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Raumfahrt-Politik in Deutschland

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Offline cullyn

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #775 am: 14. Juni 2022, 12:27:08 »
Cybersecurity im All ist tatsächlich _deutlich_ heisser als auf der Erde.

Wenn du hier richtig gehackt wurdest, nimmst du die Infrastruktur vom Netz, klärst alles und gehst ans Netz wenn du wieder stabil bist. Im Zweifelsfall kann man Festplatten austauschen und/oder Firmware neu Flashen.
Wichtig ist dabei, das der Gehackte dabei den Hacker auschliesen kann um dann durch physikalischen Zugriff das System zu reparieren.

Das fällt im All weg. Wenn jemand schafft deinen Satelliten zu übernehmen, hat derjenige dir gegenüber die deutlich besseren Karten.

In der Vergangenheit waren die Satelliten noch so aufgebaut, das es schwer bis unmöglich war SW auszutauschen oder Firmware zu manipulieren, weil extrem viel in HW abgefangen wurde. Z.B. durch Einsatz von PROM statt EEPROM/Flash. Aber gerade das kippt im Moment massiv. Mit Software-Defined Satelliten hat man auch Hacker-Defineable Satelliten. Noch ist dabei viel Systemwissen nötig, aber je Abstrakter und Transparenter das System wird, desto weniger HW-Kenntnis ist nötig um in SW den Satelliten zu verändern.

Es gibt dabei neben der echten Kaperung auch die Möglich des dauerhaften Denial-of-Service. Bisher waren DoS im Satellite immer "Bedienfehler" wie z.b. SW-Update die fehlschlugen und den Satelliten dauerhaft lahmlegten. In Zukunft wird das eine Mammutaufgabe Satelliten dagegen zu schützen, das solche DoS gezielt von Angreifern erzeugt werden.

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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #776 am: 14. Juni 2022, 14:52:32 »
Gute Punkte. Ich frage mich immer, ob man hier v.a. die Bodensegmente "härten" muss und welchen Anteil der Härtung das Raumsegment betrifft. Ich sehe intuitiv das Bodensegment als "gefährdeter", weil es da "etablierte" Angriffswege zum Hacking gibt. Wenn da mal drin ist, ist der Weg zu Daten und Steuerung "leicht".
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline cullyn

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #777 am: 15. Juni 2022, 08:20:54 »
Zum Thema Bodensegment würde ich ein klares Jein geben. Das Bodensegment ist idR austauschbar. Es ist vollkommen normal das ein LEO-Satellit mit verschiedenen Bodenstationen Kontakt aufnimmt.
Daher kann ein Angriff von einer Fake-Station fahren, wogegen es so keinen Schutz gibt.

Ausserdem hat man auf das Bodensegment physikalischen Zugriff und kann eben das System runterfahren und Angreifer eliminieren.
Im Einzelfall kann aber sein, dass man es zu spät bemerkt das die Bodenstation Angegriffen wurde und der Schaden im All ist bereits passiert, das wäre Fatal.

Aus nachvollziehbaren Gründen kann ein Satellit heute in der Regel nicht unterscheiden, ob eine Bodenstation legitim oder illegitim mit ihm Kontakt aufnimmt, wenn alle Merkmale wie z.B. Frequenz, Schlüssel etc stimmen. In Zukunft müsste evtl ein Satellit überprüfen ob die Bodenstation die ihn anfunkt an einem legitimen Platz ist. Z.B. könnte ein Satelit unterscheiden, ob ein Funksignal eintrifft während er über Oberpfaffenhofen oder Moskau fliegt und im 2. Fall das Signal ablehnen, selbst wenn sonst alles stimmt.

Also wenn ein Satellit so gehärtet ist, das man ihn auch bei Übernahme der Bodenstation nicht irreversible Verändern kann, dann wäre die Bodenstation weniger kritisch. Solange eine Bodenstation "Kopiert" werden kann, reicht es nicht die Bodenstation besonders zu schützen. Aber wenn es viel leichter ist die Bodenstation zu übernehmen, statt sie zu klonen, ist das wie wenn man den Autoschlüssel aussen ans Garagentor hängt und sich darauf verlässt das die Garage abgeschlossen ist.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #778 am: 13. Juli 2022, 20:16:44 »
Neues Interview mit Raumfahrtkoordinatorin Christmann, wobei nicht ganz klar ist, ob es da Neuigkeiten gibt.

