Kugelsternhaufen

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H.J.Kemm

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #50 am: 29. Juli 2010, 12:47:22 »
Moin Rene,

scheinbar gibt es noch einen Unterschied:

Astronomen haben einen völlig neuen Typ von *Kugelsternhaufen* in der *Andromedagalaxie* entdeckt. Dieses Objekt gleicht den *normalen Kugelsternhaufen* in der Anzahl der Sterne, dem Alter und der Metallizität. Der Unterschied liegt jedoch in der wesentlich größeren Ausdehnung von vielen hundert Lj, so dass diese ausgedehnten Kugelsternhaufen eine wesentlich geringere Dichte besitzen. Sie liegen mit ihrer Größe zwischen den Kugelsternhaufen und den kugelförmigen Zwerggalaxien.
Wie sich diese Kugelsternhaufen gebildet haben ist nicht bekannt. Sie könnten jedoch auf ähnliche Weise entstanden sein wie die *normalen Kugelsternhaufen*.

Jerry

Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #51 am: 29. Juli 2010, 17:25:25 »
Hallo Jerry
In dem Artikel von Pavel Kroupa
steht dass sich die massearmen Ksh im Halo befinden und die massereichen im Inneren der Milchstraße
Ist mit im inneren der Milchstraße der Bulge und damit die Oosterhoff Gruppe 1 gemeint?

LG René
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn wissen ist begrenzt." Albert Einstein

"Es ist Alles möglich im Universum, Hauptsache es ist genügend unvernünftig." Nils Bohr

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H.J.Kemm

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #52 am: 21. August 2010, 07:25:22 »
Moin,

im Nachtrag zu den Beiträgen 30, 32 und folgende:


Image credit: NASA/JPL-Caltech/WISE Team
Der Sternhaufen Omega Centauri / NGC 5139

Neue Aufnahme durch den Infrarotsatelliten *WISE* (Wide-Field Infrared Survey Explorer) vom hellsten Kegelsternhaufen am Nachthimmel.
Hier auch die Aufnahme in Grossformat: (http://wise.ssl.berkeley.edu/gallery_OmegaCentauri.html)

Es ist ein Composit aus vier unterschiedlichen infraroten Wellenlängen, dabei geben blau und zyan die Wärmestrahlung von Sternen bei 3,4 und 4,6 µm wieder und grün ist warmer Staub, der bei 12 µm leuchtet. Rot zeigt sich bei 22 µm Wellenlänge.

Zu *WISE* siehe auch hier >>>

Jerry
« Letzte Änderung: 21. August 2010, 10:52:48 von H.J.Kemm »

greatattraktor

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #53 am: 22. August 2010, 06:32:57 »
Soviel Sterne auf kleinstem Raum und ein großes schwarzes Loch - könnte es sich hierbei vielleicht um eine Zwerggalaxie handeln? Es spricht doch eigentlich dafür, da in diesem Gebilde Sterne unterschiedlichen Alters zu finden sind.
Wie und wer könnte das eigentlich klären?

GG

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #54 am: 22. August 2010, 08:58:25 »
... könnte es sich hierbei vielleicht um eine Zwerggalaxie handeln?

Genau das wird ja mittlerweile vermutet: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/21082010122506.shtml.

greatattraktor

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #55 am: 23. August 2010, 04:51:36 »
Und warum steht dann Omega Centauri nicht auf der Liste aller bekannten Satellitengalaxien der Milchstraße, der gesicherten und der ungesicherten? Auch auf diesem Bild ist nicht davon zu sehen

websquid

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #56 am: 23. August 2010, 13:17:14 »
Ganz einfach: Omega Centauri ist keine Satellitengalaxie mehr, weil sich Omega Centauri INNERHALB der Milchstraße befindet. Es handelt sich sozusagen um einen Galaxienüberrest, aber eben nicht mehr um eine eigenständige Galaxie. Darum wird Omega Centauri auch nicht als solche aufgeführt.

mfg websquid

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #57 am: 23. August 2010, 13:24:18 »
Moin,

das habe ich auch so gelesen; aber dann dürfte der Begriff *Kugelsternhaufen* auch nicht benutzt werden.

Jerry

websquid

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #58 am: 23. August 2010, 13:28:25 »
Das stimmt wohl auch. Omega Centauri ist halt ein ziemlich einzigartiges Objekt. Da ist es immer schwierig, eine passende Kategorie zu finden. Wir werden sehen, auf welchen Begriff sich die Profi-Astronomen einigen werden :)

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #59 am: 23. August 2010, 17:56:35 »
Moin,

jau.

