Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135

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Offline KSC

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Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« am: 23. Juni 2010, 10:07:12 »
Ich dachte mal, es macht Sinn, einen Planungs- Thread für die letzten Shuttle Flüge zu eröffnen. Damit können wir die aktuellen Infos zur Startreihenfolge, Stardaten und eventuelle zusätzlich Flüge hier zentral zusammenführen.

Im Moment ist es wohl so, dass vor allem aufgrund der Verzögerungen bei der AMS Nutzlast, STS-133 vor STS-134 fliegen wird.

Man kann für STS-133 (Discovery) vom 29. Oktober und für STS-134 (Endeavour) vom 28. Februar kommenden Jahres als Starttermin ausgehen.
Das steht offiziell aber noch nicht fest, außerdem ist es auch noch nicht ausgeschlossen, das die Startreihenfolge (und die Orbiter) doch noch mal getauscht wird.
Eine offizielle Entscheidung dazu wird kommende Woche erwartet.

Für einen LON für STS-134 wird derzeit Atlantis vorbereitet.
Aus diesem Flug will man eine planmäßige Mission, nämlich STS-135 machen. Die Planungen der NASA dazu sind abgeschlossen und die NASA will diesen Flug durchführen. Es fehlt allerdings noch die Zustimmung für die Umschichtung der finanziellen Mittel.
Eine Entscheidung ob es STS-135 geben wird, ist nicht vor August zu erwarten.
Das Startdatum wäre dann im Juni 2011. Im Moment wäre Atlantis vorgesehen, es ist aber zu erwarten, dass das noch geändert und Atlantis offiziell stillgelegt wird.
 
Gruß,
KSC

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Offline Raffi

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #1 am: 23. Juni 2010, 19:06:30 »
Damit erlebt dann wohl doch noch das Shuttle Programm seinen 30. Geburtstag. (am 12. April 2011 vergehen genau 30 Jahre seit STS-1 abgehoben ist)
Der Regensburg-Nürnberger Raumcon Stammtisch findet regelmäßig, mal in Regensburg, mal in Nürnberg statt.

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Offline Blondi

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #2 am: 27. Juni 2010, 09:27:35 »
In der Sonntagsausgabe einer kleinformatigen überregionalen Österreichischen Tageszeitung (Seite 6) wurde ein Verschieben des Startdatums von STS-134 auf 28. Februar 2011 gemeldet:

Zitat
Späterer Shuttle-Abschied
Der für Jahresende geplante Abschied von den US-Spaceshuttles verzögert sich. Die allerletzte Mission soll nicht im November 2010, sondern erst im Februar 2011 stattfinden.

Ob sich die Meldung auf Gerüchte oder auf tatsächliche Entscheidungen seitens der NASA bezieht ist nicht zu eruieren.

Gruß
Werner

Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #3 am: 27. Juni 2010, 10:18:51 »
In der Sonntagsausgabe einer kleinformatigen überregionalen Österreichischen Tageszeitung (Seite 6) wurde ein Verschieben des Startdatums von STS-134 auf 28. Februar 2011 gemeldet:

Zitat
Späterer Shuttle-Abschied
Der für Jahresende geplante Abschied von den US-Spaceshuttles verzögert sich. Die allerletzte Mission soll nicht im November 2010, sondern erst im Februar 2011 stattfinden.

Ob sich die Meldung auf Gerüchte oder auf tatsächliche Entscheidungen seitens der NASA bezieht ist nicht zu eruieren.

Gruß
Werner


Ich würde das nicht zu überbewerten. Stand übrigens auch auf orf.at.

Die Interpretation und Sachlichkeit zu diesem Thema der heimischen Medien lässt oft zu wünschen übrig.

Schöne,sonnige Grüße aus Graz


Franky

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Offline KSC

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #4 am: 27. Juni 2010, 13:30:51 »
Naja, siehe mein Eingangsposting oben, das hatte ich ja auch schon gesagt. Sie haben recht, das passt schon  ;)
Offiziell sollte es kommende Woche werden.

Gruß,
KSC

Ricardo

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #5 am: 30. Juni 2010, 22:51:08 »
Gibt es schon Planungen für die Nutzlast von STS-135, falls diese Mission geflogen werden soll ?

