Das es zum anstehenden Jungfernflug der GSLV-Mk-II mit einer aus eigener indischer Entwicklung stammenden kryogenen dritten Stufe noch keinen Thread gibt, hier dazu ein erstes Posting.
Hinsichtlich der neuen Stufe ist man sich offenbar nicht wirklich über deren Leistungsfähigkeit im klaren, weshalb man die Nutzlast, den Kommunikations- und Technologieerprobungssatelliten GSAT-4 um eine wissenschaftliche Nutzlast, die Ultraviolett-Teleskopeinheit TAUVEX, erleichtert hat. Im Portal haben wir einen aktuellen Artikel dazu:
http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/09032010101600.shtml.
Die indische Raumfahrtorganisation ISRO betrachtet den Flug als Testmission, und bezeichnet den Träger daher auch als GSLV-D3, worin das D für Development -Entwicklung- steht.
Der Start erfolgt vom Pad 2 auf der Insel Sriharikota, möglicherweise im April.
Wird GSAT-4 in einen brauchbaren Orbit gebracht (vorgesehen ist geostationär bei 82 Grad Ost, ein 440 Newton Apogäumsmotor ist an Bord des Satelliten), könnte dort u.a. eine Kommunikations- (Ka-Band) und eine Navigationsnutzlast (L1-, L5- und C-Band) zum Einsatz kommen. Zivile und militärische Luftfahrt sollen von GSAT-4 profitieren.
Neben einem Lageregelungssystem aus Zweistofftriebwerken von 22 und 10 Newton Schub ist für den gleichen Zweck auch ein elektrisches Antriebssystem an Bord. Es besteht im Wesentlichen aus zwei hinzugekauften und zwei selbst entwickelten Motoren.
Auch neue, besonders kleine Gyroskope sollen auf GSAT-4 zum Einsatz kommen.
Die Solarpanele des Satelliten können maximal 2.500 Watt elektrische Leistung bereitstellen. Zur Stromspeicherung ist ein Lithiumionenakkumulator mit 36 Amperstunden Kapazität eingebaut.
Der Satellitenbus I2K, auf dem GSAT-4 aufgebaut wurde, soll 12 Jahre Betrieb im All ermöglichen.
Gruß Thomas