von Dimorphos befindet sich im oberen Teil des Bildes.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031091508-f2e0cb37.png)
Credits: NASA/Johns Hopkins APL
Das letzte vollständige Bild des Asteroidenmondes Dimorphos, aufgenommen vom DRACO-Imager der NASA-Mission DART aus einer Entfernung von 12 Kilometern zum Asteroiden und 2 Sekunden vor dem Einschlag. Das Bild zeigt einen Fleck des Asteroiden mit einem Durchmesser von 31 Metern. Dimorphos' Norden befindet sich im oberen Teil des Bildes.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031091509-a131065b.png)
Credits: NASA/Johns Hopkins APL
Weitere Bilder in dem Bericht der NASA.
https://www.nasa.gov/feature/dart-s-final-images-prior-to-impact (https://www.nasa.gov/feature/dart-s-final-images-prior-to-impact)
Beste Grüße Gertrud
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Hallo,
die ersten Bilder die der LICIACube Minisatellit vom Einschlag von DART auf Dimorphos aufgenommen hat. Hier ein erster deutscher Tweet dazu:
https://twitter.com/RiffKosmos/status/1574771771722665984 (https://twitter.com/RiffKosmos/status/1574771771722665984)
Gruß
Mario
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Ich habe mal noch zur Veranschaulichung den Ort der letzten Bildsequenz, 6 km über der Oberfläche, 1 Sekunde vor dem Aufprall, in das letzte vollständig übermittelte Bild grob eingezeichnet. https://images.raumfahrer.net/up077751.png (https://images.raumfahrer.net/up077751.png)
(https://images.raumfahrer.net/up077752.png) (https://images.raumfahrer.net/up077753.jpg)
Credits: NASA/Johns Hopkins APL Credits: NASA/Johns Hopkins APL
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Warum wirken die ersten empfangenen Bilder von LICIACube so enttäuschend in ihrer Bildqualität ?
(https://images.raumfahrer.net/up077749.jpg)
Bild: ASI
(https://images.raumfahrer.net/up077750.jpg)
Bild: ASI
Links unten jeweils Didymos, rechts oben Dimorphos;
im ersten Bild unmittelbar vor dem Einschlag, im zweiten Bild nach dem Einschlag, mit der Wolke des herausgeschlagenen Materials.
Die Telekamera auf LICIACube hat einen Bildsensor mit 2048 x 2048 Pixeln und liefert im Moment der nächsten Annäherung (CA = closest approach) eine Auflösung von 1,4 m/Pixel, d.h. das Bildfeld des Sensors umfasst dann 2867 m x 2867 m. Darin nimmt Dimorphos dann annähernd eine Kreisfläche mit 173 m Durchmesser ein - das entspricht einem Anteil von nur 0,286 % !
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Und das gilt für closest approach. LICIACube ist etwa 2:45 min hinter DART und damit fast 1000km beim Aufschlag. Für eine vollautome Sonde dieser Größe finde ich das echt beeindruckend. Ich finde, diese nicht perfekten Bilder machen es fast noch besser. Wie bei der Hayabusa2 Mission von der externen Kamera zum Filmen den Impaktors nur in analog oder den Minerva Rovern auf Ryugu.
Ich bin auf die ganze Bildersequenz gespannt. Der Cubesat sollte sich ja beim Vorbeiflug drehen und so Dimorphos von allen Seiten sehen.
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Das sind die unbearbeiteten Rohbilder der s/w-Telekamera, die zeigen zunächst mal nur, dass bis dahin alles geklappt hat mit der Ausrichtung der Sonde. Da werden noch erheblich bessere Aufnahmen erzeugt worden sein, allerdings kommen sie qualitativ natürlich nicht an die Bilder der DRACO-Kamera heran, sie haben auch bei der kürzesten Entfernung zu Dimorphos nur eine Auflösung im Meterbereich.
Aber sie liefern weitere Informationen, bspw. über die Art des Oberflächenmaterials der beiden Asteroiden und des Auswurfs, das man mit Hilfe der RGB-Farbkamera analysieren kann.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, dass das Experiment im Wesentlichen funktioniert hat. Schade, dass die ESA nicht mit vor Ort war, wie es zunächst geplant war.
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Hallo,
ich habe gestern mit Begeisterung die Pressekonferenz gesehen.
Zuletzt wurde über das Ionen-Triebwerk diskutiert. Es gab wohl Probleme beim Stromverbrauch.
Gibt es da eine ausführlicher Informationen? Das finde ich sehr spannend.
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Interessante Diskussion über die beobachteten "streamer"-Strukturen in der Ejekta-Wolke auf: https://twitter.com/DrPhiltill/status/1574905023888334858 (https://twitter.com/DrPhiltill/status/1574905023888334858) von Phil Metzger. Ahnliche Effekte wurden auch von Hayabusa-2 beobachtet, aber nicht bei Laborversuchen (Stahlkugel in Sandbett). Deutet u.U. auf Besonderheiten bei der Korngrößenverteilung hin.
