In aller Behutsamkeit, denn solange es nicht heisst "nose gear touchdown" ist eine Mission für mich nicht beendet, mal ein paar Worte persönlicherer Natur. In etwas über 550km über unseren Köpfen hat ein Spektakel stattgefunden - und die wenigsten Menschen haben es überhaupt bemerkt.
Würde man die letzten Tage in einen Spielfilm packen, dann hätte er alles, was einen Blockbuster ausmacht... Spannung, Abenteuer, Fiction, Schwierigkeiten und sieben Helden, die sie überwinden müssen, während unten im Mission Control Center Köpfe qualmen - eingebettet in Bilder, die an Grossartigkeit, Staunen und Faszination über alles hinausgehen, was Industrial Light and Magic jemals für Hollywood erfunden hat.
Hunderte Millionen rennen ins Kino, wenn ein Shuttle mit Bruce Willis an Bord in den Weltraum aufbricht um einen Asteroiden vom Kurs abzubringen - doch wenige bemerken es, wenn ein Shuttle in den freien Raum fliegt um unter grossem Einsatz das unmöglich geglaubte möglich zu machen und ein Teleskop instand zu setzen, mit dem wir Licht einfangen das 13 Milliarden Jahre gebraucht hat zu uns zu gelangen und zu einem Bild zu werden, das noch vor wenigen Jahrzehnten jenseits unserer Vorstellungskraft gelegen hätte.
Schwer zu glauben und schwer zu verstehen, dass eine Menschheit, die begonnen hat im Weltraum erstaunliches zu leisten noch nicht davon absehen kann auf ihrem Heimatplaneten kindischen Mist anzustellen.
Einer der Gründe, warum ich es als sinnvolle Geldanlage ansehe Staatsoberhäupter und Wirtschaftsmogule zu verpflichten wenigsten einmal einen Blick auf unseren Planeten zu werfen, so, wie ihn die sieben Atlantisastronauten gerade geniessen können.
Diese Mission ist ein einziges Plädoyer FÜR Raumfahrt und FÜR Shuttles. Und für das ureigenste Bedürfnis der Menschen Fragen zu stellen, Antworten zu finden, neue Fragen zu stellen, neugierig zu sein und "to go where no man has gone before"
Manchmal ist die Realität eben besser als Kino es je sein kann