Leute, Leute, ihr seid doch viel zu weit vorgeprescht!

Ich hatte die Dragon lediglich als Beispiel dafür genommen, was ein Anbieter sich so vorstellt und was die NASA am Ende akzeptiert. Ganz explizit handelte es sich dabei um die Fracht-Dragon, die 2011 womöglich ihre erste Ladung an der ISS abliefern wird. Und wenn die NASA fabrikneue Kapseln haben will, dann kriegt die NASA auch fabrikneue Kapseln. Das wird bei den bemannten Dragons, falls sie jemals entwickelt werden, nicht anders aussehen.
Zurück zu Boeings CST-100: Wenn Boeing die Flüge tatsächlich in Eigenregie mit eigener Flightcrew (1 oder 2 Boeingnauten?) durchführen sollte, dann würde es auf reine Shuttleflüge hinauslaufen. Einmal hinauf, Menschen und Material aus- und einladen und dann Rücksturz zur Erde. Was sollen denn die Piloten auf der ISS? Dafür benötigen und erhalten die doch gar keine Ausbildung. Das CST-100 wäre damit aber definitiv nicht als Rettungsboot zu gebrauchen, oder die Boeing-Crews müssten in eine andere zuvor gestartete Kapsel umsteigen. Die wäre dann aber über Wochen und Monate nicht mehr unter Kontrolle von Boeing.
Aber was heißt hier schon "betreiben"? Die NASA betreibt ja auch das System STS nicht selber, sondern lässt das einen Zulieferer tun. Ich sehe, ehrlich gesagt, noch lange nicht, dass eine Boeing CST-100 von einem anderen Astronauten als einem der NASA zur ISS (oder einem anderen Ziel) gesteuert werden wird. Die NASA kann ja auch den Pilotenplatz buchen und mit einem eigenen Mann besetzen.