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Man erkennt jetzt einen Staubschweif hinter Dimorphos:
https://twitter.com/comets77/status/1575118862978355201 (https://twitter.com/comets77/status/1575118862978355201)
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DSS 26, eine der 34m-Schüsseln des DSN-Goldstone-Komplexes in Kalifornien, empfängt weiterhin Daten von LICIACube - da kommt noch was (Bilddaten) !
(LICIACube hat 620 Aufnahmen gemacht)
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JWST-Bilder vom Einschlag auf Dimorphos und von der Entwicklung der Ejecta-Wolke:
5 Stunden im Zeitraffer kondensiert auf 8 Sekunden ..
https://twitter.com/coreyspowell/status/1575701377967325184 (https://twitter.com/coreyspowell/status/1575701377967325184)
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Erste Abschätzungen zur Menge des ausgeworfenen Materials deuten darauf hin, dass der Durchmesser des entstandenen Kraters bei etwa 10 bis 20 m liegen dürfte. (Spekulationen, dass Dimorphos den Einschlag nicht "überlebt" d.h. sich dabei aufgelöst habe, gelten als wenig wahrscheinlich). Genaueres zum Krater wird wohl erst HERA in 4 Jahren liefern ...
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=8673&view=findpost&p=258721 (http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=8673&view=findpost&p=258721)
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War ja auch nicht beabsichtigt und wohl auch nicht erwartet.
Es ging explizit um eine Bahnänderung!
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Bild vom Anflug von DART auf Dimorphos(links)/Didymos(rechts) (vor dem Impact):
(https://images.raumfahrer.net/up077748.jpg)
Quelle: https://twitter.com/_RomanTkachenko/status/1577016827993288704 (https://twitter.com/_RomanTkachenko/status/1577016827993288704)
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Der gezielte Einschlag hat die Umlaufzeit von Dimorphos um Didymos von 11 h 55 min auf 11 h 23 min verringert, also um ganze 22 Minuten! Avisiert waren nur bis zu 10 Minuten, ein voller Erfolg also! :) https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/nasa-mission-dart-raumsonde-lenkt-asteroiden-aus-seiner-bahn-a-b7f2c08b-05a5-47db-bd23-d3eca271dd04 (https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/nasa-mission-dart-raumsonde-lenkt-asteroiden-aus-seiner-bahn-a-b7f2c08b-05a5-47db-bd23-d3eca271dd04)
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@ Lumpi um genau zu sein sind es sogar 32 Minuten ;)
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DART verkürzte die Entfernung zu dem Asteroiden Didymos ,
darum hat sich die Umlaufzeit von Dimorphos verkürzt.
Es erfolgen weitere Analyse des "Auswurfs" der vielen Tonnen Asteroidengestein, die durch den Einschlag in den Weltraum geschleudert wurden. Der Rückstoß dieser Trümmer verstärkte den Druck von DART auf Dimorphos erheblich, ähnlich wie ein Luftstrahl, der aus einem Ballon austritt, den Ballon in die entgegengesetzte Richtung schickt.
Um die Auswirkungen des Rückstoßes der Auswurfstücke zu verstehen, sind weitere Informationen über die physikalischen Eigenschaften des Asteroiden erforderlich, z. B. über die Beschaffenheit seiner Oberfläche und wie stark oder schwach sie ist. Diese Fragen werden derzeit noch untersucht.
Quelle:
https://www.nasa.gov/press-release/nasa-confirms-dart-mission-impact-changed-asteroid-s-motion-in-space (https://www.nasa.gov/press-release/nasa-confirms-dart-mission-impact-changed-asteroid-s-motion-in-space)
Beste Grüße Gertrud
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Was ist eigentlich mit den Bildern von Liciacube? Und was ist überhaupt aus der Sonde geworden? Weiß jemand mehr?
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LICIAcube überträgt immer noch Bilder; zur Zeit hält die große Antenne in Canberra (DSS 43) die Verbindung (laut DSN Now), mit einer Datenrate von gerade mal 62 bps ...
Gestern gab es bei ASI ein "Event" : On October 27, 2022, a new ASI event will take place: „LICIACube, un mese dopo!” [LICIACube, one month later!], das auch aufgezeichnet wurde; nur auf Italienisch, keine neuen Bilder:
***https://asitv.it/contenuti/download/live/1ed55f27-5744-6ef4-b6bc-e3793e2ef509/files/liciacube-un-mese-dopo***
Gefunden auf : unmannedspaceflight.com, Thread "DART and Hera"
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Danke für die Info. :)
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Noch eine Ergänzung zum Daten-Downlink von LICIACube:
der Bildspeicher der beiden Kameras hat eine Tiefe von 32 GB; die maximal mögliche Übertragungsrate des X-Band-Senders und seiner Antenne (~12 dB Gewinn) ist etwa 128 kbit/s, so dass man etwa 560 h Downlink-Verbindung mit einer grossen DSN-Antenne braucht. Wenn man annimmt, dass man etwa 4 h pro Tag zugeteilt bekommt, braucht man also 140 Tage, um die 32 GB zu dumpen ..
