Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)

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Offline Lumpi

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #300 am: 28. Januar 2017, 16:15:01 »
Hi'iaka überrascht

Der mit gut 300 km Durchmesser größere der beiden bekannten Monde des Zwergplaneten Haumea rotiert sehr viel schneller um seine eigene Achse als angenommen. Hiʻiaka umkreist Haumea mit einem mittleren Abstand von etwa 50.000 km und  benötigt dafür ca. 49,5 Tage. Man nahm an, dass der Mond eine gebundene Rotation mit einer Rotationsperiode von etwa eben diesen 49,5 Tagen vollzieht. Durch Auswertungen von Hubble- und Magellan-Beobachtungen wurde nun aber eine Rotationsperiode von nur 9,8 Stunden festgestellt.
http://aasnova.org/2017/01/27/hiiaka-haumeas-rapidly-spinning-moon/
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Offline Lumpi

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #301 am: 13. April 2017, 11:40:58 »
Astronomen entdecken einen vermutlich neuen Zwergplaneten im Sonnensystem

2014 UZ 224 ist derzeit fast 14 Milliarden km entfernt und steht an dritter Stelle der derzeit am weitesten entfernten, bekannten Objekte im Kuipergürtel.

Das Minor Planet Center, welches unter der Schirmherrschaft der IAU (Internationale Astronomische Union) arbeitet, hat bekanntgegeben, dass Astronomen in Chile ein Kuipergürtelobjekt entdeckt haben, welches aktuell 91,6 AE (Astronomische Einheiten) von der Sonne entfernt ist.

91,6 AE sind etwa 13,7 Milliarden km.

Eine Astronomische Einheit entspricht etwa dem mittleren Abstand zwischen der Erde und der Sonne. Er beträgt knapp 150 Millionen km.

Das Objekt trägt den Namen 2014 UZ 224 und ist derzeit fast dreimal weiter entfernt als Pluto. Nur Eris (96,2 AE) und V774104 (103 AE) sind derzeit weiter entfernt.

Für einen kompletten Umlauf benötigt das Objekt 1140 Jahre. Die Bahn ist so exzentrisch, dass 2014 UZ 244 sich bis auf 38 AE (ca. 5,7 Milliarden km) der Sonne nähert und sich dann bis auf 179,8 AE (rund 27 Milliarden km) wieder entfernt.
Entdeckt wurde das Objekt im August 2014 von Astronomen unter der Leitung von Stephen Kent (Fermi National Accelerator Laboratory).

2015 und 2016 wurde 2014 UZ 224 mehrfach mit dem 4-Meter Victor M. Blanco Teleskop am Cerro Tololo in Chile beobachtet.
Dies war dank der Dark Energy Camera möglich, die das gerade mal 23,5 mag helle Objekt hervorstechen ließ.
Die Kamera nimmt mit ihrem Ensemble aus 62 CCDs jedes Detail in einem 5.000 Grad im Quadrat messenden Ausschnitt des Südhimmels auf.

Sie verfügt über beispiellose Sensitivität im tiefen Rotbereich des Lichts und soll in erster Linie zum Nachweis der Dunklen Energie beitragen.

Inzwischen kennt man die Umlaufbahn und die scheinbare Helligkeit.

Aufgrund seiner Entfernung dürfte 2014 UZ 224 eine beträchtliche Größe haben.
Der Durchmesser dürfte zwischen 400 km und 1200 km liegen. Liegt der wirkliche Durchmesser im Bereich des größeren Endes, könnte das Objekt Zwergplaneten-Status bekommen.



Quelle:

http://www.skyandtelescope.com/astronomy-news/2014-uz224-vies-kuiper-belt-distance-record/

Durch Beobachtungen mit dem ALMA-Radioteleskop in Chile konnte man nun herausfinden, dass das Objekt 2014 UZ224, informell DeeDee für "Distant Dwarf" genannt, etwa einen Durchmesser von 635 km hat und damit eine sphärische Gestalt haben dürfte. DeeDee, derzeit etwa 3x soweit von der Sonne entfernt wie Pluto, hat eine Albedo von nur 0,13 und soll eine Oberflächentemperatur von nur 30 Kelvin haben.
https://phys.org/news/2017-04-alma-deedee-distant-dim-member.html
http://www.space.com/36445-deedee-distant-dwarf-planet-alma-telescope.html

ALMA-Bild mit dem schwachen "Glühen" von DeeDee im Millimeterwellenbereich

Credit: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)
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Offline Gertrud

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #302 am: 28. April 2017, 19:14:34 »
Hallo Zusammen,

Erste umfassende Simulation gibt neue Einblicke in das Chariklo Ringsystem

Ein Team von Forschern in Japan modellierten die beiden Ringe um Chariklo, den kleinsten Körper des Solarsystems, der über Ringe verfügt.