Sie möchte mehr Startkapazitäten für Satelliten und legt die Priorität auf die Ariane 6, will aber alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und pragmatische Lösungen. ("Hintergrund: öffentlich geförderter Satelliten dürften nicht mit kommerziellen amerikanischen Raketen gestartet werden".)

Sie hofft auf private Investitionen und will mit staatlichen Kapitalfonds in die Unternehmensfinanzierung einsteigen.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/interview-wir-brauchen-startkapazit%C3%A4ten-f%C3%BCr-satelliten-in-europa/ar-AAZvQWy
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #779 am: 24. Juli 2022, 17:20:07 »
"Andere fliegen höher"

Ein Artikel in der SZ stellt fest, dass das Budget für nationale Raumfahrt als auch für die ESA sinken soll. Für viele scheint das Thema Raumfahrt mit Astronauten wie Mathias Maurer oder Thomas Reiter erschöpft zu sein, auch in der Regierung.

Insidern zu folge gab es eine Expertenrunde im Kanzleramt zum Thema Raumfahrt, aber das Kanzleramt sagt nur, dass es regelmäßige Gespräche dazu gäbe.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/raumfahrt-bundeshaushalt-esa-dlr-start-ups-1.5626929

Das sich die Regierung mal langsam positionieren muß scheint mir offensichtlich.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #780 am: 26. August 2022, 11:41:41 »
Auch der BDLI hat ein Positionspapier zur kommenden ESA Ministerratstagung. Er hofft auf mehr Geld für die ESA und freut sich auf den Geo-Return.

https://www.bdli.de/positionen/bdli-positionspapier-zur-esa-ministerratskonferenz-2022
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #781 am: 31. August 2022, 18:02:01 »
Raumfahrtkoordinatorin Christmann führt Gespräch mit NASA-Chef Bill Nelson und Vize Pam Melroy über eine engere, bilaterale Kooperation. Die Gespräche zu den Artemis Accords sollen in einem strukturierten Dialog besprochen werden (was immer das heißen soll).

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/08/202200829-deutsches-know-how-als-motor-bei-der-ruckkehr-zum-mond.html
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #782 am: 02. September 2022, 16:55:38 »
Ex-Raumfahrtkoordinator Jarzombek verfolgt begeistert mit vielen Tweets den geplanten Artemis-Start, will aber viel lieber Tickets bei SpaceX und Blue Origin kaufen und sieht das Ende der staatlichen Raumfahrtagenturen.

Das Dilemma der Barter-Geschäfte oder das Ende der europäischen Raumfahrt.

https://twitter.com/tj_tweets/status/1564643391224299523
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Offline Therodon

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #783 am: 02. September 2022, 17:36:18 »
Weder noch, eher die richtige Erkenntnis, die glücklicherweise langsam in der europäischen Raumfahrt durchsickert. Das es viel lohnenswerter ist sich auf tolle Projekte zu fokussieren, statt selbst Dinge zu bauen, die es schon gibt

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #784 am: 02. September 2022, 20:02:03 »
Welche tollen Projekte siehst du denn real oder perspektivisch in der europäischen Raumfahrt, die noch nicht gebaut worden sind ?
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Offline Therodon

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #785 am: 02. September 2022, 20:38:30 »
Zuletzt ein Interview mit Marc Steckling  (Airbus Raumfahrt Chef) auf YouTube gesehen, da waren ein paar schöne Sachen dabei die auch ich perspektivisch für möglich halte.

Mond Infrastruktur für die permanente Präsenz, ISS Nachfolgemodule, Deep Space Erkundung im grösseren Stil.

Wenn man sich um die teure Starthardware nicht mehr selbst kümmern muss, sondern sich den günstigsten anmietet, kann man selbst mit dem vergleichsweise schmalen Budget hier durchaus was machen.

Und die Möglichkeiten mit dem Starship, die man auch bei den ESA Beteiligten langsam erkennt lassen sich auch Dinge anpacken die früher unmöglich waren

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #786 am: 02. September 2022, 20:54:22 »
Wenn man sich um die teure Starthardware nicht mehr selbst kümmern muss, sondern sich den günstigsten anmietet, kann man selbst mit dem vergleichsweise schmalen Budget hier durchaus was machen.