https://space.stackexchange.com/questions/55849/how-will-the-liciacube-cubesat-transmit-dart-impact-images-back-to-earth-what-k (https://space.stackexchange.com/questions/55849/how-will-the-liciacube-cubesat-transmit-dart-impact-images-back-to-earth-what-k)
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Da LICIACube nach dem Didymos/Dimorphos-Vorbeiflug noch in gutem Zustand ist, werden z.Zt. weitere mögliche und geeignete Targets für eine verlängerte Mission untersucht: hier eine Übersicht über 7 Kandidaten, z.T. Asteroiden, aber auch inaktive Kometenkerne
https://pbs.twimg.com/media/FgEHo1jXwAE35_o?format=jpg&name=large (https://pbs.twimg.com/media/FgEHo1jXwAE35_o?format=jpg&name=large)
Die nächste Gelegenheit wäre 2000YA, bereits Ende März 2023.
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Die vorläufige Auswertung der DART- bzw LICIACube-Daten hat ergeben, dass der Rückstoss des beim Impakt herausgeschlagenen Materials den Impulsübertrag um den Faktor 3,6 verstärkt hat (verglichen mit dem Fall der reinen inelastischen "Absorption" von DART).
Die Masse des herausgeschlagenen Materials wird mit 1.000 Tonnen (1 Mio kg) abgeschätzt.
https://www.bbc.com/news/science-environment-63995869 (https://www.bbc.com/news/science-environment-63995869)
https://mastodon.social/@mwallis@sfba.social/109527124213810459 (https://mastodon.social/@mwallis@sfba.social/109527124213810459)
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Erste Ergebnisse von ESO-Teleskopen zu den Folgen des Asteroideneinschlags von DART
Mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO haben zwei Teams von Astronomen und Astronominnen die Nachwirkungen der Kollision zwischen der NASA-Raumsonde Double Asteroid Redirection Test (DART) und dem Asteroiden Dimorphos beobachtet. Eine Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network (ESON).
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/eso2303aESOOpitometal2k.jpg)
Diese Serie von Bildern, die mit dem MUSE-Instrument am Very Large Telescope der ESO aufgenommen wurde, zeigt die Entwicklung der Trümmerwolke, die bei der Kollision der NASA-Raumsonde DART mit dem Asteroiden Dimorphos ausgestoßen wurde.
Das erste Bild wurde am 26. September 2022, kurz vor dem Einschlag, aufgenommen, das letzte fast einen Monat später am 25. Oktober. In diesem Zeitraum haben sich verschiedene Strukturen entwickelt: Brocken, Spiralen und ein langer Schweif aus Staub, der von der Sonnenstrahlung fortgetragen wird. Der weiße Pfeil in jedem Bild markiert die Richtung der Sonne.
Dimorphos umkreist einen größeren Asteroiden namens Didymos. Der weiße horizontale Balken entspricht 500 Kilometern, aber die Asteroiden sind nur 1 Kilometer voneinander entfernt, so dass sie auf diesen Bildern nicht zu erkennen sind.
Die Streifen im Hintergrund, die Sie hier sehen, sind auf die scheinbare Bewegung der Hintergrundsterne während der Beobachtungen zurückzuführen, während das Teleskop das Asteroidenpaar verfolgte. (Bild: ESO/Opitom et al.)
Weiter in der Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network (ESON) => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/erste-ergebnisse-von-eso-teleskopen-zu-den-folgen-des-asteroideneinschlags-von-dart/)
Viele Grüße, James
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Mit Hilfe von Bildern, die DART bis 3 Sekunden vor dem Einschlag auf Dimorphos aufnahm, hat NASA den Punkt und die Geometrie des Einschlags präzise ermittelt:
https://www.nasa.gov/feature/nasa-s-dart-data-validates-kinetic-impact-as-planetary-defense-method (https://www.nasa.gov/feature/nasa-s-dart-data-validates-kinetic-impact-as-planetary-defense-method)
zwischen zwei je etwa 6 m grossen Felsbrocken, auf denen die Sonnenzellenausleger zerschellten. Super Bilder!
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Drei Monate nach dem Einschlag von DART auf Dimorphos haben Forscher der University of California Los Angeles (UCLA) im Dezember 2022 den resultierenden Trümmerschweif mit dem Hubble Space Telescope beobachtet:
(https://images.raumfahrer.net/up079652.jpg)
Bild : NASA, ESA, David Jewitt (UCLA), and Alyssa Pagan (STScI)
Auf den Aufnahmen identifizierten sie 37 größere Trümmer (1 bis 7 Meter), die sich relativ langsam bewegten (0,8 km/h). die Gesamtmasse der ausgeworfenen Trümmer wird auf 0,1 % von Dimorphos geschätzt.
https://www.newscientist.com/article/2383610-nasas-asteroid-smashing-space-debris-spotted-by-hubble-telescope/ (https://www.newscientist.com/article/2383610-nasas-asteroid-smashing-space-debris-spotted-by-hubble-telescope/)
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2023/hubble-sees-boulders-escaping-from-asteroid-dimorphos (https://www.nasa.gov/feature/goddard/2023/hubble-sees-boulders-escaping-from-asteroid-dimorphos)
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Die Bilder von Dimorphos zu den Berichten von @failsafe.
