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EU - Space Policy auf EU-Ebene

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Offline Volker

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #25 am: 19. Juni 2011, 15:23:29 »
Was ist SSA?
European space situational awareness (SSA) system. Hier geht es darum, Positionen und Umlaufbahnen von Weltraumschrott zu bestimmen und so Kollisionen mit Satelliten zu verhindern.

Gruss,
Volker
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GG

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #26 am: 19. Juni 2011, 15:35:28 »
Danke.

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Offline Schillrich

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #27 am: 19. Juni 2011, 15:36:54 »
Etwas allgemeiner und weiter gefasst, geht es grundlegend darum überhaupt zu wissen, was da oben los ist, und das möglichst umfassend und selbständig/unabhängig. Welche Objekte gibt es im Orbit? Wann kommt etwas neues auf welchem Orbit hinzu?  Dabei sind dann auch andere (nicht eigene) Satelliten gemeint. Von wem ist etwas? Was kann es?
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #28 am: 19. Juni 2011, 22:26:28 »
SSA - Die ESA erklärt es so: (leider auf englisch)

ws

ESA-Webseite dazu: http://www.esa.int/SPECIALS/SSA/index.html
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #29 am: 20. Juni 2011, 09:52:20 »
Die EDA (European Defense Agency) und ESA unterzeichnen in Paris eine Vereinbarung zur Kooperation.

Die EU-Verteidigungsminister hatten die Außenbeauftragte Catherine Ashton vor einem Jahr damit beauftragt, diese Vereinbarung herbeizuführen.

Die Vereinbarung beinhaltet fünf Bereiche: Identifizierung von Bedarf und Anforderungen, die beide Agenturen haben, Koordinierung von Forschung und Entwicklung, Synergieentwicklung beider Agenturen und Koordination des industriellen Wettbewerbs. Beispiele sind militärische Kommunikation, SSA-Raumüberwachung und satellitengestützte Kontrollsysteme für unbemannte Flugkörper.

Die möglichen Bedenken, dass die ESA ja eigentlich auf zivile Projekte beschränkt ist, werden angesprochen und zurückgewiesen. Es ginge darum, sich gegenseitig zu helfen und doppelte Kosten in Forschung und Entwicklung zu vermeiden. Viele Raumfahrtaktivitäten hätten einen Dual-Use-Charakter, dh. sind sowohl militärisch als auch zivil von Bedeutung.

Budgets zwischen den Agenturen sollen nicht fließen, auch keine organisatorische Integration. "Es geht nur um praktische Kooperation zum Nutzen beider Seiten."

http://www.europolitics.info/sectorial-policies/eu-s-defence-and-space-agencies-to-sign-cooperation-agreement-art307220-13.html
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Offline Schillrich

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #30 am: 22. August 2011, 08:14:40 »
Jetzt gibt es eine Auswertung der o.a. Befragung zu einem EU-Space-Programm:
http://ec.europa.eu/enterprise/newsroom/cf/itemlongdetail.cfm?item_id=5307&lang=en&tpa_id=0&displayType=consultation

Hier die Grafiken der ausgewerteten Daten:
http://ec.europa.eu/enterprise/newsroom/cf/_getdocument.cfm?doc_id=6727

Es gab 608 Antworten, davon mit 18,9% der höchste Anteil aus Deutschland. Die Zahl wirkt klein. Wie ist denn das Antwortverhalten bei anderen EU-Umfragen? Viele Antworten (68%) kamen aus dem Raumfahrtsektor.
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #31 am: 09. September 2011, 20:30:06 »
Was Daniel und Tobi schon unter GMES zur EU-Budgetproblematik schon gepostet haben, möchte ich hier mit den EU-Dokumenten belegen.

Die EU-Kommission hat im April ein Strategiepapier vorgelegt, in denen die Inhalte der EU-Raumfahrtpolitik beschrieben wurden.
http://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2009_2014/documents/com/com_com(2011)0152_/com_com(2011)0152_de.pdf

Da kann man zb. lesen:
Zitat
Die Kommission ist der Ansicht, dass die ESA ihre Entwicklung hin zu einer Organisationsform fortsetzen sollte, die es ermöglicht, innerhalb einer einzigen Struktur nebeneinander sowohl die militärischen und zivilen Programme als auch einen zwischenstaatlichen und einen die Union betreffenden Bereich zu integrieren. In Bezug auf die Umsetzung von Galileo und GMES muss die ESA jetzt bereits die Rechtsvorschriften der Europäischen Union beachten. Sie sollte ihre Annäherung an die Union fortsetzen und sich je nach Bedarf Strukturen schaffen, die ausschließlich dem Management der Unionsprogramme dienen.

