Hallo Gertrud
Die Helligkeitsbezeichnungen der Sterne stammen schon aus dem Altertum.
Angeblich sollen die griechischen Astronomen Hipparch (ca. 190–120 v. Chr.)
und Ptolemäus (ca. 100–175 n. Chr.) schuld sein. Sie teilten die Helligkeit
derart ein, daß die hellsten Sterne als 1te Größe, die nächsthellen als
Sterne 2ter Größe usw bis zu den schwächsten, mit bloßem Augen gerade
noch sichtbaren, der 6ten Größe angehören.
Leider führte das im 19ten Jahrhundert zu einem starken Auseinanderlaufen
der Systeme einzelner Beobachter. Es wurde nach einer Vereinheitlichung des
Maßsystems gesucht. So ab 1860 setzte sich allmählich eine logarithmische
Einteilung durch (psycho-physische Grundgesetz). Wir klassifizieren einen
Stern heute in der nächst helleren Klasse, wenn er 2,5 mal so hell ist.
Bis heute sind absolute Helligkeiten schwer meßbar. Deshalb wurde der Polarstern
als Stern mit der Helligkeit: 2,12 festgelegt. Später stellte sich leider heraus, daß
alpha UMi in seiner Helligkeit etwas veränderlich ist. Und es gibt Sterne, die um mehr als 2,12
Größenklassen heller sind als der Polarstern. Daher hat Sirius heute eine Helligkeit von
-1,6, die Venus −4,4 und die Sonne sogar −26 mag.
Auch wenn es Andere stört - die Astronomie ist eine alte Wissenschaft und wir erfahren
durch die "falsche" Einteilung (helle Sterne haben eine niedrige Klasse und leuchtschwache Sterne eine hohe Klasse) etwas über die Kultur unserer Vorfahren.
Gruß von Matjes