Falsche Nachrichten in der Presse

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rm39

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #100 am: 01. September 2008, 08:36:20 »
Hi,

Sender Phoenix 31.08.08
100 Jahre - Der Countdown
Kapitel 9: Wendejahre
1986 - Die Challenger-Tragödie

Ich weiß nicht wer diesen ca. 4-5 minütigen Beitrag gesehen hat, aber meiner Meinung waren da min. 3 Fehler in der Berichterstattung.
1. beim Herausrollen des Shuttles zur Startrampe und dem gleich darauffolgenden Start herrschten Minustemperaturen
2. die Zerstörung des Shuttles erfolgte durch den Wasserstofftank
3. die siebenköpfige Besatzung starb bei der Explosion
:-[

zu 1. meine Kenntnis nach vergehen zw. Roll-Out und Start mehrere Wochen
zu 2. Ursache der Unglückes war ein Feststoffbooster, der dann den ET zur Explosion brachte und damit auch das Shuttle zerstörte
zu 3. es gab Berichte, das die Besatzung erst beim Aufschlag auf das Wasser starb, ich weiß aber nicht ob das nachgewiesen wurde

Grüße Mölle

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Online Schillrich

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #101 am: 01. September 2008, 09:12:14 »
Naja,

so kritisch darf man den Beitrag nicht sehen. Es ging um das allgemeine Geschehen des Unglücks und nicht um eine Analyse. Ein normaler Zuschauer hat keine Ahnung von SRB, ET, festen Treibstoffe, etc ... Zu viele Details würden den Beitrag dann überfrachten. Zum genauen Ablauf des Unglücks gibt es ja eine Reihe guter Dokumentationen.
\\   //    Grüße
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tonthomas

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #102 am: 01. September 2008, 10:50:44 »
Zitat
Ola...

mal wieder ne tolle Bilderrecherche bei n-tv zum Thema GLAST:

Das Weltraumteleskop "GLAST" beim Start am 11. Juni 2008.

Für mich ist das immer noch ein Docking Adapter und hat bei weitem nix mit einem Weltraumteleskop zu tun...

n-tv: Scharfer Beobachter GLAST nimmt Arbeit auf

Gruss Mac

Im Bild selbst steht dpa (Deutsche Presse Agentur). Vielleicht hat dpa das versiebt. Man müsste wissen, von wem der Text und von wem das Bild ist, und was mit welchen Zusatzinformationen geliefert wurde.

Ich bin unabhängig davon allerdings auch nicht davon angetan, dass man glaubt, auf eine vernünftige eigene (wissenschaftsjournalistische) redaktionelle Endkontrolle verzichten zu können. Ich kann verstehen, wenn sich Hörer, Zuseher und Leser da manches Mal verschaukelt vorkommen, wenn sie selbst vom Thema etwas verstehen.

Manchmal bin ich versucht, den Medien zu unterstellen, sie dächten, die breite Masse versteht eh von nichts etwas, es ist fast wurscht, was man und wie man präsentiert, Hauptsache, es wird gekauft. Das wäre quasi das Gegenteil einer Bildungsoffensive...

Gruß   Thomas

Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #103 am: 01. September 2008, 19:58:00 »
Zitat
Hi,

Sender Phoenix 31.08.08
100 Jahre - Der Countdown
Kapitel 9: Wendejahre
1986 - Die Challenger-Tragödie

Ich weiß nicht wer diesen ca. 4-5 minütigen Beitrag gesehen hat, aber meiner Meinung waren da min. 3 Fehler in der Berichterstattung.
1. beim Herausrollen des Shuttles zur Startrampe und dem gleich darauffolgenden Start herrschten Minustemperaturen
2. die Zerstörung des Shuttles erfolgte durch den Wasserstofftank
3. die siebenköpfige Besatzung starb bei der Explosion
:-[

zu 1. meine Kenntnis nach vergehen zw. Roll-Out und Start mehrere Wochen
zu 2. Ursache der Unglückes war ein Feststoffbooster, der dann den ET zur Explosion brachte und damit auch das Shuttle zerstörte
zu 3. es gab Berichte, das die Besatzung erst beim Aufschlag auf das Wasser starb, ich weiß aber nicht ob das nachgewiesen wurde

Grüße Mölle

@Mölle!

Zu 3.:

Wenn ich mich richtig entsinne, war einem in den letzten Tagen (27.08.08) von N24 gesendeten Bericht zu entnehmen, dass 3 Astronauten die persönliche Sauerstoffversorgung aktiviert hatten. Da diese erst in einer Notsituation von dem Astronauten selbst aktiviert wird, wird mit hoher Sicherheit vermutet, dass mindestens diese drei Astronauten nach der Explosion gelebt haben müssen. Es gibt keinen Grund, warum sie dann vor dem Aufschlag auf dem Wasser verstorben sein sollten.

Bei den anderen Astronauten hielt man sich bedeckt.

