Mond

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Hansjuergen

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #150 am: 18. Dezember 2008, 08:54:09 »
Und die Suche nach Wasser auf dem Mond geht weiter und da die Temperaturen in polaren Kratern des Mondes bei -170 Grad Celcius liegen ist die Chance groß dort Eis zu finden.
Ein Diagramm, das die Nord und Süd Polargebiete des Mondes zeigt. Die dunkelblauen schraffierten Bereiche stellen die höchsten Konzentrationen des Wasserstoffs dar.

Mehr darüber hier:http://www.eurekalert.org/pub_releases/2008-12/du-mpc121708.php

Hansjürgen

Hansjuergen

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #151 am: 29. Dezember 2008, 23:31:32 »
Die indische Mond-Sonde Chandrayaan-1 erstellt gerade eine Mineral-Mappe des Mondes und die Instrumente an Bord erlauben auch das anfertigen von 3-D-Fotos der Mondoberfläche. Veröffentlicht wurde nun nachfolgende Aufnahme der Orientale Region:


Mehr darüber hier:http://www.sciencedaily.com/releases/2008/12/081227215817.htm

Hansjürgen
« Letzte Änderung: 29. Dezember 2008, 23:33:13 von Hansjuergen »

Hansjuergen

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #152 am: 30. Dezember 2008, 00:34:12 »
Irre Detail-Fotos von der Mondoberfläche gibt es von der japanischen Mond-Sonde SELENE, wie z.B. hier vom Krater Tycho:



Hansjürgen
« Letzte Änderung: 30. Dezember 2008, 00:35:23 von Hansjuergen »

Alfatom

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #153 am: 30. Dezember 2008, 08:33:01 »
Hallo

Nun meine Deteilaufnahmen!!!



Einen Guten Rutsch is neue Jahr 2009

Gruß,
Tom

Hansjuergen

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #154 am: 30. Dezember 2008, 09:00:51 »
Eine sehr schöne Aufnahme! Hoffe heuteabend ebenfalls Aufnahmen von Mond mit Venus+Jupiter+Merkur machen zu können.

Hansjürgen

Alfatom

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #155 am: 30. Dezember 2008, 09:43:57 »
Zitat
Eine sehr schöne Aufnahme! Hoffe heuteabend ebenfalls Aufnahmen von Mond mit Venus+Jupiter+Merkur machen zu können.

Hansjürgen

Ein Iridium Flare tät auch noch gut dazu passen!! ;)

Guten Rutsch

Luna

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #156 am: 30. Dezember 2008, 15:21:30 »
Hallo!

Tolle Fotos vom Krater Tycho!  ;D

Hofi

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #157 am: 31. Dezember 2008, 19:54:41 »
Hi!

Die Aufnahmen von SELENE sind wirklich gut. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Aber die Sonde hat ja auch einiges drauf. Außerdem ist der Orbit nur 100km. Damit erreicht die Sonde eine Auflösung von 17m!

Quellen:
http://www.bernd-leitenberger.de/selene.shtml
http://de.wikipedia.org/wiki/SELENE_(Raumsonde)

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #158 am: 07. Januar 2009, 15:14:08 »
Moin,

nur noch zweimal können wir den Mond bei M 45 / Plejaden sehen.  Die erste Bedeckung des Siebengestirns erfolgt am 7. Januar 2009, die  zweite und vorläufig letzte für eine lange Zeit am 18. Juli 2009. Dann müssen wir bis 2024 warten um dieses Himmelsschauspiel zu erleben.
Hoffentlich haben die Spechtler gute Sicht.

Siehe hierzu auch den Astrokalender der Raumcon >>>

Jerry
« Letzte Änderung: 07. Januar 2009, 15:21:21 von H.J.Kemm »

Hansjuergen

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #159 am: 07. Januar 2009, 21:25:25 »
Irgendwer hat hier im Rhein-Neckar-Dreieck etwas dagegen wenn astronomische Ereignisse am Himmel zu sehen sind und zieht entweder Wolken davor oder wie heute abend ne Hochnebelbank. :(
Hatte Jemand bessere Chancen zwischen 17-20 Uhr ???

