Exoplaneten in habitabler Zone

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Offline blackman

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #175 am: 12. September 2019, 11:07:10 »
Ich knüpfe mal an meinen vorherigen Post an. Was bedeutet eine doppelte Anziehungskraft im täglichen Leben ::) Nun der durchschnittliche Mensch wiegt etwa 80kg. Seine Körper muss jetzt aber mit dem Equivalent von 160kg umgehen können. Vereinfacht (ja es entspricht nicht ganz der Realität) könnte man sagen man trägt die ganze Zeit einen Menschen huckepack.

Jetzt die Frage. Lässt es sich damit noch so einfach gehen, treppensteigen oder gar von 1 Meter Höhe herunterspringen? ::)

Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #176 am: 12. September 2019, 11:41:29 »
Ein Lebewesen hätte dort vielleicht eine Höhe von 60cm und richtig dicke Knochen.
Wer weiß?
Mann muss der Evolution nur genug Zeit lassen.
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline Klakow

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #177 am: 12. September 2019, 12:10:33 »
vermutlich sind 2G aber zuviel, den mit zunehmender Masse sinkt der Anteil an leichteren Elementen was man ja gut an den großen Planeten sehen kann.
Hier könnte es auch gut sein das der Planet sogar komplett von Wasser und Eis (Pole und Rückseite) bedeckt ist und das sogar bis weit über 1000km dicke.
In dem Fall kann die Oberfläche (Wasser/Eis) sehr weit vom Punkt maximaler Schwerkraft entfernt sein. Selbst auf der Erde ist das so, die maximale Schwerkraft ist hier über 1,1G!
Von einer gebundenen Rotation würde ich erstmal ausgehen, es sei den das Ding hätte vielleicht einen großen Mond der anfangs sehr schnell um den Planeten gelaufen ist.

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Offline blackman

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #178 am: 12. September 2019, 12:29:45 »
Ein Lebewesen hätte dort vielleicht eine Höhe von 60cm und richtig dicke Knochen.
Wer weiß?
Mann muss der Evolution nur genug Zeit lassen.

ganz klar. Einheimische Lebewesen kommen damit bestimmt klar. Wir Menschen vermutlich nur sehr schwer. Die Frage ist aber auch, in welchem Medium würden auf so einem Planeten die Lebewesen leben (sofern es höher entwickeltes Leben wäre)? Luft, Land oder Wasser?

Wasser ist fast dahezu sicher, da dort die Gravitation eine untergeordnete Rolle spielt.
Land würde deutlich schwieriger sein.
Luft dagegen wäre wieder sehr interessant. Bei so einem großen Planeten könnte die Atmosphäre leicht mehrfach so dick sein wie auf der Erde. Nehmen wir mal an die Gravitation ist doppelt so stark aber die Atmosphäre gleichzeitig 5-10 mal so dicht. Man könnte also mit nur wenig Aufwand sehr leicht abheben. ::)


By the way: Gäbe es intelligentes Leben auf so einem Planeten würden die sich mit Raumfahrt sehr hart tun. Doppelte Anziehungskraft zu überwinden mit vermutlich einer deutlich dichteren Atmosphäre ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Da braucht es schon eine gewaltige Rakete um überhaupt ein bisschen was in den Orbit zu bekommen.

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Offline Sensei

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #179 am: 12. September 2019, 13:21:27 »
Scott Manley hatte so ein Szenario letztens in KSP durchgespielt und kam allein bei einer 1bar Atmosphäre auf den Bedarf von mehr als einer einer SaturnV-Klasse Rakete nur um eine kleine Kapsel (oder einen mittleren Satelliten) in den Orbit zu bringen.

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Offline Lumpi

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #180 am: 12. September 2019, 14:15:39 »
Seit ungefähr drei Stunden im Blätterwald!

Wasser in der Atmosphäre eines Exoplaneten entdeckt

Mit dem Weltraumteleskop Hubble haben Astronomen jetzt erstmals Wasser in der Atmosphäre
eines Planeten – der seine Bahn in der lebensfreundlichen Zone eines Sterns zieht – nachgewiesen.

