Hallo,
nach einem Bericht in Spektrum der Wissenschaft 12/10 wird es bald erstmals möglich sein den Ereignishorizont eines SL direkt anzubilden. Bisher konnte man nur die Phänomene um ein SL herum beobachten (Akkretionsscheibe, Sternenbewegungen, Jets, ...) und so auf die potentielle Anwesenheit eines SL schließen, um damit diese Phänomene zu erklären.Da die Ereignishorizonte der SL ziemlich klein sind, hatte man mit keiner Beobachtungsmethode bisher die Möglichkeit diese direkt aufzulösen.
Bei den beiden Wellenlänge 0,87mm und 1,3mm im Bereich der Radiowellen arbeitet man an einem globalen Zusammenschluss passend aufgerüsteter Radioteleskope, um so Interferometrie mit der Grundlinie des Erddurchmessers durchführen zu können. Die Technik nennt sich VLBI (Very Long Baseline Interferometry). Bei den beiden Wellenlänge würde man damit Winkelauflösungen von 17 und 26 Mikrobogensekunden erreichen.
Damit könnte man den Horizont von SL Sagittarius A* im Zentrum unserer Milchstraße und den von M 87 auflösen. Den Horizont von Sgr A* sollen wir mit ca. 55 Mikrobogensekunden sehen, den in M 87 wahrscheinlich zwischen 1/2 und 3/4 des Sgr A*-Durchmessers. M 87 erscheint offenbar als das "lohnendere" Ziel, das es von der Nordhalbkugel zu sehen ist, sehr schwer ist (und damit langsamere Vorgänge in seiner Umgebung zeigt) und nicht durch den Staub der Milchstraße verdeckt wird.
Mit den erwarteten Ergebnissen wird man die Relativitästheorie an "ihrem extremen Ende" direkt(er) testen können ... u.a. auch die rein mathematische Vorhersage und aus indirekten Beobachtungen sekundärer Phänomene abgeleitete Existenz der SL mit einem Ereignishorizont an sich.