Hansjürgen

Hansjuergen

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #160 am: 08. Januar 2009, 09:10:25 »
Ein "Supertreffer" landete Jonathon Stone aus Alabama, er fotografierte den Mond mit Plejaden:

Quelle:http://www.spaceweather.com/

Hansjürgen

Hansjuergen

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #161 am: 09. Januar 2009, 09:05:01 »
Für alle Mondsüchtigen ;) ,
morgen ist unser Mond "am größten nach Mondaufgang zu sehen" in diesem Jahr und nicht nur allein weil Vollmond ist, sondern er am "erdnächsten" ist. Also ruhig mal ein Blick morgen abend riskieren und spechteln, was können uns die paar Minusgrade abschrecken! ;D

Hansjürgen

PS: Bild-schöne Nachrichten zum Mond gibt es heute über den deutschen Mondlander " So wollen die Deutschen auf den Mond".
« Letzte Änderung: 09. Januar 2009, 09:07:25 von Hansjuergen »

Hansjuergen

  • Gast
Re: Mond
« Antwort #162 am: 13. Januar 2009, 22:09:42 »
Das Jahr 2009 hält einiges an Jubiläen bereit. Die erstmalige Nutzung eines Teleskops zu astronomischen Zwecken ist dabei der Anlass, dieses Jahr zum Internationalen Jahr der Astronomie 2009 (IYA 2009) zu erklären. (H.m.e.j.E.s.) Doch auch der Mond allein hält eine ganze Reihe von Jubiläen bereit.

Eines der beliebtesten Objekte für Astronomen im 17. Jahrhundert war der Mond und schon bald gab es gezeichnete Karten, die ständig verbessert wurden, zumal die Qualität und Anzahl der Teleskope ständig wuchs. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es einen weiteren Qualitätssprung durch die gerade erfundene Fotografie. Der nächste Schritt waren schließlich die Mondsonden ab der Mitte des letzten Jahrhunderts, die diesen Himmelskörper intensiv untersuchten. Mit neuen und besseren Messgeräten und Techniken wird aktuell eine Rückkehr zum Mond vorbereitet. Erstmals umkreisen seit letztem Jahr gleich drei Raumsonden um den Mond (Kaguya/Japan, Chang-e/China und Chandrayaan/Indien) und im April sollen sie Gesellschaft bekommen durch die amerikanische Mondsonde LRO (Lunar Reconnaissance Orbiter).

Weiter hier: http://solarsystem.dlr.de/HofW/nr/414/

Hansjürgen

Hansjuergen

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Re: Mond
« Antwort #163 am: 15. Januar 2009, 22:56:13 »
Hatte/hat unser Mond ein Magnetfeld? Zu dieser Frage gibt es neue Erkenntnisse welche sich aus einem Mondgestein ergibt welches von Apollo-17 zur Erde gebracht wurde:

Verkernt
Auch unser Trabant besaß einst einen eigenen Dynamo

Der Mond ist das Kind der Erde - wenngleich ein unfreiwillig durch einen üblen Zusammenstoß mit einem marsgroßen Körper gezeugtes. Seitdem umkreist uns der Trabant zwar in astronomisch nächster Nähe, unser Wissen über ihn ist jedoch immer noch nur oberflächlich. Ein uraltes Gestein lässt nun aber tief blicken.
Harrison Hagan "Jack" Schmitt könnte unter seinesgleichen viele Neider haben - durfte er doch als bislang einziger Geologe an einer NASA-Mission zum Mond teilnehmen und dort zu Forschungszwecken Gesteine sammeln. Eine Aufgabe, der er vortrefflich nachkam: Niemals sammelten Astronauten mehr lunares Material und brachten es zurück zur Erde als während des Aufenthalts von Apollo 17 auf unserem Trabanten im Dezember 1972.

Weiter hier: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/978983

Hansjürgen

Hansjuergen

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Re: Mond
« Antwort #164 am: 16. Januar 2009, 09:03:33 »
ISRO stellt schöne Foto-Serien vom Mond aufgenommen von der indischen Mond-Sonde Chandrayaan-1 auf der Mission-Hompage vor:
http://www.isro.org/chandrayaan/htmls/ImageMoon.htm

Hansjürgen

Hansjuergen

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Re: Mond
« Antwort #165 am: 20. Januar 2009, 21:00:37 »
Mit dem an Bord von Chandrayaan-1 befindlichen NASA Mini-SAR-Radar wurde nun ein erster Blick gewährt in den am Mond-Südpol gelegenen Haworth-Krater. Dieser liegt in ständiger Dunkelheit und man vermutet in Kratern wie diesen Spuren von Eis.