Andreas


Dieser Post und der sich anschließende Diskussionsfaden gehört doch eigentlich in den Thread "Exoplaneten in habitabler Zone".
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=8101.150
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Andreas

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #181 am: 13. September 2019, 12:29:09 »
Am 13.09.2019 veröffentlicht
Wasser-Fund auf Exoplanet: Deutscher Forscher ordnet Erkenntnisse ein | AFP

Gibt es eine zweite Erde im All? Nach dem Fund von Wasserdampf in der Atmosphäre des
theoretisch bewohnbaren Planeten K2-18b 110 Lichtjahre von der Erde entfernt ordnet der
deutsche Forscher Ingo Waldmann, Ko-Autor der entsprechenden Studie, die Ergebnisse ein.


https://www.youtube.com/watch?v=6c6wr70f6q8

Gruß Andreas

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Offline Gertrud

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #182 am: 13. September 2019, 17:32:57 »
Hallo Zusammen,


die Beiträge über den Planeten K2-18b habe ich hierhin verschoben.
Danke @Lumpi für den Hinweis


https://www.nature.com/articles/s41550-019-0878-9

Dieser Stern vom M-Typ ist kleiner und kühler als unsere Sonne, aber aufgrund der Nähe von K2-18b zu seinem Stern erhält der Planet K2-18b fast die gleiche Gesamtenergie von seinem Stern wie unsere Erde von der Sonne.
Quelle:
https://nouvelles.umontreal.ca/en/article/2019/09/11/water-detected-on-an-exoplanet-located-in-its-star-s-habitable-zone/

https://arxiv.org/pdf/1909.04642.pdf

https://arxiv.org/abs/1909.04642

Beste Grüße
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline Rücksturz

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #183 am: 14. September 2019, 17:11:33 »
Ich knüpfe mal an meinen vorherigen Post an. Was bedeutet eine doppelte Anziehungskraft im täglichen Leben ::) Nun der durchschnittliche Mensch wiegt etwa 80kg. Seine Körper muss jetzt aber mit dem Equivalent von 160kg umgehen können. Vereinfacht (ja es entspricht nicht ganz der Realität) könnte man sagen man trägt die ganze Zeit einen Menschen huckepack.

Jetzt die Frage. Lässt es sich damit noch so einfach gehen, treppensteigen oder gar von 1 Meter Höhe herunterspringen? ::)

Ich möchte die Frage von blackman noch mal aufgreifen.
Zunächst möchte ich zu bedenken geben, dass es recht viele Menschen mit starkem Übergewicht gibt, die 160 kg und mehr auf die Waage bringen.
Bei diesem Gewicht kann man normalerweise noch ein einigermaßen normales Leben führen.
Man sieht u.U. seine eigenen Füße nicht, aber kann durchaus komplett mobil sein und einer Arbeit nachgehen.
Allerdings muss man bei sehr starkem Übergewicht auf Dauer mit internistischen Problemen rechnen und vor allem werden die Gelenke und alle "tragenden Teile" des Körpers stärker belastet und verschleißen ggf. schneller.

2 G kurzzeitig zu vertragen ist sicherlich kein Problem für einen ansonsten gesunden Erwachsenen.
Jet-Piloten und Astronauten müssen das auch aushalten und manche Fahrgeschäfte auf dem Rummel kommen auch in diesen Bereich.

Allerdings haben wir keine Langzeiterfahrungen für ein Leben bei 2 G.
Dafür müsste man eine kleine Wohnkapsel an eine Zentrifuge montieren und einen Probanden mal für ein paar Wochen bei 2 G leben und arbeiten lassen.

Nichts desto trotz gehe ich davon aus, dass man auf einem Planeten mit 2 G "Erdanziehung" durchaus für eine gewisse Zeit Leben kann.
Langfristig könnte es aber Probleme geben.

Viele Grüße
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Offline Lumpi

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #184 am: 07. Januar 2020, 18:52:03 »
TESS entdeckt seinen ersten erdgroßen Planeten in der habitablen Zone seines Sterns


TOI 700 ist ein kleiner M-Zwerg-Stern in etwas mehr als 100 Lichtjahren Entfernung. Er hat etwa 40% der Masse und Größe der Sonne und etwa die Hälfte ihrer Oberflächentemperatur. In elf Monaten der Beobachtung konnten keine vom Stern ausgehenden Flares beobachtet werden. TOI 700 d, der äußerste von bisher 3 bekannten Planeten im System und der einzige in der habitablen Zone, ist nur ca. 20% größer als unsere Erde und hat eine Umlaufperiode von 37 Tagen. Vermutlich führt er eine gebundene Rotation aus. TOI 700 d erhält von seinem Stern 86% der Energie, die die Sonne der Erde liefert.  https://exoplanets.nasa.gov/news/1617/nasa-planet-hunter-finds-earth-size-habitable-zone-world/


https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=QU0qsIGS6MQ&feature=emb_logo
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Offline Rücksturz

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #185 am: 04. Juni 2020, 11:46:01 »
"Spiegelbild von Sonne und Erde

Der Stern Kepler-160 und sein Begleiter KOI-456.04 erinnern stark an unser System. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen."


