Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt

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Führerschein

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #825 am: 17. Juli 2012, 17:32:51 »
Aber ernsthaft: Wenn ein Pilot an Bord das ding bedient, kann er es auch gleich aus der Station heraus machen.

Vielleicht, aber selbst Stereokameras sind nicht so gut wie die Augen des Astronauten. Ob man das Ding bemannt oder unbemannt baut, ist kein riesiger Unterschied. Ich gehe dabei davon aus, daß in der Station sowieso Leute sind. Fernsteuerung von der Erde würde spätestens in Bahnen oberhalb der ISS auf Zeitschwierigkeiten treffen. Wenn es mit der Fernsteuerung so einfach wäre, bräuchte man auf der ISS keine Außeneinsätze. Höchstens einen Werkzeugaufsatz auf den vorhandenen Arm.

Damit das MMSEV keine Eintagsfliege wird, sollte es aber auch betankbar sein (wie, von wo und wodurch?), über ausreichende und nachladbare Energieressourcen und idealerweise jahrelang ausschließlich im Weltraum funktionsfähig bleiben. Ich fürchte ganz so trivial ist so ein Gefährt nicht.

Wo ist das Problem? Es geht hier nicht darum eine hochenergetische Raketenstufe mit Wasserstoff und Sauerstoff zu betanken.

Die ISS übernimmt Treibstoff aus den Frachtern für ihre Steuerdüsen. Also keine neue Technik. Es geht auch nur um sehr geringe Mengen. Der Bedarf, um in der Umgebung einer Station oder eines Asteroiden zu operieren, ist ziemlich gering im Vergleich zu z.B. einem Deorbitmanöver der Kapseln.

Die Triebwerke der Voyager-Sonden arbeiten seit 35 Jahren. Alles keine Hexerei.

Offline Ruhri

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #826 am: 17. Juli 2012, 19:30:51 »
Ihr habt aber hoffentlich nicht vergessen, dass sich die Steuerdüsen und Korrekturtriebwerke inklusive der Tanks und Treibstoffleitungen, aus denen sie versorgt werden, allesamt in und an den russischen Modulen befinden? Die US-Raumfahrt hat zu dem Themenkomplex bislang absolut nichts am Start. Man müsste also mit den Russen kooperieren oder sehr viel Geld in die Hand nehmen, um die ISS entsprechend aufzurüsten.

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #827 am: 17. Juli 2012, 20:03:34 »
Ihr habt aber hoffentlich nicht vergessen, dass sich die Steuerdüsen und Korrekturtriebwerke inklusive der Tanks und Treibstoffleitungen, aus denen sie versorgt werden, allesamt in und an den russischen Modulen befinden? Die US-Raumfahrt hat zu dem Themenkomplex bislang absolut nichts am Start. Man müsste also mit den Russen kooperieren oder sehr viel Geld in die Hand nehmen, um die ISS entsprechend aufzurüsten.

vielleicht stehen dann ATV schon bereit ;)

GG

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #828 am: 17. Juli 2012, 21:07:00 »
Das MMSEV soll vor Ort mehrere Missionen zu verschiedenen Stellen des Asteroiden absolvieren können, danach verbleibt es dort, hat sozusagen ausgedient. Es handelt sich aber um kein konkretes Projekt, lediglich eine Studie.

Übrigens geistert das SEV schon eine Weile durch die US-Projektstudien. Es ist aus dem Mondauto abgeleitet und besitzt mit diesem einige Ähnlichkeiten. Wer sich mal die Wüstenratten (Desert Rats) der letzten Jahre anschaut, ...

ws

Offline trallala

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #829 am: 17. Juli 2012, 21:30:49 »
Meines wissens ist das SEV explizit als eigenes Modul entworfen worden, um sowohl mit Rädern auf einer Oberfläche als auch mit Düsen im Weltall eingesetzt werden zu können.

Offline trallala

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #830 am: 18. Juli 2012, 19:47:42 »
Meines wissens ist das SEV explizit als eigenes Modul entworfen worden, um sowohl mit Rädern auf einer Oberfläche als auch mit Düsen im Weltall eingesetzt werden zu können.

