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EU - Space Policy auf EU-Ebene

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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #675 am: 03. April 2024, 19:03:32 »
Das Magazin POLITICO kennt bereits ein Dokument der EU für ein Weltraumgesetz zur Festlegung von Standards, dass auch verbindlich sein soll, wenn Unternehmen von der EU Aufträge bekommen.

Mit einem Umwelt-Label ähnlich denen von Kühlschränken und Fernsehern soll erreicht werden, dass Unternehmen die Lichtverschmutzung durch wachsende Satellitenkonstellationen eindämmen und die Treibhausgasemissionen und die Verschmutzung durch Raketenstarts begrenzen. Außerdem soll die zunehmende Menge an Weltraummüll bekämpft und gleichzeitig sichergestellt werden, dass Weltraumschrott, der zur Erde zurückkehrt, sicher behandelt wird.

https://www.politico.eu/article/eu-wants-make-space-safe-law-label-boring/
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Online alepu

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #676 am: 03. April 2024, 19:07:33 »
Ist ja sehr löblich von der EU, aber wenn es ihnen da nicht gelingen sollte auch zumindest die USA und China mit einzubeziehen, sehe ich da keine grösseren Veränderungen des gegenwärtigen Zustandes.

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Offline Schillrich

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #677 am: 04. April 2024, 07:33:56 »
Du meinst, dass sie sich auf gemeinsame Regeln einigen ... ähnlich wie in Luft- und Schifffahrt ... ja, schwierig.
Aber europäische Verordnungen/Gesetze würden europäische Akteure "zwingen", auch wenn sie z.B. in den USA einen Start einkaufen, diese Regeln anzuwenden. Insofern würde sich das doch (begrenzt) auf die EU-externen Akteure auswirken.

Und sich mit einem Fingerzeig auf die "anderen" zu entschuldigen, ist eigentlich nicht haltbar, wenn man selbst (im eigenen Hinterhof) auskehren kann ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #678 am: 10. April 2024, 22:05:00 »
EU Kommissar Breton sagt, dass EU Weltraumgesetz kommt erst nach dem Sommer, also auch nach den EU Wahlen.

https://www.euractiv.com/section/industrial-strategy/news/thierry-breton-says-european-space-law-might-be-presented-after-the-summer/

Bis sich dann eine neue Kommission gebildet hat und arbeitsfähig ist, wird es wohl auch noch dauern.
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #679 am: 16. September 2024, 11:02:44 »
Der Draghi-Report an Frau von der Leyen befaßt sich mit der (schwindenden) Wettbewerbsfähigkeit in Europa. Da geht es um alle möglichen Sektoren (Energie, Pharma, Auto, Finanzen, Technologie, Verteidigung, etc.), aber im Kapitel 8 auch speziell um Raumfahrt.

Die Analyse und Forderungen sind jetzt nichts Neues, aber trotzdem ganz interessant. Beklagt wird die zunehmende (nationale) Fragmentierung und gefordert wird ein einheitlicher europäischer Raumfahrt-Markt und eine Priorität für europäische Unternehmen.

https://commission.europa.eu/topics/strengthening-european-competitiveness/eu-competitiveness-looking-ahead_en

Edit: typo
« Letzte Änderung: 16. September 2024, 16:10:07 von tomtom »
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #680 am: 16. September 2024, 16:14:29 »
EU-Kommissar Breton tritt mit sofortiger Wirkung wegen Streit mit von der Leyen zurück, die mehr weibliche Kommissare haben wollte und das Ressort von Breton beschneiden will (ohne Digitales und weniger Rüstungszuständigkeit). Als Nachfolger schlägt Marcon den bisherigen Außenminister Stéphane Séjourné vor.

https://www.n-tv.de/politik/Franzoesischer-EU-Kommissar-Breton-reicht-Ruecktritt-ein-article25229928.html

Damit dürfte wohl das IRIS2-Vorhaben weiter fraglich sein.
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #681 am: 17. September 2024, 12:46:24 »
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #682 am: 18. September 2024, 13:03:21 »
Die Zuordnung in der EU Kommission von Raumfahrt und Verteidigung finde ich schon bemerkenswert. Im Mission-Statement werden die Details beschrieben.

Die Zuständigkeit für Copernicus, Galileo, GovSatCom und IRIS2 sowie Zugang ins All, Industrie, EU-Markt und Regulierung für Raumfahrt liegt also beim Beauftragten für Verteidigung. Erwähnt wird die Strategie für Sicherheit und Verteidigung, nicht aber die EU Space Strategy.

Damit wird das Thema Raumfahrt faktisch zum militärischen Gegenstand - Falls man je meinte, dass die EU zivile, wissenschaftiche und anwendungsorientierte Ziele verfolgte, dürfte das wohl Vergangenheit sein. (Oder die ESA kann sich freuen, dass sie diese Aspekte alleine bearbeitet.)

Nicht erwähnt wird die EUSPA, die faktisch auch zur militärischen Agentur werden düfte.

Betont wird, dass Verteidigung eine nationale Angelegenheit bleibt, die neue Rolle des EU-Kommissars also nur eine koordinierende Funktion haben dürfte.

https://commission.europa.eu/document/download/1f8ec030-d018-41a2-9759-c694d4d56d6c_en?filename=Mission%20letter%20-%20KUBILIUS.pdf
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #683 am: 24. September 2024, 12:24:39 »
POLITICO sieht den neuen EU-Kommissar für Verteidigung und Raumfahrt direkt in einer Haushaltskrise. Den bisher in Raumfahrtangelegenheiten unerfahrenen Kubilius dürfte die Auflösung der institutionellen Reibungsverluste schwer fallen.