Visualisierung aus Simulation von dem konstruierten Doppelring um Chariklo.

(Kredit: Shugo Michikoshi, Eiichiro Kokubo, Hirotaka Nakayama, 4D2U Projekt, NAOJ)

Dies ist das erste Mal, dass ein ganzes Ringsystem mit realistischen Größen für die Ringpartikel simuliert wurde, es wurden auch Kollisionen und Gravitationswechselwirkungen zwischen den Partikeln berücksichtigt. Die Simulation des Teams zeigte Informationen über die Größe und Dichte der Partikel in den Ringen. Durch die erste Betrachtung der detaillierten Struktur und der umfassende Ansicht stellte das Team fest, dass der innere Ring von Asteroiden Chariklo ohne Hilfe instabil sein sollte. Es ist möglich, dass die Ringpartikel viel kleiner sind, als vorhergesagt oder dass ein unentdeckter Schäfermond um Chariklo den Ring stabilisiert.

Um die detaillierte Struktur und Entwicklung der Chariklo-Ringe zu erforschen, führten Dr. Shugo Michikoshi (Kyoto Women’s University/University of Tsukuba)  und Prof. Eiichiro Kokubo (National Astronomical Observatory of Japan, NAOJ)  mit dem Supercomputer ATERUI* 1 Simulationen der Ringe bei NAOJ durch. Sie berechneten die Bewegungen von 345 Millionen Ringpartikeln mit der realistischen Größe von wenigen Metern unter Berücksichtigung der unelastischen Kollisionen und der gegenseitigen Gravitationsanziehungen zwischen den Partikeln.
Dank der vielen CPUs von ATERUI und der geringen Größe des Chariklo-Ringsystems haben die Forscher die erste umfassende Simulation mit realistischen Partikeln erfolgreich durchgeführt.

Ihre Ergebnisse zeigen, dass die Dichte der Ringpartikel weniger als die Hälfte der Dichte von Chariklo selbst sein muss. Ihre Ergebnisse zeigten auch, dass sich durch die Wechselwirkungen zwischen den Partikeln ein gestreiftes Muster, das als “self-gravity wakes“ bezeichnet wird, im inneren Ring bildet. Diese  “self-gravity wakes“ beschleunigt den Zerfall des Ringes. Das Team hat die erwartete Lebensdauer der Ringen von Chariklo auf der Grundlage ihrer Ergebnisse neu berechnet und sie kamen auf nur 1 bis 100 Jahre, das ist viel kürzer als die bisherigen Schätzungen ergaben. Das ist so kurz, dass es verwunderlich ist, das der Ring noch da ist.

Das Forscherteam schlug zwei Möglichkeiten vor, den Fortbestand des Ringes zu erklären. Nach der Aussage von Prof. Kokubo sind kleine Ringpartikel eine Möglichkeit. Wenn die Größe der Ringpartikel nur wenige Millimeter beträgt, können die Ringe für 10 Millionen Jahre aufrecht erhalten werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Existenz eines unentdeckten Schäfermondes, der die Auflösung der Ringe verlangsamt.

Dr. Michikoshi Aussage dazu ist, die Interaktion zwischen den Ringen und einem Schäfermond ist auch ein wichtiger Prozess in den Ringen von Saturn. Um die Wirkung eines Schäfermondes auf die Ringstruktur besser zu verstehen, planen die Forscher ein neues Modell für die Bildung der Ringe von Chariklo zu konstruieren.

Ringsysteme, wie die ikonischen Ringe um Saturn und Uranus, bestehen aus Partikeln von Zentimetern bis Metern. Bisher hatten die Wissenschaftler Schwierigkeiten, bei den Versuchen die Flugbahnen und die gegenseitigen Wechselwirkungen all dieser Partikel zu berechnen, um die Ringe durch Computersimulationen zu studieren. Bis jetzt haben die Forscher  entweder nur einen Teil eines Ringsystems simuliert, der die Gesamtstruktur ignorierte oder unrealistisch große Partikel verwendete und die detaillierten Strukturen ignoriert hat.

