Planet Uranus

  • 86 Antworten
  • 59646 Aufrufe

MaxBlank

  • Gast
Re: Planet Uranus
« Antwort #75 am: 06. November 2017, 10:21:04 »
@-eumel-:

  Miranda ist wohl das bunte Spektrum rechts im Bild: die Aufnahmen in den verschiedenen Spektralbereichen wurden nacheinander angefertigt; in dieser Zeit hat sich Miranda bereits weiterbewegt, so dass der nächste Kanal an einer anderen Stelle abgebildet wird. So kommt die bandartige Struktur entlang der Bahn zustande.

*

Online -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Planet Uranus
« Antwort #76 am: 06. November 2017, 11:00:44 »
Ah ja!  :D
Danke!

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Planet Uranus
« Antwort #77 am: 25. Dezember 2018, 04:22:46 »
Neue Computersimulationen legen nahe, dass vor ca. 3 bis 4 Milliarden Jahren Uranus von einem Körper mit etwa doppelter Erdgröße gerammt wurde und er sich deshalb seitdem "auf der Seite liegend durchs Sonnensystem wälzt".  Die dramatische Änderung der Achsneigung soll dabei innerhalb nur weniger Stunden erfolgt sein. Jim Green, NASA-Chefwissenschaftler meint sogar, dass der Körper, der Uranus gerammt hat, sich noch heute im äußeren Sonnensystem befinden könnte und möglicherweise der derzeit fieberhaft gesuchte neunte Planet sei.
https://de.sputniknews.com/wissen/20181224323398733-sonnensystem-astronom-neigung-planet-uranus-zusammenstoss/
https://phys.org/news/2018-12-big-space-uranus-lopsided.html
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Duncan Idaho

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 5624
Re: Planet Uranus
« Antwort #78 am: 06. April 2023, 17:04:38 »
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Planet Uranus
« Antwort #79 am: 06. April 2023, 18:16:29 »
Diese breitere Ansicht des Uranussystems mit dem NIRCam von JWST zeigt den Planeten Uranus sowie sechs seiner 27 bekannten Monde (von denen die meisten zu klein und schwach sind, um in dieser kurzen Belichtung gesehen zu werden). Eine Handvoll Hintergrundobjekte, darunter viele Galaxien, sind ebenfalls zu sehen.

SCIENCE: NASA, ESA, CSA, STScI
IMAGE PROCESSING: Joseph DePasquale (STScI)


Der Planet Uranus mit den Ringen, der Polkappe und Wolken.
Diese vergrößerte Aufnahme von Uranus, die von der Nahinfrarotkamera (NIRCam) des Webb-Satelliten am 6. Februar 2023 aufgenommen wurde, zeigt einen atemberaubenden Blick auf die Ringe des Planeten. Der Planet hat einen blauen Farbton in diesem repräsentativen Bild, das durch die Kombination von Daten aus zwei Filtern (F140M, F300M) bei 1,4 und 3,0 Mikrometern entstanden ist, die hier als blau bzw. orange dargestellt sind.
Auf der rechten Seite des Planeten befindet sich an dem der Sonne zugewandten Pol eine Aufhellung, die als Polkappe bezeichnet wird. Diese Polkappe ist eine Besonderheit des Uranus, denn er ist der einzige Planet im Sonnensystem, der auf die Seite gekippt ist, was die extremen Jahreszeiten verursacht. Ein neuer Aspekt der Polkappe, der von JWST aufgedeckt wurde, ist eine subtile Aufhellung in der Nähe des Uranus-Nordpols.
Am Rand der Polkappe befindet sich eine helle Wolke sowie einige schwächere, ausgedehnte Erscheinungen direkt nördlich des Kappenrandes, und eine zweite sehr helle Wolke ist am linken Rand des Planeten zu sehen. Solche Wolken sind typisch für Uranus im Infrarotbereich und stehen wahrscheinlich mit Sturmaktivitäten in Verbindung.

