Falcon 9

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Re: Falcon 9
« Antwort #575 am: 20. Juli 2018, 18:00:38 »
Offenbar ist  es für Block5 nötig (gewesen), die Startvorrichtungen (Groundequipement) umzustellen/umzubauen. So wurde seit dem Erststart einer F9/Block5 kein Start mehr von Pad39A vorgenommen.

Wie ist das eigentlich in McGregor ?
Wurden dort noch Tests mit aufgearbeiteten Block4 vorgenommen, nachdem Block5 approved wurde ?
Ich denke mir, dass für die dortigen Vorrichtungen ähnliche/dieselben Bedingungen gelten, wie für die Start-Pads ?
Insbesondere, was full-duration tests betrifft ?

Ist darüber irgendwas bekannt geworden ?

Grüßle aus dem Südwesten,

Uwe

Offline Hugo

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Re: Falcon 9
« Antwort #576 am: 20. Juli 2018, 20:04:58 »
Es gibt keine Block 4 Stufen mehr. Somit hat SpaceX hier kein Problem mit. Aber mir großer Wahrscheinlichkeit ist auch der Prüfstand nicht für beide Versionen gleichzeitig ausgerüstet, sondern wurde umgebaut.

Ariane 42L

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Re: Falcon 9
« Antwort #577 am: 15. September 2018, 17:56:49 »
Der Satellit Arabsat 6A wird demnächst mit einer FH gestartet. Der Satellit besteht auf einer Plattform von Lockheed Martin und ist vom Typ LM2100, andere Schreibweise A2100. Er hat eine Startmasse von ~6000 kg bei einen Trockengewicht von 3520 kg. [1]

Die beiden Satelliten Telstar 18V und 19V, stammen von SS/L, hätten jeweils eine deutliche höhere Startmasse gehabt ~7000 kg bei einer geringeren Trockenmasse von ~3050 kg.

Aufgrund von diesen Zahlen scheint es so zu sein, dass nur SS/L die Satelliten so baut, dass sie beim Start mit einer Falcon 9 als dritte Stufe benutzt werden können.

Leider sind die Orbitalmassen der Satelliten nicht bekannt (Gewicht des Satelliten zu Beginn seines Regelbetriebs) um sagen zu können wo die Leistungsfähigkeit der Falcon 9 Block 5 liegt.

[1] --> https://space.skyrocket.de/doc_sdat/arabsat-6a.htm

Re: Falcon 9
« Antwort #578 am: 19. September 2018, 12:22:02 »
Hat EM jetzt heimlich Adidas aufgekauft? Da wurde jetzt eine Schuh-Serie Falcon herausgebracht  :o
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

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Offline Sensei

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Re: Falcon 9
« Antwort #579 am: 19. September 2018, 13:05:00 »
"Falke" ist ja auch nicht geschützt.

Zurück zum Thema..

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Online Enki

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Re: Falcon 9
« Antwort #580 am: 22. November 2018, 22:30:22 »
Aus "Mitteldeutscher RaumCon Stammtisch"


...
@Enki: In diesem Video sieht man die Rotation der Falcon 9 (gegen Ende des Clips) beim Start am Freitag: https://www.instagram.com/p/BqQKH7KFh3h/

Hier auch:


Folgende Fragen habe ich versucht zu beantworten:

1. Benötigt eine zylindrische, symmetrische Rakete, wie die „Falcon 9“ eine bestimmte Ausrichtung während des Starts?
Zum Beispiel: Der Space Shuttle musste so fliegen, dass der Orbiter während des Aufstiegs nach unten hängt. Deshalb musste er, je nach Zielbahnneigung, Rollmanöver ausführen. Das gleiche wird wohl auch bei der Falcon-Heavy notwendig sein.
Theoretisch könnte die „Falcon 9“ einfach in die gewünschte Richtung, wie z.B. nach Osten (28° Bahnneigung, z.B. GTO)  oder nach NO (51,6°-Bahn, z.B. ISS) starten ohne zu rollen.