Wenn wir hier in der RaumCon einen neuen Begriff dafür finden und verabschieden würden, dann ignorieren diese Experten den leider - auf uns hört ja (noch) keiner.  ::)

Jerry

websquid

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #60 am: 24. August 2010, 18:33:38 »
auf uns hört ja (noch) keiner.  ::)
Da gibt es nur eine Lösung: Wir Raumcon-Mitglieder müssen selber Experten werden. Wer von uns studiert was? :D

Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #61 am: 29. Januar 2011, 15:32:00 »
Ich habe mal eine Frage zur Rotation der KSH ums Galaxienzentrum.
Warum rotieren die KSH nicht mit der galaktischen Scheibe?
Sie sollten doch von ihr gravitativ angezogen werden und ihre Rotation langsam der Rotation der Scheibe anpassen.
Was verhindert das?
Gruß René
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Offline Matjes

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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #62 am: 29. Januar 2011, 23:16:59 »
Tja Rene

Guck Dir doch mal M13 im Herkules an. Der größte Kugelsternhaufen des nördlichen Sternhimmels und auch eins der schönsten Objekte der Milchstraße. Es ist leider die falsche Jahreszeit, aber da stehen 500.000 Sterne ganz eng beieinander. Stell Dir doch mal der Blick vor, wenn Du in dem Haufen drin wärst und dann nach draußen guckst.

Immer wieder und immer genauer haben sich Astronomen dieselben Objekte angeschaut. Hyaden und Pleiaden sind auch so ein Beispiel. Im Laufe der Zeit (hey - das ist ein sozialer Prozeß) haben sich ganz wenige Menschen darauf geeinigt, daß Kugelsternhaufen einfach geil sind. Weil, da stehen ganz viele Sterne und alle sind alt und gleich weit entfernt.

Da kommt leider jetzt noch mehr Theorie. Die Theorie der Sternentwicklung ist durch die Kugelsternhaufen - ja wie sagt man das - irgenwie überhaupt erst entstanden. Die Theoretiker mußten warten auf die Bebachtungen. Historisch war es so. Erst kamen die Beobachtungen der Kugelsternhaufen und dann war das Spielfeld eröffnet.

Diese Zeit der Entwicklung der Sterntheorie (wie entstehen Sterne und wie altern sie) liebe ich. Also mich interessiert nicht nur was herausgekommen ist. Sondern auch, wie es dazu kam. Ob den Ergebnissen zu trauen ist. Wer hat wem welche Anregung gegeben? Wer hat sich über einen Vortrag aufgeregt?

Ergebnis ist: Kugelsternhaufen sind alt. Echt alt. Total alt. Die Sterne der Kugelsternhaufen sind älter als die Milchstraße. Und sie umkreisen das Massezentrum der Milchstraße auf eliptischen Bahnen weil sie schon vorher entstanden sind. Auch bei Andromeda und anderen nahen Galaxien und auch bei Zwerggalaxien sind Kugelsternhaufen nachweisbar. Und da hinten sind Kugelsternhaufen auch alle alt und umkreisen die lokalen Massenkonzentrationen auf elliptischen Bahnen.


Ich denke mal , daß Dir das Deine Fragen nicht beantwortet.

Matjes

Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #63 am: 30. Januar 2011, 11:13:30 »
Das ist keine Erklärung weshalb die eingefangenen Kugelsternhaufen ihre Rotation nicht der Galaktischen Scheibe anpassen. wenn sie doch von ihr graviatativ angezogen werden.
Es sollte sich zumindest ein großer Teil der KSH in der Scheibe befinden.
Nur die zuletzt eingefangenen dürften sich dann noch im Halo befinden.
Die anderen müßten ihre Rotation der Scheibe angeglichen haben.

Gruß René
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Offline Schillrich

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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #64 am: 30. Januar 2011, 11:30:20 »
Warum sollten sie sich in der Scheibe befinden? Ein Orbit ist im Allgemeinen etwas sehr stabiles, wenn es sich um voneinander getrennte Objekte handelt, die nur gravitativ miteinander wechselwirken.
\\   //    Grüße
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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #65 am: 30. Januar 2011, 12:13:33 »
Die galaktische scheibe hat ja gravitation  und jedes mal wenn ein KSH diese scheibe kreuzt, was ja unweigerlich 2mal pro umlauf geschieht wird der KSH von der Scheibe mitgezogen und sollte almählich einen Orbit einnehmen der der Scheibe gleicht.
Bei Saturn ist das gut zu beobachten alle Monde und größeren Brocken befinden sich auf der Scheibenebene,
keiner hat polare Bahnen.
Warum gibt es da keine Monde mit polaren Bahnen.
Das system sollte doch etwa ähnlich sein.
Gruß René
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Offline Schillrich