Ende Juni wurde dann von der EU-Kommision der (innovative) Finanzrahmen 2014-20 vorgestellt. Man will Großprojekte ausgliedern, nicht jedoch Galileo. (was mE. nicht sehr schlüssig ist.)
http://ec.europa.eu/budget/library/biblio/documents/fin_fwk1420/MFF_COM-2011-500_Part_I_de.pdf

Wie die EU-Kommission mit dem Budget ihren og. Anspruch aufrecht erhalten will, ist fraglich. Aber ihr fehlen eben die Mittel.
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #32 am: 21. September 2011, 20:56:53 »
Die EU veranstaltet im November mal wieder eine Konferenz zur Space Policy für Bürger und Gesellschaft.
Quelle

Das Programm:
- Verfolgung der europäschen Interessen
- Industrie Politik und Innovation
- Werkzeug für Krisenprävention und -Management
- Ozean, Umwelt und Klima
- Raumplanung, Landwirtschaft und Telekommunikation
- EU-Management von Projekten
- Finanzierung von Projekten

*gähn*
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #33 am: 05. Oktober 2011, 00:04:25 »
Bei der jährlich stanttfindenden World Standards Days geht es diesmal um Raumfahrt.

Die EU will mit Standards die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie erhöhen.

http://ec.europa.eu/enterprise/policies/european-standards/world-standards-day/index_en.htm
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tobi

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #34 am: 05. Oktober 2011, 00:08:05 »
Nur eine Debatte ist um Raumfahrt und die geht 1:05 Stunden:
http://ec.europa.eu/enterprise/policies/european-standards/files/world-standards-day/2011_agenda_de.pdf

Normen könnten sich im Satellitenbereich lohnen. Neue Raketen entwickeln wir ja nicht allzu oft. ;)

runner02

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #35 am: 05. Oktober 2011, 11:29:45 »
Zitat
Normen könnten sich im Satellitenbereich lohnen. Neue Raketen entwickeln wir ja nicht allzu oft. ;)

Zumindest fliegen sie seltener als sie entwickelt werden...

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #36 am: 09. Oktober 2011, 12:05:15 »
Neben der schon unter #32 geposteten Konferenz gibts auch in diesem Jahr am 10. November wieder eine Space Exploration Conference, diesmal in Italien:
http://www.congrex.nl/11a18/

Es soll gehen um: Strategie und Internationale Zusammenarbeit -
namentlich - robotic exploration, enabling technologies, space transportation, Low Earth Orbits (LEO) infrastructures and space stations

Ein Programm gibts noch nicht.
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #37 am: 20. Oktober 2011, 08:44:14 »
Auch die EU schaut sich in Brüssel den Start von Galileo an, mit Prominenz u.a. EC-Präsident José Manuel Barroso.

Das Event wird im Web übertragen:
http://ec.europa.eu/avservices/ebs/schedule.cfm
« Letzte Änderung: 03. Oktober 2024, 00:01:58 von m.hecht »
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #38 am: 09. November 2011, 19:34:32 »
Morgen, am 10.11. findet die dritte Konferenz über Exploration in Europa statt. Neben EU und ESA-Vertretern sind auch andere Nationen (Russland, Japan, China) eingeladen.

Diese Konferenz soll aber keine Entscheidungen treffen, sondern einen "flexiblen high-level- strukturierten politischen Dialog" ermöglichen.

Themen sind: "Nutzen von Exploration für Gesellschaft und Wirtschaft" und "politischer Dialog über Koordination und Kooperation"
Quelle

Es gibt eine Live-Webcast:
webcast.ec.europa.eu/eutv/portal/space-conference_2011

Interessant könnte es vielleicht hinsichtlich der aktuellen ExoMars Problematik (2016/18) werden und ggf. auch, weil die EU sowieso kein Geld für Exploration hat (allenfalls für Galileo).
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #39 am: 10. November 2011, 19:46:31 »
ESA und EU beharken sich wegen GMES.