Im Jahr 2014 wurden zwei Ringe , die durch eine Lücke getrennt waren, um (10199) Chariklo, (vorläufig 1997 CU26) der größte bekannte Asteroid aus der Gruppe der Zentauren, entdeckt. Zentauren sind kleine Körper, die sich zwischen Jupiter und Neptun befinden. Obwohl Chariklo nach einer Sternbedeckung nur einen Durchmesser von 253,8 km hat, sind seine Ringe so undurchsichtig wie die um Saturn und Uranus. So bot Chariklo eine ideale Chance, ein komplettes Ringsystem zu modellieren.

In der Simulation des Chariklo-Ringsystems unter Verwendung einer Teilchendichte, die der Hälfte der Dichte von Chariklo entspricht, kann die Gesamtstruktur beibehalten werden. In der Nahansicht (rechts) sind langgestreckte Strukturen sichtbar. Diese Strukturen werden “self-gravity wakes“  genannt. Die Zahlen entlang der Achsen zeigen Distanzen in km an.

(Credit: Shugo Michikoshi (Kyoto Women’s University/University of Tsukuba)




Quelle:
http://www.cfca.nao.ac.jp/en/pr/20170428

Dazu auch die früheren Infos.

Hallo Zusammen,
zu den neu entdeckten Ringen um den Asteroiden Chariklo einen Bericht aus dem Portal von Ralph-Mirko Richter.

Das erste Ringsystem um einen Asteroiden

ws

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
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Offline R2-D2

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #303 am: 21. Mai 2017, 13:45:08 »
Beim Zwergplanetenkandidaten "(225088) 2007 OR10", https://de.wikipedia.org/wiki/(225088)_2007_OR10, der einen Durchmesser von rund 1600km und eine elliptische Bahn mit 33 bis 101AE Abstand zur Sonne hat, wurde ein Mond entdeckt.
Erst jetzt hat man auf Bildern von Hubble, die schon 2009 und 2010 gemacht wurden, den Mond entdeckt.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/hubble-bild-zwergplanet-225088-2007-or10-hat-einen-mond-a-1148435.html
imgsrc.hubblesite.org/hvi/uploads/science_paper/file_attachment/237/Kiss_2017_ApJL_838_L1.pdf

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Offline Lumpi

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #304 am: 21. Mai 2017, 18:31:25 »
Erst jetzt hat man auf Bildern von Hubble, die schon 2009 und 2010 gemacht wurden, den Mond entdeckt.

Die Entdeckung wurde schon im Oktober 2016 publik, hatten wir hier auch schon...
http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2016/10190940-dpsepsc-update-2007-or10.html
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline R2-D2

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #305 am: 21. Mai 2017, 21:02:36 »
Die Entdeckung wurde schon im Oktober 2016 publik, hatten wir hier auch schon...
http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2016/10190940-dpsepsc-update-2007-or10.html
Sorry, hatte ich nicht gesehen und bei meiner vorherigen Suche auch nicht gefunden - Du meinst den Beitrag hier:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=688.msg376235#msg376235

AeitschTi

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #306 am: 04. August 2017, 09:34:59 »
2014 MU69: Ein einzelnes Objekt oder ein Doppelsystem?

Diese beiden künstlerischen Ansichten zeigen das Kuipergürtelobjekt 2014 MU69, ein transneptunisches Objekt, an welchem die NASA-Sonde New Horizons am 1. Januar 2019 vorbeifliegen wird.





Die Wissenschaftler und Amateurastronomen sind sich bisher nicht sicher, ob 2014 MU69 ein einzelnes Objekt ist (Bild 1) oder aus 2 Körpern besteht, die nahe beieinander sind oder sich eventuell sogar berühren (Bild 2).

Die zweite Ansicht basiert auf Beobachtungen, die am 17. Juli 2017 von einem Teleskop in Patagonien (Argentinien) gemacht wurden. Zum Zeitpunkt der Beobachtungen zog 2014 MU69 an einem Stern vorbei.

Quellen:

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21868
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21867

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Offline Gertrud

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #307 am: 12. Oktober 2017, 13:32:55 »
Hallo Zusammen,

Astronomen haben gerade einen Ring um den exotischen Zwergplaneten Haumea gefunden

Jenseits der Umlaufbahn des Neptun gibt es tausende mysteriöser Zwergplaneten, von denen wir fast nichts wissen,  aber durch einen seltenen Einblick ist viel zu erfahren.

