Mal kurz Nachlesen statt wild spekulieren:
"This vehicle will be capable of sustaining an engine failure at any point in flight and still successfully completing its mission."
"Die Rakete wir an jedem Punkt des Fluges den Ausfall eines Triebwerkes kompensieren können und trotzdem die Mission erfolgreich abschließen können" (http://www.spacex.com/falcon9.php)
Papier ist, genau wie Webseiten, sehr geduldig. Da sollte man sich nicht auf die Angaben einer Firma verlassen, die auch behauptet, ihre noch zu entwickelnde Falcon 9 Heavy hätte (obwohl sie nur mit Nebenstromtriebwerken und mittelenergetischem Treibstoff auch in der Oberstufe arbeitet) eine deutlich höhere Nutzlast als die Delta 4 Heavy (die durchgehend mit hochenhergetischem Treibstoff arbeitet) oder die konzipierte Atlas 5 HVL (Hochleistungs - Hauptstromtriebwerk in der ersten, hochengergetischer Treibstoff in der Oberstufe). Da das schon physikalisch unmöglich ist, liegt die Vermutung nahe, das die restlichen Behauptungen dieser Firma genau so fundiert sind. Auch bei einer Saturn 1B (mit 8 Triebwerken) hätte erst ab 25 Sekunden ein Triebwerksausfall soweit kompensiert werden können, das die Mission erfolgreich zuende geflogen werden kann. Die Saturn 1B ist allerdings von Anfang an als bemannter Träger mit massiven Sicherheitszuschlägen konzipiert wurden.
Bei der Falcon 9 dagegen soll bei einem Triebwerksausfall nicht nur das defekte, sondern auch das gegenüberliegende Triebwerk abgeschaltet werden, damit keine zu starke Schubasymetrie auftritt. Um unter diesen bedingungen einen Triebwerksverlust zu jeder Zeit beherschen zu können, müsste der Träger massive Sicherheitsmargen beim Treibstoff haben, damit die dann stark ansteigenden Reibungs- und Gravitationsverluste abgefangen werden können. Gleichzeitig darf der Träger aber auch nicht zu schwer werden, da er ja weiterhin von dann nur noch 7 Triebwerken angetrieben werden muss. Dazu kommt das zusätzliche Gewicht für die Bergungstechnik wegen der geplanten Wiederverwendbarkeit. Alles zusammen betrachtet, halte ich es bei diesem Träger für sehr unwarscheinlich, das er mit einem Triebwerksausfall direkt nach dem Start klarkommt. Hier verliert man nindestens die Mission, weil man die geplante Bahn nicht mehr erreichen kann, eventuell sogar noch mehr, wenn der räger nach dem Ausfall direkt nach dem Start außer Kontrolle gerät.
Ein wichtiger Tipp: Einfach mal selber etwas nachdenken und sich nicht blind auf die Angaben des Herstellers verlassen. Gerade SpaceX verspricht gerne das Blaue vom Himmel herunter, ohne es einhalten zu können.
Warum? Begründung mit Quellen?
Quelle ist keine phantasievoll gestaltete Webseite, sondern schliecht und einfach gesunder Menschenverstand. Ein reiner Sat Träger mit kaum getesteten Triebwerken, so billig wie möglich entwickelt, wo schon das Vorgängermodell einige erhebliche Versäumnisse aufgewiesen hat, wird kaum jemals die nötige Sicherheit aufweisen, das man ihm Menschen anvertrauen kann.
Was soll denn an Boeings-Papierentwurf besser sein, als an der fast fertigen Dragon-Kapsel? Wie wir weiter oben schon besprochen hatten haben gerade die Neuerungen wie Push-Rettungssystem und Landlandung keine guten Chancen auf Verwirklichung.
Weil Boeing im Unterschied zu SpaceX Erfahrung mit dem Bau von bemannten Raumfahrzeugen hat. Die Firmen, die die Apollo Kapsel und den Space Shuttle Orbiter entwickelt haben, sind heute Teil von Boeing. Daneben hat Boeing einen Teil der ISS gebaut. Eine erfahrenere Firma als Boeing wirst du in den USA nicht finden, wenn es um den Bau von bemannten Raumfahrzeugen geht! Wenn die NASA das Geld für das Projekt lockermacht, sehe ich nichts, was dagegen spicht, das Boeing die Kapsel entwickeln könnte. Bei SpaceX dagegen sehe ich alle Angaben zur ihrer Dragon Kapsel genau so skeptisch wie die Angaben zur Falcon 9.