Mehr darüber hier:  http://www.sciencedaily.com/releases/2009/01/090119091827.htm

Hansjürgen

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Offline Terminus

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Re: Mond
« Antwort #166 am: 22. Januar 2009, 16:54:08 »
Hallo,

SPIEGEL ONLINE berichtet heute von einer Studie, die eine Erklärung sucht, warum auf der erdabgewandten und der erdzugewandten Seite gleich viele Krater seien. Seltsam ist dies, weil der Mond der Erde ja immer dieselbe Seite zuwendet und diese Seite folglich vor Einschlägen besser geschützt sein müsste. Das gelte aber nur für die neueren Krater, diese sind auf der erdabgewandten Seite zahlreicher als auf der Seite, die wir sehen können.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,602885,00.html

Die Erklärung der Forscher: Der Mond soll vor 3,9 Mrd. Jahren mal eine halbe Pirouette vollführt haben, sich also um 180 Grad gedreht haben.

Jetzt wüsste ich mal gerne, wie sich das mit der "gebundenen Rotation" (d.h. Rotationszeit des kleineren Körpers gleich Umlaufzeit um den größeren Körper) genau entwickelt. Der Erdmond soll sich ja mal aus Trümmermaterial gebildet haben, das bei einem großen Crash aus der Erde heraus geschlagen worden sei. Nachdem sich dieses Material zu einem Mond verdichtet hat, wird dieser ja nicht gleich "gebunden" um die Erde rotieren, sondern es wird seine Zeit dauern, bis der größere Himmelkörper dem kleineren seine Rotation aufgezwungen hat. Der Effekt, der dafür verantwortlich ist, ist ja nur ganz klein, wenn ich das richtig verstanden habe. Entsprechend lange müsste es dauern. Millionen Jahre? Milliarden Jahre? Gesetzt den Fall, der Mond hat anfangs noch recht lange "ungebunden" rotiert, dann müssten ja zumindest in dieser Zeit die Krater gleich verteilt sein. Und erst ab Zustandekommen der "Bindung" konnte die Erde die erdzugewandte Mondseite schützen. Vielleicht reicht das ja als Erklärung?

Nostromo

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Offline Schillrich

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Re: Mond
« Antwort #167 am: 22. Januar 2009, 17:41:08 »
Hallo Nostromo,

das sehe ich genau so. Eigentlich müsste man einfach die Verteilung der alten Krater mit der der Neuen vergleichen. Demnach sollten die alten Krater gleich verteilt sein, die neuen müssten signifikant von der Gleichverteilung auf beiden Seiten abweichen.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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GG

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Re: Mond
« Antwort #168 am: 22. Januar 2009, 18:25:25 »
Da hat Spiegel mal wieder einen Denk- oder Übersetzungsfehler gemacht. Eigentlich geht es nicht um die Unterschiede der Kratermenge auf erdzu- und erdabgewandter Seite, sondern um die Unterschiede zwischen in Umlaufrichtung zu- bzw. abgewandter Seite, wie man diesem Artikel entnehmen kann.

http://www.newscientist.com/article/mg20126924.800-did-the-moons-far-side-once-face-earth.html

GG

P.S. Im Portal gibt es jetzt eine kleine und hoffentlich verständliche Erklärung dazu: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/22012009184626.shtml.
« Letzte Änderung: 22. Januar 2009, 18:48:59 von GG »

Kreuzberga

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Re: Mond
« Antwort #169 am: 22. Januar 2009, 21:23:43 »
Zitat
Jetzt wüsste ich mal gerne, wie sich das mit der "gebundenen Rotation" (d.h. Rotationszeit des kleineren Körpers gleich Umlaufzeit um den größeren Körper) genau entwickelt. Der Erdmond soll sich ja mal aus Trümmermaterial gebildet haben, das bei einem großen Crash aus der Erde heraus geschlagen worden sei. Nachdem sich dieses Material zu einem Mond verdichtet hat, wird dieser ja nicht gleich "gebunden" um die Erde rotieren, sondern es wird seine Zeit dauern, bis der größere Himmelkörper dem kleineren seine Rotation aufgezwungen hat. Der Effekt, der dafür verantwortlich ist, ist ja nur ganz klein, wenn ich das richtig verstanden habe. Entsprechend lange müsste es dauern. Millionen Jahre? Milliarden Jahre?

Hallo Nostromo,

so lange sollte es nicht gedauert haben, bis der Mond seine Rotation mit der Umlaufperiode synchronisiert hatte. Man geht aktuell eher von einer Größenordnung im Bereich von 103 Jahren aus.

Was man bis heute nicht weiß ist, ob der Mond, bevor er gravitativ gebunden wurde schneller oder langsamer rotierte. Aber das ist auch nicht so wesentlich. In dem Preprint des Papers, auf das sich die Zeitungsartikel stützen, wird jedenfalls davon ausgegangen, dass die Rotation innerhalb eines Jahres nach dem hypothetischen Asteroideneinschlag wieder synchronisiert wurde.