Die Wissenschaftler berichten über die Entdeckung eines riesigen Ringes, der Haumea umkreist , einen entfernten Zwergplaneten, der etwa 284 Erdjahre benötigt, um die Sonne zu umkreisen.  Der Ring um Haumea wurde zum erste Mal von den Astronomen beobachtet. Die Beobachtung ist Phänomen um einem kleinen Planeten, der kein Centaur ist.
Die Entdeckung wurde unter der Leitung des Astronomen Jose Luis Ortiz vom Instituto de Astrofísica de Andalucía in Spanien koordiniert.  Die Forscher aus 10 verschiedenen Laboren beobachteten Haumea mit 12 verschiedenen Teleskopen in ganz Europa, als er vor einem Stern namens URAT1 533-182543 vorbeizog, ein Ereignis, das Astronomen als Okkultation bezeichnen.  Die stellare Kulisse fand im Januar dieses Jahres statt und die Perspektiven aus 12 verschiedenen Blickwinkeln ermöglichten es dem Team, den Zwergplaneten wie nie zuvor zu beobachten und gab den ersten Einblick in sein Ringsystem.
Nach Angaben des Teams hat der Ring um Haumea eine Breite von 70 Kilometern und einen Radius von etwa 2.287 Kilometern. Der Zwergplanet dreht sich dreimal um seine Achse, bevor ein Ringpartikel eine Umdrehung **um den Zwergplaneten vollendet hat. Die Okkultation lieferte dem Team auch unsere beste Analyse von Haumeas Größe und Form, die die Forscher als "sehr exotisch" bezeichnen. Sie sagen, dass der Zwergplanet eine ungewöhnlich langgestreckte Ellipsoidform mit einer Länge von etwa 2.322 Kilometern und 1.704 Kilometern zu 1.138 Kilometern hat und über keine globale Atmosphäre verfügt.

Artist’s impression. Credit: IAA-CSIC/UHU
Quellen:
http://www.nature.com/nature/journal/v550/n7675/full/nature24051.html?foxtrotcallback=true#access
http://www.sciencealert.com/astronomers-have-discovered-a-vast-ring-around-the-dwarf-planet-haumea

Edit:** hinzugefügt,

Mit den besten Grüßen
Gertrud
« Letzte Änderung: 12. Oktober 2017, 17:41:35 von Gertrud »
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Offline Pham

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #308 am: 12. Oktober 2017, 14:21:57 »
Hallo Zusammen,

Astronomen haben gerade einen Ring um den exotischen Zwergplaneten Haumea gefunden

....

Sie sagen, dass der Zwergplanet eine ungewöhnlich langgestreckte Ellipsoidform mit einer Länge von etwa 2.322 Kilometern und 1.704 Kilometern zu 1.138 Kilometern hat und über keine globale Atmosphäre verfügt.

Artist’s impression. Credit: IAA-CSIC/UHU
Quellen:
http://www.nature.com/nature/journal/v550/n7675/full/nature24051.html?foxtrotcallback=true#access
http://www.sciencealert.com/astronomers-have-discovered-a-vast-ring-around-the-dwarf-planet-haumea

Mit den besten Grüßen
Gertrud
"keine globale Atmosphäre"
Gibt es denn noch andere?

Eventuell ist bei großen Körpern die derart von der Kugelgestallt abweichen so, dass aufgrund der unterschiedlichen Schwerkraftverhältnisse, es tatsächlich so etwas wie "lokale Atmosphären" dort gibt, wo die Schwerkraft am stärksten wirkt und am wenigsten Fliehkräfte auftreten.
Von so etwas habe ich nur noch nie gehört.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

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Offline Gertrud

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #309 am: 12. Oktober 2017, 17:39:31 »
Hallo @Pham,

angeregt durch Deine Verwunderung zu der Beschreibung "keine globale Atmosphäre"
habe ich mich nochmal auf die Suche begeben.
Zitat
pero que carece de una atmósfera global similar a la de Plutón
aber keine globale Atmosphäre aufweist, die der von Pluto ähnelt.