Ein Vertreter aus der Industrie meint, "die Probleme zwischen der EU und der ESA sind einfach eingebrannt. Die EU steht über den Mitgliedsstaaten während die ESA vollständig abhängig ist von den Weisungen der Mitgliedsstaaten. Das ist einfach so."

https://www.politico.eu/article/andrius-kubilius-defense-space-commissioner-budget-european-space-agency-cooperation/
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #684 am: 10. November 2024, 23:49:56 »
In der letzten Woche gab es die Befragung des designierten Kommissars für Verteidigung und Raumfahrt, Andrius Kubilius durch Ausschüsse des EU-Parlaments.

Der möchte Europa auch zu einem Teil der "Raumfahrt Revolution" machen und den Weltraumzugang mit europäischen Trägerraketen sicherstellen. Flagship-Programme wie Galileo, Copernicus und IRIS2 sollen weiterentwickelt werden, die Industrie wettbewerbsfähig gemacht werden, dafür braucht es mehr Geld.
Das geplante Weltraumgesetz soll im 1. Halbjahr 25 kommen.

In der EU verbindet man nun explizit Raumfahrt und Verteidigung und will die Investitionserfordernisse identifizieren.
https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20241029IPR25043/hearing-of-commissioner-designate-andrius-kubilius
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #685 am: 11. November 2024, 07:55:05 »
Würde ich ja irgendwie nicht falsch finden, aber wenn erstmal nach Geld gerufen wird...

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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #686 am: 28. November 2024, 16:29:15 »
ESA-Chef Aschbacher will den neuen EU Kommissar für Verteidigung und Raumfahrt unterstützen und wirbt dafür, dass mehr Geld für den europäischen Finanzrahmen ab 2028 zur Verfügung gestellt wird. Für mehr Innovation könne die ESA ihr Netzwerk im Startup-Bereich zur Verfügung stellen.

Er sieht die Themen Wettbewerb und Kooperation im Vordergrund und geht mehrfach auf den Draghi-Report ein, sieht aber nur einen geringen Reformbedarf bzgl. der dort geforderten Abschaffung des GeoReturn-Prinzips.

https://www.euractiv.com/section/all/opinion/europe-must-unite-in-space-to-compete-on-the-global-stage/
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #687 am: 29. November 2024, 18:26:12 »
Marcia Smith verweist auf den provokanten Satz, dass Europa sich nicht am Rennen zum Mond beteiligen sollte.

Das hatte Aschbacher auf X versucht zu korregieren, aber der Eindruck bleibt, dass die ESA lieber auf der Erde bleiben will.

https://x.com/SpcPlcyOnline/status/1862160895306039564
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Offline Gecko

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #688 am: 29. November 2024, 18:46:52 »
der Eindruck bleibt, dass die ESA lieber auf der Erde bleiben will.

Kann ich hier nicht erkennen. Smith hat Aschbacher zitiert, Europa solle selbst nicht am Rennen teilnehmen (also als weiterer Mitbewerber), was Europa ja sowieso technisch derzeit nicht kann. Sich aus der Artemis-Beteiligung zurückzuziehen oder Ähnliches hat doch niemand gefordert.
Und "using space to improve life on Earth" = "Raum(fahrt). in den Dienst der Verbesserung der Lebensbedingungen auf der Erde zu stellen" ist ja nun was ganz anderes als "auf der Erde bleiben". Ich glaube, das wurde missverstanden.

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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #689 am: 29. November 2024, 20:29:11 »
Gut, das war jetzt meine Interpretation, aber hinter der Aussage "improve life on Earth" - wird natürlich auch jeder unterschreiben - steht häufig die Vorstellung, das Exploration nicht notwendig ist. Das DLR/BMWK ist da in den letzten Jahren sehr schmallippig geworden, die Artemis-Beteiligung ist da nur der Beitrag, um bei der ISS dabei zu sein. Europa hat da einen äußerst (finanz-)defensiven Ansatz.
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Online alepu

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #690 am: 29. November 2024, 23:00:14 »
... die Artemis-Beteiligung ist da nur der Beitrag, um bei der ISS dabei zu sein. Europa hat da einen äußerst (finanz-)defensiven Ansatz.

Geld ist eh keins vorhanden, oder zumindest bei weitem nicht genügend.

Aber das mit Artemis/ISS hab ich nicht so ganz verstanden  ???
Sehe das eher so, daß Europa beim LunarGateway mitmacht, um bei Artemis bzw. den bemannten Mondlandungen dabei zu sein.

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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #691 am: 30. November 2024, 00:01:07 »
Die ESA ist vertraglich mit 8% an der ISS beteiligt. Weil die Europäer kein Geld schicken wollen, beteiligen sie sich per Bartergeschäft mit Beistellungen in Form von Columbus-Modul, ATV und seit geraumer Zeit mit dem ESM und erhalten dafür einen Astronautenflug zur ISS. Gateway ist nochmal was eigenes für das sie 3 Flüge zum Gateway bekommen.

Wie krieg ich jetzt wieder die Kurve zum Threadthema? - Die EU beteiligt sich nicht an der transatlantischen astronautischen Raumfahrt, sondern macht nur Raumfahrtanwendungen für "improve life on earth".
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #692 am: 30. November 2024, 08:14:25 »
Ja, das klingt toll: "improve life one earth".
Was könnte das sein? Umwelt- Wetter- und Klimaüberwachung oder doch auch Militär?
Ich persönlich denke, man koppelt sich mit einer solchen Haltung ein wenig von der Zukunft ab.
Die EU verteilt sehr viel Geld um, es liegt am fehlenden Willen und nicht daran, dass grundsätzlich nichts da ist.