Ein Einschlag, der den Mond aus seiner gravitativ gebundenen Rotation in einen nicht-synchronen Zustand befördert, muss schon sehr heftig gewesen sein. Da es für den Mond, dank seiner "Unförmigkeit", also der Asymmetrie seines Gravitationsfeldes, nur zwei wahrscheinliche Gleichgewichtspositionen gibt, ist es eine Frage des Zufalls in welche dieser beiden Positionen er nach dem de-synchronisierenden Einschlag zurückfällt. Die von den Autoren des Papers angenommene Drehung um 180° um die Rotationsachse muss mindestens 3.8 Milliarden Jahre zurück liegen, da es danach nie mehr zu solch heftigen Einschlägen auf dem Mond kam. Daher kommen nur die lunaren Meere (Maria) in Frage, wenn man nach den Spuren eines solchen gewaltigen Einschlags sucht.

Vor 3,8 Milliarden Jahren befand sich der Mond noch deutlich näher an der Erde als heute. Man geht davon aus, dass er sich in einer Entfernung von nur ca. 3 Erdradien geformt hat und dann relativ schnell bis auf 25-30 Erdradien abgedriftet ist. Von da an ging es dann langsamer weiter nach außen bis zur heutigen Position (der Mond entfernt sich immer noch langsam).  
Durch die größere relative Nähe zur Erde muss das Einschlagsereignis stärker gewesen sein, um den Mond aus seiner Gebundenheit zu befreien, als dies heute der Fall wäre.

Theoretisch könnte es also zu mehr als einer Re-Orientierung gekommen sein. Zukünftige Mondmissionen könnten bei der Klärung dieser Fragen helfen, indem zum Beispiel das Alter einiger Maria genauer gemessen werden könnte. Darüber hinaus wäre es sehr interessant, die Spuren des Sonnenwindes auf der beiden Seiten des Mondes zu vergleichen, da die erdzugewandte Seite durch die Magnetosphäre der Erde weniger stark mit Teilchen bombardiert wird. Hätte der Mond uns früher seine andere Seite zugewandt, müsste das an Hand der Spuren des Sonnenwindes feststellbar sein.

Natürlich können mit dem Mond während seiner Geschichte noch ganz andere Dinge passiert sein, als nur eine kleine Phase der gravitativen Entkopplung.
Z.B. gehen die Autoren in ihrer Studie modellhaft von einer Stabilität der Rotationsachse des Mondes über die letzten 4 Milliarden Jahre aus. Tatsächlich könnte allerdings ein entsprechend starker Einschlag auch diese Rotationsachse verschieben. Es bleibt also noch viel zu tun, bei der Erforschung der Entstehungsgeschichte unseres Mondes!  


Nachtrag: Ach ja, vielleicht ist noch ganz interessant, dass der Durchmesser eines Asteroiden laut der Studie bei "idealen" Einschlagsbedingungen min. 50 km betragen haben muss, um für eine Reorientierung des Mondes um 180° verantwortlich sein zu können, wenn man davon ausgeht, dass die große Halbachse des Mondorbits zum Zeitpunkt des Ereignisses 25 Erdradi betrug. Nimmt man eine wesentlich geringere Dichte des einschlagenden Körpers an (500 kg/m3, statt 8000 kg/m3) muss das Objekt bei idealen Bedingungen sogar mindestens einen Durchmesser von 125 km gehabt haben.
« Letzte Änderung: 22. Januar 2009, 21:50:31 von Kreuzberga »

GG

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Re: Mond
« Antwort #170 am: 23. Januar 2009, 07:52:35 »
Timo, hast Du mal bitte die Adresse zu besagtem Preprint? Ich habe bisher beim New Scientist (siehe oben) nur etwas von einigen 10000 Jahren zur Restabilisierung nach dem Einschlag gelesen.

GG
« Letzte Änderung: 23. Januar 2009, 07:52:49 von GG »

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Offline Terminus

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Re: Mond
« Antwort #171 am: 23. Januar 2009, 11:04:41 »
Hallo Kreuzberga,

danke für die ausführliche Erklärung. Dass das so schnell geht mit der Reorientierung, hätte ich nicht gedacht. Ich hab mal noch zwei Verständnisfragen zur gebundenen Rotation:
  • Ist es richtig, dass selbst ein vollkommen runder, vollkommen homogener Mond früher oder später gebunden rotieren würde?
  • Ist es richtig, dass ein vollkommen runder, vollkommen homogener, vollkommen starrer Mond (der sich also unter den Gezeitenkräften nicht verformt) in alle Ewigkeit ungebunden rotieren würde?
Zitat
Darüber hinaus wäre es sehr interessant, die Spuren des Sonnenwindes auf der beiden Seiten des Mondes zu vergleichen, da die erdzugewandte Seite durch die Magnetosphäre der Erde weniger stark mit Teilchen bombardiert wird. Hätte der Mond uns früher seine andere Seite zugewandt, müsste das an Hand der Spuren des Sonnenwindes feststellbar sein.