Asteroidenmond Dimorphos 2 Sekunden vor dem Aufprall.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031091509-a131065b.png)
Credits: NASA/Johns Hopkins APL
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031091509-a131065b.png)
Asteroid Dimorphos drei Sekunden vor Aufprall.
Dieses Bild zeigt den Einschlagort der Raumsonde Double Asteroid Redirection Test (DART) und ihrer beiden langen Sonnenkollektoren über der Stelle, an der sie den Asteroiden Dimorphos traf. Der größte Felsbrocken in der Nähe der Einschlagstelle hat einen Durchmesser von etwa 6,5 Metern. DART nahm das darunterliegende Bild drei Sekunden vor dem Aufprall auf.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031093412-2622f1de.jpg)
Bildnachweis: NASA/Johns Hopkins APL
http://www.nasa.gov/feature/nasa-s-dart-data-validates-kinetic-impact-as-planetary-defense-method (http://www.nasa.gov/feature/nasa-s-dart-data-validates-kinetic-impact-as-planetary-defense-method)
Das letzte vollständige Bild des Asteroiden Dimorphos.
Dies ist das letzte vollständige Bild des Asteroiden Dimorphos, wie es zwei Sekunden vor dem Einschlag von der Impaktor-Raumsonde DART (Double Asteroid Redirection Test) der NASA gesehen wurde. Der an Bord befindliche Bildwandler der Didymos Reconnaissance and Asteroid Camera for Optical Navigation (DRACO) erfasste einen 31 Meter breiten Bereich des Asteroiden. Die Raumsonde DART streamte diese Bilder von ihrer DRACO-Kamera in Echtzeit zurück zur Erde, als sie sich dem Asteroiden näherte. DART hat sein Ziel am 26. September 2022 erfolgreich erreicht.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031093414-208f6943.png)
Kredit Image: NASA, APL
http://hubblesite.org/contents/media/images/2023/008/01H532GZ4WGWC0SMQX8KW6X892?news=true (http://hubblesite.org/contents/media/images/2023/008/01H532GZ4WGWC0SMQX8KW6X892?news=true)
Der Staubschweif von Dimorphos mit in weißen Kreisen markierte Felsbrocken.
Bild des Asteroiden Dimorphos, mit Kompasspfeilen, Maßstabsleiste und Farbschlüssel als Referenz.
Die Nord- und Ost-Kompasspfeile zeigen die Ausrichtung des Bildes am Himmel. Die Beziehung zwischen Norden und Osten am Himmel (von unten gesehen) relativ zu den Richtungspfeilen auf einer Karte des Bodens (von oben gesehen) ist umgekehrt.
Das hellweiße Objekt unten links ist Dimorphos. Es hat einen bläulichen Staubschweif, der diagonal nach rechts oben verläuft. Eine Ansammlung blauer Punkte (markiert durch weiße Kreise) umgibt den Asteroiden. Hierbei handelt es sich um Felsbrocken, die vom Asteroiden geschleudert wurden, als die NASA am 26. September 2022 das halbtonnenschwere DART-Impaktor-Raumschiff absichtlich in den Asteroiden rammte, um zu testen, was nötig wäre, um einen zukünftigen Asteroiden vom Aufprall auf die Erde abzulenken. Hubble fotografierte die sich langsam bewegenden Felsbrocken im Dezember 2022 mit der Wide Field Camera 3. Die Farbe ergibt sich aus der Zuweisung eines blauen Farbtons zum monochromatischen (Graustufen-)Bild.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031093417-894c7354.png)
Kredit: NASA, ESA, David Jewitt (UCLA)
Image Processing Alyssa Pagan (STScI)
http://hubblesite.org/contents/media/images/2023/008/01H531S3D5JTCV2ENF66M2ERX1?news=true (http://hubblesite.org/contents/media/images/2023/008/01H531S3D5JTCV2ENF66M2ERX1?news=true)
Die Sekundenangaben in den Berichten zu dem Aufprall von DART auf Dimorphos sind etwas verwirrend.
Da die Lage der Felsen deutlich anders zu sehen sind, habe ich alle Bilder gepostet.
