Bernd Leitenberger fasst die Grundkonzepte einigermaßen gut zusammen, hat aus meiner Sicht aber auch ein paar Sachen ausgelassen.
"Sein" Kleinkonzept scheint das ESA-Konzepte zu sein, mit welchen Trägern (Ariane 5), Nutzlastaufteilungen (Stufen, Servicemodule, Lander) und Missionprofilen man einen Lander zum Mond bringen kann. Er hat diese Zahlen dann einfach auf eine Constellation-Mission (Ares I + V) extrapoliert und kommt auf 11 Starts der Ariane 5, um dieselbe Masse zum Mond zu bringen.
So einfach Extrapolieren geht zwar rechnerisch, trotzdem steht man nicht mit dem selben Endergebnis da.
Technisch wäre so ein Massenstart bestimmt machbar und da greift dann das Ergebnis der Massenproduktion: economies of scale.
Aber das gilt dann auch nur in der Produktion, nicht in der Missionsdurchführung selbst. Die 11 Starts müssen innerhalb kürzester Zeit stattfinden, bspw. ein Monat. Wie soll das funktionieren? Der Aufwand für so viele Starts ist ebenso enorm, viele "Zahnräder" müssen ineinander greifen, Zeitpläne müssen eng koordiniert werden, ein erheblich größere Personalaufwand muss betrieben werden. Das wäre auch eine Mammutaufgabe.
Durch so ein komplexes Startprogramm geht auch gleichzeitig ein Vorteil der kleinen Träger verloren: Flexibilität. Wenn da eine Mission ausfällt, verschoben wird oder es irgendwo in der langen Kette hakt, dann bleibt auch gleich alles stehen. Damit ist man genau so unflexible wie beim dezidierten Start einer Großrakete, vielleicht ist das Ganze sogar anfälliger, weil viel komplexer.
Bei solchen Startprogrammen gelten dann eben keine economies of scale.
11 Starts auf internationale Schulter verteilen: Wäre das der Goldweg, oder käme man vom Regen in die Traufe?
Der sinnvollste Weg erscheint mir durch ein skalierbares Transportsystem, aus dem man modular kleine Träger einsetzen kann (wo möglich) und das man zu einem Großträger zusammensetzen/skalieren kann (wo nötig).
Viele Kleinstarts sind eben nie dasselbe wie ein Großstart, und vis-versa.