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  • ca. 12:00 Bundestag debattiert über Raumfahrt: 07. November 2014

Raumfahrt-Politik in Deutschland

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Offline alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #850 am: 05. September 2023, 11:30:38 »
Das kannste jetzt hin- und herwenden wie du willst und natürlich ist alles wieder mal Interpretations- und Definitionssache und natürlich ist Deutschland (immer noch) in vielen Dingen Weltspitze, aber in der Raumfahrt insgesamt?
In der "ersten Liga" ist der 2., 3. und 4. Platz sicher bereits vergeben, ob nun die ESA da noch mitspielt, oder schon in der 2. Liga mag jeder für sich definieren und wo dann letztendlich Deutschland steht.... ???

Die "deutsche Raumfahrt-Politik" macht mir jedenfalls nicht den Eindruck als würden sie da in näherer Zukunft viel investieren wollen und viel Wert auf eine große Beteiligung legen. Und wenn, sind das wohl eher Lippenbekenntnisse ohne grössere Kraft und Chance auf Verwirklichung.

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Offline cullyn

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #851 am: 06. September 2023, 10:16:58 »
Dann werde mal Konkret und benenne neben USA und China noch drei Raumfahrtnationen die deutlich vor Deutschland kommen. Idealerweise ohne ESA-Mitgliedstaaten.

Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #852 am: 06. September 2023, 11:25:37 »
Russland, Indien, Japan :)

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Offline alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #853 am: 06. September 2023, 13:14:49 »
Genau, und sicher auch in dieser Reihenfolge, woran ich bei den 2., 3., 4. noch gar nicht an Japan gedacht habe!  8-D

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Offline cullyn

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #854 am: 07. September 2023, 09:14:03 »
Über Russland kann mal lang und breit streiten, Nahezu alles was Russland in den letzten 30 Jahren an Raumfahrt geleistet hat, basiert auf dem Erbe aus der Sovjetunion. Natürlich ist Russland nicht ganz auf dem Stand von 1990 stehen geblieben, aber sie deshalb in andere Liga einordnen? Welches Land hat in den letzten 20 Jahren einen Satelliten in Russland bauen lassen? Hätte Russland nicht das Sojus-Erbe und ihre alten ISS-Module würde Russland raumfahrttechnisch doch von niemandem ernsthaft in die Top10 Raumfahrtnationen eingeordnet werden.

Indien hat eigene Launcher und legt gerade steil vor mit ihrer Mondmission. Aber was hat Indien darüber hinaus an Raumfahrt sonst vorsprung vor Deutschland? Deepspace kann ich mich nicht an indische Beteiligung erinnern. Satelliten bauen sie, aber Eigenbedarf weil technisch hinter USA/China/Europa und beim Launcher fällt mir gerade auch nur OneWeb als Firma ein, die einen Start in Indien gebucht haben, weil einfach die Zuverlässigkeit indischer Launches noch nicht ganz auf der Höhe ist. Indien wird in wenigen Jahren vermutlich  die Nummer 3 sein, sehe ich da aber noch nicht. Bei den Constellations spielt Indien nur eine Rolle,weil sich eine Indische Firma in OneWeb eingekauft hat.

Japan kann ich akzeptieren, sehe aber auch nicht, wo Japan einen Liga-Vorsprung hat. 

Natürlich hat D und Europa als ganzes viele Baustellen, aber das als andere Liga hinzustellen ist doch mehr rant als nötig.  Immerhin ist D eines von drei Ländern, die mehr als einen Satelite-Prime beherbergen der in der Lage ist auf dem kommerziellen Markt bestehen zu können und eines der wenigen Ländern in denen mehr als eine Firma in der Lage ist Raketentechnik unabhängig zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.  Und das Deutschland alles im Verbund mit anderen Partnern erledigt kann man als Schwäche oder als Stärke sehen.

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Offline alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #855 am: 07. September 2023, 12:33:09 »
Danke für deine tiefgreifende Analyse.
Natürlich hat auch Deutschland seine Stärken in der Raumfahrt (siehe auch meine obige post vom 5.09.) und natürlich hat die ESA schon sehr viel geleistet, aber im Vergleich zu USA, China, Russland/Sowjetunion (für mich hier durchaus zusammengehörig!) und Indien (zu Japan dürfte der Abstand hier eher marginal sein) bestehen doch ganz deutliche Unterschiede.