Da die EU in ihrer Mittelfristplaung 2014-2020 keine Mittel für den Betrieb von GMES eingeplant hat, will die ESA die Sentinel Satelliten 2013 nicht starten.

"Es macht keinen Sinn, die Satelliten zu starten, wenn man sie nach nur einem Jahr wieder aufgeben müßte."

Ein spannendes Budgetproblem in Europa.

http://www.spacenews.com/civil/111110-budget-battle-threatens-gmes.html
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #40 am: 11. November 2011, 12:29:33 »
Explorations-Konferenz in Lucca, Italien:

Überraschung - Um es vorweg zu nehmen, ich bin überrascht, dass aus dieser europäischen Konferenz jetzt eine global-internationale geworden ist. So heißt es in der Abschlußdeklaration, die Regierungsrepräsentanten wollen den high-level Dialog fortsetzen und die nächste Konferenz soll in USA stattfinden.

http://www.esa.int/esaCP/SEM90KTWLUG_index_0.html

Im Prinzip gibts auf internationaler Ebene schon die ISECG, die an der global-koordinierten Vorgehensweise der Exploration arbeitet. Wo also die Berechtigung für eine weitere internationale Konferenz liegen könnte, ist mir eigentlich schleierhaft.

Womit sich die nächste Frage stellt, wird am Tisch dann ein ESA-Vertreter oder ein EU-Vertreter oder ein Sammelsurium an Staatssekrätären sitzen und die Stimme Europas sein.

Im übrigen kann von Konsens gar keine Rede sein. Während die USA ihre Aktivitäten auflisteten (ISS, Commercial, Orion/SLS, Technologie Entwicklung) und bekanntermaßen von Mondexploration nicht mehr viel wissen wollen, pointierte Russland vor allem seine Pläne zur Mondexploration.



Und während die Länder ihre Missionen vorstellten, forderte der EU-Vertreter ausschließlich konkreten erdbezogenen Nutzen für die Bürger ein (Wassermanagement, Gesundheitsvorsorge) und damit im Prinzip die Einstellung jeglicher Deep-Space-Exploration.

Wirklich hörenswert waren für mich die Aussagen von ESA-Chef Dordain, der die Schwierigkeiten der aktuellen Situation klar erkennt und ausspricht. So zb. dass es ISS Kooperation gibt, aber nur begrenzt, dass es für Maßnahmen in der Exploration um eine Perspektive bis 2020 gehen muß und alles darüberhinaus viel zu wage und weit weg wäre oder auch, dass mehr Interaktion mit der Öffentlichkeit hergestellt werden muß.
« Letzte Änderung: 03. Oktober 2024, 00:00:19 von m.hecht »
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #41 am: 18. November 2011, 01:09:32 »
Ende Juni wurde dann von der EU-Kommision der (innovative) Finanzrahmen 2014-20 vorgestellt. Man will Großprojekte ausgliedern, nicht jedoch Galileo. (was mE. nicht sehr schlüssig ist.)
http://ec.europa.eu/budget/library/biblio/documents/fin_fwk1420/MFF_COM-2011-500_Part_I_de.pdf

Wie die EU-Kommission mit dem Budget ihren og. Anspruch aufrecht erhalten will, ist fraglich. Aber ihr fehlen eben die Mittel.

Auf der Space-Conference am 09.11. wurde das Thema Finanzierung von GMES diskutiert. Die EU steckt in einem großen Dilema, da der EU-Gesamthaushalt kaum anwachsen soll und so weitere politische Aufgabenfelder wie der GMES-Betrieb nicht finanzierbar sind.