SCIENCE: NASA, ESA, CSA, STScI
IMAGE PROCESSING: Joseph DePasquale (STScI)

https://webbtelescope.org/contents/media/images/2023/117/01GWQD6PSGTBK7VQBZST09YYKW

Uranus, der siebte Planet von der Sonne, ist einzigartig: Er dreht sich in einem Winkel von etwa 90 Grad zur Ebene seiner Umlaufbahn. Dies führt zu extremen Jahreszeiten, da die Pole des Planeten viele Jahre lang konstantes Sonnenlicht erfahren, gefolgt von einer gleichen Anzahl von Jahren völliger Dunkelheit. (Uranus braucht 84 Jahre, um die Sonne zu umrunden.) Derzeit ist für den hier sichtbaren Nordpol Spätfrühling, der Nordpolsommer des Uranus wird 2028 sein.
Dieser Planet wird aufgrund der chemischen Zusammensetzung seines Inneren als Eisriese bezeichnet. Der größte Teil seiner Masse besteht vermutlich aus einer heißen, dichten Flüssigkeit aus "eisigen" Materialien - Wasser, Methan und Ammoniak - über einem kleinen felsigen Kern.
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2023/nasa-s-webb-scores-another-ringed-world-with-new-image-of-uranus

Beste Grüße Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Offline failsafe

  • *****
  • 744
Re: Planet Uranus
« Antwort #80 am: 05. Mai 2023, 17:50:46 »
Eine Neuauswertung von Voyager-2-Daten mit heutigen Methoden hat Hinweise ergeben, dass 4 der grössten Monde von Uranus (Ariel, Umbriel, Titania, Oberon) unter ihrer eisigen Kruste möglicherweise Ozeane aus flüssigem Wasser besitzen. Dazu soll sowohl die Zerfallswärme der radioaktiven Bestandteile des mineralischen Mantels als auch der Frostschutzeffekt von gelöstem Ammoniak bzw Chlorid im Wasser beitragen.
https://www.nasa.gov/feature/jpl/new-study-of-uranus-large-moons-shows-4-may-hold-water

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Planet Uranus
« Antwort #81 am: 05. Mai 2023, 19:40:25 »
Die wichtigsten Monde des Uranus zu dem Beitrag von @failsafe.

Neue Modellierungen zeigen, dass es wahrscheinlich eine Ozeanschicht in vier der großen Monde des Uranus gibt: Ariel, Umbriel, Titania und Oberon. Salzige oder halbsalzige  Ozeane liegen unter dem Eis und über Schichten aus wasserreichem und trockenem Gestein. Miranda ist zu klein, um genügend Wärme für eine Ozeanschicht zu speichern. Die Modellierung, die in einem im Journal of Geophysical Research veröffentlichten Artikel detailliert beschrieben wird, wurde durch eine Neuanalyse von Daten der NASA-Raumsonde Voyager unterstützt.
Wissenschaftler sind seit langem der Ansicht, dass Titania aufgrund seiner Größe am ehesten in der Lage ist, die durch radioaktiven Zerfall entstehende Wärme im Inneren zu speichern. Die anderen Monde gelten weithin als zu klein, um die Wärme zu speichern, die notwendig ist, um einen inneren Ozean vor dem Gefrieren zu bewahren, zumal die durch die Anziehungskraft des Uranus erzeugte Wärme nur eine geringe Wärmequelle darstellt.

Kredit: NASA/JPL-Caltech
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA25500

https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2022JE007432
https://www.nasa.gov/feature/jpl/new-study-of-uranus-large-moons-shows-4-may-hold-water

Beste Grüße Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Planet Uranus
« Antwort #82 am: 23. Mai 2023, 20:06:08 »
Der Uranus-Zyklon mit zusätzlicher Farbe.

