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Raumfahrt-Politik in Deutschland

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #825 am: 04. März 2023, 13:41:18 »
Für mich als Außenstehender ist es nachvollziehbar, dass Startups/KMUs spezielle Regularien und Haftungsrisiken/-kosten vermeiden wollen. Das der Staat den Unternehmen hilft, ist ja eigentlich auch erklärtes Ziel.

Andererseits könnte es unendliche Abstimmungs- und Genehmigungsprozesse und -probleme geben, wenn diese Anforderungen im vorhandenen Luft- und Umweltrecht ergebnislos hin und her verhandelt werden, was sich durch ein zentrales Gesetz vereinfachen könnte. (Die GOSA ist ja ein schönes Beispiel).

Z.B. OHB macht zwar eigene Starts im Auftrag der Bundeswehr (u.a. Sarah), die Haftung scheint aber beim Bund zu liegen bzw. in den USA wegen Start durch SpaceX/Falcon.

Mal theoretisch gedacht, dass eine deutsche Firma einen Start organisiert und der in Schweden, Norwegen oder UK stattfindet, welche Genehmigungen und Haftungen wären von wem zu übernehmen?

Eigentlich müßten, was auch die EFI vorschlägt und von der Politik gerne gehyped wird, durch ein "Reallabor" die Prozesse viel einfacher sein, frage mich, warum das die GOSA nicht macht.
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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #826 am: 05. März 2023, 07:38:32 »
Mit klaren Regularien können aber auch Startups "richtig planen", und wenn es um konkrete Haftungsfälle geht, wird's eben eine Versicherung. Die Kosten kann man ausweisen und begründen. Dann braucht man halt etwas mehr Geld von den Investoren, man reduziert aber die Unsicherheit, die man sonst als Risikopuffer auch "einpreisen" müsste.

Den Staat/die Geselleschaft das Haftungsrisiko tragen zu lassen, ist doch heute nicht mehr haltbar. Früher, als Staat und Agenturen die Hauptakteure waren, ok. Aber heute? Das setzt doch vollkommen falsch/unsymmetrische Anreize, wer zuständig/verantwortlich ist, und wer das Risiko tatsächlich trägt. Risiken externalisieren, dann entwickeln sich Markt und Produkte in die falsche Richtung ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #827 am: 08. März 2023, 09:24:16 »
Gestern wurde im DLR Bonn die Raumfahrtstrategie diskutiert. Man will Innovation und Wettbewerbsfähigkeit fördern.

Inhaltliches noch nicht erkennbar. (Wer diskutiert das was).

https://twitter.com/DLR_SpaceAgency/status/1633094835467964418?cxt=HHwWhMC-ibbG9aktAAAA
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Offline Lumpi

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #828 am: 08. April 2023, 09:15:47 »
Die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage legt nahe, dass die Bundesregierung selbst keinen eigenen Weltraumbahnhof errichten will.
Zitat
„Die Bundesregierung plant nicht, solche Startplätze selbst zu errichten“, lautet die Antwort auf die Frage nach eigenen Kapazitäten. Auch lägen keine Pläne Dritter oder Förder- bzw. Genehmigungsanträge für solche Anlagen vor.
https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/raumfahrt-faktische-absage-fuer-deutschen-weltraumbahnhof-id66097551.html
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #829 am: 24. April 2023, 18:33:01 »
Die CDU/CSU-Fraktion fragt die Bundesregierung, wie es um die geplante Raumfahrtstrategie steht, welche Konsultationen von Industrie, Wissenschaft und Politik erfolgen und was in Zukunft geplant ist, zb. in der Launcherkrise Ariane 6/Vega-C oder zur Weltraumsicherheit.

https://dserver.bundestag.de/btd/20/064/2006439.pdf
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #830 am: 25. April 2023, 18:35:35 »
Die SPD-Fraktion im Bundestag beschließt ein Konzeptpapier "Deutschlands Rolle im Weltraum" zur geplanten Raumfahrtstrategie und fordert darin

- Verbesserungen der kritischen Infrastruktur,
- europäisches Vorgehen,
- unabhängigen Zugang zum Weltraum,
- eigene Startkapazitäten und -plätze,
- Responsive Space
und begrüßt die Initiative einer Startplattform in der Nordsee

Bundeskanzler Scholz soll Raumfahrt zur Chef-Sache machen und die Koordinierung im Kanzleramt ansiedeln.

https://www.sueddeutsche.de/politik/spd-weltraumprogramm-satelliten-deutsche-raketen-1.5820621
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #831 am: 26. April 2023, 09:24:44 »
und hier das Dokument dazu.