Diese Bezeichnung steht in dem unteren Artikel vom  Instituto de Astrofísica de Andalucía (IAA-CSIC).
http://www.iaa.es/noticias/haumea-el-mas-extrano-companeros-pluton-tiene-anillo

In dem Paper steht:
Zitat
No global nitrogen- or methane-dominated atmosphere was detected.
Keine globale Stickstoff- oder Methan-dominierte Atmosphäre wurde nachgewiesen.
http://www.nature.com/nature/journal/v550/n7675/full/nature24051.html?foxtrotcallback=true#access

Es ist in meinen Augen etwas schwammig ausgedrückt.

 


Jetzt muß ich erst noch ein Wort in meinem vorherigen Bericht nachtragen. ::)

Mit besten Grüßen
Gertrud
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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #310 am: 12. Oktober 2017, 21:01:31 »
In der neuen Ausgabe von Sterne und Weltraum 11/2017 ist auf den S. 24-26 ein Bericht über KBOs, v.a. über nicht-resonante Objekte, die nicht ihren Ursprung im KB haben. Diese sind meist bläulich und in Doppelsystemen und sind laut einer Grafik auch in baéachtlicher Zahl innerhalb des Jupiter-Orbites.

Lit:
Fraser, W.C. et al.: All Planetesimals born near the Kuiper Belt formed as Binaries In: Nature Astronomy 1, 0088, 2017
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

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Offline Gertrud

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #311 am: 12. Oktober 2017, 22:00:56 »
Hallo @SFF-TWRiker

In der neuen Ausgabe von Sterne und Weltraum 11/2017 ist auf den S. 24-26 ein Bericht über KBOs, v.a. über nicht-resonante Objekte, die nicht ihren Ursprung im KB haben. Diese sind meist bläulich und in Doppelsystemen und sind laut einer Grafik auch in baéachtlicher Zahl innerhalb des Jupiter-Orbites.

Lit:
Fraser, W.C. et al.: All Planetesimals born near the Kuiper Belt formed as Binaries In: Nature Astronomy 1, 0088, 2017

Zu Deiner interessanten Info der Link zu dem Bericht in Nature:
http://www.nature.com/articles/s41550-017-0088

Und die Studie von Dr. Wes Fraser der Queen's University Belfast.
http://www.qub.ac.uk/News/Allnews/QueensexpertdiscoversNeptunesjourneyduringearlyplanetformationwassmoothandcalm.html

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Braunschweiger

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #312 am: 08. April 2018, 13:09:31 »
Ich habe mal Semimajor Axis gegen die Exzentrität geplottet.



Kann mir jemand erklären warum das Ergebnis eine Haifischflossenform hat?

Der Hauptasteroidengürtel zeigt diesen Effekt nicht:


Offline INCO

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #313 am: 08. April 2018, 14:32:30 »
Kann mir jemand erklären warum das Ergebnis eine Haifischflossenform hat?

Was war die Datenbasis dafür?

Meine Spekulationen:
Könnte es sein, das die obere Kante der Flosse ungefähr ein bestimmtes Perihel [(1-e)*a] beschreibt? Beispielsweise eines, bei dem die Objekte so nahe an die Bahnen der Gasriesen kommen, dass sie mit der Zeit von ihrem Orbit geworfen werden.
Die Kanten könnten auch das Ergebnis der Grenze der Detektierbarkeit von Objekten sein, oder sogar die Folge der astronomischen Definition der Klasse von Objekten die du betrachtet hast.

Ist aber natürlich gut möglich, dass es eine echte astronomische Ursache hat...  ;)

Braunschweiger

  • Gast
Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #314 am: 08. April 2018, 19:15:42 »
Kann mir jemand erklären warum das Ergebnis eine Haifischflossenform hat?
Was war die Datenbasis dafür?
Als Grundlage diente das hier:
https://www.minorplanetcenter.net/iau/ECS/MPCAT/distant.txt


Meine Spekulationen:
Könnte es sein, das die obere Kante der Flosse ungefähr ein bestimmtes Perihel [(1-e)*a] beschreibt? Beispielsweise eines, bei dem die Objekte so nahe an die Bahnen der Gasriesen kommen, dass sie mit der Zeit von ihrem Orbit geworfen werden.
Die Kanten könnten auch das Ergebnis der Grenze der Detektierbarkeit von Objekten sein, oder sogar die Folge der astronomischen Definition der Klasse von Objekten die du betrachtet hast.