2. Ist ein Rollmanöver beim Start von Es'hail-2 zu erkennen? Beim youtube-Film von Jeff Seibert war ich der Meinung, dass sich das linke Landebein ca. 90° langsam nach rechts bewegt. Nach 1 min. schaut der Beobachter direkt auf dieses „linke“ Landebein. Das würde bedeuten, dass die Rakete ca. 90° in math. positiver rotiert ist. Oder ist es nur eine optische Täuschung, da die Kamera vielleicht seitlich auf die Rakete schaut und die Rakete langsam nach Osten kippt?  :-\

Ich werde bei den nächsten Tag-Starts sehr genau hinschauen, ob ich etwas ‚rollen‘ sehe. Besonders interessant wird ein Start in Richtung NO zur ISS.

Falls jemand die richtige Antwort zum 'Rollen' weiß, so bitte ich um eine Antwort. Das würde mir doch einiges Grübeln ersparen.
Harvard-Professor Avi Loeb: „Wissenschaft ist keine Glaubenssache, sondern eine Frage von Beweisen. Vor der Zeit zu entscheiden, was wahrscheinlich ist, begrenzt die Möglichkeiten. Es ist wert, Ideen auszusprechen und später die Daten richten zu lassen.“

Re: Falcon 9
« Antwort #581 am: 23. November 2018, 11:05:24 »
Soweit ich das weiß, rollt man gerne auch bei "symmetrischen" Raketen, damit der Flugazimut mit einer der beiden Achsen der Lageregelung übereinstimmt.
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Offline Hugo

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Re: Falcon 9
« Antwort #582 am: 23. November 2018, 19:21:43 »
Ist eine Rakete Symmetrisch, nur weil sie rund ist?

  • Das Fairing ist zweigeteilt. Es sollte nach links und rechts weggesprengt werden. Nicht nach oben und unten.
  • Der Treibstoff in der Rakete wird zwar von der Triebwerksbeschleunigung nach unten gedrückt, jedoch wird er auch von der Schwerkaft nach unten gezogen. Er sollte somit nicht mittig entnommen werden, sondern nach unten versetzt, damit kein Helium gezogen wird. So eine Vorrichtung wird kaum Symmetrisch sein.
  • Bei der Landung steuern 4 Flossen. Die Rakete muss lenken. Es macht einen Unterschied ob ich 90° oder 45° mit den Flossen zur Lenkrichtung bin. Nicht Symmetrisch.
  • Die Stromkabel außen an der Rakete laufen nur an einer einzigen Stelle. Nicht Symmetrisch, wenn aber sicher auch nicht kritisch. Aber bei der Block5 ist der Kabelkanal schwarz, man kann an ihm somit die Ausrichtung erkennen.
  • Jeder Lagesensor hat einen Nullpunkt. Das ist zwar nach außen mechanisch Symmetrisch, Elektrisch jedoch nicht.

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Online Enki

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Re: Falcon 9
« Antwort #583 am: 26. November 2018, 23:01:24 »
Ist eine Rakete Symmetrisch, nur weil sie rund ist?

  • Das Fairing ist zweigeteilt. Es sollte nach links und rechts weggesprengt werden. Nicht nach oben und unten.
  • Der Treibstoff in der Rakete wird zwar von der Triebwerksbeschleunigung nach unten gedrückt, jedoch wird er auch von der Schwerkaft nach unten gezogen. Er sollte somit nicht mittig entnommen werden, sondern nach unten versetzt, damit kein Helium gezogen wird. So eine Vorrichtung wird kaum Symmetrisch sein.
  • Bei der Landung steuern 4 Flossen. Die Rakete muss lenken. Es macht einen Unterschied ob ich 90° oder 45° mit den Flossen zur Lenkrichtung bin. Nicht Symmetrisch.
  • Die Stromkabel außen an der Rakete laufen nur an einer einzigen Stelle. Nicht Symmetrisch, wenn aber sicher auch nicht kritisch. Aber bei der Block5 ist der Kabelkanal schwarz, man kann an ihm somit die Ausrichtung erkennen.
  • Jeder Lagesensor hat einen Nullpunkt. Das ist zwar nach außen mechanisch Symmetrisch, Elektrisch jedoch nicht.

