Denkt man nicht darbüer nach, dann stellt man sich ein Schwarzes Loch als ein materieverschlingendes Monster vor.
Aber genau dies war gar nicht so einfach.
Die Akkretionsscheibe ist, wenn man nach den physikalischen Gesetzmäßigkeiten (drittes Keplersches Gesetz) geht, ein stabiles System. Alle Partikel kreisen mit ihrer Bahngeschwindigkeit um das Massezentrum (wie eben auch Planeten um einen Stern).
Es gibt keine Veranlassung, dass diese Partikel ihre Bahn ändern und sich auf den Weg in Richtung Ereignishorizont begeben. Selbst geringe Turbulenzen können ein "Absturz" von Materie aus ihrer angestammten Bahn nicht erklären. Der Drehipulstransport war lange Zeit ein Rätsel.
Für eine Erklärung für dieses Phänomenen des Drehimpulstransportes kann die Magneto-Rotations-Instabilität (MRI) hinzugezogen werden.
Bekannt ist diese schon seit 1959 durch E. Velikhov, aber erst 1991 erkannte man die Bedeutung für die Astrophysik.
Wirkt ein Magnetfeld, so kann der Impuls von einer Kreisbahn auf eine andere übertragen werden.
Dabei darf das Magnetfeld weder zu stark noch zu schwach sein.
Vorstellen kann man es sich so, dass zwei Teilchen (eins auf einer inneren Kreisbahn, eines auf einer äußeren Kreisbahn) mit einer Feder verbunden sind. Die Feder stellt dabei das magnetische Feld dar.
Da nun das innere Teilchen sich schneller bewegt, wird es durch die Federverbindung zum äußeren Teilchen abgebremst, das äußere hingegen beschleunigt. Es erfolgt ein Trabsport des Drehimpulses.
Durch die Verlangsamung nimmt das abgebremste Partikelstückchen eine niedrigere Kreisbahn ein (das äußere dementsprechend eine höhere).
(nach "Wie füttert man Schwarze Löcher", Lange Nacht der Wissenschaft in Dresden 2010)
Kosmische Magnetfelder im LaborexperimentAuch Wikipedia weiß davon zu berichten:
MagnetorotationsinstabilitätGrüße
marco