Für die obere Kante trifft dies zu, da es sich um Zentauren und TNOs handelt. Bei der unteren Kante (und die interessiert mich wirklich) könnte ich mir auch ein Detektionsproblem vorstellen. Schließlich kommen die Objekte nie sonderlich nahe an die Sonne heran.

Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #315 am: 08. April 2018, 22:21:44 »
Ich denke, es gibt wirklich ein Detektionaproblem bei Körpern mit stark exzentrischen Bahnen, wenn sich diese jetzt nahe des Aphels befinden.
Da ist ja in der Grafik eine Häufung bei Körpern mit Halbachse bei ca 60 bis 120 AU. Wenn man annimmt, dass diese zu mindestens 3/4 im nächsten Viertel ihres Sonnenorbits entdeckt wurden, könnte man ja extrapolieren, wenn man annimt, dass sich mindestens 3/4 auf den entferntesten 3/4 ihres Orbuts befinden und das dann auf Halbachsen von 120 bis, ich sage mal 1000 AU, überträgt. MU69, der von New Horizons angeflogen wird, hat bei ca 43 AU Distanz zur Sonne ja gerade mal 23mag und wäre ohne die Suche in einem kleinen Ausschnitt des Himmells zu diesem Zweck wohl noch nicht entdeckt.
Beim Hauptasteroidengürtel zwingt v.a. Jupiter die Körper in Bahnen mit niiedriger Exzentrizität, oder katapultiert sie aus dem inneren Sonnensytem heraus oder schluckt sie.
Edit:
Ich weiss jetzt nicht, wie nahe Aphel des Mars und Perihel des Jupiters sind, rechnerisch wären das nur 3,3 AU, bei Ceres und Jupiter wären das nur 2,0 AU. Ich denke da würde Jupiter schon ganz schön an Ceres ruckeln
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Offline Lumpi

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #316 am: 13. April 2019, 01:22:58 »
Zeit für eine Namensgebung...

KBO 2007 OR10 ist volumenmäßig der drittgrößte Zwergplanet und das derzeit größte namenlose Objekt im Sonnensystem. Mit dem Kepler-Weltraumteleskop in Verbindung mit der Auswertung von Daten des Herschel-Weltraumteleskops konnte der Durchmesser von KBO 2007 OR10 auf 1535 Kilometer bestimmt werden. Der Zwergplanet hat eine außergewöhnlich dunkle, rötliche Oberfläche, die Rotationsdauer beträgt 45 Stunden.
http://www.astronomy.com/news/2016/05/2007-or10-largest-unnamed-world-in-the-solar-system


Credit: Konkoly Observatory/András Pál, Hungarian Astronomical Association/Iván Éder, NASA/JHUAPL/SwRI

Der IAU soll nun für 2007 OR10 ein Name vorgeschlagen werden. Bis zum 10. Mai, 11.59 pm PDT können wir abstimmen, welcher das sein soll. Zur Auswahl stehen:

1. GONGGONG, ein chinesischer Wassergott
2. HOLLE, nach "unserer" Frau Holle!  :)
3. VILI, ein Bruder Odins aus der nordischen Mythologie

https://2007or10.name/
http://www.planetary.org/blogs/guest-blogs/2019/or10-needs-a-name.html
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Andreas

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #317 am: 14. April 2019, 12:59:36 »
Der IAU soll nun für 2007 OR10 ein Name vorgeschlagen werden. Bis zum 10. Mai, 11.59 pm PDT können wir abstimmen, welcher das sein soll. Zur Auswahl stehen:

1. GONGGONG, ein chinesischer Wassergott
2. HOLLE, nach "unserer" Frau Holle!  :)
3. VILI, ein Bruder Odins aus der nordischen Mythologie

https://2007or10.name/

die IAU scheint ein Faible für die Bezeichnung Vili zu haben, wo sie doch erst
am 4. April 2019 einen Krater mit selben Namen auf Callisto benannt haben.

Name Approved for Callisto crater: Vili

Gruss Andreas

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Offline Rücksturz

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #318 am: 05. Mai 2019, 14:45:50 »
Ich habe mal für Frau Holle gestimmt!

Kannte sie aber bisher nur aus dem Märchen der Gebrüder Grimm, die germanischen Ursprünge waren mir neu.