Danke für die Antwort Hugo!  :)
Die Diskussion bezog sich erst einmal auf das Rollen kurz nach dem Start. Zum Beispiel haben wir am Stammtisch darüber gesprochen, dass der Starttisch der R-7(Semjorka), je nach Startrichtung, einfach gedreht wurde. Das Rollen der Rakete entfällt dadurch.

Zu 1: Die endgültige Orientierung kann irgendwann vor der Abtrennung der Nutzlastverkleidung erfolgen.
Zu 2: Interessanter Gedanke! Ich werde darüber nachdenken.
Zu 3: siehe 1
zu 4: Hat das eine Auswirkung?
Zu 5: Ja, das war mir auch schon klar. Aber die Plattform könnte innen für jede Bahnrichtung eingestellt bzw. gedreht werden.

Nochmal Danke! Jetzt habe ich wieder etwas zum denken.

Du bist mir schon bei der Antwort zum SSRMS vor einigen Tagen aufgefallen. Physikalisch einwandfrei den Unterschied zwischen Gewicht und Masse und deren Auswirkungen auf das SSRMS erklärt. Sauber!
Harvard-Professor Avi Loeb: „Wissenschaft ist keine Glaubenssache, sondern eine Frage von Beweisen. Vor der Zeit zu entscheiden, was wahrscheinlich ist, begrenzt die Möglichkeiten. Es ist wert, Ideen auszusprechen und später die Daten richten zu lassen.“

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Offline m.hecht

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Re: Falcon 9
« Antwort #584 am: 27. November 2018, 08:45:50 »
Hallo zusammen

zu 2) Das wäre (wenn überhaupt) nur kurz vor Brennschluss relevant. Zu dem Zeitpunkt ist die Beschleunigung (mit Booster) maximal. Die Gravitation zieht zwar am Treibstoff, aber die Beschleunigung drückt den Treibstoff mit mindestens der dreifachen Kraft nach unten (mit unten ist der Tankboden gemeint). Bei der F9 dürfte das aber praktisch keine Rolle spielen, da (bis auf ein Wegwerfszenario) sowieso noch genügend Treibstoff für die Landung da sein muss.

zu 5) Richtig, aber die Messwerte am Sensor sind nicht identischen mit denen, die die Software benutzt um Entscheidungen zu treffen. Als Softwareentwickler weiß ich, dass so ne Software immer in Schichten aufgebaut ist. Die Softwareschicht, die die Rohdaten von den Sensoren bekommt, macht zuerst einmal nichts anders als die Daten für die höheren Softwareschichten aufzubereiten. Einfach gesprochen rechnet es die Rohdaten in verwertbare Lagedaten um. Also aus Widerstandswerte der Sonsoren werden sowas wie Ausrichtung in X-, Y- und Z-Achse, Beschleunigung usw gemacht. Die höheren Softwareschichten (die, die Steuerentscheidungen treffen), arbeiten dann ausschließlich mit den aufbereiteten Daten, und nicht mit den Rohdaten der einzelnen Sensoren. Mit anderen Worten: Die Sensoren müssen die Lage in allen möglichen Situationen richtig erkennen können. Die "Nullpunkte" der Sensoren dürfen deshalb keine Rolle spielen. Kann schon sein, dass die Sensoren zueinander "verdreht" in die Rakete eingebaut werden, damit nicht alle den Nullpunkt an der selben Orientierung haben und Messfehler ausgemittelt werden können, aber insgesamt darf es aus meiner Sicht keine Vorzugsrichtung der Sensorik geben, denn wie gesagt muss die Software in jedem Szenario die Lage der Rakete korrekt bestimmen können.


