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Raumfahrt-Politik in Deutschland

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #725 am: 26. Juli 2021, 18:33:57 »
Vielleicht hilft zum Verständnis das Zitat:

Zitat
Neues aus dem Sommerloch: Minister und Milliardäre auf den Mond schießen

Anlässlich der Vorstellung des hessischen Weltraumkoordinators durch die Landesregierung erklärt Tim Dreyer, stellvertretender Pressesprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Jetzt, wo immer mehr Milliardäre Unmengen an Geld und Ressourcen verschwenden, um für ihr Privatvergnügen ins All zu fliegen, könnte sich DIE LINKE auch den einen oder anderen Minister vorstellen, der auf den Mond geschossen werden sollte. Die LINKE begrüßt es daher sehr, dass die Landesregierung mit der Benennung des hessischen Weltraumkoordinators hierfür die strukturellen Voraussetzzungen schafft.“

Um ein solches Projekt resourcenschonend und klimaverträglich umzusetzen, müsse es einerseits um die Entwicklung neuer Antriebstechnologien gehen, andererseits könne auf ein kompliziertes Rückholungsverfahren für die Pilotinnen und Piloten der Landesregierung verzichtet werden, so Dreyer.

„Ohne Milliardäre, deren Reichtum auf der Ausbeutungsmaschinerie eines weltweit operierenden Versandhändlers beruht, sowie dem einen oder anderen schwarzgrünen Minister, wäre die Erde schon heute ein gerechterer Ort.“
Quelle: https://www.linksfraktion-hessen.de/presse/mitteilungen/detail-pressemitteilungen/news/neues-aus-dem-sommerloch-minister-und-milliardaere-auf-den-mond-schiessen/

Vielleicht wäre es ja mal eine Aufgabe für das DLR (oder den Koordinator), mit diesem Spruch "Politiker auf den Mond schiessen" aufzuräumen.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #726 am: 26. Juli 2021, 22:14:11 »
Die Vorsitzende des CDU-Wirtschaftsrats Astrid Hamker kritisiert die Weltraumtourismusflüge der Multi-Milliardäre, weil sie tonnenweise CO2 produzieren. Das solle der Forschung vorbehalten bleiben.

Sie befürchtet aber auch, dass Europa durch die Entwicklung abgehängt wird und bedeutungslos wird.

https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Tourismus-im-All-Milliardaere-im-All-CDU-Wirtschaftsrat-warnt-vor-gefaehrlichem-Wettlauf-id60180651.html
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Offline FlyRider

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #727 am: 27. Juli 2021, 08:15:00 »
Ich finde es ja witzig, wie Politiker getriggert werden: Die Chinesen landen am Mond inkl. Sample Return, am Mars, bauen eine Raumstation usw. Weitgehend keine Reaktion von Seiten der Politik.

Ausgerechnet die Aktion, die für mich am wenigsten mit "echter" Raumfahrt zu tun hat, sondern wenn überhaupt eher ein Geschäftsmodell ist, führt dann offensichtlich zum Umdenken zumindest einiger Politiker. Naja, aber wenn es wirklich zu mehr europäischer Anstrengung führt: Danke an Jeff und Richard!

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Offline MX87

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #728 am: 27. Juli 2021, 12:00:50 »
Das "Triggern" liegt natürlich auch am Narrativ vom Weltraumtourismus, dass für jede politische Richtung sich ein mehr oder weniger dankbares Feld zum abarbeiten auftut:
Linke können wieder von Klassenkampf, bösen Milliardären etc poltern. Andere können sich auf das Thema CO2 berufen, andere wiederum können es als Chance eines neuen Wirtschaftszweigs..

Dazu kommt, dass Botschaften in Verbindung mit Branson, Bezos und Co medial mehr Aufmerksamkeit und auch Clicks bekommen, als die chinesischen Missionen, die eher im Wissenschafts- oder Panoramateil auftauchen. Kleinere Reichweite und deshalb weniger effektives poltisches Thema um ein Statement abzugeben.

