Ich gestatte mir mal ein Bild des Touch Down 1 aus der Sicht eines Beobachters auf Ryugu.
Zunächst kommt dieses riesige Teil, das die Größe eines großen Zimmers hat (Grundfläche 6,0 m x 4,2 m, Höhe mit Sammelrohr ca. 2,8 m) mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 cm/sec hereingeschwebt und bleibt in einer Höhe von ca. 45 m stehen.
Dort wird geprüft ob der Laser Range Finder (LRF) funktioniert, das ist ein mehrkanaliges Entfernungsmessgerät, das für die Navigation im Nahbereich eingesetzt wird. Außerdem wird zum letzten Mal getestet, ob der Marker, der im letzten Jahr abgeworfen wurde, eindeutig von der Steuerungssoftware identifiziert wird. Dieser Marker ist ein mit Pellets gefülltes Stoffsäckchen, genäht aus einer hochreflektiven Folie, das sogar aus einer Entfernung von 20 km als heller Lichtpunkt auf Ryugu erkennbar ist.
Wenn alles gut aussieht, erfolgt die endgültige Entscheidung zur Landung etwa um 22:00 MEZ. Danach schaltet Hayabusa-II etwa eine Stunde vor dem geplanten Touch Down von seiner Hauptantenne auf die Niedriggewinnantenne um, da sich die Sonde ab jetzt an der Oberfläche des Asteroiden ausrichtet. Das letzte Bild aus der Liveübertragung werden wir also ca. ½ Std. vor dem TD sehen Von jetzt an gibt es nur noch den Austausch wichtiger Daten, einschließlich der Möglichkeit eines Abbruchbefehls aus dem Kontrollzentrum.
Hayabusa-II lässt sich dann in vollständig autonomer Steuerung auf eine Höhe von 8,5 m fallen. Das Kontrollzentrum hat nun keine Einflussmöglichkeit mehr, da die Signallaufzeit (hin + rück) z. Z. ca. 34 38 Minuten beträgt.
In der Höhe von ca. 8,5 m wird die Sonde zum letzten Mal abgebremst und um ein paar Grad gekippt, um sich an die Landungsfläche anzupassen, die Sonde wird also leicht schräg landen. Wenn der Marker dann aus dem Blick der Weitwinkelkamera W1 einen bestimmten Punkt erreicht hat, beschleunigt H.-II horizontal, bis sie relativ zur Oberfläche stillsteht und dabei den Marker unter einem bestimmten Blickwinkel sieht. Die Landung erfolgt dann an einem Punkt, der ca. 15 5 m vom Marker entfernt ist.
Während des Touch Down beobachtet ein weiterer LRF eine kleine reflektierende Fläche am Fuß des Sammelrohres, sobald diese sich bewegt, wird das Geschoss zur Probenahme ausgelöst und nach ca. einer Sekunde beschleunigt die Sonde nach oben. Nach einigen Minuten oder Stunden (geändert) wird wieder abgebremst, um zusätzliches Material, das sich in dem umgebördelten unteren Rand des Sammelrohres befindet, in die erste Probenkammer zu befördern.
Wenn das alles funktioniert hat, beschleunigt H.-II erneut und richtet sich bzw. die großen Hauptantennen zur Erde aus, um erste Bilder zu senden, die ab ca. 20 Minuten nach dem Touch Down zu sehen sein sollten. Außerdem wird dann später die erste Probekammer durch einen rotierenden Schieber verschlossen, um das Material nicht bei irgendwelchen Manövern wieder zu verlieren.
(Zahlen korrigiert)