Ich hab noch eine Idee:
Eventuell ist der Grund ein ganz banaler. Wie wir schon festgestellt haben muss bei der FH das Rollen sein um die Rakete richtig auszurichten. Bei der F9 muss das nicht sein, schaden aber auch nicht. Man benutzt sicher die gleiche Software für beide Raketen, nur eben anders parametriert. Jetzt kann man das Rollen der F9 ganz sicher über die Parameter raus konfigurieren. Aber auch jede Änderung der Parameter muss getestet und qualifiziert werden. Das bedeutet, dass es wirtschaftlicher ist, möglichst wenig Unterschiede zwischen der F9 und der FH (auch in der Softwareparametierung) zu haben. Ich könnt mir also durchaus vorstellen, dass man diesen Softwareteil einfach für beide Raketen verwendet. Würde auch zeitlich passen: Mir ist nicht aufgefallen, dass die F9 vor der Fertigstellung der FH gerollt wäre.

Mane

Offline Kelvin

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Re: Falcon 9
« Antwort #585 am: 27. November 2018, 10:25:28 »
Ich hab noch eine Idee:
...
Ich könnt mir also durchaus vorstellen, dass man diesen Softwareteil einfach für beide Raketen verwendet.

Das sehe ich genau so. Auch weil diese "kostenlose" Fähigkeit irgendwann vielleicht für eine bestimmte Nutzlast gebraucht werden könnte. *) Und man auch im Sinne des "never touch a running system" immer ungern eine neue Softwareversion einführt.

Ein anderer Punkt: gab es da nicht dieses Problem mit der onboard-kamera und der Übertragung von Bildern, die man kunden- oder behördlicherseits nicht so gerne im Web hatte? Auch dafür wäre ja eine definierte Lage um die Längsachse erforderlich, wenn man dennoch übertragen möchte.

*) EDIT/PS: Z.B. bei den Starts mit dem "Spaceship-Modell" könnte das aus aerodynamischen Gründen notwendig sein.

Offline Hugo

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Re: Falcon 9
« Antwort #586 am: 27. November 2018, 19:58:09 »
zu 5) Richtig, aber die Messwerte am Sensor sind nicht identischen mit denen, die die Software benutzt um Entscheidungen zu treffen. Als Softwareentwickler weiß ich, dass so ne Software immer in Schichten aufgebaut ist. Die Softwareschicht, die die Rohdaten von den Sensoren bekommt, macht zuerst einmal nichts anders als die Daten für die höheren Softwareschichten aufzubereiten.

Das ist heute der beste Weg, den jeder gehen sollte. Vor 60 Jahren, als die Prozessoren noch sehr leistungsschwach waren und auch der Speicherplatz sehr knapp war, hatte man diesen Luxus noch nicht. Wenn ich nur 7 Variablen im Speicher haben kann und 5 Sensoren besitze, dann kann ich nicht jeden Sensorwert als Rohwert speichern und zusätzlich nochmal aufgearbeitet. Somit war ich gezwungen mit dem Rohwert zu arbeiten. Ggf. ist auch einer der Gründe, warum man heute anders arbeitet als man müsste. Zum Beispiel könnte das ein Grund sein, warum es früher besser war, die Startrampe zu drehen, aber heute besser wäre die Software anzupassen.

Daher ist meine persönliche Vermutung: Je neuer eine Rakete, desto mehr macht die Software. Je älter eine Rakete, desto weniger macht die Software.