Interessant vor allem der Beitrag von Reimer Böge vom Haushaltsausschuß, der kritisiert
- zuviele parallele Managementstrukturen bei EU, ESA und national
- die Beschränkung der Haushaltsmittel durch die Mitgliedsstaaten
- die unterschiedliche Handhabe von Galileo und GMES führt in ein Chaos
- die Vorgehensweise der EU-Kommission
und endet mit den Worten, "dass wird das Parlament nie und nimmer beschließen".
Wer sich interessiert, wie es in Europa zugeht, sollte hier mal reinschauen.
Webstream des Ausschnitts der Konferenz Financial Support
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #42 am: 18. Dezember 2011, 12:18:19 »
Seit Frühjahr ist wieder etwas Zeit ins Land gegangen, so dass man mal wieder eine Zahl präsentieren kann. Es heißt Galileo kostet 7 Mrd €.
Bisher hieß es ja, dass zu den geplanten 3,4 Mrd Mehrkosten von 1,9 Mrd hinzukämen.
Tatsächlich sagt man jetzt, das zu dem bisherigen Investments jetzt noch 7 Mrd € von 2014-2020 hinzukommen. 2020 soll Galileo dann ausgebaut sein.
Tajani verspricht aber keine weiteren Diskussionen über Budgetüberschreitungen:
Zitat
“No more talk of cost over-runs. In the next multi-annual financial framework, from 2014-2020, Galileo is being allocated €1 billion per year with a strict budgetary control mechanism in place.”
http://ec.europa.eu/enterprise/magazine/articles/industrial-policy/article_11023_en.htm

btw: Tajani traf sich Anfang Dezember mit Bundesverkehrsminister Ramsauer und Staatssekrätär für Raumfahrt Scheurle.
www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Fotoreihen/ZuBesuch/2011/111201-ramsauer-eu-tajani.html
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #43 am: 26. September 2012, 21:14:36 »
nachdem es längere Zeit recht ruhig auf der EU-Space-Seite zuging, gibts zwei News zu vermelden:

1. Die EU hat wieder eine Umfrage über die Meinungen von EU-Bürgern zur Raumfahrt eingeholt, zb. zur Bekanntheit von Galileo, GMES und anderen Fragestellungen:
http://ec.europa.eu/enterprise/policies/space/files/eurobarometer/report-fl355-space-activities_en.pdf

2. Die EU macht wenig in der Exploration, immerhin gibt es im Rahmen des FP7-Programms (Forschung von 2007-2013) ein Projekt PRoViScout, in dem ein Rover auf Teneriffa getestet wurde. Ziel ist es, Mobilität und Identifikation von Forschungsobjekten durch den Rover autonom zu gestalten.
http://ec.europa.eu/enterprise/newsroom/cf/_getdocument.cfm?doc_id=7638
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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #44 am: 07. November 2012, 00:01:09 »
Der Rechnungshof der EU hat seinen Bericht für den EU-Haushalt 2011 vorgelegt, in dem gewisse Mängel in der Haushaltsführung der EU angeprangert werden. Wo das meiste Geld versickert/verschwendet wird, ist da zu lesen (natürlich vor allem bei den Agrarsubventionen ua.), aber auch in der Forschung ist nicht alles so ordnungsgemäß.

Eigentlich wollte man zumindestens bei Galileo entsprechende Vermögenswerte aktivieren. Da es aber erst letztes Jahr zwei Satelliten gibt, hat man alle bisherigen Ausgaben als Kosten (unter Forschung) verbucht. (Bis zum Aufbau der Vermögenswerte dürften auch noch weitere entsprechende Kosten anfallen.) Es heißt dann, Beträge sind zur ESA tranferiert, die genaue Höhe wird noch festzulegen sein.

http://eca.europa.eu/portal/pls/portal/docs/1/17816751.PDF

Eigentlich ist das Thema Galileo so etwa 2007 ja schonmal durch den Rechnungshof gegangen. Das wird bestimmt nochmal passieren.
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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #45 am: 14. November 2012, 16:33:42 »
Während in Kürze die ESA ihre Ministerratskonferenz abhält, wird die EU Ende Januar ihre 5. Konferenz zum Thema Space Policy abhalten.

Themen:
1. Wettbewerb und Liefersicherheit
2. Forschung, Entwicklung und Innovation
3. Betrieb von Systemen und Zugang zum All
4. Beziehung zwischen EC, ESA und nationalen Agenturen um bestmögliche Projektsteuerung zu gewährleisten.
5. Sicherheit, Verteidigung und der "Code of Conduct" bei Raumfahrtaktivitäten

http://www.spaceconference.eu/2013/en_GB/programme.html

Zur Erinnerung sei gesagt, dass die EU eigentlich ihre Prioritäten auf Galileo, GMES und Space Situational Awareness legt.
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Kreuzberga

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #46 am: 19. November 2012, 20:01:57 »
Hier ist die Mitteilung der EU-Kommission an EU-Parlament und Rat: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2012:0671:FIN:EN:PDF

Im wesentlichen werden zuerst die Probleme bei der Zusammenarbeit von EU und ESA beschrieben und danach Lösungsoptionen aufgezeigt, sowie ein Zeitplan, in dem man die Probleme lösen möchte.

