Vorhin im Chat kristallisierte sich ganze klar eine Lösung heraus die von vielen bevorzugt wird.
Fakt ist, wir (die NASA) müssen mit dem Budget auskommen was Ihnen gegeben ist. Was tut man also in schlechten Zeiten? Man besinnt sich auf das wesentliche!
Was ist das? Natürlich ein bemannter Zugang zum LEO. Sonst wird man nicht ernst genommen! Also legen wir Altair, Ares5 und alles was mit Mondlandung zu tun hat, auf Eis.
Bauen wir mit dem dann ausreichenden Budget die Ares-1 und die LEO-Version von Orion. Und das möglichst schnell. Über Ares5 usw können wir später reden. Jetzt geht es darum nicht komplett aufzugeben. Das schließt selbstverständlich auch ein, keine weiteren Mittel an die ach so "privaten" Unternehmen wie SpaceX zu geben. Damit schießt sich die NASA nur selbst ins Bein. Das mag hier einigen nicht gefallen, aber es geht um Tausende Arbeitsplätze und um die Zukunft der Raumfahrt. Stirbt die NASA, stirbt SpaceX mit seinem bemannten Konzept auch! Denn das wäre eine politische Entscheidung gegen die Raumfahrt. Der können sich auch private nicht entziehen! Fertig!
Damit wären die Budget Probleme vorerst vom Tisch, genauso wie das Mondziel. Vorerst. Denn wenn wir die Ares-1 erst haben können wir immernoch drauf aufbauen.
Es gilt eben die Gelder zielgerichtet einzusetzen. Und mich haut es vom Hocker das dieser logische Schritt nicht vom HSF Komitee favorisiert wird!
Was sich da rauskristallisiert hat ist aber keine Lösung, sondern ein Teil des Problems.
Im Moment wird nicht anders verfahren. Ares I und Orion erhalten den bei weitem größten Teil aus dem Topf von Constellation. Das Problem ist ja, dass die Mittel nicht ausreichen um Ares I und Orion vor 2016 (oder sogar 2019 unter dem jetzigen Budget) in Betrieb zu nehmen.
Und dieses Problem ist nicht behoben wenn man die Ares mal hat. Was kann die Ares? Nichts, was andere, billigere amerikanische Träger nicht auch können. Wenn man mit dem "Program of Reference" (Constellation) weitermacht, dann verschiebt sich die erste bemannte Landung auf dem Mond zwei Jahrzehnte in die Zukunft.
Deshalb hat meiner Meinung nach Option 7 die größte Chance auf Verwirklichung. Die Ares I wird ja eh nicht gebaut, wenn es nach der Kommission geht und die Entwicklung von Orion wird auf Sparflamme weiterbetrieben. Das Shuttle fliegt bis 2011 und die ISS bleibt bis mindestens 2020 in Betrieb. Für den Transport von Fracht und Astronauten zur Raumstation wird man auf kommerzielle Anbieter wie SpaceX, Bigelow (Orion "Lite" auf Atlas V) oder SpaceDev/ULA (Dreamchaser auf Atlas V) setzen. Nebenher betreibt die NASA Grundlagenforschung in Bereichen wie z.B. der Lagerung von kryogenen Treibstoffen im Weltraum.
Ab 2020 will man dann erste Missionen über den niedrigen Erdorbit hinaus fliegen. Dafür wird man wahrscheinlich die Kapazität existierender Träger erhöhen und auf Treibstoffdepots setzen, anstatt ein komplett neues System (Ares I/Ares V oder J-130/J-246) zu Entwickeln. Also anstatt Ares oder Shuttle-derived Atlas/Delta Phase 1, Phase 2 usw. ... Im Unterschied zu heute denke ich das die NASA nie mehr ihre eigenen Raketen bauen und starten wird. Wie das Militär wird sie zum Käufer von Systemen und Leistungen. Anstatt zu sagen "wir wollen diese Rakete, so muss aussehen, diese Systeme gehören dahin und so weiter ..." wird die NASA wahrscheinlich einfach Aufträge an Unternehmen ausschreiben, so nach dem Motto "Leute, wir brauchen eine Trägerrakete mit einer Kapazität von 75t in den und den Orbit mit der und der Zuverlässigkeit, der billigste gewinnt!".
Ich denke es ist sehr wahrscheinlich, dass Obama die NASA ähnlich wie von mir beschrieben umkrempeln wird ... außer natürlich er streicht die bemannte Raumfahrt ganz, was ich aber für politisch nicht durchführbar halte.