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Offline m.hecht

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Re: Falcon 9
« Antwort #587 am: 28. November 2018, 09:16:57 »
Vor 60 Jahren, als die Prozessoren noch sehr leistungsschwach waren und auch der Speicherplatz sehr knapp war, hatte man diesen Luxus noch nicht. Wenn ich nur 7 Variablen im Speicher haben kann und 5 Sensoren besitze, dann kann ich nicht jeden Sensorwert als Rohwert speichern und zusätzlich nochmal aufgearbeitet. Somit war ich gezwungen mit dem Rohwert zu arbeiten. Ggf. ist auch einer der Gründe, warum man heute anders arbeitet als man müsste. Zum Beispiel könnte das ein Grund sein, warum es früher besser war, die Startrampe zu drehen, aber heute besser wäre die Software anzupassen.

Ganz klar und absolut korrekt. Ich hab aber von der F9 gesprochen. Ich denke man kann sicher davon ausgehen, dass SpaceX das wie beschrieben so macht. Alles andere wäre Jahrzehnte hinter der Zeit.

Umso höher sind die Erfolge der frühen Raumfahrt zu bewerten. Ohne diese ganzen Steuer- und Regelmöglichkeiten heutiger Elektronik/Software in den Orbit und zum Mond zu fliegen, war eine gigantische Leistung. Anders kann man es nicht sagen. (Und jetzt bitte keine Diskussion ob wir auf dem Mond waren oder nicht! Meine Aussage ist kein Beweis dass sie es damals gar nicht geschafft haben können sondern vielmehr der Beweis, dass die Jungs damals richtig gute Ingenieure waren.)


Daher ist meine persönliche Vermutung: Je neuer eine Rakete, desto mehr macht die Software. Je älter eine Rakete, desto weniger macht die Software.

Das ist nicht nur bei Raketen so, sondern bei praktisch jeder Elektronik (z.B: Fehrnseher, Telefone, Autos, Taschenrechner, Uhren, Radios, Heizungssteuerungen, Kaffeemaschinen, Lautsprecher, Beleuchtungen, Lüftungsanlagen, und tausende mehr). Software hat eben den Vorteil, dass sie viel flexibler auf verschiedenste Situationen reagieren kann und man sie erweitern/ändern/tauschen kann ohne die Hardware zu ändern.

Mane

Re: Falcon 9
« Antwort #588 am: 05. Dezember 2018, 21:31:07 »
Hallo,

nachdem es heute Probleme bei der Landung mit den Gridfins gab, soll ja unter Umständen ein Backup System für die Hydraulik eingeführt werden. Ich frage mich, was man mit den schon gebauten Block 5 Erststufen macht?

Gruß

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Offline Hugo

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Re: Falcon 9
« Antwort #589 am: 05. Dezember 2018, 21:42:57 »
Die behalten das alte System weiter. Das neue System wird dann in Block 6 verwendet werden. Es gibt ja kein Risiko für den Start und kein Risiko für den Satelliten.

Offline MarsMCT

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Re: Falcon 9
« Antwort #590 am: 05. Dezember 2018, 22:11:18 »
Die Gridfins sind Teil der Interstage. Also ein relativ leicht austauschbares Teil. Ich gehe davon aus, daß sie die schon vorhandenen Stufen umrüsten, wenn sie das System redundant machen.

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Offline Klakow

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Re: Falcon 9
« Antwort #591 am: 06. Dezember 2018, 04:54:51 »
Soweit ich das verstehe sind es nicht die Tritt eine selbst, sondern eine Pumpe für alle die da Probleme gemacht hat, hier eine zweite hinzuzufügen sollte sehr einfach sein.
SpaceX wird hier sicher nicht von einem Block 6 sprechen, sonst schickt Boeing sofort seine versallen los um die Gelegenheit zu ergreiften SpaceX ans Bein zu Pinkeln.
Das sowas nichts mit der Zuverlässigkeit bekomm Start ändert wird man einfach mal bezweifeln.
Abhalten wird sie davon nur dann jemand wenn man bezweifelt das es genug Deppenn geben wird die solche Aussagen dann auch nachplappern werden.

