Unsere Sonne

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Offline Olli

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #250 am: 06. Juni 2012, 08:49:07 »
Unsere Sonne hatte vor ein paar Tage ein recht beeindruckendes koronales Loch.


Quelle:  NASA/AIA

eine kurze Erklärung koronaler Löcher: Die Korona erscheint in diesen Bereichen dunkel. Man geht davon aus, dass dort offene Magnetfeldlinien vorliegen, daher werden sie oft um an den Polen gefunden. Da das Plasma, dass sich nur entlang der Magnetfeldlinien bewegen kann, hier nicht zurück zur Sonne gelangt, können die Ionen, hauptsächlich Wasserstoffionen, von der Sonne entweichen. Koronale Löcher füttern  also immer wieder den Sonnenwind.
Der Sonnenwind, der aus diesem Loch "entweicht", erreicht zwischen dem 5. und 7. Juni die Erde, also ziemlich genau jetzt!

Koronale Löcher konnten übrigens erst entdeckt werden, seitdem es Röntgensatelliten gibt. Die Temperaturen in der Korona liegen im Bereich von 106 Kelvin, also im harten UV- bzw. Röntgenbereich. Beide Wellenlängenbereiche werden durch die Atmosphäre absorbiert, sodass eine Beobachtung von der Erde aus nicht möglich ist.

Grüße
Olli
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Offline Raffi

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #251 am: 06. Juni 2012, 09:57:37 »
Unsere Sonne hatte vor ein paar Tage ein recht beeindruckendes koronales Loch.

Vor ein paar Stunden hatte die Sonne auch ein kleines Loch, welches ich leider nicht sehen konnte. :'(
Der Regensburg-Nürnberger Raumcon Stammtisch findet regelmäßig, mal in Regensburg, mal in Nürnberg statt.

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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #252 am: 14. Juni 2012, 01:25:43 »
Hallo Zusammen,

Beobachtungen der ultrafeinen Schleifen in der Sonnenkorona
durch die Kombination von Bildern des Solar Dynamics Observatory (SDO) und einem neuen Teleskop, das New Solar Telescope (NST) am Big Bear Solar Observatory in Big Bear City, Kalifornien, haben Wissenschaftler zum ersten Mal eine neue Facette der Sonne beobachtet. Besonders enge Schleifen von solaren Material auf der Oberfläche der Sonne, die mit höher gelegenen, größeren Schleifen verbunden sind. Diese ultrafeinen Schleifen ​​können den Wissenschaftlern bei der Erforschung helfen und zum Verständnis beitragen, wie die Temperaturen in die Korona ansteigen.

Credit:links NASA/SDO/AIA, rechts NST
https://images.raumfahrer.net/up035860.jpg
https://images.raumfahrer.net/up035861.jpg

Die Wissenschaftler sehen oft magnetischen Schleifen an der Sonne, sie haben aber noch nie welche gesehen, die so niedrig lagen.
Sie waren so kalt oder lagen so eng zusammen.? Diese Schleifen sind 10-mal schmaler und mindestens 10 mal kühler als die höheren Schleifen, die oft von SDO beobachtet werden.
Die Wissenschaftler verwendeten die beiden Teleskope, um diese Schleifen am 22. Juli 2011 zu beobachten. Mit der Kombination von NST und SDO konnten die Forscher den Fluss der Energie der kühlen ultrafeinen Schleifen mit dem NST und der cospatial und cotemporal Aufhellungen von SDO in der darüber liegenden Millionen Grad heißen Korona verfolgen. In den NST Beobachtungen zeigen die Schleifen eine nahezu gleichbleibende Breite, es ist ein "überraschend schmalen Durchmesser" von etwa nur 60 Meilen.
Das Team konnte die Bilder aus dem NST, das die magnetische Felder mit hoher Auflösung messen kann, und die SDO-Bilder benutzen, um die magnetische Grundfläche von diesen Schleifen auf der Sonne zu finden.