Für die Bereiche Wirtschaft, Sicherheit, Verkehr und Forschung wird alles mögliche angesprochen.

https://www.spdfraktion.de/system/files/documents/position-deutschlands-rolle-weltraum.pdf
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #832 am: 01. Juni 2023, 17:48:05 »
Raumfahrtkoordinatorin Christmann spricht mit Wirtschaftsminister le Maire in Paris über eine "aktive Rolle Europas in der Raumfahrt".

Details unbekannt.

https://twitter.com/annachristmann/status/1664247295708213248
« Letzte Änderung: 01. Juni 2023, 20:24:43 von RonB »
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Offline James

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #833 am: 27. Juni 2023, 09:13:27 »
ATMOS Space Cargo sammelt 4 Millionen Euro für Rückkehrkapseln ein

ATMOS entwickelt und fertigt Rückkehrkapseln und steigt in den wachsenden Markt für Fertigung im Weltraum (In-orbit Manufacturing) ein – zu einem Bruchteil der aktuellen Kosten. Die 4 Millionen Euro Seed-Finanzierungsrunde war überzeichnet. Eine Pressemitteilung des High-Tech Gründerfonds (HTGF).


Sebastian Klaus, CEO und Co-Founder von ATMOS Space Cargo. (Bild: ATMOS)

Weiter in der Pressemitteilung des HTGF  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #834 am: 27. Juni 2023, 12:28:44 »
Der Standort Taufkirchen/Ottobrunn wird zu Europas größtem Zentrum für Luft- und Raumfahrtforschung ausgebaut. Das Ziel ist es, mit rund 50 Professorinnen und Professoren, rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bis zu 4000 Studentinnen und Studenten die größte Luft- und Raumfahrtfakultät Europas im südlichen Landkreis zu bilden

https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/taufkirchen-bei-muenchen-ort486320/soeder-taufkirchen-ottobrunn-ministerpraesident-raumfahrtcampus-92365518.html
Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt wird die Welt Frieden finden.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #835 am: 04. Juli 2023, 16:59:28 »
Die Bundesregierung will ihre neue Raumfahrtstrategie zwischen den Ministerien final abstimmen.

Allerdings soll das BMWK nächstes Jahr >30% weniger Geld bekommen (bei ca. 6% Inflation) und da werden wohl die Lichter ausgehen.

https://twitter.com/annachristmann/status/1675900991135178752
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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #836 am: 07. Juli 2023, 12:46:01 »
Das DLR will sich einen umfassenden Überblick über die Raumfahrt in Deutschland verschaffen und startet eine Umfrage bei Unternehmen, um die Ökonomie (wirtschaftlichen Bedeutung) der Raumfahrt in den Jahren 2020/21 zu erfragen.
Die Umfrage und Auswertung wird von der Wirtschaftsberatungsgesellschaft D erstellt.

"Die Ergebnisse der Studie werden dazu beitragen, die Datenbasis über die deutsche Raumfahrtökonomie und damit die Grundlage für politische Entscheidungen empirisch zu untermauern, um so die Investitionen in die Raumfahrt und die Umsetzung der neuen Raumfahrtstrategie Deutschlands besser steuern zu können."

https://aerospace.nrw/untersuchung-zur-erfassung-der-soziooekonomischen-bedeutung-der-deutschen-raumfahrtoekonomie-in-den-jahren-2020-und-2021
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Offline James

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #837 am: 27. Juli 2023, 20:48:58 »
Habeck zu Gast bei drei deutschen Mikrolauncherfirmen

„Hightech-Startups aus Deutschland geben wichtige Impulse für die Raumfahrt in Europa.“ Eine Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).


Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. (Bild: BMWK / Dominik Butzmann)

Weiter in der Pressemitteilung des BMWK  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #838 am: 27. Juli 2023, 21:16:47 »
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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #839 am: 28. Juli 2023, 13:35:50 »
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #840 am: 29. Juli 2023, 07:34:15 »
Habeck spricht vom Ende des Ariane 6 Programms. "Wir werden das Programm auch vernünftig zu Ende finanzieren."
Danach sollen private Anbieter die gleichen Chancen haben wie Arianespace bei Bewerbungen um staatliche Aufträge.

https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/habeck-raketen-bauer-deutschland-100.html
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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #841 am: 29. Juli 2023, 09:26:36 »
Wann soll es denn zu Ende sein?

