Ich verstehe die Sache wie folgt:
Die Vega wird ab 2010, so denn alles gut bei den ersten Flügen, dem so genannten VERTA-Programm (VEga Research and Technology Accompaniment), ESA's bevorzugter Träger für kleine Nutzlasten sein. In VERTA sind ja schon eine Reihe von Earth Explorer-Satelliten enthalten. Wie Daniel schon bemerkte, wird die ESA Vega buchen, wenn dies möglich ist. Möglich heißt dabei, dass Vega fliegen muss und nicht durch technische Probleme längerfristig nicht einsatzfähig ist.
In diesem Fall, und eigentlich nur in diesem Fall, wird die ESA auf Rockot als Back-up zurückgreifen. Wenn man sich den Artikel von Tobi im ersten Beitrag durchließt, ist es auch genau dass, worauf Rockot hofft: Sie möchten weiterhin als Back-up für die Vega in Betracht gezogen werden und hab anscheinend mehr Angst, dass die ESA nach anderen Möglichkeiten als Rockot sucht, falls es mit Vega Probleme geben sollte, als dass das Unternehmen ernsthaft mit Vega konkurrieren möchte. Der Preis spielt keine oder nur eine untergeordnete Rolle.
Möglichkeiten neben Vega und Rockot gäbe es für die ESA ja z.B. in Form der PSLV oder auch anderen russischen Trägern. Möglicherweise denkt man intern sogar darüber nach, private Betreiber wie SpaceX als Ersatz-Dienstleister in Betracht zu ziehen, falls sich die Falcon 1e in einigen Jahren bewiesen hat. Konkurrenz für Rockot gibt es also genug.