Zum Doppelstartsystem: "Stapelsats" werden das wohl nicht sein, die gibt es ja schon und die müsste man daher nicht neu entwickeln. Es ist ja die Rede davon, dass man im vergangenen Jahr bereits mehrere Missionen hätte zusammenstellen können. Das bezieht sich doch auf unterschiedlichste westliche Satelliten und nicht nur auf einen Typ Satellitenbus. Daher wird wohl alles auf eine Lösung wie SYLDA hinauslaufen, um ganz normale Satelliten in Doppelstarts zu transportieren
Das bezweifle ich. SES 3 und KazSat 3 sind normale "Stapelsats" wie die Kombination Express MD+ Express AM.
Der Satellitenbus Jachta von Chrunitschew wurde um einen massiven Metallzylinder gebaut. Er steht sozusagen als Adapter zwischen der Oberstufe und dem Hauptsatelliten.
Die Plattform Viktoria von Energija (geflogen als Jamal-100 und Jamal-200) wurde von vornherein so konstruiert, das immer zwei Satelliten als Block fliegen (also auch massiv gebaut).
Anders bei dem nun angekündigten Konzept Proton Duo. Da muß der amerikanische Partner OSC seine Satelliten so bauen, das zwei als Block auf einer Proton-M fliegen können. Platz unter der Standard-Nutzlastverkleidung aus Composite ist dafür genug.
Ein echtes Doppelstartsystem a la Sylda würde dagegen eine völlig neu konstruierte Nutzlastverkleidung (die Russen sprechen vom "Kopfblock") verlangen. Die ist nach meiner Einschätzung aber weit und breit nicht in Sicht (die letzte Neuentwicklung einer "Raketenhaube" der Russen war die großvolumige Verkleidung der Sojus-2 a la Ariane-4 und die wurde von Starsem bezahlt). Also, eine echte Doppelstart-Konkurrenz zur Ariane 5 wächst hier nicht heran, obwohl es für den kostengünstigeren Betrieb der Proton besser wäre.
Chrunitschew lebt eben nicht allein von seinen Kunden, sondern ist ein Staatsbetrieb und erhält im betächtlichen Ausmaß Aufträge der Regierung .