Schön zu sehen in folgendem Dokument auf Seite 6 unten:
http://www.nasa.gov/pdf/657307main_Exploration%20Report_508_6-4-12.pdf

Dort geht es übrigens um den (recht aktuellen) langfristigen Plan der NASA im was bemannte Raumfahrt angeht.
Mann will "Fähigkeiten-orientiert" vorgehen, also nicht mehr wie bei Apollo Hardware für genau einen Zweck entwickeln, sondern systematisch vielseitig verwendbare Hardware bauen und die dann auch "irgendwo" erproben.
Für mich klingt das wie der Wandel von der Erkundung des Weltalls (Ziele haben) zur Grundlagenforschung (neue Fähigkeiten). Die gebaute Hardware dann "irgendwo" anzuwenden ... naja wir werden es ja sehen. Grundlagenforschung gibt ja üblicherweise ihre Ergebnisse weiter und eine Firma mit konkreten (!) Plänen baut dann wieder was für einen Zweck optimiertes. Mal schauen ob das angestrebt wird.
Ich glaube nicht, dass wir in der Raumfahrt schon so weit sind Schweizer-Taschenmesser-Raumfahrzeuge bauen zu können. (Mond? Mars? Titan? Venus? Egal, können wir alles ...) geschweige denn, das wir dafür überhaupt vorläufig Bedarf hätten.

Aus der Softwaretechnik kenne ich es auch eher so:
Aus mehreren Dingen eins machen was alles zusammen kann? Ok.
Ein Ding machen, was alles was kommen könnte machen kann? Verschwendete Ressourcen.

Offline Ruhri

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #831 am: 18. Juli 2012, 19:57:02 »
vielleicht stehen dann ATV schon bereit ;)

An was für ATVs denkst du denn? Die aktuellen ATVs der ESA werden ja bekanntlich mit dem kontrollierten Absturz von ATV-5 Georges Lemaître über dem Pazifik aus dem Dienst verschwinden. Die möglichen Nachfolger werden dagegen fast sicher einen anderen Namen tragen. Die ISS können die ESA-ATVs zwar mit Treibstoff beliefern, aber auch nur am russischen Teil. Im Gegensatz zu den russischen Kapseln kann ein ATV allerdings nicht aus den Tanks von Sarja und Swesda betankt werden.

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Offline tomtom

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #832 am: 18. Juli 2012, 21:16:27 »
Schön zu sehen in folgendem Dokument auf Seite 6 unten:
http://www.nasa.gov/pdf/657307main_Exploration%20Report_508_6-4-12.pdf

Dort geht es übrigens um den (recht aktuellen) langfristigen Plan der NASA im was bemannte Raumfahrt angeht.
Mann will "Fähigkeiten-orientiert" vorgehen, also nicht mehr wie bei Apollo Hardware für genau einen Zweck entwickeln, sondern systematisch vielseitig verwendbare Hardware bauen und die dann auch "irgendwo" erproben.

Schöne Doku. "Fähigkeiten-orientiert hab ich schon öfter gelesen und weiß nicht wirklich, was das bringen soll. Wo ist man denn tätig, was man nicht als Fähigkeit hatte, als es das Shuttle noch gab.

Faßt müßte man meinen, ein Shuttle zu bauen, um flexibel zu sein.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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Online Schillrich

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #833 am: 18. Juli 2012, 21:49:18 »
Dieses Schlagwort "fähigkeitsorientiert" passt ja quasi zu ursprünglichen Richtung unter Bolden: wir entwickeln Explorationstechnologien ... und setzen "dann" alles zu einer Mission zusammen, wenn die Zeit reif ist.

Gut, an beiden Philosophien (Fähigkeit vs. Ziel) scheiden sich die Geister. Die einen mögen das, die anderen sehen das andere als richtig. Nur, beides gleichzeitig, das geht wahrscheinlich nicht gut.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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runner02

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #834 am: 18. Juli 2012, 22:27:22 »
Mann will "Fähigkeiten-orientiert" vorgehen, also nicht mehr wie bei Apollo Hardware für genau einen Zweck entwickeln, sondern systematisch vielseitig verwendbare Hardware bauen und die dann auch "irgendwo" erproben.

Aha. sehr sinnvoll...  ::) Ich kauf mir eine Scheibtruhe und schau dann, ob und wo ich sie brauchen kann. Jetz vertausendfache den Preis...