Die magnetischen Karten zeigten, dass die Schleifen aufgereiht mit feinen Spuren auf der Oberfläche der Sonne sind. Nachdem das Plasma in das Granulat steigt, fegt es zu den Seiten und diese intergranular (= interkristalline ?) Spuren fließen wieder nach unten.Die Wissenschaftler nehmen an, das diese Gassen konzentrierte Magnetfelder enthalten, der perfekte Ort für die Entstehung dieser neu entdeckten magnetischen Schleifen. Die Position und Form der ultrafeinen Schleifen können daher dabei helfen, die Modelle von der Oberfläche der Sonne zu bestätigen.

Unten habe ich den Orginaltext dazu gegeben, da ich nicht sicher bin, ob ich den Vorgang oben richtig verstanden und wieder gegeben habe.
Zitat
The magnetic maps showed that the loops lined up with fine lanes on the sun that separate what's known as granules – cells on the star's surface that can be loosely understood as bubbles of boiling solar material that rise up from below. After the material, or plasma, rises up into the granules, it sweeps out to the sides, and flows back down these intergranular lanes. The lanes are consequently believed to contain concentrated magnetic fields, the perfect place for the origin of these newly spotted magnetic loops. The very position and shape of the ultrafine loops, therefore, help confirm models of the sun's surface.
Die Wissenschaftler haben nicht nur  die Größe und Form der Schleifen kategorisieren. Sie verfolgten auch die Zeit, die die Schleifen für den Weg  in die Sonnenkorona benötigten. Ein Prozess, der zur Lösung einer hartnäckigen Frage in der Sonnenphysik führen kann, warum die Atmosphäre der Sonne oder die Korona so heiß ist.
Wissenschaftler haben in den frühen 1940er Jahren entdeckt, dass die Atmosphäre der Sonne um einige tausend Mal heißer als die Oberfläche der Sonne ist. Ein wichtiger Forschungsbereich ist seitdem, welche Prozesse dazu führen, dass die Gase in der Korona bis zu Millionen Grad wärmer sind.
Es gab viele Vorschläge im Laufe der Jahre zu dem Mechanismus, warum die Atmosphäre tausendmale heißer als die Oberfläche der Sonne ist. Sie bestehen im wesentlichen aus zwei Kategorien. Die erste besagt, dass es eine Art kontinuierliche magnetische Energie Zufuhr der Wärme ist. Die zweite Theorie führt an, dass es eine impulsive, intermittierende Bewegung der Wärme ist.Es gibt natürlich alle möglichen Variationen und Mischungen zu jedem Thema.
In diesem Fall scheint die Erscheinung der ultrafeinen Schleifen in Verbindung zu den starken Magnetfeld zu stehen.
Die größten Gruppen der Schleifen entsprachen auch dem solare Phänomen, den "Typ-II-Nadeln", die manche Theorien zur Erwärmung der Korona voraussetzen.
Die Wissenschaftler haben eine impulsive Veranstaltung in der Oberfläche der Sonne beobachten und diese regte sich in tief liegende und höher gelegenen, größeren Schleifen fast gleichzeitig.
Zum ersten Mal haben die Forscher beobachtet, das etwas an der Oberfläche vorkommt. Sie konnten es bis zur Aufheizung der Korona verfolgen. Das beantwortet nicht die Frage, ob es der einzige Mechanismus ist, der die Korona aufheizt, aber es scheint zumindest ein Mechanismus zu sein.
Große Erwartungen setzen die Wissenschaftler in das Interface Region Imaging Spectrograph (IRIS), dessen bevorstehenden Start im Dezember 2012 erfolgen soll. IRIS wird sich ausschließlich auf den Bereich der Atmosphäre der Sonne an der Basis der Korona, ein Gebiet von entscheidender Bedeutung für das Aufheizen der Korona,konzentrieren.Die Fähigkeiten von dem NST passt optimal dazu, um die magnetischen Felder zu beobachten und zu messen.