Ich bin mal gespannt, ob sich mittelfristig auch in der EU oder Deutschland Start-Ups für suborbitale Flüge gründen werden, so wie für Microlauncher Isar Aerospace, RFA und Co..
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #729 am: 05. August 2021, 15:52:57 »
Interessantes Interview mit Astrophysiker und Nobelpreisträger Reinhard Genzel und Forschungsministerin Karliczek, wobei es nicht um schwarze Löcher geht, sondern um allgemeine Wissenschaftsorganisation und das gerade in der Kritik stehende Wissenschaftszeitvertragsgesetz.

Genzel haut einen raus, auf die Frage, was seine wissenschaftliche Laufbahn gekostet hat, und schätzt die auf 150 Mio. €. Frau Karliczek, offensichtlich begeisterungsfähig und Stolz auf Nobelpreisträger, reagiert mit "was wir sehr, sehr gerne geben." Genzel meint dann, dass das eben Weltraumforschung ist und die ist teuer.

Im wesentlichen geht es aber um die Situation mit Zeitverträgen, die dazu dienen sollen, dass Wissenschaftler auch wieder aus der Wissenschaft ausscheiden (sollen).

https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/kurzmeldungen/de/karliczek-trifft-nobelpreistraeger-reinhard-genzel.html
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #730 am: 06. August 2021, 18:13:30 »
Die Bundesregierung erklärt heute auf ihrer News-Webseite, was sie für die Raumfahrt tut.
Botschaft: man gibt viel Geld aus und schickt einen Astronauten, Matthias Maurer, zur ISS.

Das ist jetzt nicht besonders kreativ. Immerhin sagt Alexander Gerst im Video, man möge sich ambitioniertere Ziele setzen und mehr Projekte starten.

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/raumfahrt-1935910
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #731 am: 12. August 2021, 08:58:01 »
Die FDP möchte von der Bundesregierung wissen, wie sie die wirtschaftlichen Perspektiven von NewSpace einschätzt.

Es geht um die fehlende Berücksichtigung von Startups in der EU-Ausschreibung zur EU-KomSat-Konstellation (die mittlerweile zu einer 2ten Ausschreibung geführt hat). Aber auch um die Galileo 2.0 Sat-Starts und ob die zwingend von EU-Standorten gestarten werden sollen und um die Exportbedingungen von Startups bei Nicht-EU-Ländern wie Norwegen.

Irgendwie will man durch Geo-Return der ESA erreichen, dass es nicht zu einer Hegemonie/Führungsrolle eines Landes in der EU in bestimmten Raumfahrtbereichen kommt.

https://dip.bundestag.de/vorgang/wirtschaftliche-perspektiven-des-new-space-sektors/280925
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tobi

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #732 am: 17. August 2021, 08:35:49 »
Irgendwie will man durch Geo-Return der ESA erreichen, dass es nicht zu einer Hegemonie/Führungsrolle eines Landes in der EU in bestimmten Raumfahrtbereichen kommt.

Auch die FDP gehört zu den ESA Convention Fanboys. Ohje. Aber die FDP war schon immer die Linkspartei für Großunternehmen.

Eigentlich müsste die FDP realisieren, dass die deutschen Startups massiv von einem Wegfall des Georeturns profitieren würden. Der Georeturn nutzt nützt vor allem Oldspace.

Kann sich Isar Aerospace jetzt eigentlich um staatliche Aufträge bewerben oder gibt es Exklusivrechte für Ariane 6 & Vega C?

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #733 am: 18. August 2021, 13:55:45 »
Die Bundesregierung möchte regionale Strukturpolitik mit Forschungspolitik bewerkstelligen und will in der Lausitz zwei neue Großforschungszentren gründen. Aus vielen Vorschlägen hat eine Perspektivkommission sechs Vorschläge ausgewählt, dazu gehört ein Vorschlag der ESO für ein Gravitationswellenteleskop+Datencenter (Einstein-Teleskop) und ein Vorschlag zur Ressourcennutzung von Mond+Mars.