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Offline STS-125

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #6 am: 30. Juni 2010, 22:59:23 »
Ja, es wird wahrscheinlich das MPLM "Rafaello" sein.

mfg STS-125

Offline Ruhri

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #7 am: 30. Juni 2010, 23:23:20 »
Naja, leer würde es sicherlich nicht mitgenommen weerden, nicht wahr? Meine Vermutung ist allerdings, dass man völlig triviales (und trotzdem wichtiges!) Zeug hinauf schaffen würde, also Nahrung, Kleidung oder so.

Mal etwas anderes: Könnte man für die letzten Flüge die Fallschirme aus den Boostern ausbauen? Brauchen wird man sie ohnehin nicht mehr, und man könnte ein paar Gramm mehr Nutzlast in den Orbit schaffen.

Offline Collins

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #8 am: 01. Juli 2010, 10:14:58 »


Mal etwas anderes: Könnte man für die letzten Flüge die Fallschirme aus den Boostern ausbauen? Brauchen wird man sie ohnehin nicht mehr, und man könnte ein paar Gramm mehr Nutzlast in den Orbit schaffen.
Da höre ich aber jetzt schon die Umweltschützer auf schreien ,noch mehr Müll einfach so im Meer zuversenken mit gifttigen Abfall.

Mfg Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

Offline Ruhri

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #9 am: 01. Juli 2010, 10:26:34 »
Da hätten sie noch viel mehr zu schreien - Arianespace versenkt ihre Booster schließlich regelmäßig. Es sind aber doch nur noch 2-3 Shuttleflüge mit eben maximal sechs Boostern.

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Offline KSC

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #10 am: 01. Juli 2010, 10:50:05 »
Das wird man sicherlich nicht machen.
Man untersucht die Booster nach den Starts auf das gründlichste um eventuelle Anomalien festzustellen.
Darauf wird man auch bei den letzten Flügen sicher nicht verzichten.
Das bisschen mehr Nutzlast rechtfertigt nicht, den Vorteil zu opfern, die Booster nach dem Flug untersuchen zu können.

Bei STS-135 (falls durchgeführt) wird man die Nutzlastkapazität wahrscheinlich dadurch erhöhen, dass man mit einer kleineren Crew fliegt und demzufolge weniger Ressourcen für die Mission mitnehmen muss.
Das ist wesentlich effektiver, als die Fallschirme bei den Boostern einzusparen, was allenfalls beim wirklich letzten Flug gerechtfertigt wäre.

Gruß,
KSC

Ricardo

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #11 am: 01. Juli 2010, 11:13:42 »
Beim Weglassen der Bremsfallschirme an den Boostern ist aber auch die Aufschlaggeschwindigkeit auf die Wasseroberfläche sehr hoch.Der Zeitraum des kontrolierten Absturz wäre recht gering.

Ein MPLM als Nutzlast für STS-135 klingt vernünftig.

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Offline KSC

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #12 am: 01. Juli 2010, 11:34:48 »
MPLM? Ja klar, das steht eh schon fest.

Gruß,
KSC

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Offline Alex

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #13 am: 01. Juli 2010, 19:12:53 »
Trotz gründlicher Suche hier im Thread weiß nicht ob ich es doch hier übersehen habe aber die NASA hat neue Startzeiten für STS-133 und STS-134 angegeben:

STS-133 NET 1. Nov. 2010 4:33 p.m. EDT (23.33 MEZ*)
STS-134 NET 26. Feb 2011 4:19 p.m. EST (22.19 MEZ*)

*falls ich das in der Schnelle mit den Sommer-/Winterzeiten im Griff habe  ;)

Quelle: nasa.gov
PLT der STS-133 Launchviewing Jägermeistercrew

Ricardo

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #14 am: 01. Juli 2010, 20:05:38 »
Soweit verschiebt sich das nun auch nicht ins nächste Jahr.Da kann die NASA wegen den 2 Monaten schon von einem geplanten Missionsende 2010 sprechen.

Ich persöhnlich glaube nähmlich nicht, daß STS-135 kommt.Es ist kein relevantes Bauteil mehr nach oben zu bringen.Güter die mit einem MPLM transportiert werden sollen, gehen ebenso gut in die anderen Nutzlastschiffe.

Wie hoch wären denn die zusätzlichen Kosten zwischen einem echten Start STS-135 und einer reinen Bereitstellung als Rettungsmission.Wenn der nicht zu groß ist, dann würde sich das schon rentieren.Aber ich glaube der Unterschied ist zu deutlich.