http://www.nasa.gov/mission_pages/sunearth/news/corona-loops.html

mit den besten Grüßen
Gertrud
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http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #253 am: 20. Juli 2012, 00:40:48 »
Hallo Zusammen,
Van Gogh-Farben der Wissenschaft von der Sonne
Mit einer neuen Technik haben Wissenschaftler Bilder von der Sonne erstellt, die an die Bilder von dem Maler Van Gogh erinnern. Die Farbe von jedem Pixel enthält eine Vielzahl an Informationen über einen Zeitraum von 12 Stunden.
Die Farben zeigen an einer bestimmten Stelle die kühlen und warmen Zonen der Sonne.
Die Bilder geben einen Hinweis auf die Mechanismen, die die Temperatur und Bewegungen in der Korona der Sonne verursachen.
Die hohe Auflösung von dem SDO Atmospheric Imaging Assembly (AIA) wurde für diese neue Art von Bildern benutzt. Die Bilder des SDO Atmospheric Imaging Assembly (AIA) wurden in 10 verschiedenen Wellenlängen erstellt, die jeweils einer einzigen Temperatur entsprechen.
In der Wellenlänge von 171 Angström wissen die Wissenschaftler, dass das gesamte Material in der Atmosphäre der Sonne eine bestimmte Temperatur hat.
So werden durch die verschiedenen Wellenlängen die verschiedenen Temperaturen sichtbar. Die Bilder zeigen eine Fülle von Rot-, Orange und Gelbe Farben über den Zeitraum von 12 Stunden.
Da jede Art von stetiger Erwärmung der  Korona in den Bildern nicht sichtbar ist, denken die Forscher, das die Erwärmung sehr schnell und impulsiv erfolgen muß, zu schnell, um es auf den Bildern sehen zu können.Das passt zu den Theorien, das zahlreiche nanobursts die Energie zurm Anheizen der Korona beitragen. 
ws

Mit faszinierten Grüßen
Gertrud
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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #254 am: 20. Juli 2012, 01:25:22 »
Hallo zusammen,
die Helioseismologie hat unerwartete niedrigen Geschwindigkeiten des heißen Plasmas der Sonne gemessen.
Die Wissenschaftler werteten die Messungen des Instruments Helioseismic and Magnetic Imager (HMI) auf SDO aus.
Mit den neuen Beobachtungen der seismischer Schwingungen an der Sonnenoberfläche ermittelten die Wissenschaftler, dass die Strömungsgeschwindigkeiten kleiner als einige Meter pro Sekunde sind.
Durch die große Hitze im Inneren der Sonne steigt heißes Plasma auf. Es kühlt sich auf dem Weg nach oben ab und sinkt dann wieder runter. Diesen Vorgang bezeichnen die Wissenschaftler als  Konvektion.
Infos zu der neuen Erforschung sind im folgenden Artikel zu lesen:
http://www.mpg.de/5912646/Konvektion_Sonnenoberflaeche_Helioseismologie?filter

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #255 am: 22. Juli 2012, 00:41:54 »
Hallo Zusammen,

Dem High Resolution Coronal Imager (Hi-C)- Teleskop gelingen die schärfsten Bilder der Sonnenkorona
die Astronomen haben jetzt die höchsten auflösenden Bilder, die jemals von der Sonnenkorona erstellt wurden, in einer extremen UV-Wellenlänge des Lichts aufgenommen.Die 16-Megapixel-Bilder wurden mit dem High Resolution Coronal Imager (Hi-C) Telescop bei dem Flug auf einer Rakete am 11.07.2012 angefertigt. Der Flug von dem Hallo-C-Teleskop auf der suborbitalen Rakete dauerte nur 10 Minuten. Das Teleskop sammelte die Daten, in dem es alle 5 Sekunden ein Bild machte. Die Auflösung ist etwa fünfmal detaillierter als die der Atmospheric Imaging Assembly (AIA) an Bord von Solar Dynamic Observatory (SDO).

