Naja, "private" Raketen fliegen ja schon. Die EELVs wurden zwar von der Air Force bezuschusst, aber komplett von Lockheed/Boeing entwickelt. So sollten zukünftige, vom Staat genutzte Raketen immer entwickelt werden.
Dann gibt es noch Pegasus und Taurus. Oder die Falcon 1 von SpaceX. Bald fliegt auch hoffentlich noch die Falcon 9.
Das Kernproblem ist meiner Meinung nach aber, dass die NASA versucht, absolute Sicherheit zu erkaufen. Die Ares I oder auch die in der Studie der Aerospace-Coorporation vorgeschlagenen Änderungen an der Delta oder der Atlas sind so teuer, weil man nach dem Columbia-Desaster die Standards extrem hoch angelegt hat. Ares I sollte ein LOC (Loss of Crew) von 1:2000 haben. Das kostet richtig Geld, ist meiner Meinung nach aber nicht nötig. Man sollte eher der Öffentlichkeit besser kommunizieren, dass die bemannte Raumfahrt eben ein riskantes Geschäft ist. D.h. jetzt nicht, dass man das Shuttle einfach weiterbetreiben soll, aber ist eine Rakete mit der Zuverlässigkeit einer R-7 (Soyuz) und eine mit einem Fluchtturm ausgestattete Kapsel nicht ausreichend? Warum muss es 1:2000 sein. Warum nicht 1:1000, oder 1:500?
Wobei, wie ich mir habe sagen lassen, die NASA bei der Berechnung des "Loss of Mission" oder "Loss of Crew" Risikos etwas seltsam vorgegangen ist. Man hat einfach die Wahrscheinlichkeiten zusammengerechnet, mit der einzelne Komponenten ausfallen könnten. In Raketen mit Flüssigtreibstoff gibt es natürlich viel mehr verschiedene Teile, die kaputtgehen könnten, daher schneiden sie in den NASA Studien auch schlechter ab als die Ares I mit ihrer Festoff-Erststufe. Ignoriert werden bei so einer einfachen Vorgehensweise aber Faktoren wie Erfahrung (so eine Combo wie bei der Ares I ist noch nie geflogen) Belastung (u.a. Vibrationen) oder das Flüssigtriebwerke einfacher zu überwachen und zu kontrollieren sind. Daher denke ich dass auch die Ares I nie die geforderte astronomische Zuverlässigkeit erreicht hätte, nur mal so am Rande.