Beste Grüße Gertrud
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Phil Stooke hat auf UMSF eine Zusammenstellung von Aufnahmen der Kamera von LICIACube vom Flyby an Didymos veröffentlicht (Sequenz von l.u. nach r.o.):
(https://images.raumfahrer.net/up081532.jpg)
Einzelbilder: ASI, zusammengestellt von Ph.Stooke
Zum Vergleich: eine Aufnahme der DRACO-Kamera auf DART (oben) und eine von LICIACube (unten), jeweils von der Südpolregion von Didymos mit unterschiedlicher Perspektive:
(https://images.raumfahrer.net/up081533.jpg)
Bilder: NASA, ASI, Ph.Stooke
Die Qualitätsunterschiede sind schon deutlich - offensichtlich ist es nicht einfach, mit den Limitierungen durch den CubeSat-Formfaktor eine ordentliche Kamera hinzukriegen.
Quelle: http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=8673&view=findpost&p=262128 (http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=8673&view=findpost&p=262128)
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Laut einer Studie von Sabina Raducan von der Universität Bern hat der Einschlag auf Dimorphos keinen Einschlagkrater hinterlassen, sondern den "losen Schutthaufen" gleich komplett verformt.
In allen berechneten Szenarien der Forscher und Forscherinnen hat der Einschlag der DART-Sonde keinen Krater auf Dimorphos hinterlassen. Stattdessen ist der Asteroid eine so lose Ansammlung an kleineren Gesteinen und Geröll, dass er durch den Einschlag komplett verformt wurde.
https://www.spektrum.de/news/dart-mission-nasa-sonde-hat-asteroid-dimorphos-verformt/2208604 (https://www.spektrum.de/news/dart-mission-nasa-sonde-hat-asteroid-dimorphos-verformt/2208604)
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Die große Frage ist doch, ob Rubble Piles (wie Dimorphos) weniger einfach durch einen Impaktor abgelenkt werden können als "feste" Körper.
Ich würde ja aktuell darauf tippen, daß sie sich weniger beeindrucken lassen, weil sie halt so "wabberig" sind, und daher die kinetische Energie des Impaktors nicht in eine Änderung ihrer Bahn, sondern in ihre Verformung umgewandelt wird. Das wäre negativ, weil die meisten kleineren Körper mit wenigen Ausnahmen (freigesprengte Kerne von größeren Körpern) Rubble Piles sein dürften.
Irgendwie finde ich in dem Artikel aber keine konkrete Aussage dazu.
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Würde sich ein solcher Rubble Pile nicht beim (theoretischen) Eintritt in die Erdatmosphäre auflösen und damit eher keine Gefahr darstellen?
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Ich würde ja aktuell darauf tippen, daß sie sich weniger beeindrucken lassen, weil sie halt so "wabberig" sind, und daher die kinetische Energie des Impaktors nicht in eine Änderung ihrer Bahn, sondern in ihre Verformung umgewandelt wird. Das wäre negativ, weil die meisten kleineren Körper mit wenigen Ausnahmen (freigesprengte Kerne von größeren Körpern) Rubble Piles sein dürften.
War die Aussage nicht die, das so ein lose zusammenhängender Schutthaufen sogar sich leichter ablenken lässt dadurch das der Einschlag der Sonde eine viel heftigere Auswurfreaktion verursachte als wenn es auf festes Gestein geprallt wäre? Ahja, da wars:
Die vorläufige Auswertung der DART- bzw LICIACube-Daten hat ergeben, dass der Rückstoss des beim Impakt herausgeschlagenen Materials den Impulsübertrag um den Faktor 3,6 verstärkt hat (verglichen mit dem Fall der reinen inelastischen "Absorption" von DART).
Die Masse des herausgeschlagenen Materials wird mit 1.000 Tonnen (1 Mio kg) abgeschätzt.
https://www.bbc.com/news/science-environment-63995869 (https://www.bbc.com/news/science-environment-63995869)
https://mastodon.social/@mwallis@sfba.social/109527124213810459 (https://mastodon.social/@mwallis@sfba.social/109527124213810459)
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Würde sich ein solcher Rubble Pile nicht beim (theoretischen) Eintritt in die Erdatmosphäre auflösen und damit eher keine Gefahr darstellen?
Genau, das fragen sich jetzt wohl viele (ich auch).
Sicher hat man das auch schonmal simuliert, also "Schutthaufen gegen Erde"? Lösen die sich auf oder werden sie im Gegenteil durch die Atmosphäre überhaupt erst "kompaktiert"...?
Jedenfalls bin ich mal sehr auf die ersten Bilder von HERA gespannt. :)
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War die Aussage nicht die, das so ein lose zusammenhängender Schutthaufen sogar sich leichter ablenken lässt dadurch das der Einschlag der Sonde eine viel heftigere Auswurfreaktion verursachte als wenn es auf festes Gestein geprallt wäre? Ahja, da wars: [...]
Stimmt ja, das mit dem Auswurf, der kurz wie eine Art Triebwerk wirkt, hatte ich gar nicht mehr im Kopf gehabt, besten Dank für den Hinweis
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Der Treffer durch einen losen Geröllhaufen hätte sicherlich sehr viel schwerwiegendere Folgen als der Einschlag durch einen kompakten Körper.