Der Landrat vor Ort sieht in den beiden Vorschlägen aber "Traumschlösser", denn es bedarf zunächst einer leistungsfähigen Infrastruktur.

Die Entscheidung, welche Vorschläge aus den sechs Kandidaten für zwei Großforschungszentren ausgewählt werden, soll nächstes Jahr erfolgen.

https://www.radiozwickau.de/beitrag/riesenteleskope-und-weltallstationen-traumschloss-fuer-die-lausitz-696219/
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #734 am: 23. August 2021, 19:54:36 »
BDI und VDI schlagen vor, dass die Bundesregierung den Bau von kleinen Satelliten beauftragen soll (für was auch immer). Das Wirtschaftsministerium würde es unterstützen. Das DLR hat kein Geld.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/raumfahrt-satelliten-spacex-ohb-bdi-vdi-1.5390013
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #735 am: 24. August 2021, 11:57:20 »
Die FDP möchte von der Bundesregierung wissen, was es mit dem Weltraumkommando der Bundeswehr auf sich hat.

https://dip.bundestag.de/vorgang/die-bundeswehr-im-weltraum/281138
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #736 am: 31. August 2021, 17:10:53 »
Aus Anlaß der Bundestagswahl interviewed Andreas Schepers am 01.09 16:00 vier Bundestagskanditaten (CDU/SPD/Grüne/FDP), die in der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt organisiert sind. Es geht um die Zukunft der deutschen Raumfahrt. Ich hab mich da mal angemeldet.

https://spacewatch.global/2021/08/register-today-for-our-space-cafe-germany-by-andreas-schepers-on-1-september-2021/
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #737 am: 02. September 2021, 13:56:46 »
Wie läßt sich das zusammenfassen? Trotz der Begeisterung von BDI-Vertreter M. Wachter, der vor allem für seine Idee Startplattform Nordsee warb, fand das bei den Abgeordneten wohl wenig anklang ("Lieber Geld für nationale Raumfahrt als für eine Startplattform, aber nationales Budget ist eingefroren" ! ?).

Das einstündige Format war dann mit den Themen Wahlprogramm, Newspace, Nachhaltigkeit, Schlussstatement schnell gefüllt.


btw, mehr Weltraumpolitik hat die europaorientierte Partei Volt in ihrem Programm, die bis 2040 eine bemannte Forschungsstation auf dem Mars anstreben.
https://www.voltdeutschland.org/btw/programm
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tobi

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #738 am: 04. September 2021, 16:42:56 »
Irgendwie will man durch Geo-Return der ESA erreichen, dass es nicht zu einer Hegemonie/Führungsrolle eines Landes in der EU in bestimmten Raumfahrtbereichen kommt.

Die nicht-Geo-Return konformen Startups sind übrigens von ESA Startaufträgen natürlich ausgeschlossen. Was sagt eigentlich die Startup- und Geo-Return Partei FDP dazu? Nur für Microraketen wurde die Tür jetzt minimal geöffnet:
https://www.spaceintelreport.com/esa-agrees-to-change-launcher-support-policy-for-future-vega-c-ariane-6-rockets-open-door-to-micro-launchers/

Ist natürlich klar, dass Arianegroup, Safran & Airbus sowie Avio starke Lobbyarbeit machen werden, dass die Startups auch ausgeschlossen bleiben. Bei der EU können sich die Startups notfalls einklagen aber bei ESA Starts vermutlich nicht.

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Offline Duncan Idaho

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #739 am: 04. September 2021, 17:53:18 »
Interview mit Hans Königsmann.
https://www.ohb.de/magazin/die-raumfahrt-in-europa-war-immer-schon-anders-als-in-amerika

Auszug:
Zitat
Was Sie ansprechen, ist Teil der Kultur. Wie wichtig ist Kultur für ein erfolgreiches Unternehmen?

