Faszination Astronomie
Bereits in frühgeschichtlichen Hochkulturen prägte der nächtliche Sternenhimmel die Menschen. Herrscher wurden als Götter, die von fernen Planeten vorübergehend die Erde besuchten, verehrt; zu ihren Ehren schmückte und verzierte man die prächtigen Bauten in welchem diese Götter lebten mit frühastronomischen Zeichen und mathematischen Symbolen aus der Trigonometrie. Kunstvoll in Handarbeit wurden Stickereien für ihre Gewänder gefertigt. Beispiele finden sich in den Überresten der im 3. Jahrtausend v. Chr. lebenden Babyloniern, sowie im damaligen Ägypten und im 2. Jahrtausend v. Chr. der arabischen Kulturen.
Die Umstände die dazu führten das in der Anfangsphase des Universums überhaupt Atome gebildet werden konnten - die eigenartig genug nur bestimmte Beziehungen eingehen - berührt den Menschen in einer Art und Weise, die nicht faszinierender sein kann. In der Frühzeit der Menschheit stellte man sich verständlicherweise nicht diese konkreten Fragen, aber im Kern dieser Fragestellung steht die über alles entscheidende Frage nach dem Warum. Damals wie heute hat sich diesbezüglich im Prinzip gar nichts verändert. Sicherlich wissen wir heute wesentlich mehr, doch mit jeder neuen Erkenntnis, die wir so hinnehmen müssen, werden uns weitere tiefgründigere Fragen offenbart. Als der Grieche Aristarch von Samos 270 v. Chr. erstmals mit Hilfe von rechtwinkligen Dreiecken die gegenseitigen Abstände von Sonne, Mond und Erde berechnete, hätte man sich nie erträumen können, dass die Menschheit eines Tages den Aufbruch zu den Sternen wagt.
Mit dem blosen Auge zählen wir in einer klaren Sternennacht unzählige Lichtpunkte am nächtlichen Himmel, die in Wahrheit Sterne, Sternhaufen, Galaxien oder auch Planeten sein könnten. Sobald man sich bewusst wird, dass da draussen ein schier endloser Weltraum ist, relativieren sich die menschlichen Probleme auf ein Minimum. Von da aus der Ferne scheint alles anders, und doch nicht fremdartig. Vielleicht erfüllt uns der Blick zu den Sternen mit der Sehnsucht nach Ferne, und der so oft gewünschten friedlichen Ruhe.
Heute investiert man in die Raumfahrt jährlich mehrere Milliarden Gelder. Menschen, die für den Weltraum und dessen Erforschung nicht viel übrig haben, wollen Fakten sehen - am besten gewinnbringende. Doch der Lohn dieser schwierigen und harten Zeit der Raumfahrer und Raumfahrtbehörden, könnte sich für künftige Generationen auszahlen. Denn früher oder später muss der Mensch den einen entscheidenden Schritt in den Weltraum wagen und ferne Welten besiedeln. Natürlich haben wir bis zu diesem historischen Ereignis mehrere Millionen Jahre, wenn die Menschen lernen mit den knappen Ressourcen der Erde umzugehen. Erst dann, wenn es zur Selbstverständlichkeit wird die Erde zu verlassen, um vielleicht Urlaub auf einem anderen Planeten zu machen, kann sich der Mensch in grenzenloser Freiheit fühlen. Doch weshalb sollte man langfristig versuchen andere bewohnbare Planeten zu besiedeln? Ist dies nicht eine Fiktion? Man darf nicht vergessen, dass die Raumfahrt von Fakten lebt, davon ob im Weltraumlabor eine bahnbrechende Entdeckung gemacht wurde, ob die Kosten/Nutzen-Grenze nicht allzu sehr belastet wird, ob es wert ist ein Stück Klumpen vom Mond zu besitzen... und so weiter, und so fort. Man könnte diese Liste noch mit weiteren Punkten füllen, aber ich will sie nicht überstrapazieren.
Gründe für die Weltraum-Kolonisierung
1. Die Ressourcen der Erde reichen nicht ewig aus.
2. In der zukünftigen Welt droht die Überbevolkerung.
3. Naturkatastrophen nehmen zu...
4. Erreicht die Sonne ihr Lebensende, wird sie zu einem roten Riesen... die sonnennahen Planeten einschließlich der Erde und Mars werden verschlungen oder verdampfen vorher.
Zugegeben, bis dahin haben wir noch etwas Zeit. Vorausgesetzt die Menschheit vernichtet sich nicht selbst, ein gigantischer Asteroid schlägt nie ein oder andere Umstände die die Zerstörung der Erde bedeuten würden treten nicht ein.
Klingt alles womöglich pessimistisch, ist es aber nicht.
Der Weltraum-Teleskop Hubble liefert seit Mitte der 90´ziger Jahre, anfangs mit einer kleinen Panne, gestochen scharfe Bilder aus fernen Galaxien. Aus Regionen des Weltraum sozusagen, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen war. Warum begnügen wir uns nicht mit diesen beeindruckenden Bildern? Im Geheimen streben wir scheinbar alle danach selbst eimal dahin zu reisen, um zu prüfen ob das was da zu sein scheint, auch wirklich dort ist. Genau so verhält es sich mit den Marsmissionen. Der rote Planet wird sondiert, exakt katographiert und mit kleinen Maschinen erkundet. Auch Marsgestein wurde genauestens analysiert. Anschließend wurden sehr sehr kleine Wahrscheinlichkeiten mit sehr sehr großen Wahrscheinlichkeiten multipliziert, und man erhielt den Grund einen Menschen auf den Mars zu schicken.
Doch werden wir uns mit dem Mars zufrieden geben? Welch' wundervolle Erkenntnisse könnten ausserhalb unseres Sonnensystems noch zu machen sein? Die Neugier treibt uns voran... Der Mensch - eine unermüdliche Maschine? Wo sind aber unsere Grenzen?
Es gibt also mehr als eine handvoll Gründe, dass wir vom Weltraum, von der Astronomie im allgemeinen so fasziniert sind, dass wir in ihr den Sinn sehen immer weiter zu machen. Vielleicht ist die Astronomie und mit ihr die Raumfahrt sogar das einzige, was über unsere Differenzen hinweg hilft.