Gruß Ingo
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Online Schillrich

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #104 am: 06. September 2008, 19:25:06 »
Tja,

heute mal falsche Nachrichten, welche die Medien nicht zu verantworten haben:

In der heutigen heute-Sendung des ZDF war ein Interview mit Gerhard Schwehm, dem Missionsmanager bei der ESA. Darin hat er zum Flyby an Steins gesagt, dass es keinerlei Probleme mit Rosetta gegeben habe. Das stimmt so nicht, da sich die Narrow Angle Camera (NAC) der Sonde wenige Minuten vor dem Flyby in den abgesicherten Modus geschaltet hat.
« Letzte Änderung: 06. September 2008, 19:25:46 von Schillrich »
\\   //    Grüße
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Offline -eumel-

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #105 am: 07. September 2008, 05:18:06 »
Zitat
Tja,

heute mal falsche Nachrichten, welche die Medien nicht zu verantworten haben:

In der heutigen heute-Sendung des ZDF war ein Interview mit Gerhard Schwehm, dem Missionsmanager bei der ESA. Darin hat er zum Flyby an Steins gesagt, dass es keinerlei Probleme mit Rosetta gegeben habe. Das stimmt so nicht, da sich die Narrow Angle Camera (NAC) der Sonde wenige Minuten vor dem Flyby in den abgesicherten Modus geschaltet hat.
Naja, Manager halt! ;)
Ist das nicht die wichtigste Aufgabe von Managern, gezielt zu lügen? ;)

So merkt außer uns niemand, daß bei solchen Missionen niemals alles 100% läuft.  

tonthomas

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #106 am: 09. September 2008, 07:51:01 »
Äpfel und Birnen in einer Meldung bei Reuters gibt es hier: http://www.reuters.com/article/scienceNews/idUSN0435032520080908

Ich zitiere:

"The environment where Hubble flies, about 350 miles (560 km) above the planet, is more littered with shards of exploded spacecraft and rockets than the area around the International Space Station, which orbits about 210 miles above Earth.
The odds of catastrophic damage from an orbital debris strike are 1 in 185 for the Hubble crew, compared with 1 in 300 for missions to the space station, John Shannon, the shuttle program manager, told reporters.
"It's our biggest risk," he said.
After the 2003 Columbia accident, NASA developed special cameras and a boom so shuttle crews could inspect their ships for damage after reaching orbit. The shuttle Columbia was struck by a piece of falling debris during launch and broke up as it attempted to fly back through the atmosphere for landing, killing all seven crew members on board...."

Es geht um die Wahrscheinlichkeit für einen Debristreffer bei der kommenden Hubblemission, die dabei nicht wie bei einer gewöhnlichen Shuttlemission  bei 1:300 liege, sondern bei 1:185, was lt. Shuttle Programmmanager John Shannon das grösste bisher eingegangene Risiko sei.
Dann spricht Reuters weiter von Columbia, die beim Start von einem Stück Debris getroffen wurde.

Ich frage mich, was man sich denkt, bei der Thematisierung von möglichen Debriseinschlägen im Orbit von vom eigenen Raumfahrzeug selbst beim Start abrechenden "Debris" zu sprechen. Was soll demonstriert werden? Dass Debris gefährlich sein kann?

Worauf beziehen sich die genannten Wahrscheinlichkeiten? Auf den Tod eines Astronauten (z.B. bei perforiertem Raumanzug)? Auf den Totalverlust des Shuttles?

Der Artikel ist m.E. kaum aussagekräftig und tendenziell eher verwirrend bis fehlinformierend (man könnte glatt den Eindruck bekommen, das Columbia Unglück wurde durch höhere Gewalt ausgelöst, weil das Shuttle leider durch ein Stück Weltraumschrott getroffen wurde).

Gruß  Thomas
« Letzte Änderung: 09. September 2008, 07:52:53 von tonthomas »

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Online roger50

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #107 am: 09. September 2008, 21:41:07 »
N'abend,

Es wird immer gefährlicher: laut SPON hier http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,577198,00.html gilt sogar:
"Die Nasa taxiert das Risiko eines Totalverlusts des Shuttles auf eins zu 60."

ogottogottogottogott.....  ::)

Ansonsten: kein Kommentar !  >:(

Gruß
roger50

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Online Schillrich

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #108 am: 09. September 2008, 21:43:35 »
Vielleicht betreibt da ja jemand Milchmädchenstatistik:

ca. 120 Missionen bisher
2 Ausfälle


ergo: 2/120 = 1/60
« Letzte Änderung: 09. September 2008, 21:43:48 von Schillrich »
\\   //    Grüße
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skydive

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #109 am: 17. September 2008, 17:09:08 »
Ich bin jemand, der nebst der Raumfahrt noch zahlreiche andere Interessen hat, wie:


-Physik und Wissenschaft allgemein

-Tauchen

-Fallschirmspringen


Und ich kann Euch sagen: Das Niveau der Berichterstattung ist tatsächlich flächendeckend Grottenschlecht.