Die Kultur in einem Unternehmen drückt für mich die Art aus, wie es an Probleme herangeht. Aus Deutschland kannte ich die Kultur, dass man ein Angebot schreibt, dann gibt es vielleicht die Phase A, dann die Phase B und so weiter, bis es vielleicht irgendwann einen Flug gibt. Die andere Herangehensweise ist die, die ich bei Space X kennengelernt habe: Wir überlegten, dass wir die erste Stufe wieder landen müssen, um die Rakete billiger zu machen. Also haben wir gesagt: Was müssen wir eigentlich machen, um dabei erfolgreich zu sein? Das ist ein völlig anderer Ansatz. Man muss Versuche machen, Methoden ausprobieren. Über Jahre haben wir ganz ohne Studien oder Angebote Versuche gemacht, die Stufe wieder zu landen. Vor allem natürlich aus Eigenmitteln. Ich gebe zu, dass es hilfreich ist, diese Mittel zu haben. Das Problem mit staatlichen Mitteln ist, dass man gar nicht auf die Idee kommt, es anders zu machen. Denn der Rahmen gibt eben vor, wie es gemacht werden soll. Es dauert zu lange und die Innovation geht verloren.

Ich denke, das passt hier in den Faden.
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #740 am: 07. September 2021, 00:35:10 »
Die Pressemitteilung des BMWi geht eigentlich gar nicht auf die geplante Nordseeplattform ein, sondern kündigt stattdessen an, dass man eine „New-Space-Kleinsatelliten-Initiative“ vorlegen wolle.

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2021/09/20210906-bundeswirtschaftsministerium-starkt-chancen-der-deutschen-raumfahrtindustrie-mit-new-space-kleinsatelliten-initiative.html

Vielleicht erlebt ja der eu:cropis Satellit eine Wiederbelebung ;)
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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #741 am: 07. September 2021, 07:41:13 »
Den Zusammenhang mit eu:cropis verstehe ich noch nicht ... ??? ... Das war ja ein DLR-Bremen-eigenes Projekt, mit allerhand Tiefen und ein paar mittleren Höhen.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #742 am: 07. September 2021, 08:48:10 »
Ja, und auch etwas größer als das, was man jetzt mit Kleinsatelliten-Initiative sich vorstellt, aber ua. eu:corpis wurde als "Kleinsatelliten"-Serie für den LEO konzipiert bis es ziemlich schnell in der Versenkung verschwand.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #743 am: 10. September 2021, 15:56:56 »
Einen Tag nach der Pressekonferenz der ESA verabschiedet auch der Raumfahrtkoordinator Jarzombek zusammen mit ESA-Chef Aschbacher Matthias Maurer in All und verweist dabei auf die Initiativen des BMWi für NewSpace.

Obwohl es schonmal einen Bericht des Raumfahrtkoordinators gab, gibt es jetzt nochmal ein vierseitiges "Bilanzpapier". Steht jetzt aber auch nichts neues drin.

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2021/09/20210910-luft-und-raumfahrtkoordinator-thomas-jarzombek-verabschiedet-den-naechsten-deutschen-esa-astronauten-matthias-maurer-ins-all.html

Das wäre dann wohl der erste Hinweis, dass Jarzombek mit Aschbacher zusammengekommen ist.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #744 am: 10. September 2021, 17:49:35 »
Es gibt noch einen Audio-Mitschnitt der Veranstaltung, in dem Jarzombek zum Gespräch mit Aschbacher zur künftigen Raumfahrtpolitik sagt (ab 4min):

"... wie die Zukunftsperspektiven der Raumfahrt in Europa sind und ich kann ihnen sagen, wir gemeinsam der Überzeugung sind, das es eigentlich für die Perspektiven der technologischen Souveränität auf Dauer absolut erforderlich ist, dass wir auch in Europa selber in die Lage versetzt werden, Menschen in den Weltraum zu transportieren ..."

und kündigt mutige Schritte auf der ESA-Ministerratskonferenz 2022 an.