Offline Ruhri

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #15 am: 01. Juli 2010, 23:41:19 »
Das wird man sicherlich nicht machen.
Man untersucht die Booster nach den Starts auf das gründlichste um eventuelle Anomalien festzustellen.
Darauf wird man auch bei den letzten Flügen sicher nicht verzichten.
Das bisschen mehr Nutzlast rechtfertigt nicht, den Vorteil zu opfern, die Booster nach dem Flug untersuchen zu können.

Du hast fast sicher Recht, und ioch bin ja auch nur am theoretisieren. Und da stellt sich die Frage: Über wieviel zusätzliche Nutzlast reden wir eigentlich überhaupt, die man erzielen könnte?

Die Prüfung auf Anomalien kann man natürlich so oder so sehen. Sicherheit für Astronauten ist schwer zu quantifizieren. Prüfungen von geborgenen Boostern bringen aber in erster Linie etwas bei neuen oder neu entworfenen Bauteilen und dann speziell für die mittelfristige Zukunft. Die wird es aber bei den Space Shuttles fast sicher nicht mehr geben.

Beim Weglassen der Bremsfallschirme an den Boostern ist aber auch die Aufschlaggeschwindigkeit auf die Wasseroberfläche sehr hoch.Der Zeitraum des kontrolierten Absturz wäre recht gering.

Natürlich wäre die Aufschlaggeschwindigkeit hoch, aber worin bestünde für dich das Problem? Man würde diese Booster doch gar nicht bergen wollen, da es ohnehin keine Missionen geben wird, bei denen man sie verwenden könnte.

Ich persöhnlich glaube nähmlich nicht, daß STS-135 kommt.Es ist kein relevantes Bauteil mehr nach oben zu bringen.Güter die mit einem MPLM transportiert werden sollen, gehen ebenso gut in die anderen Nutzlastschiffe.

Wie hoch wären denn die zusätzlichen Kosten zwischen einem echten Start STS-135 und einer reinen Bereitstellung als Rettungsmission.Wenn der nicht zu groß ist, dann würde sich das schon rentieren.Aber ich glaube der Unterschied ist zu deutlich.

Nun, die Fracht von STS-135 könnte sicherlich mit ATV, HTV. Progress, Dragon oder Cygnus transportiert werden können, es sei denn es müsste doch noch irgendetwas größeres wie ein weiterer Ammoniaktank oder ein Gyroskop transportiert werden. Die bisher bereits einsatzbereiten Transporter dürften aber bereits recht gut ausgelastet sein, und die NASA-Logistiker warten vermutlich schon sehnsüchtig auf die neuen Systeme. Sowohl SpaceX als auch OSC sind bereits hinter den ersten (groben) Zeitplänen zurück, und die NASA muss sich mit der Frage beschäftigen, wie sie mit weiteren Verzögerungen umgehen soll. Ein stinknormaler Shuttle-Logistikflug, der Kleinteile zur ISS schaffen würde, könnte der NASA bzw. ihren Vertragspartnern die Zeit erkaufen, Probleme in Ruhe auszuräumen.

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Offline KSC

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #16 am: 02. Juli 2010, 07:17:54 »
Die Prüfung auf Anomalien kann man natürlich so oder so sehen.
Nein, das kann man nicht. Wenn die Booster aus fast 50 Kilometern Höhe ungebremst aufschlagen, dann werden sie zerstört und versinken im Atlantik (hatte man übrigens schon mal, als die Fallschirme versagt haben). Wiw willst du dann feststellen, ob alle Dichtungen in Ordnung waren?

Zitat
Prüfungen von geborgenen Boostern bringen aber in erster Linie etwas bei neuen oder neu entworfenen Bauteilen und dann speziell für die mittelfristige Zukunft
Da widerspreche ich.
Die Booster werden nach dem Flug penibel untersucht, die Elektronik, die Hydraulik, die Mechanik, die Hold down posts. Vor allem aber die Dichtungen der einzelnen Booster Segmente.
Das ist wichtig, weil man nur so feststellen kann, dass es keine unerwarteten Effekte, oder Fehler gegeben hat.
Wie wir ja schon öfter gesehen haben, gibt es auch nach 30 Jahren noch immer wieder neues zu lernen, das kann man aber nur dann, wenn man die Hardware untersuchen kann.