Das war wohl die Strategie bei Exomars, Luna25, Euclid und anderen Missionen, auch beim ESM ist man mehr Nutzlast als Träger. Bei Artemis und Lunar Gateway ist Europa mit Transportdienstleistungen nicht dabei. Bei Infrastruktur muß man abwarten.
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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #787 am: 03. September 2022, 06:30:31 »
Ich persönlich halte das für falsch. Natürlich sind tolle Nutzlaaten wie GAIA oder LISA Werbung. Aber wenn man irgendwann die Dienstleister nur noch irgemdwo hat und die aus bestimmten Gründen nicht liefern können, wollen oder dürfen? Newspace sollte dann bitte aus Europa kommen, Aber hier sind die Staatskonzerne wohl noch weitaus mächtiger als ULA in den USA.

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Offline Rücksturz

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #788 am: 14. September 2022, 21:36:00 »
"DeSK: Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt besucht Backnang

Das DeSK präsentiert das vielschichtige Know-how innerhalb des Expertennetzwerks und das Potenzial der Hochtechnologie ‚Satellitenkommunikation‘. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Satelliten-Kommunikation e.V. (DeSK)."



Frau Dr. Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt sowie Beauftragte für Digitale Wirtschaft & Start-ups trägt sich im historischen Rathaus Backnang ins goldene Buch ein, Oberbürgermeister Maximilian Friedrich (rechts) freut sich über den Austausch mit TESAT-CEO Thomas Reinartz und DeSK-Geschäftsführerin Dilara Betz (links). (Bild: TESAT)

Weiter in der Pressemitteilung des DeSK:
https://www.raumfahrer.net/desk-koordinatorin-der-bundesregierung-fuer-die-deutsche-luft-und-raumfahrt-besucht-backnang/

Viele Grüße
Rücksturz
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #789 am: 23. September 2022, 10:53:54 »
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #790 am: 03. Oktober 2022, 09:48:45 »
Der Haushaltsausschuß hat sich mit ESA-Astronaut Matthias Maurer über die Bedeutung und Finanzbedarfe der bemannten Raumfahrt ausgetauscht.

https://twitter.com/Wachter__M/status/1576236872271298561
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Offline alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #791 am: 03. Oktober 2022, 10:30:22 »
Stimmt natürlich, wenn du nicht abhängig sein willst, mußt du was Eigenes haben.

Aber wenn ich mit meiner Familie z.B. nach Amerika will, muß ich deswegen kein Juniorpartner einer Fluggesellschaft sein, oder ein eigenes Schiff haben.
Bin so auch viel flexibler und spar mir eine große Menge Geld.

Wieviele Astronauten hat Europa und wie oft sollen die wohin fliegen?

Auch ich fände es ganz toll, wenn wir 8) ein eigenes modernes Raumschiff a la DreamChaser (!) hätten, aber müssen wir sowas unbedingt mit Riesenaufwand selbst entwickeln
Ja, wenn wir uns über die Finanzierung keine Gedanken machen müssten.
Aber solange das Geld noch nichtmal für eine eigene wiederverwendbare Rakete reicht.....

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #792 am: 05. Oktober 2022, 16:11:10 »
Das Wirtschaftsministerium startet morgen mit einem Workshop für eine neue deutsche Raumfahrtstrategie.
Erste Ergebnisse sollen von 16:30 - 17:30 vorgestellt werden, die man dann in diesem Video verfolgen kann.
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Livestream/2022/10/20221006-pk/videostream.html

Themen sind die Klimakrise und die neue Sicherheitslage.

https://twitter.com/BMWK/status/1577653543821086724
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Offline alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #793 am: 05. Oktober 2022, 19:34:44 »

Wieviele Astronauten hat Europa und wie oft sollen die wohin fliegen?


Hab mal gegoogelt.