Offline Hugo

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Re: Falcon 9
« Antwort #592 am: 06. Dezember 2018, 08:11:12 »
Du brauchst für eine 2. Pumpe einen 2. "Tankanschluss" an welchem die Pumpe ihr Hydrauliköl zieht. Mit einem eigenen Filter, denn sonst würde ein "Puzzlappen im Filter" zum Ausfall beider Pumpen führen. Dann brauchst du eine zweite Elektronik zur Steuerung. Zur Fehlererkennung benötigst du je Pumpe noch einen Volumenstromsensor oder Drucksensor hinter der Pumpe. Und zum Schluss ein Wechselventil mit welchem beide Leitungen von beiden Pumpen zu einer geführt werden. Und natürlich eine Software zu Steuerung. Jedes Bauteil bedeutet Gewicht. Das zusätzliche Wechselventil ist ein weiterer Ausfallgrund, denn jetzt könnte ja das Öl durch Pumpe 1 durch ein Defektes Wechselventil zu Pumpe 2 fließen und diese Rückwärts drehen lassen. Auch die Software ist ein Ausfallgrund, sie kann jedoch sehr gut am Boden getestet werden.

Alles in allem ist meine Vermutung: Die Pumpe wird analysiert. Und je nach ergebnis der FMEA-Analyse wird entschieden, was gemacht wird. Ggf. kann der Fehler auch durch eine Verbesserung in der Pumpe eliminiert werden. Auch das ist eine Gute Möglichkeit.

Und wenn dann am Ende der Schlauch von der Pumpe zum Gridfin platz, hilft auch die 2. Pumpe nichts mehr. Dann wäre ein zweites komplettes Hydrauliksytem zu überlegen. Was aber noch schwerer sein wird.

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Offline m.hecht

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Re: Falcon 9
« Antwort #593 am: 06. Dezember 2018, 08:56:49 »
Alles in allem ist meine Vermutung: Die Pumpe wird analysiert. Und je nach ergebnis der FMEA-Analyse wird entschieden, was gemacht wird. Ggf. kann der Fehler auch durch eine Verbesserung in der Pumpe eliminiert werden. Auch das ist eine Gute Möglichkeit.

Seh ich ganz genau so. Eine zweite Pumpe wäre eine sehr schlechte Lösung. Es muss ja einen Grund geben, warum die Pumpe versagt hat. Löst man das Problem und führt QA-Schritte ein um dieses oder ein ähnliches Problem in Zukunft zu verhindern, ist alles gut.

Mane

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Offline Klakow

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Re: Falcon 9
« Antwort #594 am: 06. Dezember 2018, 09:23:29 »
Ich weiß zwar nicht wie schwer die Teile sind, aber Hydraulikteile sind je nach benötigter Leistung nicht unbedingt schwer.
In andern kritischen Systemen fährt man auch mit Redundanz.
Mag sein das man dies bei den F9 Boostern mit einer Pumpe belässt, aber das Ereignis wird sicher dazu führen das BFR und Starship sicher mit Redundanz ausgelegt werden.

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Offline m.hecht

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Re: Falcon 9
« Antwort #595 am: 06. Dezember 2018, 09:43:58 »
...aber das Ereignis wird sicher dazu führen das BFR und Starship sicher mit Redundanz ausgelegt werden.

Die Logik versteh ich nicht. Entweder man legt alles von vorne herein redundant aus, weil man weiß, dass alle Bauteile versagen können oder man macht bewusst eine Risikoabwägung. Das hat aber nichts mit dem CRS-16 Problem zu tun.

Deine Argumentation würde ja nur dann greifen, wenn SpaceX vor dem CRS-16 Problem nicht wusste, dass die Pumpe versagen kann.

...und so blöd sind sie nicht.


Mane

Offline Hugo

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Re: Falcon 9
« Antwort #596 am: 06. Dezember 2018, 22:07:54 »
Ich würde gerne mal ein wenig über die Steuerungsmöglichkeiten einer Falcon nachdenken. Im CRS-16-Thread wird bereits etwas drüber diskutiert, aber ich denke, das passt hier besser her, denn das betrifft ja alle Falcons.