Für weitere Analysen verweise ich jetzt mal auf den neuen Faden, den tomtom vor kurzem aufgemacht hat:
Unter "Fragen und Antworten/Raumfahrt/Wer ist erste Liga und warum"

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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #856 am: 08. September 2023, 07:15:30 »
… Deepspace kann ich mich nicht an indische Beteiligung erinnern….

Indien hat einen eigenen Orbiter zum Mars geschickt. Wird schnell vergessen …
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RTN

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #857 am: 08. September 2023, 08:16:10 »
… Deepspace kann ich mich nicht an indische Beteiligung erinnern….

Indien hat einen eigenen Orbiter zum Mars geschickt. Wird schnell vergessen …
Mangalyaan (MOM):

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4140.msg538497#msg538497

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Offline tul

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #858 am: 08. September 2023, 19:34:52 »
Indien hat eigene Launcher und legt gerade steil vor mit ihrer Mondmission. Aber was hat Indien darüber hinaus an Raumfahrt sonst vorsprung vor Deutschland? Deepspace kann ich mich nicht an indische Beteiligung erinnern. Satelliten bauen sie, aber Eigenbedarf weil technisch hinter USA/China/Europa und beim Launcher fällt mir gerade auch nur OneWeb als Firma ein, die einen Start in Indien gebucht haben, weil einfach die Zuverlässigkeit indischer Launches noch nicht ganz auf der Höhe ist. Indien wird in wenigen Jahren vermutlich  die Nummer 3 sein, sehe ich da aber noch nicht. Bei den Constellations spielt Indien nur eine Rolle,weil sich eine Indische Firma in OneWeb eingekauft hat.

PSLV ist bisher 59 Mal geflogen, es gab nur 2 Fehlstarts und einen Teilerfolg. PSLV wurde bisher bereits von Planet Labs (USA) gebucht, auch greifen Singapore, Brasilien und die Schweiz auf die PSLV zurück. Noch mehr findet sich hier:
https://space.skyrocket.de/doc_lau/pslv.htm

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Offline alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #859 am: 09. September 2023, 00:08:56 »
Einen schönen Überblick über die indische Raumfahrt gibt

https://en.m.wikipedia.org/wiki/ISRO

Leider ist die deutsche Fassung bei weitem nicht so ausführlich und detailliert.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #860 am: 11. September 2023, 13:41:55 »
Die neue Raumfahrtstrategie ist noch nicht veröffentlicht, dass Handelsblatt weiß aber mehr. Danach kursiert der Entwurf schon seit Wochen/Monaten umher und ist dabei alles andere als konkret. Auf nur 24 Seiten wird nur viel Bestandsaufnahme gemacht.

Beim DLR hoffte man, dass der Kanzler beim Besuch die neue Strategie vorstellen würde, was nicht passierte. (wäre aber auch unwahrscheinlich, weil der Besuch nur ein Abstecher war, weil Scholz vor allem wegen der Feier zum Parlamentarien Rat in Bonn war.

Angeblich soll die Frage, ob IRIS2 auf für die Bundeswehr eingesetzt werden soll ein Streitthema zwischen den Ministerie Verteidigung und Wirtschaft sein.

Wer sich an der Geopolitik von E. Musk stört, sollte selbst mehr in der Raumfahrt unternehmen.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/raumfahrt-das-elon-musk-problem-der-bundesregierung/29382180.html
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #861 am: 11. September 2023, 15:27:54 »
Auch wenn hierzulande nicht viel passiert, Raumfahrtkoordinatorin Christmann erklärt am Space Policy Institute in Washington in einem 2h-Seminar am Freitag die deutsche Raumfahrtpolitik.

