Der "Fall" Gerhard Wisnewski entbehrt nicht einer gewissen Tragik. Vor Jahren war er noch ein seriöser kritischer Journalist - dann schrieb er mit einigen Co-Autoren ein gar nicht mal so schlechtes Buch; "Das RAF-Phantom". Plausibel, politisch mutig, gut recherchiert - aber ein Hauch von "Weltverschwörung" und eine gewisse paranoide Grundstimmung durchwehte schon dieses Buch.
Dann, 2003, lief die WDR-Dokumentation "Aktenzeichen 11.9. ungelöst", für die Wisnewski zuerst gefeiert wurde - weil er kritische Fragen stellte. Dann wurde er gefeuert weil seine "Antworten" extrem an den Haaren herbeigezogen und zudem fadenscheinig waren - und nicht passende Fakten schlichtweg ignorierten.
Im Zuge dieses allgemeinen Abwärtstrends wundert es nicht, dass jemand, der mal als kritischer Journalist angefangen hat, in der untersten Schublade der Verschwörungstheorien landete: Beim "Mondschwindel".
Einige seiner neueren Artikel grenzen schon an Selbstparodie: Er hält den "bekannten Zeitrechnungsexperte" Heribert Illig ("Das erfundene Mittelalter") für glaubwürdig - weil es in Wisnewski Weltbild passt.
(Zu Illig hätte ich Einiges zu sagen - aber das ist ein anderes Thema.)
Leider ist Wisnewski kein Einzelfall