Hallo Zusammen,
ich lese schon länger hier im Forum und auf dem Portal mit und interessiere mich schon seit 30 Jahren für alles was mit bemannter, unbemannter Raumfahrt und Weltraumforschung zu tun hat.
Ich habe mich bisher noch nicht zu Wort gemeldet, da ich der Meinung bin man sollte auch was zu sagen haben, bevor man den Mund auf macht, bzw. zur Tastatur greift.
Aktuell sind es allerdings eher Fragen zum SLS die mich beschäftigen.
Ich habe schon einiges über die mit dem SLS angedachten bemannten Missionen gelesen, z.B. hier
http://www.nasaspaceflight.com/2011/12/building-roadmap-sls-con-ops-lays-leolunar-options/Auch wenn die bemannten Missionen sicherlich der Hauptgrund für die Entwicklung darstellen finde ich die unbemannten wissenschaftlichen Ziele (Europa, Titan, Enceladus etc.), die man schneller/direkt bzw. mit größerer Masse (Lander, Sample-Return) anfliegen will ebenfalls hoch interessant:
http://www.nasaspaceflight.com/2012/01/sls-capability-europa-lander-capability-enceladus-sample-return/Da ich ein optimistischer Mensch bin, gehe ich davon aus, dass der Geldhahn nicht zugedreht wird.
Ich frage mich allerdings, ob man bei der Konzeption und Konstruktion des SLS auch "kommerzielle" Nutzlasten berücksichtigt, hierzu habe ich bisher noch nichts konkretes gelesen.
D.h. gibt es konstruktive Details (z.B. unterschiedliche Nutzlastverkleidungen, Oberstufe die auf das Aussetzen mehrerer Satelliten ausgelegt ist, Infrastruktur am Boden etc.) die auch eine kommerzielle Nutzung unterstützen?
Und neben der konstruktiven Seite würde mich auch die wirtschaftliche Seite interessieren, d.h. wird eine mögliche Vermarktung auch bei der Finanzierung berücksichtigt? (Oder sind die erzielbaren "Gewinne" im Vergleich zu den Entwicklungskosten so gering, dass man das heute noch gar nicht einkalkulieren will/kann?)
Letztendlich stelle ich mir auch die Frage ob es für einen solchen Träger überhaupt einen ausreichenden "Markt" gäbe?
Selbst mit der Block 1 (70 t in LEO) könnte man möglicherweise 4, 5 oder gar 6 Kommunikationssatelliten (5t-Klasse) in einen geostationären Orbit bringen.
Damit würde man mit 1 bis 2 Starts im Jahr schon alles "abfischen" was die Ariane 5 in einem Jahr in den Orbit bringt.
Bei der Block 2 mit 130 t in den LEO fällt mir eigentlich nur das Bigelowsche Weltraumhotel als "private" Nutzlast ein.
Gruß
Rücksturz