Ein Problem sind die unterschiedlichen Ausschreibungsregeln von EU und ESA. Während ESA dem "geographischen Rückfluss" verpflichtet ist, ist die EU freien Ausschreibungen verpflichtet. Das wird wohl insbesondere dann ein Problem, wenn Projekte sowohl aus ESA- als auch EU-Töpfen finanziert werden.

Darüber hinaus machen Norwegen und die Schweiz als Nicht-EU-Mitgliedstaaten Probleme, insbesondere dann, wenn es auch um militärische Fragen geht. Norwegen und die Schweiz hätten bei einstimmig zu fällenden Entscheidungen überproportional viel Gewicht.

Außerdem mangelt es der ESA an einer direkten Rückbindung an die Bürgerinnen und Bürger, da das EU-Parlament nicht mitreden darf.

Diese Probleme will die Kommission bis zu einem "klaren Zieldatum" lösen. Das Zieldatum soll nach dem Willen der Kommission "klar" im Zeitraum 2020-25 liegen. Die Kommission schlägt vor, den Mitgliedstaaten in enger Kooperation mit ESA bis Ende 2013 verschiedene Optionen zu präsentieren.

Die Optionen werden kurz beschrieben:
- Verbesserte Zusammenarbeit bei weitgehender Beibehaltung des status quo
- Überführung der ESA in einer intergouvernementale Organisation unter EU-Autorität
- Transformation der ESA zu einer EU-Behörde

Dazu gibt es noch einige Vorschläge, wie man die Zusammenarbeit bis zum Finden einer Lösung verbessern kann. Als nächstes dürfen nun das Parlament und der Rat sagen, was sie davon halten.

PS: Vielleicht besser verschieben nach "Space Policy auf EU-Ebene"?

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Offline tomtom

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #47 am: 19. November 2012, 21:53:51 »
Danke, Kreuzberga, dass hilft mir weiter.

Hätte auch nicht gedacht, dass die Ausnahmeländer da überhaupt angesprochen werden.

Würde gerne da auf die anderen Detail noch eingehen.

Ja, Thema wäre in dem anderen Thread aber sinnvoller, wenn Nitro das da rüberlegt.
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tobi

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #48 am: 30. November 2012, 17:24:12 »
Die EU möchte die Policy-Hoheit über die ESA:
http://www.spacenews.com/article/battle-brewing-over-european-space-policy

Es gibt 3 Probleme mit der ESA aus EU Perspektive:
Zitat
The document says that the EU has several problems with ESA relating to ESA’s inclusion of non-EU nations in its membership, the way it awards contracts and the lack of democratic oversight of ESA’s functioning.

1. Norwegen, Schweiz und Kanada sind nicht in der EU.
2. Die Auftragsvergabe geht nach dem GEO-Return und nicht frei EU-weit wie bei der EU
3. Die Entscheidungen bei der ESA sind intransparent und sie ist nicht unter demokratischer Aufsicht (vielleicht liegt da auch das Problem der miesen Pressearbeit z.B. im Vergleich zur NASA... ::))

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Offline Schillrich

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Re: EU - Space Policy auf EU-Ebene
« Antwort #49 am: 30. November 2012, 17:57:33 »
(vielleicht liegt da auch das Problem der miesen Pressearbeit z.B. im Vergleich zur NASA... ::))

"Demokratische Aufsicht" heißt hier aber nicht Öffentlichkeitsarbeit. Es geht um interne Prozesse, Gremien und wie Programme und Haushalt durch die Mitglieder kontrolliert werden. Da hilft auch PR nicht ... oder ich sehe den Zusammenhang gerade nicht.

Nur, diesen letzten Punkt der Kritik kann ich so erstmal nicht nachvollziehen. Wo soll es konkret hapern?
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