Venus-Lander

  • 151 Antworten
  • 46619 Aufrufe

websquid

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #25 am: 03. März 2011, 21:29:30 »
Wie man sehr schön sehen kann(und wir heute auf der Cebit erfahren haben, basiert Venera-D auf der Phobos-Grunt Plattform.
Da gibt es auch noch weitere Projekte auf Basis dieser sogenannten "Flagman"-Plattform (die Mondsonden Luna-Resurs , Luna-Glob und Luna-Grunt sowie die Marssonden Mars-NET und Mars-Grunt, wobei letztere extrem fraglich ist). Im Angebot von Lawotschkin ist diese Plattform derzeit das Flaggschiff. Für kleinere Satelliten hat man Karat, für größere Satelliten (unter anderem Spektr oder Elektro) Navigator. Solange nicht mit Dvina noch ein richtig fettes Teil kommt, ist diese Plattform Basis für alle russischen Raumsondenprojekte. Hier nochmal ein PDF mit einer guten Übersicht über geplante/gewünschte Projekte.

mfg websquid

Speedator

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #26 am: 03. März 2011, 22:47:23 »
Ja, darauf bin ich hier nicht weiter eingegangen, da es hier ja um den Venus Lander geht.
Aber Danke für die interessante PDF.

websquid

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #27 am: 15. Juni 2011, 17:44:55 »
Lawotschkin bastelt momentan schon an einem Konzept für eine Nachfolgemission "Venera-Glob". Im Prinzip handelt es sich dabei um Venera-D on Steroids, man will einfach alles reinkloppen was aus finanziellen/technischen Gründen nicht in Venera-D reinpasst. Es geht also um ein (Segel-)Flugzeug, ein Radar am Orbiter und ähnliche Dinge. Start von Venera-Glob ist für 2021 projektiert (Venera-D: 2017)

Ob dieses Projekt realisiert werden wird... naja vielleicht. Lawotschkin ist ja durchaus bekannt dafür, ne Menge Konzepte vorzulegen, die dann aber nicht im Zeitplan realisiert werden können oder gar nicht zustande kommen :-\

Ich finds aber gut, dass man sich da mittlerweile Gedanken über eine relativ dauerhafte Erforschung macht und man da sogar von erfährt. In Europa habe ich noch nichts über einen eventuellen Nachfolger von Venus-Express z.B. gehört...

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Venus Lander
« Antwort #28 am: 06. September 2011, 21:00:55 »
Hallo Zusammen,

nach einem Bericht von RussianSpaceWeb
verliert das Venera -D- Projekt entgegen früherer Pläne die vorgesehenen atmosphärischen Luftballons.
Die Freilassung der Ballons in der Atmosphäre
könnte evtl. die nachfolgenden Missionen, wie Venera-Glob mit dem geplannten Starttermin 2021, behindern oder gefährden.
Mit Beginn des Jahres 2011 trat die Venera-D-Projekt Phase A
(Preliminary Design) in das Stadium der Entwicklung.
Zu diesem Zeitpunkt hat sich auch die Zusammensetzung des Projektes geändert.
So wird es einen Lander geben, ein Hauptorbiter, und einen zusätzlichen kleinen Satelliten für Studien der Plasma -Umgebung des Planeten.
 
Die Zusammensetzung der wissenschaftlichen Instrumente an Bord von Venera-D haben sich nach dem Artikel auch verändert.

Zitat
Wissenschaftlichen Nutzlasten an Bord Venera-D, Stand 2011 ( 513 ) :
Orbiter
mehrere Spektrometer im Spektralbereich von UV bis MM ;
das Mapping Spektrometer;
Überwachungskamera ;
Plasma-Paket;


Quelle und Infos dazu im Link:
http://www.russianspaceweb.com/venera_d.html#2011
 http://www.russianspaceweb.com/venera_d.html#2011payloads

Der offizielle Starttermin  von Venera-D ist nach dem Bericht  voraussichtlich 2017, ein Jahr später als geplant.