Wenn ein fester Körper in die Erdoberfläche einschlägt, dann wird seine Energie hauptsächlich in Schmelzwärme und Erdbeben umgewandelt. Wenn sich die kinetische Energie aber bereits in der Atmosphäre abbaut, dann entsteht ein Plasma, das so heiß ist, dass in großem Umfang der Sauerstoff mit dem Stickstoff reagiert. Bei einem typischen schrägen Einschlag regnet es außerdem Milliarden von glühendheißen Steinen auf der ganzen Erde.
Beispiel der Chicxulub-Asteroid vor 66 Mio. Jahren:
Die Dinosaurier sind nicht durch die direkte Einwirkung des ca. 10km-großen Asteroiden ausgestorben, sondern am Nahrungsmangel während des folgenden Impakt-Winters.
Die kinetische Energie des Asteroiden entsprach etwa 200 Mio. Atombomben von der Größe die auf Hiroshima abgeworfen wurde. Das wäre vergleichbar damit, dass man in einem Raster von 1,5km x 1,5km Atombomben in der Atmosphäre zünden würde. Die Erdoberfläche würde dadurch weitgehend sterilisiert werden und zwar durch die Hitze.
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Ah...und Oh...vielen Dank für die Antwort. Das hatte ich bisher überhaupt nicht bedacht!
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Der Treffer durch einen losen Geröllhaufen hätte sicherlich sehr viel schwerwiegendere Folgen als der Einschlag durch einen kompakten Körper.
Hast Du da irgendwelche Quellen zu?
Bei größeren Körpern ab 1KM kenne ich keine Untersuchungen, ob ein Rubble Pile oder ein kompakter Körper mehr oder weniger Schaden verursachen.
- Beim Ries-Ereignis geht man von einem kompakten Körper aus
- Beim Chicxulub-Impaktor ebenfalls
Andererseits soll selbst Phobos, der einen mittleren Durchmesser von über 20km (also das doppelte vom Chicxulub-Impaktor) hat, schon ein Rubble Pile sein.
Verhalten sich Rubble Piles dann bei der Kollision mit der Erde eh wie kompakte Körper?
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Es geht darum, wo die kinetische Energie eines kilometergroßen Asteroiden abgebaut wird, und da sehe ich, dass ein "Schrotschuss", der aus Milliarden von dezimeter- bis metergroßen Steinen besteht, kaum die Erdoberfläche erreichen wird. Es wird in der Atmosphäre eine Plasmawolke, bzw. -schleppe entstehen, die deutlich schlimmere Auswirkungen auf die Ökologie der Erde hat, als wenn ein kompakter Körper seine Energie konzentriert in der Erdkruste umsetzt in Form von Aufschmelzungen und seismischen Erschütterungen.
Das ist auch das Problem, wenn man einen kompakten Körper vor dem Erreichen der Erde sprengen will. Wenn das weit draußen passiert, so dass ein großer Teil des Asteroiden an der Erde vorbeifliegt, kann das ein Vorteil sein. Wenn das kurz vor dem Erreichen der Atmosphäre passiert, dürfte das einen negativen Effekt haben.
Das Problem wird dadurch verschärft, dass der Einschlag i. A. nicht senkrecht, sondern schräg erfolgt.
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Es geht darum, wo die kinetische Energie eines kilometergroßen Asteroiden abgebaut wird, und da sehe ich, dass ein "Schrotschuss", der aus Milliarden von dezimeter- bis metergroßen Steinen besteht, kaum die Erdoberfläche erreichen wird. Es wird in der Atmosphäre eine Plasmawolke, bzw. -schleppe entstehen, die deutlich schlimmere Auswirkungen auf die Ökologie der Erde hat, als wenn ein kompakter Körper seine Energie konzentriert in der Erdkruste umsetzt in Form von Aufschmelzungen und seismischen Erschütterungen.
Hast Du da irgendwelche Quellen zu?
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Die Auswirkungen habe ich von hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Chicxulub-Krater#Das_Szenario_nach_aktuellem_Wissensstand (https://de.wikipedia.org/wiki/Chicxulub-Krater#Das_Szenario_nach_aktuellem_Wissensstand)
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Es geht darum, wo die kinetische Energie eines kilometergroßen Asteroiden abgebaut wird, und da sehe ich, dass ein "Schrotschuss", der aus Milliarden von dezimeter- bis metergroßen Steinen besteht, kaum die Erdoberfläche erreichen wird. Es wird in der Atmosphäre eine Plasmawolke, bzw. -schleppe entstehen, die deutlich schlimmere Auswirkungen auf die Ökologie der Erde hat, als wenn ein kompakter Körper seine Energie konzentriert in der Erdkruste umsetzt in Form von Aufschmelzungen und seismischen Erschütterungen.