Ferne Welten: Typische Exoplaneten, die um einen sonnenähnlichen Stern kreisen, haben in etwa die Größe des Neptuns und ziehen ihre Bahnen außerhalb der habitablen Zone (drittes Bild von oben). Exoplaneten hingegen, die sich in der habitablen Zone um ihren Stern finden, gehören in der Regel zu roten Zwergsternen (unterstes Bild). Der neu entdeckte Planetenkandidat KOI-456.04 und sein Stern Kepler-160 (zweites Bild von oben) haben große Ähnlichkeit mit Erde und Sonne (oberstes Bild).
(Bild: MPS / René Heller)


Weiter in der Pressemitteilung des MPI für Sonnensystemforschung in Göttingen:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/04062020102750.shtml

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #186 am: 08. Juni 2020, 12:08:49 »
Habe ich auch gesehen. Besonders interessant finde ich die Frage, ob das System weiter draußen auch Gasplaneten hat und ob der Planet selber einen Mond hat. Mit unseren Raketen hätten wir da aber ein Problem. Die wären da nutzlos.

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Offline Rücksturz

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #187 am: 27. Juni 2020, 17:23:54 »
"Felswelten auf neu entdeckten Super-Erden

Felswelten auf neu entdeckten Super-Erden könnten Leben beherbergen. Forschungsteam unter Göttinger Leitung findet Mehrplanetensystem im Orbit von Gliese 887. Eine Presseinformation der Georg-August-Universität Göttingen."



Künstlerische Darstellung des multiplanetaren Systems der Super-Erden, das Gliese 887 umkreist.
(Bild: Mark Garlick)


Weiter in der Presseinformation der Uni Göttingen:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/26062020090752.shtml

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Offline Rücksturz

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #188 am: 07. Januar 2022, 13:31:55 »
"Exzentrischer Exoplanet entdeckt

Unter der Leitung der Universität Bern hat ein internationales Forschungsteam einen «Sub-Neptun»-Exoplanten entdeckt, der einen roten Zwergstern umkreist. Die Entdeckung gelang auch dank Beobachtungen am SAINT-EX-Observatorium in Mexiko. Dieses wird von einem Konsortium betrieben, zu dem das Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern und der Nationale Forschungsschwerpunkt NFS PlanetS gehören. Eine Medienmitteilung der Universität Bern."



Das SAINT-EX Teleskop. (Bild: Institute of Astronomy, UNAM / E. Cadena)


Weiter in der Medienmitteilung der Uni Bern:
https://www.raumfahrer.net/exzentrischer-exoplanet-entdeckt/

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Offline James

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #189 am: 03. Februar 2023, 12:23:22 »
Ein Exoplanet könnte lebensfreundlich sein

Astronomen finden einen seltenen Gesteinsplaneten mit Erdmasse, der sich für die Suche nach Lebenszeichen eignet. Eine Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft.


Künstlerische Darstellung eines felsigen Exoplaneten, passend zu den ermittelten Eigenschaften von Wolf 1069 b, der einen roten Zwergstern umkreist. Flüssiges Wasser und lebensfreundliche Bedingungen über einen großen Bereich seiner Tagseite scheinen denkbar. (Bild: NASA/Ames Research Center/Daniel Rutter)

Weiter in der Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

Offline rok

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #190 am: 04. Februar 2023, 08:41:22 »
Das Problem bei Planeten mit einer gebundenen Rotation ist, dass sie wahrscheinlich nur ein schwaches Magnetfeld besitzen.

Das Magnetfeld in der Erde entsteht aus der Konvektionsströmung im flüssigen äußeren Erdkern. Durch die Planetenrotation wird daraus eine Corioliskraft erzeugt, die die auf- und absteigende Flüssigkeit in eine spiralige Bewegung zwingt, wodurch das Erdmagnetfeld induziert wird.