 Gertrud
 Edit;Link hinzugefügt
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

websquid

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #29 am: 06. September 2011, 21:08:13 »
und einen zusätzlichen kleinen Satelliten für Studien der Plasma -Umgebung des Planeten.
Öhm Gertrud, wie kommst du auf einen zusätzlichen Satelliten? Dieses Plasma-Paket wird am Orbiter montiert, das ist kein eigener Satellit soweit ich weiß. Es wird sich dabei wohl um ein System handeln, das PLASMA-F ähnelt ( http://www.iki.rssi.ru/plasma-f/index_e.htm ), das derzeit auf Spektr-R arbeitet

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Venus Lander
« Antwort #30 am: 06. September 2011, 21:14:58 »
Hallo websquid,
habe ich diese Worte falsch interpretiert.? :(
 
Zitat
By that time, the composition of the project had changed to include a lander, a main orbiter and an additional small satellite of Venus dedicated to studies of plasma environment around the planet

Dann streiche ich es sofort wieder.

mit fragenden Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

websquid

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #31 am: 06. September 2011, 21:24:25 »
Ups, ich hab nur die Tabelle gesehen, auf die dein Link führte. Den Text hab ich gar nicht gelesen ::)

Danke für die Aufklärung, wo ich das finde ;)

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Venus Lander
« Antwort #32 am: 06. September 2011, 21:29:25 »
Hallo websquid,

alles ok :)
dann gebe ich den Link jetzt passend dazu,
worauf sich mein Beitrag bezieht.
http://www.russianspaceweb.com/venera_d.html#2011

Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

runner02

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #33 am: 07. September 2011, 19:37:54 »
Schade, die Ballons hätten mir schon gefallen... gerade in der Hochatmosphäre sind die Bedingungen fürr Leben ja besser....

*

Offline tul

  • *****
  • 730
Re: Venus Lander
« Antwort #34 am: 17. April 2012, 21:32:53 »
Venera-D wird nicht vor 2024 starten. Für die Venusforschung ist das natürlich ein Disaster. Eine weitere Venus-Mission der NASA wirds nicht geben, und von der ESA wohl auch nicht. Ob Planet-C noch Daten sammeln kann wird sich erst zeigen.

http://www.russianspaceweb.com/venera_d.html#2011

websquid

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #35 am: 05. März 2013, 23:29:59 »
Hier gibts einen aktuellen Überblick über Venera-D (auf Englisch): http://www.lpi.usra.edu/vexag/Nov2012/presentations/13_VeneraD_Zasova.pdf

Man befindet sich in Projektphase A, Phase B wird wohl frühestens 2016 beginnen.

Elemente des Konzepts:
-Lander mit einer Lebensdauer von 2-3 Stunden auf der Oberfläche (das ist immer weniger geworden im Lauf der Jahre :()
-Orbiter in einem polaren 24h-Orbit, Lebensdauer >3 Jahre
-Subsatellit, möglicher Orbit 48h, 24h oder 12h

GG

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #36 am: 06. März 2013, 09:59:50 »
Dafür sollte die Elektronik heute schneller arbeiten als in den 1970ern. Und die Funkverbindung erlaubt auch weit höhere Datenraten. Allerdings ist die zur Verfügung stehende Energie begrenzt.

Wie soll die Kühlung gewährleistet werden? Einfach nur durch thermische Isolation oder gibt es ein Kühlmittel bzw. -aggregat?

Führerschein

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #37 am: 06. März 2013, 19:10:46 »
Wie soll die Kühlung gewährleistet werden? Einfach nur durch thermische Isolation oder gibt es ein Kühlmittel bzw. -aggregat?

Ohne die geringste Ahnung, was sie wirklich machen, behaupte ich mit großer Sicherheit, sie benutzen Verdunstungs/Verdampfungskühlung plus Isolation.

