Meine Güte, diese Triebwerke haben nun wirklich ihre "Langzeitfunktion" unter Beweis gestellt.
...
Darauf alleine kommt es doch nicht an. Triebwerkscontroller haben andere Software, die geometrische Anordnung ist anders, die Wärmelasten verändert, das Schubgerüst neu, usw. usf.. Mir erscheint es ausgesprochen plausibel, eine ganze Stufe im Teststand über einen vollen Zyklus brennend durchzuprüfen.
Gruß Pirx
Aber dann muss man sich doch fragen, wozu diese extrem teuren, im Grunde "over-engineered" Triebwerke verwendet werden. Das Argument war doch, vorhandene und erprobte (!) Hardware zu verwenden, um Kosten und Zeit zu sparen. Jetzt muss man trotzdem jedes Triebwerk einzeln mit seinem neuen Controller und nun angeblich auch noch alle gemeinsam testen. Nachvollziehbar ist das für mich nicht...
Das erprobt heisst doch, dass man die Hardware "versteht" as is bzw. was. Nicht aber, was passiert, wenn man sie modifiziert, neu anordnet etc.. Da kann es immer Dinge geben, die man nicht bedacht hat, in anderen Konfigurationen niemals eine Rolle spielen würden etc.. Sicher kann man viel simulieren, aber auch dabei gilt: Man muss halt daran denken, die Dinge zu simulieren, die nachher wirklich eine Rolle spielen.
Dass man auf genau die Triebwerkslinie zurückgriff, liegt imho schlicht daran, dass sie schon da war.
Den PR-Charakter der Erprobte-Hardware-Rhetorik sehe ich natürlich auch. Und er hat mich im Kontext des SLS und der Ares-Raketen nie überzeugt.
Gruß Pirx