Bei den Tests am 12.4. wurde ein kleinerer Zünder probiert, was aber nicht funktionierte. Ergebnis: Alkoholslush. Also wieder diese Riesenwunderkerze.
Der kleine transportable Teststand hat sich wohl bewährt. Am 12.4. wurden dann noch drei erfolgreiche Tests durchgeführt:
Mit 100% Enthanol zum Erreichen der Maximaltemperatur in diesem Motor, der üblichen Mischung 75/25 Ethanol/Wasser, welche genutzt wird, um die Brennkammertemperatur niedrig zu halten und 75/24/1 Ethanol/Wasser/TEOS um den Isolationseffekt von TEOS zu messen.
Natürlich ist diese Testreihe nicht ganz vergleichbar mit dem eigentlichen Motor BPM-5, da der BPM-2 sehr einfache konstruiert ist: einfacher Injektor, was zu starker Filmkühlung führt, keine Verengung am Ende, wodurch die Drücke niedriger sind und ein Teil der Verbrennung außerhalb des Motors stattfindet. Außerdem waren die Tests nur 8s lang, sodass kein thermisches Gleichgewicht erreicht wird.
Trotzdem ist der Effekt von TEOS klar zu erkennen.
Max Temp. nach jeweils 5s:
100% Eth: 480°C
75/25: 330°C
75/24/1: 240°C
Quelle: http://ing.dk/blog/foerste-testrunde-med-bpm-2-175562Am 2.5. wurden dann neun Testläufe durchgeführt (Das Video oben von akku). Ziemlich gut, wenn man bedenkt, dass es sich hier ja um Amateure handelt, die das alle nur als Hobby machen.
Es wurden wieder verschiedene Mischungen getestet.
Siliziumoxidablagerungen vom TEOS, man sieht gut den Übergang zur Filmkühlung hinten:
Außerdem wurden verschiedene Einstellungen für den Übergang zwischen der Vorstufe und der Hauptstufe getestet. Ist der Ethanol/LOX-Fluss am Anfang zu gering, zündet es nicht, man will aber auch nicht bei vollem Druck starten, sog. hard start, aka Motor explodiert.
Zum Ende wurde noch eine Art Düse getestet, um den Brennkammerdruck zu erhöhen. Im Video sieht man den Unterschied in der Verbrennung ganz gut:
BMP-2 ohne Düse:
=13m31s
Mit Düse:
=15m54s
Hier ist auch der übergang von Vor- zu Hauptstufe ganz gut zu erkennen.
Das sieht man aber noch besser bei den drei perfekten Tests von diesem Wochenende des eigentlichen Motors BPM-5, der mit einem viel feineren Injektor, einer doppelwandigen Strömungskühlung (was ist denn da der deutsche Fachbegriff für?) und natürlich einer richtigen Düsenform arbeitet:
Erst ein kurzer 8s Test, dann Inspektion, keinerlei Abnutzung, die Kühlung fünktioniert also. Daraufhin ein 25s Lauf. Dabei wohl leider wegen des Lärms der Datenlogger ausgefallen, sodass der Test wiederholt werden musste. Hat wohl keinen vor Ort gestört
Und coole Shock Diamonds, man erkennt auch gut, dass das der Treibstoff druckgefördert wird. Beim längersen Lauf ist im Tank weniger Platz für das Druckgas, daher fällt der Druck schneller ab, die Shock Diamonds rücken näher zusammen. Am Ende hört man auch gut die Instabilitäten bei sehr niedrigen Drücken.
Dies Bild zeigt deutlich die Erleichterung, dass jetzt alles vorbildlich geklappt hat, nach den Problemen mit dem letzten Triebwerk, die schlussendlich zur Trennung von Peter Madsen geführt haben.
Quelle: https://www.facebook.com/CopenhagenSuborbitalsUnd im Mitschnitt des livestreams nach dem ersten Test:
=56m50s
Das Triebwerk hat in den Tests 4,9kN und 5kN erzeugt, wie vorausberechnet und hat den Namen Franken-5 bekommen, da bei der ersten Konstruktion noch viel "gepfuscht" wurde.
Also: Gratulation CS!