Offline Majo2096

  • *****
  • 902
Re: Venus Lander
« Antwort #38 am: 06. März 2013, 19:28:26 »
Könnte man nicht den Lander so bauen das er so große Temperaturen überstehen kann und nicht gekült werden muss ?

hätte den Vorteil das man mindestens einen Venustag mit dem Lander arbeiten kann. Ein Venustag hat 116 Erdentage

websquid

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #39 am: 06. März 2013, 19:30:46 »
Ich würde Führerschein zustimmen... in der von mir verlinkten Präsentation war nämlich kein Hinweis auf die Kühlung zu finden. Der einzige Hinweis der sich finden lässt ist wohl "Lander (VEGA-type, updated)". Demnach dürfte das ähnlich wie bei den alten Venera/VeGa-Sonden aussehen. Aktive Kühlung scheint damit derzeit vom Tisch zu sein (aber da wir ja noch in Phase A sind kann man ja hoffen, dass sich das nochmal ändert ::))

@Majo: Treib mal Elektronik auf, die bei solchen Temperaturen funktioniert... sag Bescheid wenn du welche findest :P

Mcdivitt

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #40 am: 07. März 2013, 16:12:09 »
Also eine aktive Kühlung über eine so lange Zeit ist bei mittleren Oberflächentemperaturen von ca.460 Grad schlichtweg viel zu energieintensiv. Dazu müsste wahrscheinlich ein kleiner Kernreaktor mitgeführt werden, welcher dann ebenfalls gekühlt werden müsste. Da stehen Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis mehr.

runner02

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #41 am: 07. März 2013, 18:19:15 »
Wenn man schon was hinschickt, sollte es schon was gescheites sein... Sicher fügt die Kühlung Gewicht hinzu, aber...

Verdunstungskühlung und 3h Lebensdauer sind so 1900-irgendwas...

Mcdivitt

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #42 am: 07. März 2013, 19:46:52 »
Das Problem besteht ja darin, daß die Sonde schon mit der Proton-Rakete gestartet werden soll. Man kann die Sonde deshalb gar nicht schwerer machen, da Nutzlast der Proton bereits ausgeschöpft ist.
Wenn die angesprochene aktive Kühlung aber ein mehrfaches der eigendlichen Sonde wiegt, ist eben eine sinnvolle und auch noch bezahlbare Mission nicht mehr durchfürbar. Jedenfalls nicht mit den heutigen technischen Möglichkeiten.

runner02

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #43 am: 08. März 2013, 23:36:13 »
Wenn die angesprochene aktive Kühlung aber ein mehrfaches der eigendlichen Sonde wiegt, ist eben eine sinnvolle und auch noch bezahlbare Mission nicht mehr durchfürbar. Jedenfalls nicht mit den heutigen technischen Möglichkeiten.

Wäre es dann nicht sinnvoll, das Geld zu sparen und stattdessen eine Falcon 9 Heavy zu buchen? ;)

websquid

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #44 am: 08. März 2013, 23:42:54 »
Wäre es dann nicht sinnvoll, das Geld zu sparen und stattdessen eine Falcon 9 Heavy zu buchen? ;)
Russland würde niemals eine statliche Raumnsonde auf einer amerikanischen Rakete starten...
Und nein, es wäre nicht sinnvoll... so viel kann ein stationärer Lander auch nicht machen - das kann man in wenigen Stunden erledigen was an einem Ort sinnvoll möglich ist. Längere Lebensdauer für so eine Station ist ein nice-to-have, aber sicher kein Kriterium um auf so eine Idee zu kommen ::)