Das obere Bild zeigt die Auflösung von SDO

Credit:NASA
https://images.raumfahrer.net/up035858.jpg

Die Wissenschaftler sprachen von den  produktivsten 5 Minuten, die sie während des Hallo-C Fluges erlebt haben.
Die Hallo-C-Teleskop war entworfen und gebaut worden, um die extrem feinen Strukturen der Röntgen-und extremen ultravioletten Wellenlängen des Solar-Plasma bei den heftigen Sonneneruptionen zu sehen. Das außergewöhnliches Instrument wurde zum richtigen Zeitpunkt gestartet.
Es war auf den aktiven Bereich 1520 konzentriert.Das Ziel wurde speziell wegen seine Größe und aktiven Natur ausgewählt.Die daraus resultierenden hochauflösenden Schnappschüsse,die bei einer Wellenlänge von 19,3 Nanometern (25 mal kürzer als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts) erfolgten, offenbaren verwickelte Magnetfelder in einer Reihe von komplexen Strukturen des Solar-Plasmas.
Die hochauflösenden Bilder wurden durch neue Herstellungstechniken auf Hallo-C-Teleskop möglich,die das Extrem-Ultraviolett-Licht durch reflektierende Röntgenoptik zum Detektor der Kamera lenkt.Nach den Aussagen der Wissenschaftler enthält das Teleskop einen der besten Spiegel, die jemals für eine Weltraum-Mission gemacht wurde. Die hochwertige Optik wurden angeglichen, um den Abstand zwischen der Optik und der Neigung des bestimmen Spiegel mit extremer Genauigkeit zu vervollständigen.Der Hallo-C Spiegel hat ca. 9 1/2 cm im Durchmesser.
Die Klarheit der Bilder sollen den Wissenschaftlern helfen, das Verhalten der Sonnenatmosphäre und die Auswirkungen auf den Weltraum und der Erde besser zu verstehen.  Die Astronomen werden in den kommenden Monaten die Fülle der Informationen dieser Bilder analysieren.

ws

Die Mitglieder des NASA Hi-C-Teams bergen das einzigartige Teleskop, nachdem es erfolgreich mit einer Höhenforschungsrakete gestartet worden ist.

Credit:NASA
https://images.raumfahrer.net/up035859.jpg
http://www.nasa.gov/topics/solarsystem/features/hic_images.html

Quellen:
http://www.cfa.harvard.edu/news/2012/pr201221.html
http://www.nasa.gov/topics/solarsystem/features/hic.html
 
mit den besten Grüßen
Gertrud
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Re: Unsere Sonne
« Antwort #256 am: 25. Juli 2012, 11:08:39 »
Hi habe einen neuen Beitrag entdeckt,

Die Plasmastöme in der Sonne sind unerwartet sehr viel langsamer als Simulationen zu erwarten liesen.

http://www.astronews.com/news/artikel/2012/07/1207-033.shtml

Die Forscher haben nun wieder einmal riesen Probleme das mit dem Standartsonnenmodell in Einklang zu bekommen.

Gruß Rene
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn wissen ist begrenzt." Albert Einstein

"Es ist Alles möglich im Universum, Hauptsache es ist genügend unvernünftig." Nils Bohr

Homepage: http://antimaterie-stern.simplesite.com/

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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #257 am: 25. Juli 2012, 14:36:11 »
Hallo rene.eichler2,
das hättest Du schon am 20.07.2012 zwei Beiträge vor Deinem Eintrag hier im Thread lesen können. ;) ;D

Hi habe einen neuen Beitrag entdeckt,
(......................................)
Gruß Rene

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Ruhri

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #258 am: 25. Juli 2012, 22:56:27 »
Die Forscher haben nun wieder einmal riesen Probleme das mit dem Standartsonnenmodell in Einklang zu bekommen.

Zerbrich dir jetzt bloß nicht den Kopf - das bekommen die Astronomen und -physiker schon ganz alleine hin. Ein "Riesenproblem" siehst vermutlich sowieso du alleine darin, denn die Wissenschaftler werden das Ganze eher spannend finden. Über kurz oder lang werden sie die zu langsamen Plasmaströme schon in ihr Standardmodell integrieren können.

