Es gibt mittlerweile auch einen Ableger des SGFR Reaktors des TEM für terrestrische Anwendungen. Dieser Mikroreaktor mit einer Referenzleisutng von 1MWel soll klein genug sein um in betriebsbereitem Zustand inklusive integrierter Gasturbine auf einem LKW oder von einem Transportflugzeug transportiert werden zu können. Das macht ihn etwa für die zahlreichen sibirischen Dörfer und Minen ohne Anschluss an das Stromnetz interessant aber auch für das Militär.
https://link.springer.com/article/10.1007/s10512-019-00549-7Dass Kilopower aus existierenden Teilen zusammengebaut wäre, ist mir neu. DUFF hat am Anfang den Flattop Reaktor als Hitzequelle verwendet, da ging es aber nur um die Entwicklung und den Test der Stirling- Motoren und der Heat- Pipes.
Ich finde das Kiliopower Design absolut faszinierend: keine aktive Kühlung und trotzdem ein in jedem (!) Betriebszustand ein stabiler Reaktor - besser geht es ja gar nicht. Für mich ein geniales Design, aber eben mit einer oberen Leistungsgrenze.
Das TEM ist für mich also nicht "besser" aber ich denke auch, dass es insgesamt wesentlich "kritischer" und somit in Summe anspruchsvoller ist. Deshalb will ich mich auch nicht zu früh freuen, es gab in der Vergangenheit aus Russland viele Ankündigungen, die bis heute nicht umgesetzt wurden.
Aber wenn die das Ding wirklich durchziehen ... ich möchte mich gar nicht vostellen, welche interplanetaren Mission damit möglich wären ... sabber ...
Die Stirling-Motoren und Heatpipes des Kilopower Reaktors sind fertig entwickelte, kommerziell erhältliche Bauteile.
Der Reaktorkern ist nur ein gegossenes und anschließend zerspanend nachbearbeitetes Stück Uranmetalllegierung das ist auch keine neue Technik. In der Hinsicht ähnelt der Reaktorkern vom Konzept, auch was die Selbstregelung durch Ausdehnung betrifft, Fastburst-Reaktoren wie "Godvina", von der Konstruktion her gibt es auch Ähnlichkeiten zu kritischen Experimenten wie "Flattop" welches auch beim DUFF Experiment zum Einsatz gekommen ist. Während man den Reaktorkern im Gegensatz zu den Heatpipes und Stirlingmotoren nicht von der Stange kaufen kann ist er also auch keine wirklich neue Technik.
Der Radiator ist auch reacht konventionell aufgebaut und ähnelt den Radiatoren wie sie auch auf gängigen Satelliten zum Einsatz kommen. Weitere Komponenten des Reaktors sind der Neutronenreflektor, der Abschaltmechanismus und der Neutronenreflektor. Diese sind aber auch recht einfach konstruiert und erfordern keine neuartigen Materialien.
Außerdem scheint TEM deutlicher robuster und risikoärmer als die alten Sowjetischen Nuklearen Satelliten wie z.B. die "Topaz" Reaktoren, die mit einer Natrium-Kalium Legierung gekühlt wurden. Diese nuklearen Sowjetischen Satelliten haben sich aber zumindest Operativ bewiesen. So neben bei die Russen haben einen Jenesej Reaktor in den 90ger an die USA verkauft.
Die alten Sowjetischen Reaktoren waren aber deutlich anders aufgebaut als der SGFR des TEM. Während der SGFR ein gasgekühlter schneller Reaktor mit Gasturbinen zur Energiewandlung ist waren die alten TOPAZ und Jenessej Reaktoren flüssigmetallgekühlte Reaktoren mit integrierten thermoelektrischen Energiewandlern. Ihre Energiedichte und ihr Leistungsgewicht war viel geringer als beim TEM-SGFR.
Die TOPAZ und Jenessej Reaktoren haben sich im Betrieb durchaus bewährt. Probleme gab es weniger mit dem Reaktor sondern eher mit der niedrigen Umlaufbahn welche dazu geführt hat das letztendlich auch zwei Satelliten abgestürzt sind.