Hayabusa-II wird den zweiten Touchdown am 11.7. um ca. 4:00 MESZ durchführen, natürlich wieder mit Liveübertragung:
http://www.hayabusa2.jaxa.jp/en/enjoy/material/press/Hayabusa2_Press20190625_ver5_en2.pdf......
Ein paar Details daraus:
Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass eine Landung nach
Anfang Juli wegen der hohen Wärmestrahlung nicht mehr möglich ist. Nachdem man sich den vorgesehenen Landeort nochmal genauer angesehen hat, wird das bis
Ende Juli möglich sein (Ryugu ist dann noch etwas mehr als 1 AE von der Sonne entfernt). Daher hat man auch noch einen TD2-Reservetermin in der Woche nach dem 22.7. definiert (S. 11).
Beim TD 1 wurde das Laser Range Finder System verstaubt, erhält also jetzt weniger Licht, daher wird man vom LIDAR auf den LRF erst in einer geringeren Höhe umschalten als beim erstenmal. Da der Aufsetzpunkt nur 3 m vom vorher gelandeten Marker entfernt ist, kann man diesmal einen senkrechten Anflug und Restart durchführen. Beim "schrägen" TD 1 -Anflug musste die Sonde während dieser Aktionen noch gedreht werden. Zur Sicherheit wird H.-II diesmal bereits zu Beginn des Hoverns in die endgültige Position gekippt ("tail-up") und nicht erst am Beginn des Endabstiegs (in 8,5 m Höhe) wie beim TD 1 (S.18/19).
Nachdem Hayabusa-II eine Höhe von 30 m erreicht hat, wird die Kontrolle über die Aktionen
vollständig an die Sonde übergeben, d.h. alle weiteren Manöver erfolgen autark ohne eine Eingriffsmöglichkeit von der Erde. Insgesamt versucht man aber alle Risiken zu minimieren, schließlich hat man bereits eine Probe an Bord ("Der Spatz in der Hand ist wichtiger als die Taube auf dem Dach"
).
Während der ersten optischen/spektroskopischen Untersuchungen von Ryugu zeigte sich, dass der Asteroid unerwartet dunkel ist und dass es keinerlei Hinweise auf wasserhaltige Minerale an der Oberfläche gibt. Das wurde auf "Spaceweathering", also die Zerlegung von Mineralien durch die Strahlung erklärt, wobei dunkles, also u. a. kohlenstoff- oder eisenreiches Material zurückbleiben würde.
Die ersten Untersuchungen des künstlich erzeugten Kraters zeigen aber, dass das Material in einer Tiefe von ca. 1 m
noch dunkler ist als die Oberfläche und es auch dort keinen Hinweis auf Hydrate gibt. Da wird man wohl einige Vorstellungen zur Entstehung und Entwicklung von Asteroiden überdenken müssen. Umso wichtiger ist es, das eingesammelte Material auf der Erde zu untersuchen. (S. 27)