NASA-Wissenschaftler haben erstmals einen polaren Wirbelsturm auf dem Uranus beobachtet. Mit Hilfe von Radioantennenschüsseln des Very Large Array in New Mexico konnten sie unter die Methanwolken blicken und feststellen, dass am Nordpol des Planeten warme und trockene Luft zirkuliert.
Diese Bilder wurden unter Verwendung der Mikrowellenbeobachtungen erstellt, von links, in den Wellenlängenbändern K, Ka und Q. Die durchschnittliche Helligkeit wurde entfernt, um den Kontrast zu erhöhen, und drei verschiedene Farbkarten wurden verwendet, um verschiedene Merkmale hervorzuheben. Der Wirbelsturm ist am Nordpol zu sehen, der in jedem Bild des Uranus als heller Punkt rechts von der Mitte erscheint.

Die Beobachtungen, die zur Erstellung dieser Bilder verwendet wurden, wurden im Oktober 2021 gemacht.

Kredit: NASA/JPL-Caltech/VLA
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA25951

Beste Grüße Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2686
Re: Planet Uranus
« Antwort #83 am: 23. Mai 2023, 21:09:32 »
Mit Hilfe von Radioantennenschüsseln des Very Large Array in New Mexico konnten sie unter die Methanwolken blicken und feststellen, dass am Nordpol des Planeten warme und trockene Luft zirkuliert.

Wie warm ist warm?
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline failsafe

  • *****
  • 744
Re: Planet Uranus
« Antwort #84 am: 23. Mai 2023, 21:53:08 »
Wie warm ist warm?
5 K wärmer als die mittlere Temperatur in der entsprechenden geographischen Breite und Atmosphärenhöhe reichen aus, um die beobachtete Dynamik des polaren Wirbelsturms zu erklären.
Abb.3 in der Originalveröffentlichung:
"Evidence of a Polar Cyclone on Uranus From VLA Observations" von
Alex Akins, Mark Hofstadter, Bryan Butler, A. James Friedson, Edward Molter, Marzia Parisi, Imke de Pater; in:  Geophysical Research Letters
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2023GL102872

Offline BadCop

  • ****
  • 487
Re: Planet Uranus
« Antwort #85 am: 24. Februar 2024, 00:29:09 »
Der Uranus hat einen neuen Mond... sagt der Spiegel und auch andere Medien. Die Mitteilung der Astronomischen Union habe ich bisher nicht gefunden: https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/monde-wissenschaftler-entdecken-drei-winzige-neue-monde-im-all-a-6cc4a453-28db-4755-8912-64d072803203

Offline failsafe

  • *****
  • 744
Re: Planet Uranus
« Antwort #86 am: 12. November 2024, 15:57:14 »
Beim Flyby von Voyager-2 an Uranus im Jahr 1986 wurde gemessen, dass das Magnetfeld im Vergleich der Planeten relativ schwach ausgeprägt und die Magnetosphäre relativ klein war.
Eine Gruppe von Forschern hat sich jetzt die Daten noch einmal vorgenommen und dabei herausgefunden, dass zum Zeitpunkt des Flybys der Sonnenwind ungewöhnlich intensiv "wehte" und die Uranus-Magnetosphäre stark zusammendrückte (auf etwa 20% der ungestörten Größe) - dies muss bei der Interpretation der Messdaten berücksichtigt werden:

https://www.reuters.com/science/scientists-uncover-magnetic-misunderstanding-about-uranus-2024-11-11/

"The anomalous state of Uranus’s magnetosphere during the Voyager 2 flyby"
https://www.nature.com/articles/s41550-024-02389-3

https://www.jpl.nasa.gov/news/mining-old-data-from-nasas-voyager-2-solves-several-uranus-mysteries/

Es kann sich also durchaus lohnen, auch 38 Jahre alte Daten (und deren Auswertung) noch einmal kritisch anzusehen.
In diesem Fall lag das Interesse wohl auch daran, dass es für Uranus keine neueren in-situ-Daten gibt als eben die von Voyager-2.
  edit: Typo / Link zugefügt
« Letzte Änderung: 12. November 2024, 21:09:02 von failsafe »