Es wird gestreamt, aber man muß sich registrieren.

https://spacepolicyonline.com/events/the-state-of-space-policy-and-activities-in-germany-spi-sept-15-2023-dc-1030-am-1230-pm-et/
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #862 am: 12. September 2023, 10:45:43 »
Die CDU will von der Bundesregierung wissen, wie der Stand zum europäischen Satellitenkommunikationsprojekt IRIS2 aussieht.
Finanzierung, Industrie versus Newspace Beteiligung, fehlender Wettbewerb durch Konsortium, Bedarf der Bundeswehr noch offen.

Die Bundesregierung will keinen eigenen Zugang schaffen, sondern das europäisch erreichen.
Am Thema Responsive Space will man ein bisschen weiterforschen.

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Parlamentarische-Anfragen/2023/08/20-7921.pdf?__blob=publicationFile&v=4
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #863 am: 13. September 2023, 23:08:10 »
Die Bundesregierung untersagt der Firma Eighty-Leo den Verkauf ihres Minderheits-Anteils an KLEO Connect an die chinesische Firma SSST, die den Mehrheits-Anteil an KLEO Connect von 53% hält.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/uebernahme-china-kritische-infrastruktur-satelliten-kleo-connect-1.6222629
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #864 am: 21. September 2023, 13:24:02 »
Das BMBF hat für seine Zukunftsstrategie ein Expertengremium ernannt, dass die Teams aus den unterschiedlichen Ministerien bei der Umsetzung der sechs Missionen unterstützen soll. Eine der sechs Missionen ist Raumfahrt- und Meeresforschung. Für die Mission "Raumfahrt stärken" wurde Prof. Dr. Günther Hasinger (Deutsches Zentrum für Astrophysik) und Dr. Anke Pagels-Kerp (DLR-Vorstand) ernannt.
https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/zukunftsstrategie/zukunftsstrategie_node.html

Besonders unabhängig scheinen mir die Experten aber nicht zu sein.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #865 am: 26. September 2023, 16:15:06 »
Die Bundesregierung will morgen ihre Raumfahrtstrategie beschließen.

Man will Weltraumschrott vermeiden und sucht nach einer künftigen Alternative zur europäischen Ariane 6.

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/weltraum-bundeskabinett-will-weltraum-strategie-beschliessen/29412938.html

Ist mir neu, dass man eine zukünftige Trägerrakete suchen muß und finden kann. Ansonsten ist meine Erwartungshaltung an die Strategie gleich null.
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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #866 am: 26. September 2023, 21:14:16 »
Als ein Mensch mit Behördenerfahrung sehe ich das genauso. Leider.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #867 am: 27. September 2023, 13:49:03 »
Nach 13 Jahren hat die Bundesregierung eine neue Raumfahrtstrategie beschlossen. Sie heißt auch schlicht "Raumfahrtstrategie der Bundesregierung".

Darin sind folgende Schlüsselprojekte benannt:
1. Europäischer Launcher-Wettbewerb
2. Beteiligung an internationalen Missionen (Klima, Grace, Destiny+ Asteroiden)
3. Kleinsatelliteninitiative
4. Space-Innovation Hub
5. Präzise Emissionsmessung aus dem Weltraum
6. Cloudplattformen für Klima- und Umweltdaten
7. Auf- und Ausbau nationaler Weltraumlagefähigkeiten
8. Weltraumverkehrsmanagement (STM)
9. Weltraumgesetz
10. Exzellente Forschung im niedrigen Erdorbit nach Ende der ISS
11. Rückkehr zum Mond in internationaler Partnerschaft
12. Raumfahrt erklären
13. Raumfahrt erleben

Für die Nach-ISS Zeit will man eine Expertengruppe einrichten, die "die deutschen Handlungsoptionen im Vorfeld von Entscheidungen ausarbeiten soll."