Viele Grüße
Rücksturz
- vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
- denke beim Schreiben Deines Beitrages an den Empfänger

aasgeir

  • Gast
Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #319 am: 07. Mai 2019, 12:10:30 »
Zwischenstand nach 208.000 abgegebenen Stimmen:

       VILI                 41 %
       HOLLE             30 %
      GONGGONG      29 %

Quelle: https://twitter.com/megschwamb/status/1123180565161578496

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Offline Lumpi

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #320 am: 05. März 2020, 14:18:19 »
Dann möchte ich mal noch das Ergebnis der Namenswahl für 2007 OR10 nachliefern: Mit 46% der abgegebenen 280.000 Stimmen hat Gonggong gewonnen. Vili kam auf 31% und Holle leider nur auf 23% der Stimmen. Gonggong's  Mond wurde von der IAU auf den Namen Xiangliu getauft. https://minorplanetcenter.net/db_search/show_object?object_id=225088 https://www.cnet.com/news/meet-gonggong-the-first-major-body-in-the-solar-system-with-a-chinese-name/
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Offline Gertrud

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #321 am: 13. März 2020, 17:35:17 »
Hallo Zusammen,

neue Kleinplaneten jenseits von Neptun gefunden.

Dieser aktualisierte Katalog transneptunischer Objekte und die Methoden, mit denen sie gefunden werden, könnten bei der zukünftigen Suche nach unentdeckten Planeten in den Fernen des Sonnensystems hilfreich sein.
Nach Angaben des Dark Energy Survey (DES) haben Forscher mehr als 300 transneptunische Objekte (TNOs) gefunden, darunter mehr als 100 neue Entdeckungen. Die in der Astrophysical Journal Supplement Series veröffentlichte Studie beschreibt auch einen neuen Ansatz zum Auffinden ähnlicher Objekttypen und könnte die zukünftige Suche nach dem hypothetischen Planeten Neun und anderen unentdeckten Planeten unterstützen. Die Arbeit wurde von dem Doktoranden Pedro Bernardinelli und den Professoren Gary Bernstein und Masao Sako geleitet.

Nach vielen Monaten der Methodenentwicklung und -analyse fanden die Forscher 316 TNOs, darunter 245 Entdeckungen von DES und 139 neue Objekte, die zuvor nicht veröffentlicht wurden. Mit derzeit nur 3.000 bekannten Objekten repräsentiert dieser DES-Katalog 10% aller bekannten TNOs.
Pluto, die bekannteste TNO, ist 40-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde, und die TNOs, die anhand der DES-Daten ermittelt wurden, reichen von der 30- bis 90-fachen Entfernung der Erde von der Sonne. Einige dieser Objekte befinden sich auf extrem langen Umlaufbahnen, die sie weit über Pluto hinaus tragen.

Da DES zur Untersuchung von Galaxien und Supernovae entwickelt wurde, mussten die Forscher einen neuen Weg entwickeln, um Bewegungen zu verfolgen.
Das Ziel von DES, das im Januar 2020 sechs Jahre lang Daten gesammelt hat, ist es, die Natur der Dunklen Energie zu verstehen, indem hochpräzise Bilder des südlichen Himmels gesammelt werden. Obwohl DES nicht speziell für TNOs entwickelt wurde, war es aufgrund seiner Breite und Tiefe besonders geeignet darin, neue Objekte jenseits von Neptun zu finden.

Spezielle TNO-Umfragen führen alle ein oder zwei Stunden Messungen durch, so dass Forscher ihre Bewegungen einfacher verfolgen können. Pedro Bernardinelli entwickelte eine Methode zum Stapeln mehrerer Bilder, um eine schärfere Ansicht zu erstellen. Dadurch konnte bestätigt werden, ob es sich bei einem erkannten Objekt um ein echter TNO handelt.
Die von Bernardinelli entwickelte Methode kann auch zur Suche nach TNOs in bevorstehenden astronomischen Untersuchungen verwendet werden, einschließlich des neuen Vera C. Rubin-Observatoriums. Dieses Observatorium wird den gesamten südlichen Himmel überblicken und noch schwächere und weiter entfernte Objekte als DES erkennen können.

Dieser Katalog von TNOs wird auch ein nützliches wissenschaftliches Instrument für die Erforschung des Sonnensystems sein. Da DES ein breites Spektrum an Daten zu jedem erkannten Objekt sammelt, können Forscher versuchen, herauszufinden, woher das TNO stammt, da von Objekten, die sich näher an der Sonne bilden, andere Farben erwartet werden als von Objekten, die an weiter entfernten und kälteren Standorte entstanden sind. Durch die Untersuchung der Umlaufbahnen dieser Objekte könnten die Forscher dem neunten Planeten einen Schritt näher kommen, einem hypothetischen Planeten in Neptungröße, von dem angenommen wird, dass er jenseits von Pluto existiert.

