Och Mensch, jetzt hatte ich mir gerade eben eine Zusammenfassung zurechtgezimmert:
Nun, was die beiden Forscher beschreiben, ist dass die Massebestimmung ausschließlich über das Transmissionsspektrum des Exoplaneten bestimmt werden kann. Die bisher hauptsächlich angewandte RV-Methode (radial velocity) funktioniert zwar sehr gut für massereiche Planeten, aber bei sehr lichtschwachen kleinen Planeten ist die Methode offensichtlich zu unpräzise. Die neue Methode (MassSpec) basiert auf Transitbeobachtungen (1 Transit kann schon ausreichen). Die Masse eines Planeten beeinflusst dessen Transmissionsspektrum durch das atmosphärische Druckprofil (bzw. Skalenhöhe der Atmosphäre) und dadurch das atmosphärische Absorptionsprofil. Auf die einzelnen Berechnungen will ich jetzt lieber nicht eingehen....
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Die Methode benötigt a) die Skalenhöhe der Atmosphäre, b) Planetenradius (der wiederum Aufschlüsse über die Opazität der Atmosphäre gibt), c) Temperatur und d) mittlere Molekularmasse der Atmosphäre. Vieles davon kommt als Information über das Transmissionslicht zur Erde.
Die Methode wird nicht durch eventuelle Wolken auf Exoplaneten beeinflusst und kann (über die gemessene Masse) zudem noch Aufschlüsse über die generelle Zusammensetzung des Planeten liefern (Fehler bis 15% könnten hier jedoch wohl nur Abschätzungen erlauben).
Aktuell ist mit den verfügbaren Instrumenten die Analyse nur bei Gasriesen wie "heißen Jupitern" anwendbar, da hier die Werte für Temperatur über Emissionsspektroskopie und die molekulare Zusammensetzung (H/He) bekannt sind. Hier wurde die Methode mit dem heißen Jupiter HD 189733b getestet, dessen Masse über RV bestimmt wurde (1,14 Jupitermassen +/-0,056). Das Ergebnis über MassSpec betrug 1,15 Jupitermassen. Gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass einige Werte abgeschätzt wurden…..oder gerade deshalb??
Die Ergebnisse ermöglichen die Bestimmung erdähnlicher Exoplaneten und Supererden mittels der Daten zukünftiger Teleskope (wie das SNR Spektrum vom JWST oder dem vorgeschlagenen Exoplanet Characterization Observatory - EchO), die besser für die Atmosphärenanalyse ausgelegt sind. Es wird geschätzt, dass über das JWST Mini-Neptune (bis zu 500 Parsec), erdgroße Planeten (50 Parsec) und Supererden (100 Parsec) für M9V Sterne vermessen werden können. Für M1V Sterne gelten dann natürlich schlechtere Werte (200,20,40), etc.
Da über SPECULOOS (
http://www.mpia-hd.mpg.de/homes/ppvi/posters/2K066.pdf) M-Zwerge schon ab 2016 untersucht werden sollen, kann die Methode bereits da eingesetzt werden, um erdähnliche Planeten zu vermessen.
Wesentlich vereinfacht steht das alles auch hier:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/planetenwaage-neue-methode-vermisst-auch-kleine-exoplaneten-a-941183.htmlDas hatten wir schon anderswo hier im Forum.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=7212.msg274799#msg274799
Sorry für das "doppelt gemoppelt", aber das Foren-Labyrinth ist zuweilen echt verzwickt zu durchschauen....
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Ansonsten bitte ich Olli und/oder Kreuzberga diesen und die vorhergehenden Posts wieder zu löschen....