Folgendes ist meine Meinung. Ob es stimmt weiß ich natürlich nicht, also kann gut sein, daß Fehler vorhanden sind.



Eine Falcon 9 hat drei Möglichkeiten zur Steuerung während der Landung.

1) Die Haupttriebwerke. Sie können geschwenkt werden und damit die Rakete in eine andere Richtung fliegen lassen.
Vorteile: Extrem Powerfull. Die Rakete kann mit den Triebwerken große Strecken zurücklegen oder auch stark schwenken und die Geschwindigkeit stärk reduzieren.
Nachteile: Kostet Treibstoff. Rollbewegungen sind bei 1-Triebwerk-Landungen nicht möglich.

2) Kaltgasdüsen. Die können die Rakete Rollen, und in alle Richtungen Neigen.
Vorteile: Die Kaltgasdüsen sind in alle Richtungen angeordnet. Damit kann die Rakete im Raum in jede beliebige Richtung gedreht oder gerollt werden.
Nachteile: Positionsverändungen oder Bremsmanöver sind nicht möglich.

3) Gridfins. Die Gridfins können die Rakete Rollen lassen und in Flugrichtung leicht Neigen lassen.
Vorteile: Rollbewegungen können sehr gut kompensiert werden. Leichtes Neigen der Rakete erlaubt einen Aerodynamischen Flug und kann die Rakete somit ohne Verwendung von Treibstoff weiter fliegen lassen.
Nachteile: Funktioniert erst in tieferen Luftschichten. Funktionieren nur bei hohen Geschwindigkeiten, eine Steuerung beim oder kurz vor dem Aufsetzen ist nicht mehr möglich.


Reihenfolge der Steuermöglichkeiten:

A) Stufentrennung
- Die Rakete trennt sich
- Die Kaltgasdüsen drehen die Rakete um.
- Die Haupttriebwerke zünden und lassen die Rakete zum Notfall-Landeplatz 1 zurück fliegen (Entfällt ggf. bei Drohnenlandungen). Der Notfall-Landeplatz liegt etwas entfernt vom Landeplatz.
- Die Kaltgasdüsen drehen die Rakete zurück
B) Flug zum Notfall-Landeplatz
- Die Kaltgasdüsen stabilisieren die Rakete und richten sie aus.
- Wenn die Atmosphäre zunimmt, fangen langsam die Gridfins an zu stabilisieren und lenken die Rakete Richtung Notfall-Landeplatz 1. Mit einer Aerodynamischen Fluglage kann die Rakete ein wenig "Segeln".
C) Bremsen
- Die Haupttriebwerke bremsen die Rakete ab. Gleichzeitig wird die Notfall-Landeposition 2 angesteuert. Sie liegt dichter am echten Landeplatz.
- Die Gridfins bremsen die Rakete ab, stabilisieren sie und wirken gegen Rollbewegungen.
D) Freier Fall zur  Notfall-Landeposition 2.
- Die Gridfins bremsen die Rakete ab, stabilisieren sie und wirken gegen Rollbewegungen.
- Kaltgasdüsen übernehmen weiter
E) Landen
- Die Triebwerke zünden und ändern die Flugrichtung von der Notfall-Landeposition 2 auf die echte Landeposition.
- Die Kaltgasdüsen Stabilisieren die Rakete
- Die Gridfins können immer weniger machen, je langsamer die Rakete wird

zu E) Man sieht es sehr deutlich, daß die Rakete immer extrem schräg angeflogen kommt.
zu CRS-16) Der Fehler ist vermutlich bei Punkt D aufgetreten bzw. bemerkt worden von der Software. Daher ist die Rakete weiter zur Notfalls-Landeposition 2 geflogen. Sie wurde jedoch nicht aktiv dort hin gesteuert, NACHDEM der Fehler aufgetreten ist.