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Technologie/20230927-raumfahrtstrategie-breg.pdf
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Offline alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #868 am: 27. September 2023, 18:51:02 »
Alles schön und gut, jetzt kommt es halt noch drauf an, wie sie das im Detail umsetzen, speziell mit reduzierten finanziellen Mitteln.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #869 am: 28. September 2023, 09:54:27 »
Die SPD-fraktion schreibt:
Zitat
Raumfahrtstrategie der Bundesregierung: Ein kleiner Schritt und verpasste Chancen

Zur Vorstellung der Raumfahrtstrategie der Bundesregierung erklären der zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Martin Dörmann und der Sprecher der Arbeitsgruppe Luft- und Raumfahrt Wolfgang Tiefensee:
Es wurde Zeit, dass die Bundesregierung endlich die von ihr bereits seit langem angekündigte Raumfahrtstrategie vorgelegt hat, nachdem es in den vergangenen Monaten erhebliche interne Abstimmungsprobleme darüber gegeben hat. Leider bleibt die Strategie an vielen Punkten hinter den hohen Erwartungen zurück und setzt wenig neue Impulse. Sie beschreibt einen allgemeinen Rahmen, viele konkrete Projekte bleiben hingegen offen. Insgesamt ein kleiner Schritt und kein großer Wurf.

Im Wesentlichen setzt die Strategie auf dem auf, was die Vorgängerregierungen bereits auf den Weg gebracht haben, insbesondere infolge der Raumfahrtstrategie der rot-grünen Bundesregierung mit ihrer Orientierung an Nutzen und Bedarf. Zu Recht hat 2007 die Bundesregierung der Großen Koalition die Raumfahrtpolitik als einen wesentlichen Baustein ihrer Hightech-Strategie definiert. Raumfahrtinvestitionen sichern technologische Fähigkeiten und haben deshalb eine besondere Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Deshalb ist positiv, dass es bei dem ebenfalls von den Vorgängerregierungen bereits vorgezeichneten moderaten aber stetigen Zuwachs der Mittel für Forschung, für das nationale Raumfahrtprogramm und für die deutsche Beteiligung an Programmen der Europäische Raumfahrtagentur (ESA) bleibt. Das schafft Planungssicherheit im Hinblick auf den finanziellen Rahmen.

Allerdings ist unklar, ob hiervon auch neue Projekte oder nur bereits bestehende Programme finanziert werden können. Zudem fehlen klare Aussagen, wie denn die Weichenstellung nach Ablauf des ISS-Programms und die zukünftige Finanzierung des Ausbaus von Galileo aussehen sollen. Wir werden genau beobachten, wie die weitere Konkretisierung des Raumfahrtprogramms erfolgt, die letztlich über den langfristigen Erfolg entscheidet.

Wir unterstützen die Bundesregierung nachdrücklich in ihrer Position, die europäische Raumfahrtagentur ESA zu stärken. Leider ist aber auch insoweit festzustellen, dass die Bundesregierung auf europäischer Ebene nicht konsequent und nachhaltig genug agiert, um dies abzusichern. Deutschland ist auf wichtigen internationalen Positionen nicht mehr vertreten. So wurde kürzlich von der Bundesregierung die Chance vertan, einen deutschen
ESA-Chef zu stellen. Dabei ist gerade die Rolle der ESA von besonderer Bedeutung, insbesondere im Verhältnis zur Europäischen Union. Diese hat mit dem Lissaboner Vertrag eine eigene Kompetenz für Raumfahrt erhalten. Es ist in der Sache geboten, weiterhin auf die hohe Kompetenz der ESA zu setzen, auch bei der Durchführung europäischer Raumfahrtprojekte. Dies ist zugleich im deutschen Interesse, weil damit im Gegensatz zu den Vergaberegeln der EU sichergestellt werden kann, dass die erhebliche finanzielle Beteiligung Deutschlands sich in Aufträgen für deutsche Unternehmen wiederspiegelt (Rückflussprinzip).

Zu begrüßen ist, dass in der Satellitennavigation Deutschland seine "Führungsrolle beim europäischen Navigationssystem Galileo behaupten" soll. Hier nehmen wir die Bundesregierung beim Wort und fordern sie auf, das Projekt zum Erfolg zu führen und dabei vor allem auf ein effizientes Kostenmanagement hinzuwirken.

ok, das war zur Strategie von 2010, passt aber auch aktuell, wie ich finde.