Zz. sind es 7. Sechs sind nun schon 13 Jahre dabei und einer (Maurer) ist 2015 dazugekommen.
Alle sind mindestens einmal geflogen, 5 sogar 2x
Dieses Jahr sollen 4 - 6 neue Kandidaten dazukommen.
(Zum Vergleich: Japan hat 6 und Kanada 4 Astronauten. http://www.spacefacts.de/english/e_active.htm )

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Europäisches_Astronautenkorps

Auf Crew-2, Crew-3 und Crew-4 sind Europäer geflogen, bei Crew-7 soll der nächste dabei sein.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #794 am: 05. Oktober 2022, 20:37:31 »
Das ist wohl nicht unbedingt eine Frage der Astronautenanzahl, schließlich hatte man ja auch mal ein europäisches Raumstationsmodul gewollt (Columbus) und mit dem ESM hat man ja schon "quasi die Hälfte" (*hust*) von so einem Crewtransporter entwickelt. ;)
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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #795 am: 05. Oktober 2022, 22:52:05 »
Die Europäische Union hat 4x soviel Einwohner wie Russland und fast 1,5x soviele wie die USA.
Schon komisch, daß man hier denkt, man benötigt keine eigenen Anstrengungen für einen bemannten Zugang zum All.

Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #796 am: 06. Oktober 2022, 08:48:18 »
Bedenkt man die wirtschaftlichen Daten, wird klar, dass es nicht gewollt ist:

Russland BIP (KKP) 2019: 4135 MRD $

Deutschland BIP (KKP) 2020: 4500 MRD $

Man muss natürlich berücksichtigen, dass Russland die Raumfahrtstruktur schon seit über 65 Jahren Stück für Stück aufgebaut hat.

Will man autonome bemenschte Raumfahrt in D bzw. ESA müsste man richtig "ranklotzen".
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

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Offline alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #797 am: 06. Oktober 2022, 10:35:03 »
Genau, es ist nicht gewollt.
Aber warum ist es nicht gewollt?
Mangelndes Interesse, oder besseres Wissen?

Das öffentliche Interesse der breiten Bevölkerung wartet jedenfalls noch auf die Erweckung. Da ist die Nachfrage minimal, das Wissen rudimentär und die Begeisterung quasi nicht vorhanden. Damit wird sich auch kein Politiker freiwillig näher damit befassen. Ausserdem haben die meißten der europäischen Staaten ganz andere Probleme.

Weder die Bevölkerungszahl, noch die Wirtschaftsdaten haben damit wirklich was zu tun. Nur weil man etwas tun könnte, ist es nicht unbedingt zwingend angezeigt es auch zu tun. Das gilt für die bemannte Raumfahrt ganz genauso wie für alles Andere.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #798 am: 06. Oktober 2022, 18:00:08 »
Man hat im BMWK über sechs Workshops diskutiert und Inhalte vorgestellt:
1. Klimakrise / Umweltschutz
2. Sicherheitsstrategie
3. Exploration
4. Hightech-Newspace
5. Nachhaltigkeit
6. Zukunftstechnologie + Talente

Wo jetzt die Strategie liegen soll, ist mir noch nicht so klar geworden, aber man will ja weiter daran arbeiten.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #799 am: 07. Oktober 2022, 09:22:13 »
Ich fasse nochmal die angesprochenen Punkte zusammen, ich nenne sie mal Handlungsfelder.

Die Vertreter kamen vom DLR, Hensolt, Arianespace, Uni BW München, OHB und Telecom-Startup

- Es mangelt an der Bereitstellung und Nutzung von Satellitendaten
- Es mangelt an Aufträgen von Ankerkunden (Behörden)
- Bisher wurde über civil vs. militärisch diskutiert, was sinnlos sei
- Projekte laufen häufig viel zu lange
- Der Staat als Auftraggeber sollte offene Ziele setzen, die Techologie sollte von der Industrie kommen und nicht vom Auftraggeber vorgeschrieben werden.
- Es fehlt an Regulation versus es gibt zu viel Bürokratie und Regeln.
- Es fehlt an Modularisierung
- Es fehlt an Services und entsprechenden Aufträgen
- Es fehlt an Risikobereitschaft und Investoren
- Es fehlt an Incentives
- Es fehlt an Öffentlichkeitsarbeit und Technik-Begeisterung, ein Bildungs- und Talent-Problem (KSC-Visitor-Center hat begeistert, aber beim DLR verzichtet man auf den TdLR).

Launcher, Konstellationen und Missionen spielten keine Rolle
und SpaceX wird einmal mehr als leuchtendes Beispiel genannt
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