Bei einem Planeten mit einer Rotationsdauer von mehreren Wochen (hier 15,5 Tage) ist dieser Effekt geringer als auf der Erde, wodurch der Schutz für die Atmosphäre entsprechend geringer sein wird. 

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Offline Lumpi

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #191 am: 04. Februar 2023, 08:57:57 »
Auch eine (nur) indizierte Magnetosphäre kann einen guten Schutz darstellen, siehe Venus.
Zitat
The observations also showed that the induced magnetosphere provides a stable barrier that protects the atmosphere of Venus from being eroded by the solar wind. ... The effectiveness of an induced magnetosphere in helping a planet retain its atmosphere has implications for understanding the habitability of exoplanets without internally-generated magnetic fields
https://spaceref.com/science-and-exploration/bepicolombo-and-solar-orbiter-compare-notes-at-venus/
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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #192 am: 04. Februar 2023, 10:52:06 »
Sprachlicher Unterschied detected entdeckt: ;)

Ein indizierter Text ist ein komplett oder teilweise zensierter Text.
Ein Magnetfeld, egal ob durch Elektromagnetismus oder an erdähnlichen Planeten, wird hingegen induziert.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2023, 13:50:13 von Philip Lynx »
Flinx

Offline rok

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #193 am: 04. Februar 2023, 23:20:01 »
Ja, die Venus ist ein Beispiel für einen sehr langsam rotierenden Planeten, das ist einer der Gründe, warum das Magnetfeld auf der Oberfläche weniger als ein tausendstel des Erdfeldes beträgt.

Dass die Venus überhaupt eine (sehr dichte) Atmosphäre hat, liegt einerseits daran, dass das CO2 nicht so leicht entweicht, wie es leichtere Moleküle tun.

Außerdem schützt sich die Venusatmosphäre sozusagen selbst, in dem es in großen Höhen durch Wechselwirkungen mit dem Sonnenwind zu einem elektrischen Stromfluss kommt, der wiederum Magnetfelder in der Ionosphäre erzeugt.

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Offline Lumpi

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Re: Exoplaneten in habitabler Zone
« Antwort #194 am: 18. Mai 2023, 10:10:06 »
Erdähnlicher Exoplanet mit Vulkanismus?

Auf dem knapp am inneren Rand der habitablen Zone seine Bahn ziehenden 86 Lichtjahre entfernten Exoplaneten LP 791-18 d gibt es vermutlich Vulkanismus. Der Planet hat etwa den gleichen Radius und Masse wie unsere Erde. Er umkreist einen roten Zwergstern, der nur wenig größer als Jupiter ist, in nur 2,8 Tagen. Die Oberflächentemperatur ist nur geringfügig höher als auf der Erde und die Wissenschaftler gehen davon aus, dass auf dem Planeten eine Atmosphäre wie auf der Erde, Venus oder Titan existieren könnte.
Zwei weitere bekannte Planeten, einer innerhalb und einer außerhalb der Bahn von LP 791-18 d, umkreisen ebenfalls den roten Zwergstern. Seinem äußeren Nachbar, LP 791 - 18 c mit 7 Erdmassen, kommt er dabei bis auf 1,5 Millionen Kilometer nahe. Jede dieser engen Passagen erzeugt einen gravitativen Zug, wodurch die Umlaufbahn von LP 791-18 d weniger kreisförmig und elliptischer wird. Entlang dieser elliptischen Bahn wird er jedes Mal, wenn er den Stern umkreist, leicht deformiert. Astronomen errechneten, dass diese Verformung im Inneren des Planeten viel Wärme erzeugt, die durch intensive vulkanische Aktivität an die Oberfläche transportiert werden muss. Aufgrund dieser Gezeitenerwärmung ist der Exoplanet wahrscheinlich mit Vulkanen bedeckt.

Zitat
“The significant friction generated by tidal heating in the planet is responsible for heating its interior to a considerable extent, ultimately enabling the existence of a subsurface magma ocean,” explained Caroline Piaulet, an UdeM Ph.D. student who was involved in the discovery. “In our Solar System, we know that Jupiter’s moon Io is affected by Jupiter and its other moons in a similar way, and that world is the most volcanic we know.”
https://astrobiology.com/2023/05/lp-791-18-d-a-terrestrial-exoplanet-with-volcanoes.html
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