Rok, danke für die Erklärung! Echt krass, sowas hab ich noch nie woanders gelesen. In dem von dir verlinkten Wikipedia-Artikel wird da ja auch nicht drauf eingegangen.
Solche Überlegungen sind für mich jedenfalls recht neu, da bisher quasi immer entweder von kompakten Körpern ausgegangen wurde, die zum größten Teil in einem Stück den Boden treffen, oder von solchen, die wegen ihrer geringen Größe schon in der Athmosphäre platzen (Tscheljabinsk, Tunguska). Von einem "Schrotschuss" Szenario hab ich noch nie gehört, obwohl genau das eigentlich der Normalfall sein sollte?
Andererseits: Warum sollte ein Rubble Pile, der komplett in der Athmosphäre verdampft, schlimmerer Auswirkungen als ein kompakter Impaktor haben? Der Rubble Pile wird lokal für große Hitze und Druck von oben sorgen (siehe Tunguska), aber mit seinem Material kaum zu einer nachträglichen Verdunkelung führen (gab's bei Tunguska nicht).
Bei kleineren und größeren Ereignissen wie Nördlinger Ries und natürlich Chicxulub wurden dagegen ein zig-faches der Masse des Impaktors heraus bis in die Athmosphäre geschleudert (ein Krater ist immer etwas 10x so groß wie der Impaktor), d.h. von der Materialmenge, mit der man dann konfrontiert wird, sind die einschlagenden Körper wohl im Vorteil.
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(sorry, dass es OT wird)
Ja, normalerweise stellt man sich einen Asteroiden als einen festen Körper vor, der einen entsprechenden Krater erzeugt, aber nach dem, was wir in den letzten Jahren gelernt haben, scheint es sich bei der Mehrheit der Near Earth Objekts (NEOs) um einen Geröllhaufen zu handeln. Dessen Eintritt in die Atmosphäre wird eher das Bild eines zerbrechenden Satelliten zeigen, der eine Trümmerspur hinter sich lässt, als das Bild, das man von einem Meteoritenfall im Kopf hat.
Vielleicht sollten die Geologen, die nach Ursachen plötzlicher klimatischer Änderungen in der Erdgeschichte forschen, auch an den Fall eines Asteroiden denken, der keine einfachen Spuren hinterläßt (Krater, iridiumhaltige Schicht). Denn selbst ein Asteroid von der Größe der von Raumsonden besuchten/getroffenen NEOs würde nach dem Wiki-Vergleich immerhin einem Äquivalent von tausenden oder millionen gleichzeitig gezündeter Aombomben entsprechen und möglicherweise irgendwelche charakteristischen Auslöschungsspuren in der Flora oder Fauna zeigen.
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Da war ja noch ein Aspekt:
Wenn sich die kinetische Energie aber bereits in der Atmosphäre abbaut, dann entsteht ein Plasma, das so heiß ist, dass in großem Umfang der Sauerstoff mit dem Stickstoff reagiert.
Also konkret, es käme zur Bildung von Stickoxiden (NOx)? In welchem Maße, global und auf längere Sicht gesehen? Hat das mal jemand berechnet/simuliert/abgeschätzt?
Wegen offtopic: Ich finde das sehr interessant. Wir haben doch bestimmt ein geeigneteres Forum hier, wohin man die Diskussion ggfs. verschieben könnte.
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Das müsste vielleicht ein Chemiker beantworten, die eingebrachte Energie betrug etwa 5x10^23 Joule.
(Nur zur Veranschaulichung: Das entspricht einer Energie von ca. 10^12 t TNT, bzw. 100 beladenen Sprengstoff-LKW pro qkm verteilt auf der gesamten Landfläche. Da bleibt kein Auge trocken ;-). )
Mir kam es nur darauf an, dass bei einem kompakten Einschlag ein sehr großer Teil der Energie in der Erdkruste umgewandelt wird, in das Aufschmelzen von mehreren tausend Kubikkilometer Gestein und Erdbeben von der tausendfachen Stärke der größten bisher registrierten Magnitude. Bei dem Streueinschlag eines Geröllhaufens wird diese kinetische Energie weitgehend in der Atmosphäre abgebaut.
Die starke Abkühlung um ca. 26°C unmittelbar nach dem Einschlag läßt sich nicht nur mit der Verdunkelung durch Staub/Asche erklären, sondern beruht auch darauf, dass große Mengen von Schwefel in die Stratosphäre geblasen wurden, s. "Geoengineering", der allerdings nach wenigen Jahren wieder ausgewaschen wurde.
Aber das sind halt alles nur Gedankenspielereien, da es keine Erdbahnkreuzer in dieser Größenordnung gibt.