Re: Unsere Sonne
« Antwort #259 am: 18. August 2012, 09:14:52 »
Mal eine Frage am Rande.
Ich habe gerade eine Diskussion, mit einem der bekannten "Wissenschaftsverbesserer" (die die alles was es an Wissenschaftlicher Erkenntnis gibt, über den Haufen werfen, und durch Ihr Halbwissen ersetzen). Aber egal., Es geht darum, daß die Sonne Dach dessen Meinung sofort Unkontrolliert explodieren müsste, weil der gesamte Brennstoff ja vor Ort vorhanden ist.
Trotz Suche im Netz, konnte ich bisher keine brauchbare Erklärung finden, warum das eigentlich nicht der Fall ist. Wer oder was bremst die Fusionsreaktion in der Sonne so, daß sie eben nicht einfach explodiert, sondern in einer langanhaltenden Reaktion abläuft?

Würde mich freuen, wenn mir hier einer weiterhelfen kann.
:): Schrödingers Smilie

Offline Matjes

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #260 am: 18. August 2012, 11:31:52 »
An Brainstorm64

Bei der Kernfusion in unserer Sonne ist der Bethe-Weizsäcker Zyklus ein wichtiger Mechanismus.
Der Weizsäcker ist übrigens der ältere Bruder vom dem ehemaligen Bundespräsidenten.
Bei diesem Zyklus verschmelzen eben nicht direkt Wasserstoff-Atome zu Helium, sondern es
kommt zu komplizierten Reaktionen mit Stickstoff-Atomen(N13), die erst wieder zu Kohlenstoff-Atomen(C13)
zerfallen müssen und auch Reaktionen mit Sauerstoff-Atomen(O15), die zu Stickstoff-Atomen(N15) zerfallen müssen.

Laut meiner Nuklid-Karte beträgt die Halbwertszeit für den ersten Fall 9,96 min und im zweiten Fall noch einmal 2,03 min.

Das stellt also schon einmal eine Bremse dar.

Und da sowohl Sauerstoff als auch Stickstoff und Kohlenstoff-Atome benötigt werden, die in der Sonne gar nicht so häufig sind, ist das schon mal eine zweite Bremse.

Und nun zur dritten Bremse. Wenn die Sonne mehr Energie durch Kernfusion erzeugen würde, würde Sie größer werden. Die Dichte nimmt ab und die Menge an erzeugter Energie auch. Dann wird die Sonne wieder kleiner und die Energiemenge steigt an.

Wir haben ziemliches Glück mit unserer Sonne, daß sie sehr gleichmäßig brennt. Es gibt auch ganz andere Sonnen, die hell und dunkel werden oder zu Explosionen neigen. Beispiele sind: Mira, delta Cephei nur um einmal ganz bekannte variable Sterntypen zu nennen.

Gruß von Matjes

Re: Unsere Sonne
« Antwort #261 am: 18. August 2012, 12:03:57 »
Danke für die Erklärung, genau so eine habe ich gesucht.
:): Schrödingers Smilie

NCC1701

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #262 am: 18. August 2012, 22:22:59 »
Nur um hier keine Halbwahrheiten zu erlauben:

Während die Proton-Proton-Reaktion eine wichtigere Rolle bei Sternen mit Größen bis zur Masse der Sonne spielt, zeigen theoretische Modelle, dass der Bethe-Weizsäcker-Zyklus vermutlich die vorherrschende Energiequelle in schwereren Sternen darstellt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bethe-Weizs%C3%A4cker-Zyklus


@Brainstorm64:
Unsere Sonne ist ein perfekter Stern. Sie befindet sich nahezu im Gleichgewicht zwischen Druck von innen (Fusion) und Gravitation. Größere Sterne sind da ganz anders, Millionen mal größer obwohl nur 20 oder 40 Sonnenmassen. Die erzeugen dann auch Elemente die schwerer sind als Helium.
Aber unsere Sonne kann nur Helium, mehr nicht.

