Ja, Schade das Du nicht kommen konntest.
Nachdem beim Vortrag vor einer Woche Raumcon die Hälfte der Gäste gestellt hat, waren es diese Woche zwei Hände voll Studentinnen und ein Student der Erlanger-Uni.
Offensichtlich hat Herr Prof. Matten ein bisschen Werbung für seinen Vortrag gemacht.
Aber es waren auch weitere inzwischen bekannte Gesichter (wieder) da und auch einige neue, so dass über 20 Zuhörer zusammenkamen.
Und ich denke sie wurden nicht enttäuscht.
Ich habe jedenfalls einiges mir bis dato völlig unbekanntes gelernt.
Z.B. dass der chinesische "Vater der Raumfahrt" Quian Xuesen (ältere Schreibweise Tien Hsue-sen) in USA studiert, promoviert und als Professor am Caltech in Pasadena gearbeitet hat.
Er war auch an der Gründung des JPL beteiligt und hat während des 2. Weltkriegs für die US-Air-Force gearbeitet.
Zum Ende des Krieges war er in Deutschland, um die Raketentechnik und -techniker für die USA "anzuwerben".
Erst nach dem Krieg, in der McCarthy-Ära ist "aufgefallen" bzw. war es plötzlich ein Problem, dass er immer noch chinesischer Staatsbürger war.
Er wurde unter Hausarrest gestellt.
Erst auf Druck der internationalen Wissenschaftsgemeinde wurde ihm die Ausreise in die inzwischen gegründete VR China erlaubt.
Dort gilt er neben der Raumfahrt auch als Vater der chinesischen Atombombe und des ersten chinesischen Satelliten.
Es gab noch einige teilweise kuriose Anekdoten über sein Leben.
Besonders spannend fand ich, dass sein Doktorvater von-Karman war, ja genau, der mit der Linie!
Und dessen Doktorvater war wiederum ein gewisser Herr Prandtl, der allen, die schon mal mit Strömungen zu tun hatten auch bekannt sein sollte.
Gezeigt wurde ein Foto auf dem alle drei zu sehen sind.
Das Foto ist auch im Wikipedia-Artikel zu ihm abgebildet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Qian_XuesenDie Mondlandung der Amerikaner fand allerdings in China praktisch keine Aufmerksamkeit bzw. fand in den offiziellen Medien in den 1960er-Jahren praktisch keinen Widerhall.
Am kommenden Mittwoch ist der letzte Vortrag aus dieser Reihe.
Diesmal geht es nicht um ein reales Land sondern um die virtuelle Welt:
„Planen, fliegen, siedeln. Mondlandungen im Computerspiel:
Die Mondlandung war nicht nur ein Fernsehereignis, sondern diente auch als Inspirationsquelle für zahlreiche Computerspiele. Bereits 1969 entstanden erste Games, die sich mit der Schwierigkeit beschäftigten, eine Rakete unbeschadet auf dem Mond aufsetzen zu lassen. Im Lauf der Jahre wurde die Mondlandung im Computerspiel in einen immer größeren Kontext eingeordnet. So geht es inzwischen auch darum, mit Blick auf die Vergangenheit die Raumfahrtprogramme des Space Race nachzuspielen oder aber zukunftsgerichtet visionäre Mondkolonien zu entwerfen. Der Vortrag demonstriert anhand konkreter Spielbeispiele die verschiedenen Konzeptionen der Mondlandung(en) im Computerspiel."
Referent: Dr. Peter Podrez (Institut für Theater- und Medienwissenschaften)
Viele Grüße
Rücksturz