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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #66 am: 30. Januar 2011, 12:18:31 »
So einfach ist das nicht ... für jeden Orbit gilt Drehimpulserhaltung, egal wie er inkliniert ist. Wenn da ein störendes Moment wirkt (quasi das von dir geforderte "nach unten in die Scheibe ziehen"), kommt es zur Präzession des Orbits, der Inklinationswinkel bleibt aber erhalten.
Unsere Satelliten bleiben ja auch auf ihren inklinierten Orbits und versammeln sich nicht alle am Äquator.
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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #67 am: 30. Januar 2011, 14:28:11 »
Die Sonden mit Bahnen am Äquador haben ja auch nicht genug Masse um die Satelliten auf den anderen Bahnen
anzuziehen.
Dann müßtest du erklären warum sich alle Monde und Felsbroken im Saturnring nicht auf unterschiedlichen Bahnen um ihn drehen.
Warum verhalten die sich nicht wie die Sateliten?

Gruß René
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websquid

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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #68 am: 30. Januar 2011, 14:32:56 »
Ich versuchs mal einfach zu machen:
Die galaktische Scheibe zieht die KSH an und beschleunigt sie zu sich hin. Die KSH erreichen die Ebene und fliegen aufgrund ihrer Geschwindigkeit hindurch. Ab jetzt werden die KSH wieder abgebremst, aber genauso stark, wie sie zuvor beschleunigt wurden. Sie pendeln sozusagen um die galaktische Scheibe hin und her - mal drüber, mal drunter. Auch ein Pendel würde ewig in Bewegung bleiben, wenn es keine Reibung hätte. Auf KSH wirkt praktisch nur die Gravitation, daher kommt es nicht zu einer Anpassung.

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Offline Schillrich

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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #69 am: 30. Januar 2011, 14:41:48 »
Die Sonden mit Bahnen am Äquador haben ja auch nicht genug Masse um die Satelliten auf den anderen Bahnen
anzuziehen.
Aber wir haben da z.B. den riesigen schweren Mond, und die Erde hat auch einen schweren Äquatorwulst. Beides macht sich in der Bahnmechanik der Satelliten bemerkbar, aber eben nicht so wie du vermutest. Die Satelliten landen nicht am Äquator, sie präzessieren und die Form ihrer Bahnen ändert sich.


Zitat
Dann müßtest du erklären warum sich alle Monde und Felsbroken im Saturnring nicht auf unterschiedlichen Bahnen um ihn drehen.
Warum verhalten die sich nicht wie die Sateliten?
Das kommt aus der Entstehung: der Akkretionsscheibe aus Staub. Da gibt es Reibung, Dissipation, Stöße ... eben nicht nur Gravitation (deswegen habe ich oben die gravitative Wechselwirkung betont). Daher sammeln sich die Staubteilchen und Kleinkörper in einer rotierenden Scheibe ... und so dann auch die Planeten und Monde.
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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #70 am: 30. Januar 2011, 16:05:16 »
Dann habe ich mal noch eine Frage. Gibt es Doppelkugelsternhaufen?
Also so was ähnliches wie Doppelsterne, wo 2 Kugelsternhaufen umeinander kreisen?

Gruß René
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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #71 am: 12. Februar 2011, 10:51:37 »
Gibt es Keinen der sowas in unserer Milchstraße schon mal beobachtet hat?

Zwerggalaxienpaare und Galaxienpaare gibt es ja auch.

mfG René
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mardinjunge

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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #72 am: 01. Juli 2011, 13:36:53 »
Ein Gedankenexperiment: Was würden den passieren, wenn ein Stern, der in einem Sternenhaufen ist (so etwa in der Mitte), plötzlich verschwindet, also dort wo der Stern ist, plötzlich "NICHTS" ist. Theoretisch müsste doch das Sternenhaufen in sich zusammenfallen, da die Gravitation des Sterns nicht mehr auf die anderen Sterne wirkt. Oder ist das falsch?

Offline T.D.K.

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Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #73 am: 01. Juli 2011, 14:47:23 »
Ein Gedankenexperiment: Was würden den passieren, wenn ein Stern, der in einem Sternenhaufen ist (so etwa in der Mitte), plötzlich verschwindet, also dort wo der Stern ist, plötzlich "NICHTS" ist. Theoretisch müsste doch das Sternenhaufen in sich zusammenfallen, da die Gravitation des Sterns nicht mehr auf die anderen Sterne wirkt. Oder ist das falsch?

Nein! Die Sterne kreisen alle auf Bahnen um das Zentrum nicht um einen Stern im Zentrum in sofern würden sich nur die Bahnen einiger Sterne verschieben.
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

mardinjunge

  • Gast
Re: Kugelsternhaufen
« Antwort #74 am: 01. Juli 2011, 15:03:23 »
Einiger Sterne? Sind die Sterne nicht alle genau auf einander abgestimmt, damit keine kollision entsteht?