Hallo,
wo ich gerade auf eure interessante Diskussion stoße: Ich entsinne mich an ganz frühe Filmaufnahmen von Raketentests (könnten die ersten Versuche von Herrn von Brauns Team gewesen sein), wo das Triebwerk tatsächlich
oben angebracht ist und den Rest hinter sich her zieht.
Das ist ja auch verständlich: Auch wenn eine Rakete mit obenliegendem Triebwerk nicht automatisch perfekt stabilisiert ist, wie ihr ja schön ausgeführt habt, scheint es doch zumindest
einfacher, das Pendeln zu beherrschen, als im Fall des untenliegenden Triebwerks - man muss schneller und heftiger reagieren, braucht entsprechend aufwändigere Steuerungen und Manövriertriebwerke usw. Man baut Schiffe, Autos und Loks ja auch nicht umsonst so, dass sie ihre jeweiligen "Anhänger"
ziehen und nicht schieben
. Warum also nicht auch bei Raketen?
Nun: Schiffe, Autos und Loks müssen auch nicht gegen die Schwerkraft operieren, sondern bleiben mehr oder weniger auf demselben Niveau. Ich habe mir daher überlegt, ob der eigentliche Grund für die Bauweise "Triebwerk unten" nicht vielmehr der
Treibstoff ist, der ja gerade bei einer Rakete
in großen Mengen sehr schnell bewegt werden muss. Bei obenliegendem Triebwerk muss man diese großen Mengen auch nach oben pumpen. Schon im Stand erfordert das mehr Energie als im umgekehrten Fall. Und dann erst recht bei der enormen Beschleunigung während des Aufstiegs! Bei untenliegendem Triebwerk hingegen drückt die Beschleunigung den Treibstoff noch zusätzlich in Richtung Triebwerk. Man kommt also mit einer kleineren/leichteren Pumpe aus...
Kann es daher sein, dass die Ingenieure nach diesen ersten Versuchen mit obenliegendem Triebwerk herausgefunden haben, dass der Nachteil "Aufwärtspumpen" den Nachteil "Balancieraufwand" überwiegt und deshalb Raketen heute so gebaut werden, wie sie gebaut werden? :-)
Bye, Axel