Zitat
Die gebaute Hardware dann "irgendwo" anzuwenden ... naja wir werden es ja sehen

Die Frage ist nur: Wo???
Wir sind leider nicht in einem Star Wars Universum, in dem es überall bewohnbare Planeten und Monde in Reichweite gibt.
Wir haben genau 3 mehr oder weniger erreichbare Ziele (NEO, Mars, Mond)

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Offline tomtom

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #835 am: 25. Oktober 2012, 21:12:01 »
NASA-Chef Bolden will vom Präsidenten wissen, ob der Mars das Ziel für die NASA ist oder nicht.

Das überrascht, weil es ja eigentlich aufgrund der formulierten Space Policy klar sein sollte.

Hintergrund ist aber konkret die Frage, ob die ISS dann noch weiter bis 2028 betrieben werden soll. Somit scheint Bolden der Meinung zu sein, dass 2020 damit Schluß sein soll, wenn die NASA zum Mars gehen soll.

http://spaceref.com/news/viewnews.html?id=1681

Scheint mir irgendwie, dass die Situation wie in der Diskussion Constellation / ISS 2015-2020 sich zu wiederholen scheint. Der Zeitpunkt dieser Aktion ist zumindestens schon etwas merkwürdig.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #836 am: 25. Oktober 2012, 21:16:29 »
Vor allem sind in weniger als drei Wochen Wahlen und es ist immer noch unklar wer das Rennen machen wird.

Obama wird wahrscheinlich den aktuellen Kurs beibehalten, Romney würde wahrscheinlich Gelder eher in Richtung Rüstungsindustrie verschieben.

Von beiden Seiten ist meinerachtens keine Initiative in Richtung Marsflug zu erwarten.

Elatan

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #837 am: 25. Oktober 2012, 21:24:21 »
Hintergrund ist aber konkret die Frage, ob die ISS dann noch weiter bis 2028 betrieben werden soll. Somit scheint Bolden der Meinung zu sein, dass 2020 damit Schluß sein soll, wenn die NASA zum Mars gehen soll.

Also ich bin wirklich ein Enthusiast was Mars- oder Mondflüge angeht, aber warum sollte man eine Station, die Milliarden von Dollar gekostet hat, einfach so aufgeben? Ich dachte immer man betreibt die ISS bis sie zu alt ist. Auf die paar Jahre kommts dann auch schon nicht mehr an. Und das sage ich in vollem Bewusstsein, dass ich unter Umständen wegen der paar Jahre eine Landung auf dem Mars nicht mehr sehen werde. Aber sowas wirft man doch nicht weg!

Sorry, musste mal raus ;)

Caladaris

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #838 am: 25. Oktober 2012, 21:39:26 »
Was mich etwas erstaunt: Dieses ISS-weg/Marsmission-her-Gerede klingt ja fast so, als wolle man eine Marsmission aus dem regulären NASA-Budget finanzieren.
Das ist ja unmöglich! Studien gehen von Kosten in der Größenordnung um grob 100 Milliarden für eine bemannte Marsmission aus. Also ein vielfaches des NASA-Budgets.

Eine Marsmission kann niemals aus dem regulären Budget stattfinden. Deswegen sind diese Planspiele von Bolden nonsense meiner Meinung nach. Für eine Marsmission benötigt es (inter-)nationale Anstrengungen und große Investitionen, genau wie beim Mondprogramm damals. Ob dann noch die ISS ein weniger weiterbetrieben wird, das bisschen Zusatzgeld wär ein Tropfen auf den heißen Stein.

Die Frage ist nur: Ist Bolden tatsächlich so naiv und weiß es nicht anders? Oder wenn er das weiß, warum will er dann ISS gegen Mars eintauschen?

Meine Meinung: ISS weiterlaufen lassen bis es nicht mehr geht (2028), NASA-Budget auf wissenschaftliche Erkenntnisse ausrichten, ohne Marsmission planen. Die wirds so bald nicht geben, zumindest höchstwahrscheinlich nicht in den nächsten 30 Jahren, denn einfach der politische Wille fehlt. Wir sind da leider eine zu kleine Minderheit.
Der Kalte Krieg hat die Supermächte damals zu Höchstleistungen angestachelt. Heute stachelt uns niemand mehr an, wir beschäftigen uns mit uns selbst. Und das ist kein dummes Stammtisch-Gerede, ich studier sowas. ;)

websquid

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #839 am: 25. Oktober 2012, 21:46:14 »
Klar kann sowas aus dem regulären Budget finanziert werden. Wenn man pro Jahr 10 Mrd aus dem NASA-Budget dafür verwendet wäre die Marsmission schon innerhalb von 10 Jahren finanziert ;)

Teuer ist ja eigentlich nicht die Missionsdurchführung, sondern Bau und Entwicklung der Komponenten sowie der Trägerraketen, und das kann man gut verteilen über die Zeit.