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #842 am: 29. Juli 2023, 11:22:18 »
Und was ist diesbezüglich "vernünftig"?

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #843 am: 29. Juli 2023, 12:45:40 »
Ich würde es so interpretieren, dass es aufgrund der Beschlüsse vom letzten Nov. bis 2025 in dem Rahmen, wie sich D am Ariane-Programm beteiligt, weitergeht. Die Hoffnung ist, dass es nach der Einführung der Ariane 6 keine Subventionen mehr braucht (aber eher unwahrscheinlich).

D will keine europäische Ariane 7 und lieber eigene "Mikrolauncher".
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #844 am: 29. Juli 2023, 13:03:08 »
Erklär-Video von Minister Habeck: "wir müssen es anders organisieren, denn im Moment fliegen auch die sicherheitsrelevantesten Satelliten  mit amerikanischer Technik, mit SpaceX, ... das kann nicht die letzte Antwort sein."


https://twitter.com/BMWK/status/1685010107199885312
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #845 am: 01. September 2023, 17:00:40 »
Der Bundeskanzler informiert sich beim DLR über Raumfahrt.

https://twitter.com/DLR_SpaceAgency/status/1697620099337781536
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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #846 am: 03. September 2023, 19:20:51 »
Matthias Maurer hält es in einem Interview für einen Fehler, dass die Mittel für die Raumfahrt gekürzt werden sollen. "Im Weltraum gilt im Moment das Gesetz Wer mehr investiert bestimmt die Regeln."

Er bestätigt, dass man angesichts der internationalen Leistungen nur noch zweite Liga spielt.

https://www.welt.de/wissenschaft/video247246230/ESA-Astronaut-Maurer-Im-Weltraum-gilt-im-Moment-das-Gesetz-Wer-mehr-investiert-bestimmt-die-Regeln.html
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Offline alepu

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #847 am: 03. September 2023, 22:52:40 »
"nur noch zweite Liga" ?
Hat man jemals (ausser damals unterm Adolf!) mehr als "dritte Liga" gespielt? (Und auch damals nur im Raketenbau und nicht in der "Raumfahrt"!)
Ich spreche hier allerdings, dem thread-Thema entsprechend, nur von Deutschland! Bei der ESA schaut es durchaus etwas besser aus, allerdings auch nicht viel  ::)

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #848 am: 03. September 2023, 23:33:53 »
In dem Interview war in Bezug auf zweite Liga aber explizit von ganz Europa die Rede.

Der deutsche Einfluss daran ist aber nicht klein, insbesondere wenn man da auf der Bremse steht.
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Offline cullyn

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #849 am: 05. September 2023, 10:52:20 »
"nur noch zweite Liga" ?
Hat man jemals (ausser damals unterm Adolf!) mehr als "dritte Liga" gespielt? (Und auch damals nur im Raketenbau und nicht in der "Raumfahrt"!)

Das ist die Frage der Definition von Raumfahrt und Liga-Spiel. In jeder Liga gibt es auch zweitbeste Mannschaften, das gehört nunmal dazu.

D alleine hat nunmal seit dem 2. Weltkrieg wenig Raumfahrt Stand-Alone betrachtet. Aber in den einzelnen Bereichen von D mitspielt, sind die Spieler durchaus nicht nur 2. oder 3. Klassig.
OHB und Airbus machen nicht die besten Satelliten der Welt, sind aber in der 1. Liga dabei für ihre Nischen (bei Airbus sind die GEO-Satelliten europäisch, mit Frankreich als "Prime" aber es gibt LEOs aus FN die man als rein deutsch bezeichnen kann)

Die Ariane hat zwar gerade 3 massive Probleme: 1. konkurent SpaceX 2. Ende Ariane5 3. Verzögerung Ariane6 aber davon abgesehen ist die Ariane damit noch lange nicht 2. Liga und ettliche Konkurenten wären froh sie hätten das vorzuweisen. Auch hier gilt das man nicht nur aus Mitleid Teile der Rakete in D fertigt.

Und solange selbst das US-Militär Technik in D zukauft für ihre Satelliten kann D nicht 2. Liga sein. Denn das US-Militär kauft nur sehr wiederwillig Technik ausserhalb der USA und nur wenn es technisch nicht anders geht.