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Offline Olli

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    • Raumfahrer Net
Re: Unsere Sonne
« Antwort #263 am: 18. August 2012, 22:26:54 »
Hallo Brainstrom64,

eine weitere Bremse sind die Wirkungsquerschnitt der Reaktionen. Sowohl für die Proton-Proton-Fusion, wie auch für den Bethe-Weizsäcker-Zyklus gibt es für jeden Reaktionsabschnitt einen sogenannten Wirkungsquerschnitt.
Dieser gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der beim Zusammentreffen von zwei Protonen beide zu Helium fusionieren. Und diese Wahrscheinlichkeit ist seeeeeehr klein.  Um das ganze etwas zu veranschaulichen, ist es hilfreich, sich die Zeitskalen etwas anzusehen, auf denen das passiert. Wenn wir uns ein einzelnen Proton herauspicken, um es bei der Fusionsreaktion mit einem anderen Proton zu beobachten, müssten wir im Schnitt 1,4 * 1010 Jahre warten, bis die Reaktion passiert.
Dass die Sonne dennoch kontinuierlich vor sich hin brennt, liegt einfach an der Menge der vorhandenen Protonen.

Hoffe, dass hilft dir, neben den Gründen, die Matjes genannt hat, etwas weiter.

Grüße
Olli
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websquid

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #264 am: 12. Dezember 2012, 15:56:07 »
Mal ein ganz interessantes Paper: http://de.arxiv.org/abs/1212.1361
"Can Superflares Occur on Our Sun?"

Japanische Forscher haben Daten der Kepler-Mission statistisch ausgewertet und dabei einige sogenannte "Superflares" bei sonnenähnlichen Sternen entdeckt. Bei üblichen Flares der Sonne wird eine Energie von 10^29 bis 10^32 erg freigesetzt. Nun wurden aber einige Flares entdeckt, bei denen deutlich mehr Energie frei wurden. Statistisch bedeuten die Ergebnisse, dass einmal in 800 Jahren 10^34 erg und einmal in 5000 Jahren 10^35 erg freigesetzt werden.

10^32erg haben schon gereicht, um 1859 Telegrafensysteme zu stören oder 1989 in Kanada teilweise das Stromnetz zusammenbrechen zu lassen. Trifft uns ein solcher Superflare haben wir also ein Problem. Es ist unklar, ob die Sonne noch stärkere Flares haben kann - zumindest gibt es keinen Grund anzunehmen, dass es sie hier nicht gibt. Allerdings ließe sich eine Größenordnung von 10^35erg nur schwer theoretisch erklären - bei 10^34erg klappt das wohl noch.

Basis für die Statistik ist die Entdeckung von 14 Superflares bei sonnenähnlichen Sternen (langsam rotierende G-Sterne in der Hauptreihe mit Oberflächentemperaturen von 5600 bis 6000 K)

tonthomas

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #265 am: 24. Dezember 2012, 11:06:08 »
Guten Morgen!

Nach einer Bahnänderung hat eines der STEREO-Spacecrafts am 21. Dezember 2012 einen großen Bereich zwischen Sonnen und Erde inkl. unseres Heimatplaneten ablichten können:


(Quelle: NASA)

Gruß   Pirx

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Online -eumel-

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #266 am: 07. Januar 2013, 03:13:36 »
Bitte seht Euch dieses kurze Video an, es lässt sich leider nicht einbinden:
http://www.nasa.gov/multimedia/videogallery/index.html?media_id=158014611 

Als wir zu Silvester kleine Silvesterraketen aufsteigen ließen,
stieg von der Sonne eine von verdrehten Magnetfeldern beschleunigte Plasma-Wolke auf.
Sie erreichte eine Höhe von 250000 km, dem 20fachen Erddurchmesser.
Allerdings wurde sie nicht bis auf Fluchtgeschwindigkeit beschleunigt.
Das Material stürzte in die Sonne zurück.