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Offline tomtom

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #840 am: 25. Oktober 2012, 21:50:46 »
Ja, der Zeitpunkt ist merkwürdig, denn in ein paar Wochen ist er vielleicht kein NASA-Chef mehr oder er darf unter Obama evtl. weitere Kürzungen seines Budgets hinnehmen. Meine Erklärungsversuche wären:

Scenario 1: Bolden hat sich verplappert und die Position der BEO-Exploration (Kongress) eingenommen und muß später zurückrudern.

Scenario 2: Das ist abgestimmt und soll (nur) die Maßnahme begründen, 2020 dann auch den Betrieb der ISS einstellen zu können.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Caladaris

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #841 am: 25. Oktober 2012, 22:30:07 »
Szenario 2 scheint am wahrscheinlichsten. Für das andere halte ich Menschen in diesen Positionen für zu raffiniert.

Bin aber immer noch skeptisch. NASA-Budget von rund 17 Mrd im Jahr 2012. 10 Mrd ans Marsprogramm, das sind um die 60%! Nicht mal das Space Shuttle hatte ansatzweise so einen hohen Budget-Anteil.
Ob damit die teure Fortentwicklung von SLS schon einberechnet ist, weiß ich nicht mal.
Andere Missionen, auch unbemannte, müssten dann für mindestens 10 Jahre größtenteils eingestellt werden, bzw. sich auf Kleinprojekte beschränken.

Ich denke nach wie vor, dass es ohne Sonderzuwendungen oder einer deutlichen Budgeterhöhung nicht gehen wird. Lasse mich aber gerne eines besseren von der Geschichte belehren.  ;)
Auch ist die Frage, ob man Entwicklungszeiträume mangels Finanzmittel bis ins unendliche strecken kann (siehe SLS, vorher Constellation), nach wie vor offen.

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #842 am: 25. Oktober 2012, 22:34:27 »
Des Weiteren dürfen wir nicht vergessen:

In 4 Jahren sind wieder Wahlen. Auch wenn Obama dieses Jahr wiedergewählt wird, könnte später wieder ein Republikaner ins Weiße Haus ziehen.

An eine ISS Verlängerung bis 2028 glaube ich nicht wirklich. Schon jetzt gibt es ja Spekulationen neue Stationen auf Basis der Bigalow Module zu bauen. 2020 könnte die ISS genauso als Dinosaurier gelten wie heute das Space Shuttle.

NCC1701

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #843 am: 25. Oktober 2012, 23:49:19 »
Also, dass sich Bolden im Wahlkampf da jetzt etwas weit aus dem Fenster hängt dürfte:
Erstens von der US Öffentlichkeit nicht wirklich wahrgenommen werden...
und Zweitens Obama völlig am Allerwertesten vorbeigehen.

Die bemannte Marsmission hätte vielleicht Nixon Anfang der 70er anstatt des Shuttles realisieren können.
>Heute ist das nur noch ein SEHR weit entfernter Traum.

Dass die USA mit fast 20 Millarden US Dollar Budget nicht mehr schafft ist ein Problem der NASA. Ich frage mich immer wieder: WO verbrennen die das ganze Geld?


Caladaris

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #845 am: 26. Oktober 2012, 00:15:55 »
Wie kommst du auf dein "20 Milliarden mehr Budget"?
Die NASA hat im Jahr 2012 ein Gesamtbudget von 17,7 Mrd Dollar. Das macht also keinen Sinn. Übrigens umgerechnet viel viel weniger als zu Apollo-Zeiten.
Mal wieder NCC-Märchenstunde?  ;)

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Offline roger50

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #846 am: 26. Oktober 2012, 01:11:33 »
N'abend,

lt. den Zahlen in tobi's verlinkter Quelle (btw, Danke dafür :D), stehen der NASA im nächsten Haushaltsjahr geplant nicht mehr als 2,77 Mrd. $ für die Entwicklung von SLS und "Orion" zur Verfügung (Haushaltsposten "Exploration Systems Development"). Das ist wirklich fast nichts, berücksichtigt man mal, daß der Nachbau eines Shuttle-Orbiters bereits vor mehr als 20 Jahren etwa 2,5 Mrd. $ gekostet hat, unter Berücksichtigung der hohen US-Inflation etwa das doppelte des gesamten heutigen "E.S.D." Budgets für 2013.