Weil ein Land allein kaum wirklich Raumfahrt betreiben kann, betont man die internationale und eutropäische Zusammenarbeit, wobei man die ESA toll findet und bei ESA, EU, Eumetsat nicht wirklich Reformbedarf sieht. Der Bezug zur UN ist schon seit einiger Zeit erkennbar und steht jetzt auch in der Strategie.
Das internationale Zusammenarbeit bei wissenschaftlichen Missionen sinnvoll ist, ist bestimmt nicht neu. Neue Projekte werden aber nicht genannt. Jedoch, Zusammenarbeit scheint man im Launcherbereich dagegen nicht anzustreben, sondern mehr Wettbewerb durch national-kommerzielle Lösungen. Europapolitische Akzente der Zusammenarbeit gibt es keine.

Selbst der Brexit wird erwähnt, der Wegfall/Kompensation der Russland-Kooperation dagegen nicht.
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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #870 am: 28. September 2023, 13:33:12 »
Ich finde die Betonung von Sicherheit (Bedeutung der Raumfahrt für Sicherheit, Bedeutung der Sicherheit für/in der Raumfahrt-Lieferkette) durchaus interessant und angemessen. Das ist aber nichts spannendes und passt so ähnlich auf beliebige andere Fachstragegien.
Ein Armutszeugnis ist das Statement "wir streben ein ein Raumfahrtgesetz an" ... in der Strategie fehlt natürlich der Kontext, dass man das seit 10+ Jahren will/braucht ... und verschleppt.

Das in der Summe wenig spannendes hier steht, liegt wieder mal (u.a.) an der Zuordnung der Raumfahrt zum BMWK. Das Ministerium will nicht das Sonnensystem erkunden. Es will, dass KMUs glücklich sind ... Für diese Wirtschaftszweige sind Ideen/Ambitionen, wie Jupiter erkunden und eine Basis auf dem Mond betreiben, irrelevante Nischen.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #871 am: 28. September 2023, 22:37:59 »
Oh, jetzt doch wieder. Die FDP startet eine Initiative und will mit 2 Mio. € den Plan für eine Nordsee Startplattform (GOSA) unterstützen.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/raumfahrt-startplatz-nordsee-1.6260751

Luschtig.
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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #872 am: 04. Oktober 2023, 06:31:55 »
Erregt die neue Strategie auf anderen Kanälen/Medien/Plattformen mehr Diskussion und Eindruck? Bei uns hier offensichtlich nicht so sehr ...
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #873 am: 04. Oktober 2023, 09:44:58 »
Nein, hier war es schon überdurchschnittlich. Auf Discord gab es nur eine Erwähnung, auf Heise eher wenige allgemeine Reaktionen, ich zitiere mal: "Warum weiß man sofort, dass das für den Eimer ist." Der Senkrechtstarter bettet die News in seine übliche SpaceX-Berichterstattung ein, hält sie zwar für unambitioniert, äußert jedoch Verständnis, weil die Bundesregierung viele andere Probleme hat.

BDLI kritisiert die Budgetkürzung, BDI lobt NewSpace, kritisiert aber auch fehlende Ambition und Investition. Im Ausland wird die Strategie wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen, die ist ja auch nur auf deutsch und hat daüfr ja auch keine relevanten Inhalte.

Meine Wortanalyse ergibt: Das Thema Robotik, das in der alten Strategie noch eine gewisse Rolle spielte, ist abgeräumt, das Wort kommt nur einmal in allgemeiner Weise vor. Das Wort NewSpace immerhin 15 mal, wobei unklar bleibt, wie jetzt der Beschaffungsprozess aussehen soll und ob überhaupt Geld da ist. Das Wort Europa wird oft benutzt, meistens ist von "Europa und Deutschland" die Rede, ohne irgendwelche europäischen Akzente zu setzen. (außer Vermeidung von Schrott durch Hinschauen, keine Raumfahrt machen und der Welt vorschreiben wollen, was richtig ist).
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #874 am: 05. Oktober 2023, 10:01:52 »
Vielleicht erregt die neue Raumfahrtstrategie im Deutschen Bundestag mehr Diskussion, man will sich jedenfalls am nächsten Mittwoch, 11.10 um 16:30 Uhr damit befassen.

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw41-de-raumfahrtstrategie-968756
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