Die Position der Objekte, die in den ersten vier Jahren der DES-Daten gefunden wurden. Der Umriss zeigt den Suchbereich von DES und die Farbe jedes Punkts zeigt, wie weit das Objekt in einer astronomischen Einheit entfernt ist. Zwei der Entdeckungen waren mehr als 90 AE entfernt.

(Bild: Pedro Bernardinelli)
Quellen:
https://penntoday.upenn.edu/news/new-minor-planets-beyond-neptune
https://arxiv.org/abs/1909.01478
https://iopscience.iop.org/article/10.3847/1538-4365/ab6bd8

Modell-Rendering der Dark Energy Camera (DECam) mit allen Hauptkomponenten: Optikkäfig (blaue Ringe unten links), Hexapod (weiße, diagonal ausgerichtete röhrenförmige Strukturen nahe der Mitte), Verschluss (weißes, flaches Element oben) rechts und über dem Hexapod), Filter (grün, rechts vom Hexapod), Imager (zwischen den roten Kästchen rechts)

Kredit:CTIO

Das Dark Energy Survey (DES) befindet sich im Cerro Tololo Inter-American Observatory (CTIO).
Das Observatorium CTIO liegt östlich der Stadt La Serena an der Pazifikküste Chiles im Norden von Zentralchile, etwa 460 km nördlich von Santiago. Das CTIO befindet sich auf einem 2.200 Meter hohen Berg in den chilenischen Anden.
Quelle:
https://www.darkenergysurvey.org/the-des-project/instrument/

Beste Grüße
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Offline R2-D2

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Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #322 am: 15. April 2022, 11:49:59 »
Die NASA hat mit Hilfe von Hubble bestätigt, dass der Komet C/2014 UN271 "Bernardinelli-Bernstein" der größte bisher gesichtete Komet ist.
"Der geschätzte Durchmesser seines Kerns beträgt ungefähr 137 Kilometer. Damit ist er etwa 50-mal größer als bisher entdeckte Kometen."
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/nasa-bestaetigt-entdeckung-des-groessten-bisher-gesichteten-kometen-500-billionen-tonnen-schwer-a-43559e81-3934-466b-8db9-dc25687036f9

Die Entdeckung von C/2014 UN271 wurde im Juni 2021 von den Astronomen Pedro Bernardinelli und Gary Bernstein veröffentlicht. Die ersten Aufnahmen des Kometen fanden sie bereits in Archivbildern des Dark Energy Survey vom Oktober 2014.
https://de.wikipedia.org/wiki/C/2014_UN271_(Bernardinelli-Bernstein)

Für die Erde wird der Komet nicht gefährlich werden, seine minimale Entfernung zur Sonne wird wohl mindestens 1,6 Mrd. Kilometer betragen.

Noch ein paar Artikel von 2021, die wir hier wohl bisher übersehen haben, mehr auch im Wikipedia-Artikel:
https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2021/10/bernardinelli-bernstein-kommt-uns-naeher-riesenkomet-auf-kurs-richtung-sonne
https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/raumfahrt/riesiger-komet-bernardinelli-bernstein-entdeckt/

Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #323 am: 16. April 2022, 09:47:22 »
Wäre denn in dieser riesigen Entfernung überhaupt ein Schweif möglich?

topos

  • Gast
Re: Kuiper-Gürtel und Transneptunische Objekte (TNOs)
« Antwort #324 am: 16. April 2022, 11:20:17 »
Laut dem Wikipedia-Eintrag hat das TESS-Weltraumteleskop bereits 2018 eine Koma bei C/2014 UN271 Bernardinelli-Bernstein nachgewiesen - in 23,8 AU Entfernung, also noch ausserhalb der Uranusbahn. D.h. bereits zu diesem Zeitpunkt "dampfte" Material von der Oberfläche ab. Ob die Koma auch zu einem von der Erde aus sichtbaren Schweif ausgezogen wurde, hängt von der Dichte und den Beleuchtungsverhältnissen ab (ist wahrscheinlich, aber u.U. zu lichtschwach für einen direkten Nachweis)