Damit kann man solch anspruchsvollen Systeme wirklich nur im Schneckentempo realisieren. "Apollo" hatte vor 50 Jahren kaufkraftbereinigt etwa das 10-fache Budget.  :-\

Gruß
roger50

NCC1701

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #847 am: 26. Oktober 2012, 01:13:30 »
Wie kommst du auf dein "20 Milliarden mehr Budget"?
Die NASA hat im Jahr 2012 ein Gesamtbudget von 17,7 Mrd Dollar. Das macht also keinen Sinn. Übrigens umgerechnet viel viel weniger als zu Apollo-Zeiten.
Mal wieder NCC-Märchenstunde?  ;)

Ich habe gesagt: "fast 20 Millarden US Dollar" und wollte damit keine Märchen erzählen, sondern nur die Größenordnung deutlich machen.

Bei Apollo sind immerhin ein paar Mondlandungen dabei herumgekommen.
In den letzten 30 Jahren hatten wir dann das Shuttle (100 Flüge pro Jahr???) - aber naja.
Die ISS bindet natürlich auch seit Mitte der 90er 'ne Menge Schotter.


An roger50:
Die USA hat seit langer Zeit keine Strategie mehr für die bemannte Raumfahrt.
Das ist kein Märchen sondern sehr enttäuschend für mich.

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Offline roger50

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #848 am: 26. Oktober 2012, 01:27:55 »
N'abend,

An roger50:
Die USA hat seit langer Zeit keine Strategie mehr für die bemannte Raumfahrt.
Das ist kein Märchen sondern sehr enttäuschend für mich.

Da muß ich Dir zustimmen, für mich genau so enttäuschend.  :-\

Bemannte Raumfahrt ist leider nicht mehr von Interesse für die amerikanische Öffentlichkeit. Es wird Zeit, daß chinesische Taikonauten endlich beginnen, die Apollo-Überreste auf dem Mond abzuwracken, erst dann wird sich etwas ändern. 8)

Gruß
roger50

Caladaris

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #849 am: 26. Oktober 2012, 02:43:25 »
Das hat nichts mit den USA zu tun, sondern ist leider ein weltweites Phänomen. Dabei haben die USA immer noch das weltgrößte Raumfahrt-Budget und das meiste Know-How, das darf man nicht vergessen. Also in anderen Ländern ist es wesentlich "schlimmer" mit dem Tellerrand.

Auch China ist bei seinen vormals sehr ehrgeizigen Plänen nun etwas zurückgerudert, die Fortschritte werden langsamer, irgendwann 2020 eine Raumstation und vielleicht mehr danach.
Man muss es einsehen: Ohne feindselige Konkurrenz läuft in der modernen Welt kaum was. Und Konkurrenz war die einzige Ursache für den Wettlauf der 50er/60er Jahre und damit für die Mondlandung.

Um von allein Interesse an Weiterentwicklung der ganzen Menschheit, Bevölkerung anderer Planeten, Erforschung des Universums zu haben... dafür sind die Menschen leider noch zu primitiv und noch zu sehr Tier, hands down. Wir übrigens genauso, wir sind auch nur wenig mehr als Schaulustige - ich nehme mal an, die wenigsten arbeiten hier wirklich in der Raumfahrtbranche (von Ausnahmen abgesehen :)).

Also freuen wir uns an den paar Fortschritten die wir haben, z.B. ISS, Kommerzialisierung des LEO, usw. Aber Mars... das wird lange ein ferner Traum bleiben, immer "20-30 Jahre weg" (Kernfusion anyone?  ;)). Das wird sich erst ändern, bis irgendwann sehr viele Menschen den gleichen Traum träumen. Dann kann das was werden. So ist das mit der Demokratie.