McFire

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #45 am: 11. März 2013, 14:28:43 »
Gibts eigentlich schon ein hinreichend verläßliches Wärmeprofil, so von Null bis minus 20 Meter? Kann freilich nur auf Schlußfolgerungen der bislang spärlichen Daten funktionieren.
Ich denke nämlich, langzeitlich (!) betriebsfähige Sonden/Lander kann man vlt. erst ab 2040 ins Auge fassen, wenn man in der Lage ist, ohne Gejammer ca 20 Tonnen dahin zu senden und zu landen. Und davon müßte man 15 Tonnen "opfern" für eine Bohrvorrichtung, die robust ist und schmerzfrei 10...15 Meter runter bohrt und unten eine Kaverne sprengt. Da kann man dann mit einem simplen Wasser- o.ä. Kreislauf "Kälte" gewinnen. Vorteil dabei wäre, daß 20 Tonnen gut isoliert, eine brauchbare Wärme"trägheit" für die ersten Arbeiten hätten, besser als 500kg jedenfalls. Klar, die meiste Nutzlast ist weg. Aber ohne eine ständige Kältequelle wird dort keine langzeitlichen Forschung sinnvoll. Die dann aber mit 5 Tonnen Instrumente (plus Quadcopter) doch auch was bringen sollte.
Utopisch? Nein, nur interpoliert, was in den letzten Jahren alles möglich geworden ist und was in den nächsten Jahren möglich wird. Und ohne Atomreaktoren auf die Venus zu bringen!
Unreal? Ja, wenn kein brauchbares Wärmeprofil da ist, weil die Venus "gleichmäßig" durchgeheizt ist.
Dann hab ich halt nur mal geträumt ... ;)

*

Offline HausD

  • *****
  • 13760
Re: Venus Lander
« Antwort #46 am: 11. März 2013, 16:59:41 »
Oberflächentemperatur der Venus.

Seit über 40 Jahren hat sich noch nicht viel an der Oberflächentemperatur auf dem Planeten Venus geändert: Es sind immer noch knapp 500°C ... und ein "Luft"druck von etwa 100 bar ...

Die "kältesten" Stellen sind 2007 mit +460°C festgestellt worden (ESA).
Der Atmosphärendruck beträgt das 90-fache des Erdluftdrucks.

Wasser oder auch Wasserdampf wird da wohl eher in sehr großen Höhen in der Venusatmosphäre vorkommen, nicht aber auf der Oberfläche oder oder kurz darunter.

Eine unendliche Wärmedämmung gibt es nicht, daher ist auch die Aussenwärme vom Innenteil, das gekühlt ist, nicht auf eine praktikabele und längere Dauer fernzuhalten. 

Gruß, HausD

Offline Majo2096

  • *****
  • 902
Re: Venus Lander
« Antwort #47 am: 11. März 2013, 17:16:49 »
Man könnte auch einen Ballon in die Wolken schicken da sollen die Temperaturen ganz angenehm sein ausserdem ist der Druck geringer aber ob man dann noch viel von der Venus sieht ? und reinbohren kann man auch nicht...

websquid

  • Gast
Re: Venus Lander
« Antwort #48 am: 11. März 2013, 17:24:39 »
Ich denke nämlich, langzeitlich (!) betriebsfähige Sonden/Lander kann man vlt. erst ab 2040 ins Auge fassen, wenn man in der Lage ist, ohne Gejammer ca 20 Tonnen dahin zu senden und zu landen. Und davon müßte man 15 Tonnen "opfern" für eine Bohrvorrichtung, die robust ist und schmerzfrei 10...15 Meter runter bohrt und unten eine Kaverne sprengt.
Ich denke nicht, dass so ein Konzept sinnvoll wäre... dann doch lieber eine aktive Kühlung, die Wärme aus dem Inneren der Sonde nach außen abführt. Mit venünftigen Wärmetauschern und z.B. Stirling-Kühlern halte ich das für günstiger entwickelbar, als eine solche massive Konstruktion. Vor allem glaube ich nicht, dass in so geringer Tiefe im Venusboden schon hinreichende Kälte vorhanden ist, um als Kühlung dienen zu können.

*

Offline tul

  • *****
  • 730
Re: Venus Lander
« Antwort #49 am: 11. März 2013, 17:53:30 »
Man könnte auch einen Ballon in die Wolken schicken da sollen die Temperaturen ganz angenehm sein ausserdem ist der Druck geringer aber ob man dann noch viel von der Venus sieht ? und reinbohren kann man auch nicht...

Es gab ja schon mal Ballons auf der Venus. Der Wunsch weitere Ballons zur Venus zu schicken ist da.
In dem Fall soll der auf einer Höhe von 35-40 km fliegen, d.h.  unterhalb der Wolken. http://websites.isae.fr/sites/websites/IMG/pdf/fujita_jaxa.pdf S.23