Gruß,
KSC

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Offline KSC

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #17 am: 02. Juli 2010, 07:26:19 »
Bei der Sitzung des Program Requirements Control Boards gestern wurden die Startdaten für STS-133 und STS-134 angepasst.
STS-133 soll jetzt am 1. November 2010 starten. STS-134 am 26. Februar 2011.

Ob die STS-135 Mission durchgeführt wird, ist noch nicht entschieden. Eine Entscheidung darüber ist im August/September zu erwarten.
Falls es kein STS-135 geben sollte, dann könnte der STS-134 Start aus Budgettechnischen Gründen um einige Tage vorgezogen werden.

Gruß,
KSC

Offline Ruhri

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #18 am: 02. Juli 2010, 14:27:08 »
Nein, das kann man nicht. Wenn die Booster aus fast 50 Kilometern Höhe ungebremst aufschlagen, dann werden sie zerstört und versinken im Atlantik (hatte man übrigens schon mal, als die Fallschirme versagt haben). Wiw willst du dann feststellen, ob alle Dichtungen in Ordnung waren?

Wir reden da ein wenig aneinander vorbei. Die Sicherheit der Astronauten ist ein kostbares Gut, aber unbegrenzt kann man auch kein Geld hinein stecken. In diesem speziellen Fall stellt sich eben die Frage, ob ein minimaler Unterschied in der zu erzielenden Sicherheit mehr wert ist als eine Erhöhung der Nutzlast.

Meine Idee beruht aber eben darauf, dass man die bei den letzten Missionen eingesetzten Booster-Bauteile nicht mehr verwenden wird. Bevor man sie mit Hilfe von Fallschirmen heil auf die Erde zurück holt und sie danach ins Museum stellt, könnte man sie zerstörend verfeuern und die Nutzlast dafür erhöhen. Den Gewinn, den man durch Verzicht auf die Inspektion und durch die höhere Nutzlast erzielen könnte, müsste man gegen die reduzierte Sicherheit für die Astronauten (und den prinzipiellen Erkenntnisgewinn) abwägen. Die Reduktion wäre sicherlich nur minimal, aber durchaus vorhanden. Das hatte ich damit gemeint, als ich von der Quantifizierbarkeit der Sicherheit gesprochen hatte.

Zitat
Da widerspreche ich.
Die Booster werden nach dem Flug penibel untersucht, die Elektronik, die Hydraulik, die Mechanik, die Hold down posts. Vor allem aber die Dichtungen der einzelnen Booster Segmente.
Das ist wichtig, weil man nur so feststellen kann, dass es keine unerwarteten Effekte, oder Fehler gegeben hat.
Wie wir ja schon öfter gesehen haben, gibt es auch nach 30 Jahren noch immer wieder neues zu lernen, das kann man aber nur dann, wenn man die Hardware untersuchen kann.

Die Booster werden aber auch deshalb so penibel untersucht, weil ihre Bauteile wiederverwendet werden sollen, und keines dieser Teil wird besser werden dadurch, dass es schon einmal verschossen worden ist. (Ob ein Einmalkonzept wie bei anderen Boostertypen nicht billiger und sicherer gewesen wäre, sollten wir an dieser Stelle natürlich nicht führen.) Man untersucht also die geborgenen Teile, um bekannte und unbekannte Fehler zu entdecken, damit beim nächsten Start die Astronauten sicher von der Rampe wegkommen. Die meisten gefundenen Fehler dürften inzwischen aber bekannt sein. Sie wären also bei den letzten zwei, drei oder fünf Starts nur für irgendwelche Statistiken interessant, nicht aber für die Sicherheit - die betreffenden Teile würden ja gar nicht mehr verwendet. Die zu beantwortende Frage wäre also, wieviel der NASA die Chance wert ist, eventuell kurz vor Projektabschluss noch völlig neue Effekte und Fehler zu entdecken. Die Wahrscheinlichkeit, etwas neues zu finden, dürfte sehr klein sein, aber natürlich deutlich über Null.

Diese Fragen hat man sich aber vielleicht intern auch schon gestellt, und da würde die Meinung der Astronauten sicherlich hohes Gewicht haben.