Re: Falcon 9
« Antwort #597 am: 06. Dezember 2018, 23:51:20 »
Du brauchst für eine 2. Pumpe einen 2. "Tankanschluss" an welchem die Pumpe ihr Hydrauliköl zieht. Mit einem eigenen Filter, denn sonst würde ein "Puzzlappen im Filter" zum Ausfall beider Pumpen führen. Dann brauchst du eine zweite Elektronik zur Steuerung. Zur Fehlererkennung benötigst du je Pumpe noch einen Volumenstromsensor oder Drucksensor hinter der Pumpe. Und zum Schluss ein Wechselventil mit welchem beide Leitungen von beiden Pumpen zu einer geführt werden. Und natürlich eine Software zu Steuerung. Jedes Bauteil bedeutet Gewicht. Das zusätzliche Wechselventil ist ein weiterer Ausfallgrund, denn jetzt könnte ja das Öl durch Pumpe 1 durch ein Defektes Wechselventil zu Pumpe 2 fließen und diese Rückwärts drehen lassen. Auch die Software ist ein Ausfallgrund, sie kann jedoch sehr gut am Boden getestet werden.

Alles in allem ist meine Vermutung: Die Pumpe wird analysiert. Und je nach ergebnis der FMEA-Analyse wird entschieden, was gemacht wird. Ggf. kann der Fehler auch durch eine Verbesserung in der Pumpe eliminiert werden. Auch das ist eine Gute Möglichkeit.

Und wenn dann am Ende der Schlauch von der Pumpe zum Gridfin platz, hilft auch die 2. Pumpe nichts mehr. Dann wäre ein zweites komplettes Hydrauliksytem zu überlegen. Was aber noch schwerer sein wird.

Hallo Hugo, ich habe auch Hydraulik gemacht und bitte net uebel nehmen, wenn ich widerspreche. Die Redundanz kann man schon mit einer Doppelpumpe und 2 Kupplungen loesen. Das ist aber schon das hoechste der Gefuehle. Die Pumpe laeuft wenige Minuten. Wenn in der Zeit eine Pumpe kaputt geht, dann ist es ein Material- oder Systemfehler.

Offline Hugo

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Re: Falcon 9
« Antwort #598 am: 07. Dezember 2018, 16:21:35 »
Ich denke, gerade Materialfehler oder menschliches Versagen sollte ein "Redundantes System" abdecken. Also wenn ein Stück der Tankleitung abbricht, sich im Zahn fest setzt, ein Puzzlappen im System bleibt oder eine Leitung platzt.

Offline Kelvin

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Re: Falcon 9
« Antwort #599 am: 07. Dezember 2018, 20:40:11 »
Ich denke, gerade Materialfehler oder menschliches Versagen sollte ein "Redundantes System" abdecken. Also wenn ein Stück der Tankleitung abbricht, sich im Zahn fest setzt, ein Puzzlappen im System bleibt oder eine Leitung platzt.

Ich bin da anderer Meinung - also daß man das in diesem Fall nicht machen sollte. Einmal geht es überhaupt nicht zu 100% redundant, denn die beiden Systeme müssen ja gekoppelt werden und dieses "Überwachungs- und Umschaltsystem" kann nicht ebenfalls doppelt vorhanden sein. Und die logische, elektrische und mechanische Kopplung ist wieder eine neue mögliche Fehlerursache.

Das ein Hydrauliksystem ausreichend zuverlässig die paar Minuten arbeitet, das muß hinzubekommen sein, speziell wenn es da nicht um Menschenleben geht. Vielleicht muß man die Miniaturisierung etwas zurückdrehen, wenn es wirklich an der Materialbelastung der Pumpe lag. Es wird sich aber herausstellen, glaube ich, daß es irgend ein banaler Fehler war, den man in den Griff bekommen kann. Die Landebeine sind übrigens auch nicht redundant, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick so ausschaut ;)