Na wenn das kein Bekenntnis zur Entwicklung einer europäischen bemannten Raumfahrt ist !

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Audios/20210910-pressestatement-ESA-astronautenmission-cosmic-kiss.html
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Offline FlyRider

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #745 am: 11. September 2021, 13:36:31 »
Na wenn das kein Bekenntnis zur Entwicklung einer europäischen bemannten Raumfahrt ist !

Früher haben solche Statements bei immer zu freudiger Erwartung geführt ... heute weiß ich wie die Sache läuft und warte erst mal was passiert. Nur zur Erinnerung hier noch mal die Aurora Roadmap der ESA mit u.a. Mondlandung 2024 :   :'(

These are some of the highlights of the current Aurora roadmap:

    2007 – an entry vehicle demonstrator mission to validate and demonstrate high-speed re-entry technology
    2009 – ExoMars, an exobiology mission to send a rover to Mars in order to search for traces of life – past or present – and characterise the nature of the surface environment.
    2011 / 2014 – Mars sample return, a split mission to bring back to Earth the first samples of Martian material
    2014 – Human mission technologies demonstrator(s) to validate technologies for orbital assembly and docking, life support and human habitation
    2018 – a technology precursor mission to demonstrate aerobraking/aerocapture, solar electric propulsion and soft landing (formerly envisaged as a smaller Arrow-class mission to be launched in 2010)
    2024 – a human mission to the Moon to demonstrate key life support and habitation technologies, as well as aspects of crew performance and adaptation and in situ resources utilisation technologies
    2026 – an automatic mission to Mars to test the main phases of a human mission to Mars
    2030 / 2033 – a split mission that will culminate in the first human landing on Mars

Quelle:

https://www.esa.int/Science_Exploration/Human_and_Robotic_Exploration/Exploration/Aurora_s_roadmap_to_Mars

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #746 am: 13. September 2021, 11:49:58 »
Natürlich macht die ESA viele Pläne, aber in der Politik war in den letzten 20 Jahren der europäische Crewtransport ein Tabuthema, insbesondere in Deutschland. (Realistischerweise glaub ich auch nicht dran.)

Wenn jetzt das Wirtschaftministerium der NASA/SpaceX/Boeing beim Crewtransport nacheifern will, bin ich trotzdem sehr gespannt auf das Konzept. ;)
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #747 am: 22. September 2021, 23:11:52 »
Hessen finanziert maßgeblich eine Machbarkeitsstudie für ein Besucherzentrum am ESOC in Darmstadt.

https://www.stern.de/gesellschaft/regional/machbarkeitsstudie-fuer-raumfahrt-besucherzentrum-vereinbart-30761434.html
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Offline Sensei

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #748 am: 23. September 2021, 10:08:17 »
Wenn jetzt das Wirtschaftministerium der NASA/SpaceX/Boeing beim Crewtransport nacheifern will, bin ich trotzdem sehr gespannt auf das Konzept. ;)

Naaja.. das Programm war unterfinanziert, politisch nicht voll unterstützt und zuletzt kann insb. der Boeing-Teil mit seinem Starliner nicht gerade als best-practice herhalten :/

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #749 am: 23. September 2021, 13:31:37 »
Ein Programm von 6,8 Mrd $ (plus Vorverträge) würde ich nicht als unterfinanziert betrachten und sehe (noch) nicht, dass Europa sowas organisiert. Bei einem gewollten Wettbewerb ist vielleicht ein Anbieter erfolgreich, der andere nicht. Drum hab ich es so formuliert.

Aber Jarzombek scheint nicht ernsthaft gewillt zu sein, sondern würde nur ein Konzept anstreben.
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