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Einige der freigesetzten Gesteinsbrocken des Asteroiden Dimorphos könnten innerhalb der nächsten 20000 Jahre auf dem Mars einschlagen.
https://www.nationalgeographic.com/science/article/nasa-dart-planetary-defense-asteroid-boulders-mars (https://www.nationalgeographic.com/science/article/nasa-dart-planetary-defense-asteroid-boulders-mars)
Nach dem Einschlag von DART wurden bisher 37 Teile mit einem Durchmesser bis zu 7m entdeckt, die langsam von dem Asteroiden wegdriften. Wissenschaftler haben ihren weiteren Flug im Sonnensystem simuliert und entdeckt, dass sie in 6000 Jahren und in 13000 Jahren die Umlaufbahn des Mars sehr nah kreuzen, sodass die realistische Chance auf einen Einschlag besteht. Je nach Dichte bzw. Festigkeit der Fragmente könnten sie auf der Marsoberfläche aufschlagen und einen Krater von ca. 300m Durchmesser erzeugen.
Der Erde kommen die Gesteinsbrocken max. 0.02 AU nah (~3 Mio. km), da besteht also keine Gefahr.
Original-Paper:
https://arxiv.org/abs/2402.08048 (https://arxiv.org/abs/2402.08048)
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Am interessantesten finde ich hier die Information, daß beim Mars schon ein 7m Körper ausreicht, um einen 300m Krater zu erzeugen. Auf der Erde würden von dem nur ein paar harmlose Brösel den Boden erreichen.
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Nach einer neueren Studie könnten doch kleine Meteoriten aus dem Einschlag die Erde erreichen.
https://www.esa.int/Space_Safety/Hera/Debris_from_DART_impact_could_reach_Earth (https://www.esa.int/Space_Safety/Hera/Debris_from_DART_impact_could_reach_Earth)
We identified ejecta orbits compatible with the delivery of meteor-producing particles to both Mars and Earth. Our results indicate the possibility of ejecta reaching the gravitational field of Mars in 13 years for launch velocities around 450 m/s, while faster ejecta launched at 770 m/s could reach its vicinity in just seven years. Particles moving above 1.5 km/s could reach the Earth-Moon system in a similar timescale.
„Wir haben Umlaufbahnen von freigesetzten Objekten identifiziert, die mit der Lieferung von Meteoriten erzeugenden Partikeln sowohl zum Mars als auch zur Erde kompatibel sind. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Objekte bei Startgeschwindigkeiten von etwa 450 m/s das Gravitationsfeld des Mars in 13 Jahren erreichen könnten, während schnellere Objekte mit 770 m/s seine Umgebung in nur sieben Jahren erreichen könnten. Partikel mit einer Geschwindigkeit von über 1,5 km/s könnten das Erde-Mond-System in einem ähnlichen Zeitrahmen erreichen.“
An der Erde würden aber nur Objekte mit einer maximalen Größe eines Softballs ankommen, die nahezu sicher in der Atmosphäre verglühen würden.
Mit Hilfe der kommenden Hera-Mission möchte man weitere Daten zur Zusammensetzung des Asteroiden und zum herausgeschleuderten Material erhalten, um die zukünftige Flugbahn der Objekte bestimmen zu können.
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Eine Auswertung der LiciaCube-Aufnahmen des Einschlags von DART hat ergeben, dass dabei Brocken von bis zu 3,6m Radius mit bis zu 52 m/s herausgeschlagen wurden. Die detaillierte Auswertung der Flugbahnen von 104 dieser Trümmer ergab, dass deren Impuls etwa dreimal so hoch war wie der von DART beim Einschlag, mit einer bevorzugten Richtung, die etwa 90 Grad zur Anflugsrichtung von DART lag. Solche sekundären Effekte müssen natürlich bei zukünftigen "planetary protection"-Einsätzen quantitativ berücksichtigt werden, um unbeabsichtigte Folgen vermeiden zu können:
"High-speed Boulders and the Debris Field in DART Ejecta", Tony L. Farnham et al 2025 Planet. Sci. J. 6 155 ; 4. Juli 2025
https://iopscience.iop.org/article/10.3847/PSJ/addd1a
edit: Typo
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... dass deren Impuls etwa dreimal so hoch war wie der von DART ...
Verstehe ich nicht so recht; wie war das mit dem Impulserhaltungssatz - ?
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Müsste es nicht passen, wenn die Trümmer in verschiedene Richtungen fliegen?
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Wenn es mal soweit kommen sollte, dann glaube ich nicht, daß da "qauntitativ berücksichtigt" wird,
sondern dann heißt es fire&forget (&pray).
Die schönsten Rechenmodelle sind halt immernoch Theorie ... vielleicht ist das in 500 Jahren anders, oder auch nicht.
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:o Animierte Bilderserie vom LICIACube, 2 bis 3 Minuten nach dem Zusammenstoß von DART mit Dimorphos aufgenommen:
https://images.raumfahrer.net/up083081.gif
Beim Einschlag von DART wurden schätzungsweise 16 Millionen kg Staub und Gestein in den Weltraum geschleudert.
https://science.nasa.gov/missions/dart/close-up-views-of-nasas-dart-impact-to-inform-planetary-defense/