Hm. Wenn ich mir das so vorstelle... für den Sonnenwind müssten ja in etwa dieselben Ausbreitungsgesetze gelten wie für das Sonnenlicht. Und die erdzugewandte Seite kriegt ja fast genau so viel Sonnenlicht ab wie die erdabgewandte Seite - außer bei Mondfinsternissen, wenn die Erde sie für ein paar Stunden tatsächlich mal von der Sonne abschattet. Wenn die Erde also das Sonnenlicht nicht abschirmt, wie kann sie dann den Sonnenwind abschirmen?

Oder dehnt sich die Magnetosphäre der Erde derart weit in's All aus? Aber um die erdzugewandte Mondseite vollkommen vom Sonnenwind abzuschirmen, müsste sie ja dann mindestens bis zur Mondbahn reichen... und selbst in dieser Entfernung noch so stark sein, dass sie allen Sonnenwind ablenken kann?

Nostromo
« Letzte Änderung: 23. Januar 2009, 11:06:52 von nostromo »

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Offline Schillrich

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Re: Mond
« Antwort #172 am: 23. Januar 2009, 12:27:14 »
Also für die Vorder- und Rückseite sehe ich da auch keine Unterschiede bzgl. des Sonnenwinds. Aber die polaren Regionen (speziell die dortigen Krater) könnten sich von den äquatorialen Regionen unterscheiden.
\\   //    Grüße
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Kreuzberga

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Re: Mond
« Antwort #173 am: 23. Januar 2009, 13:00:41 »
Zitat
  • Ist es richtig, dass selbst ein vollkommen runder, vollkommen homogener Mond früher oder später gebunden rotieren würde?
  • Ist es richtig, dass ein vollkommen runder, vollkommen homogener, vollkommen starrer Mond (der sich also unter den Gezeitenkräften nicht verformt) in alle Ewigkeit ungebunden rotieren würde?

Im ersten Fall würde die Gezeitenreibung trotz der Homogenität die Rotation mit der Zeit synchronisieren. Im zweiten Fall würde tatsächlich nichts passieren, wenn ich mich nicht irre.

Zum Sonnenwind: Im Unterschied zu Licht folgen die Teilchen des Sonnenwindes den Feldlinien des Erdmagnetfeldes. Der "Schatten" der Erde im Sonnenwind ist also wesentlich größer, sodass viele Teilchen abgeblockt werden, wenn der Mond sich auf der sonnenabgewandten Seite befindet. Befindet er sich auf der sonnenzugewandten Seite, wird die Rückseite, also die von uns abgewandte Seite hingegen stark dem Sonnenwind ausgesetzt und blockt (einen kleinen) Teil des Sonnenwindes, der somit nicht mehr die Erde erreicht. Allein durch diesen Effekt, wenn er wohl auch recht klein ist, dürften über längere Zeiträume Unterschiede auf Vorder- und Rückseite erkennbar sein.

So würde ich das jedenfalls verstehen. Ich weiß nicht, inwieweit die Ausläufer der Magnetosphäre auf der sonneabgewandten Seite noch einen abschirmenden Effekt auf den Mond haben, der Magnetotail der Erde reicht jedenfalls weit über die Mondbahn hinaus.  

@GG: Ich habe Dir eine PN geschickt.
« Letzte Änderung: 23. Januar 2009, 13:02:46 von Kreuzberga »

Hansjuergen

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Re: Mond
« Antwort #174 am: 29. Januar 2009, 08:57:23 »
Für die NASA rückt der Mond wieder mehr in den Focus,
So will  NASA's Goddard Space Flight Center in Greenbelt mit  "the Dynamic Response of the Environment at the Moon (DREAM)" zeigen das unser Mond doch nicht so tot ist. Erforscht werden soll darunter auch die Sonnenstürme und deren Beeinflussung auf dem Mond.
Mehr darüber hier: http://www.moondaily.com/reports/NASA_Goddard_To_Investigate_The_Stormy_Moon_999.html

Hansjürgen
« Letzte Änderung: 29. Januar 2009, 08:58:24 von Hansjuergen »