Quelle: NASA/SDO

Offline Majo2096

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #267 am: 23. Januar 2013, 22:31:03 »
Das Sonnenteleskop Hi-C ist erneut geflogen

http://www.nasa.gov/topics/solarsystem/features/hic2013.html

und hier ist auch schon was dazu gesagt worden:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=753.msg230515#msg230515

*

Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #268 am: 06. Mai 2013, 19:03:19 »
Hallo Zusammen,

es gibt ein neues Bild von der Sonne , aktualisiert am 6.05.13.
Die Sonnenflecken lassen sich nur im Link anklicken.

Quelle:
http://www.solarham.net/regions/map.htm

Diesen Sonnenfleck 1734 haben wir beim Raumcon-Treffen in Bad Honnef beobachtet. :)
Er hat auch den Beinamen: Großer gehörnter Sonnenfleck 


Quelle:
http://spaceweather.com/gallery/indiv_upload.php?upload_id=81492

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Re: Unsere Sonne
« Antwort #269 am: 07. Mai 2013, 19:41:08 »
......
Diesen Sonnenfleck 1734 haben wir beim Raumcon-Treffen in Bad Honnef beobachtet. :)
Er hat auch den Beinamen: Großer gehörnter Sonnenfleck
.....
Mit den besten Grüßen
Gertrud
Ja und dort sah er (bzw. die Sonne) so aus:
......

Tuner

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #270 am: 07. Mai 2013, 21:50:40 »
Hallo Thomas,

danke dass Du Dein Teleskop zum RC2013 mitgebracht hast, es war mein erstes mal... (dass ich die Sonne mit Ihren Flecken live sehen konnte  :D)

(und Sebastian war auch begeistert....)

LG Sven

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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #271 am: 21. Juni 2013, 22:03:21 »
Halo Zusammen,
das großen koronalen Loch auf der Sonne in verschiedenen Ansichten.Dieser massive koronalen Bereich erscheint durch die Extrem-Ultraviolett-Licht-Bilder (hier ist es eine Kombination von drei Wellenlängen von dem UV-Licht) dunkler.




Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #272 am: 21. Juni 2013, 22:15:12 »
Hallo Zusammen,
zu dem großen konoralen Bereich auch dieses beeindruckende Video.


Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline wolfes

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #273 am: 23. Juni 2013, 09:05:32 »
Hallo Gertrud und liebes Forum,

vielen Dank für die faszinierenden Sonnenvideos.
Was hat es aber nun auf sich, das koronale Loch?
Es scheint ja eine Region von kälterer Temperatur zu sein,
aber wohl nicht mit einem Sonnenfleck vergleichbar?

Liebe Grüße und ein sonniges Wochenende wünscht Wolfes.

*

Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #274 am: 23. Juni 2013, 21:23:47 »
Hallo Gertrud und liebes Forum,

vielen Dank für die faszinierenden Sonnenvideos.
Was hat es aber nun auf sich, das koronale Loch?
Es scheint ja eine Region von kälterer Temperatur zu sein,
aber wohl nicht mit einem Sonnenfleck vergleichbar?

Liebe Grüße und ein sonniges Wochenende wünscht Wolfes.
Hallo @wolfes
Deine Worte sind richtig,
ein koronales Loch ist kein Sonnenfleck.
Bei einem koronalen Loch ist die Temperatur und die Dichte geringer, als in der Umgebung der restlichen Korona. Sie entstehen dort, wo die Magnetfeldlinien eine spezielle Struktur aufweisen. Wenn die Feldlinien weit ins All hineinreichen und sich aus der Bogenstruktur auflösen, stehen sie fast senkrecht nebeneinander und das Material kann durch diese Lücke ins All entweichen. Es kommt aus einem koronaren Loch erhöhter Sonnenwind. Die Meßdaten zeigen dann erhöhte Mengen an Protonen an und es verändern sich auch andere Meßdaten. Die koronaren Löcher entstehen meist an den Polregionen der Sonne.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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