Guten Morgen,
es gibt ein paar Informationen zu dem BLT-Experiment (Boundary Layer Transition).
Unter anderem war ein Beobachtungsflugzeug über dem Golf von Mexiko und hat Infrarotaufnahmen von Discovery beim Überflug gemacht, s. Bild unten.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist Discovery ca. mit Mach 8,5 durch die Atmosphäre geflogen. Man (oder die NASA-Analysten
) erkennt zwei turbulente Zonen an der Unterseite. Eine kommt von dem extra installierten Hindernis, eine andere kommt wohl von unbekannter Quelle, scheint aber normal zu sein.
Laminar anliegende Strömung erzeugt eine dünne stabile Luft-/Grenzschicht, welche die Oberfläche auch thermisch isoliert. Bei turbulenter Strömung hingegen wird dieser Schutz teilweise aufgehoben. Die Oberfläche wird thermisch höher belastet. Außerdem ändert sich die Aerodynamik, v.a. Widerstand und Steuerwirkung.
Beim Shuttle soll dieser Übergang normalerweise bei Mach 8 geschehen, 20 Minuten nach Reentry. Durch das jetzige Experiment sollte schon bei Mach 12-14 ein Umschlagen erfolgen und die Temperatur dahinter sollte sich um bis zu 315°C erhöhen. Erste Messungen zeigen an, dass man ca. 1090°C erreicht hat, wo normalerweise 870°C herrschen. Das Hindernis scheint unbeschädigt zu sein, aber Kacheln "dahinter" sollen Oberflächenspuren zeigen. Durch Hindernisse kann das Umschlagen früher geschehen, u.a. die immer wieder mal vorstehenden "Gapfiller" oder auch Schäden in den Kacheln. Dadurch wird außerdem die Aerodynamik im Allgemeinen unsymmetrisch verändert.
Bild: NASA