Hallo
,
wie fängt man an, wenn man einen wahnsinns Tag erlebt hat?
Ich leg einfach mal los!
Teil 1Gestern, am Samstag, war ich in Neubrandenburg dabei. Außer dem
Kosmosforum am Ende dieses fantastischen Raumfahrttages, habe ich alles in mir aufgesogen und fühle mich heute, als wär schon Weihnachten gewesen!!!
Als erstes holte ich mir mein Namensschildchen, stöberte im Foyer die ausgelegten Bücher, Bilder, Sticker, Aufkleber etc. durch, bevor es um 10 Uhr los ging. Nachdem der Jugendchor des Albert-Einstein-Gymnasiums den Tag eröffnet hat und Peter Modemann (Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Neubrandenburg) alle begrüßt hatte, startete dieser wunderbare Tag.
Als erstes gab es den Leitvortrag "Die Internationale Raumstation ISS - Ein Jahrzehnt eines halben Jahrhunderts bemannter Raumfahrt" von Manuel Valls.
Was für ein Erlebnis, Geschichte und Fakten von jemanden zu hören, der unmittelbar an einem solch beeindruckenden Projekt beteiligt war und ist! Es ging um den Beginn, die Schwierigkeiten im laufenden Aufbau der Station, um ihre Perspektive. Das Aha-Erlebnis ist hier für mich, wie sehr wir Russland dankbar sein können, dass es die ISS heute in diesem Umfang, wenn auch deutlich "abgespeckt", gibt!!!
Manuel Valls bei seinem Vortrag:
Als nächstes folgte das, worauf ich mich am allermeisten gefreut habe, auf den Ersatz von Oleg Kotov, Yuri Usachev. Yuri berichtete über seine Mission Expedition 15 auf der Mir und seine Mission Expediton 2 auf der ISS. Er sprach so vieles an, dass ich gar nicht alles wiedergeben kann. Tief in Erinnerung blieb mir aber, als er berichtete, wie schwierig es war, als dort oben die politischen Kämpfe von unten fortgeführt wurden und wie belastend dies für den Ablauf und das gemeinsame Leben an Bord war. Er beschrieb, wie sehr man täglich auf den psychischen Zustand an Bord achtete, davon abhängig machte, ob alle Aktivitäten durchgeführt werden konnten oder etwas inne gehalten werden mußte, um Durchatmen zu können, Kraft für das Bevorstehende schöpfen zu können. Jedes Wort machte Gänsehaut, aber den Rahmen sprengten (für mich) seine kurzen Erzählungen zu seinem Erleben des Space Shuttles und wie sehr jede Mission, ob Langzeitbesatzung, Sojus oder Space Shuttle das Team zusammenschweißt.
Seinen Satz (in etwa): "
...Solang man auch vorher miteinander trainiert hat, sich kennt und aneinander gewöhnt ist, wenn man gemeinsam zur Erde zurück kehrt, ist man eine unbeschreibbare Gemeinschaft, die etwas ganz besonderes miteinander verbindet. Man ist nach der Rückkehr auf die Erde nicht mehr das Team, was Tage oder Wochen zuvor die Erde verlassen hat!..." werde ich nie vergessen! Mit welch weichen und klaren Worten er dies sagte, drang tief in meine Seele ein!
Yuri werde ich allerdings auch mein Leben lang nicht vergessen!! Ich kann gar nicht beschreiben, wie sympathisch dieser Kosmonaut, dieser Mensch ist! Ich hatte das Glück, mindestens 10 Minuten direkt neben ihn zu sitzen und habe ihn einfach nur betrachtet. Er war auf der Mir, er war auf der ISS, er flog mit der Sojus und dem Space Shuttle ins All. Ihn (trifft aber wahrscheinlichauf jeden Raumfahrer zu
) umgab eine Art Aura, die zu spüren so unglaublich wohltuend war und für die mein Wortschatz keine Beschreibung findet!!!
Kleine Bilderserie von meinem Erleben des Yuri Usachev:
Und mein ergattertes Autogramm
:
(Crew-STS-133/Mitte: Yuri Usachev)