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Offline KSC

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #19 am: 02. Juli 2010, 14:35:57 »
Ich glaube auch, dass wir da aneinander vorbei reden, außerdem kommen wir vom Thema ab, also lassen wir’s gut sein.

Gruß,
KSC

Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #20 am: 02. Juli 2010, 14:40:41 »
Die meisten gefundenen Fehler dürften inzwischen aber bekannt sein. Sie wären also bei den letzten zwei, drei oder fünf Starts nur für irgendwelche Statistiken interessant, nicht aber für die Sicherheit - die betreffenden Teile würden ja gar nicht mehr verwendet.

So sehe ich das genauso. Es wurden viele Daten in den 30 Jahren gesammelt um sicher zu gehen (ausser das Challenger Unglück 1986) das alles passt. Wobei bei STS-51L viele Fehlentscheidungen dazu beigetragen haben fürs Unglück (sorry fürs OFF-TOPIC)

klausd

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #21 am: 02. Juli 2010, 14:56:27 »
Sorry aber Produktionsfehler können auch im laufenden Betrieb entstehen, siehe Ariane V. Ich gebe KSC absolut Recht, man sollte auf die letzten Flüge in keinem Fall nachlässig werden!

Offline Ruhri

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Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #22 am: 02. Juli 2010, 15:34:09 »
Von nachlässig werden redet hier nun wirklich niemand. Wenn jetzt aber beispielweise STS-134 die unwiderruflich letzte Mission sein sollte, wer wäre denn dadurch gefährdet, wenn man dabei die Booster ungebremst ins Meer stürzen lässt? Und wenn man dasselbe bei STS-133 täte, könnte man zumindest die Kosten für die Wartung sparen. Die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes von STS-134 würde damit nur um einen extrem winzigen Prozentwert steigen. Zum Beispiel würde man bei einem unerwartet beobachteten Effekt vermutlich solange analysieren, ob er sich unter irgendwelchen Umständen zur Katastrophe entwickeln könnte, dass die Nachfolgemission längst gestartet wäre. Natürlich sollte man den Astronauten das letzte Wort überlassen, ob sie eine derartige Abweichung befürworten würden.

Ich warte übrigens immer noch auf eine Schätzung, um wieviel man die Nutzlast steigern könnte. Reden wir über einige Kilogramm Masse oder einige Hundert? Und damit bleiben wir auf jeden Fall On-Topic, denn es geht ja laut Titel um die "Planung" der "restlichen Shuttle Flüge". Dazu gehören sicherlich auch derartige Überlegungen. Wir sprechen ja nun einmal auch darüber, was der Verzicht auf Mannschaftsstärke bedeutet. Dabei handelt es sich schließlich auch um eine Abweichung vom eingeübten Prozedere und das Risiko dürfte dadurch ebenfalls ansteigen.

Und noch einmal: Es geht mir nur um eine Wertsteigerung der letzten Missionen, nicht um inakzeptabel höhere Risiken. Astronauten, Raumfahrtingenieure, -techniker und -manager sind es doch mit Sicherheit auch gewohnt, Nutzen und Risiken mit kühlem Kopf gegeneinander abzuwägen.

websquid

  • Gast
Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #23 am: 02. Juli 2010, 16:09:42 »
Die Fallschirme wiegen zusammen knapp 2 Tonnen.
Hier stehts
Da die recht früh abgeworfen werden, wird das wohl nur wenige 100kg zusätzliche Nutzlast bringen.

Was den Verzicht auf die Bergung betrifft: Man birgt die Booster, um sie für zukünftige Missionen wiederzuverwenden und sie auf Fehler zu analysieren, die man bei zukünftigen Missionen vermeiden will. Wenn es aber der letzte Flug ist, braucht man das nicht. Also ist das beim wirklich allerletzten Flug absolut vertretbar. (Wenn aber bis STS-134 immer noch nicht klar ist, ob es doch noch STS-135 oder gar noch mehr gibt, sollte man die Fallschirme drin lassen.)

mfg websquid

klausd

  • Gast
Re: Planung restliche Shuttle Flüge STS-133, -134, -135
« Antwort #24 am: 02. Juli 2010, 16:23:05 »
Natürlich sollte man den Astronauten das letzte Wort überlassen, ob sie eine derartige Abweichung befürworten würden.

Das sehe ich aber anders.