Vielen Berichten kann man auch entnehmen, dass nicht wenige Journalisten entweder gänzlich merkbefreit sind, oder aber an ihnen Fakten vorbeigegangen sind, die seit Jahr und Tag auf uns alle einprasseln.


Ob es jetzt so ein großer Schnitzer ist vom "Sonnensegel" zu sprechen - mein Gott, das Teil ist ja schon fast allgemeiner Sprachgebrauch.

Aber schlimm sind die wirklich groben Fehler, in denen katastrophale Fehlinformationen verbreitet werden, bei denen schon beim Lesen im Zusammenhang klar wird: So kann das nicht stimmen. Schlimm auch, wenn Meinung gemacht wird (keine Meldung über das Space Shuttle ohne das Wort "Altersschwach").

Wie hier jemand richtig schrieb, fehlen oftmals auch grundlegenste naturwissenschaftliche Kenntnisse und Denkweisen.
Es ist erschreckend, wie wenig da selbstständig gedacht wird und fehlende Plausibilität der eigenen Berichterstattung (da ist dann der Mond auch schon mal nur 1000 km von der Erde entfernt und eine Raumstation im Vakuum rostet) katastrophalstem Ausmaßes nicht auffallen.

Dann werden zusätzlich sinnliche Erfahrungswerte versucht in die komplexesten Abläufe zu übertragen (Raumsonde kam ins Trudeln)
oder es gibt dann die Fälle, in denen ewig wiedergekäute Standardfalschmeldungen verarbeitet werden weil der Herr Journalist (ein Berufsstand der so vermessen ist zu glauben, er könne sich wirklich in jedes Thema reinarbeiten) sich das eben gerade so vorgestelt hat.

Mal ein Beispiel vom Fallschirmspringen:

Geschieht in diesem Sport ein Unfall, ist fast immer folgende Formulierung zu lesen:

"Aus noch ungeklärter Ursache öffnete sich der Fallschirm nicht".

Tatsächlich ist es so, dass heutzutage praktisch kein Fallschirmspringer mehr deswegen vernunfallt.
An Nr. 1 der Haupttodesursache stehen Fehler bei der Landung (zu steile Kurven in Bodennähe).

Aber für den Journalisten ist klar: Tod beim Fallschirmspringen = Fallschirm nicht geöffnet. Da scheint dann keiner weiter zu recherchieren.

So ist auch die nicht tod zu kriegende Urban Legend immer mal wieder in den Medien die da besagt: "Fallschirm öffnete sich nicht - Springer überlebt wie durch ein Wunder".

In der Tat hat noch nie jemand den ungebremsten Sturz bei Tempo 200 überlebt. Immer (!), und damit meine ich wirklich ausnahmslos, bretterten die in den Medien verwursteten Opfer an teilgeöffneten Schirmen, meinetwegen mit Tempo 30 oder 40 gen Boden.
Bei Tempo 200 kann einen nichts mehr retten außer einem geöffneten Schirm.
Kein Gülletümpel und auch kein Brombeerstrauch.


Aber naja, diese ganze Schluderei gibt es dann natürlich auch beim Thema Raumfahrt (was ja auch irgendwo artverwandt ist - der Grund, warum ich diesen Sport betreibe, aber das nur am Rande).

Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #110 am: 17. September 2008, 17:33:51 »
Ich stimme mit dir überein, dass viel Quatsch erzählt wird, damit die Story für den Zuschauer einfach und griffig (und auch interessant) wird. Das ist für viele der Einstieg in die Weltraumfahrt und schafft Interesse und ist so schlussendlich nicht schlecht.
Jeder der sich bislang mit dem Thema nicht beschäftigt hat würde abschalten, wenn er mit Details überfrachtet wird, die zwar alles richtig darstellen, aber (für ihn) langweilig sind.

Übrigens:

Zitat
... und eine Raumstation im Vakuum rostet...

Die ISS rostet tatsächlich in der Restatmosphäre!!

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3785.msg59680#msg59680
« Letzte Änderung: 17. September 2008, 17:38:11 von Starboard »

tonthomas

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #111 am: 01. Oktober 2008, 19:53:33 »
Ach, herje,

das Feature "Der ewige Wettlauf ins All" auf BR 2 Radio vorhin war imho eher eine Desinformationssendung.

Ich meine das:
IQ - Wissenschaft und Forschung - Feature
Mittwoch, 1. Oktober 2008, 18:05-18:30 Uhr, Bayern 2
Autor: Stephan Geier
Redaktion: Jeanne Turczynski
Wissenschaft und Bildung/Wissenschaft

Meiner Meinung nach am Ärgerlichsten: Das Feature enthielt bezüglich der Challenger-Katastrophe wieder die übliche, verniedlichende Darstellung der Ursachen des Unfalls. Zentraler Auslöser der Katastrophe war ja ein multibles, wiederholtes Managementversagen bei der Nasa, nicht ein nicht erkanntes technisches Problem - das war ja bekannt.
Lt. BR 2 Radio war Unfallursache das Versagen eines winzigen Dichtungsrings. Dachte der Autor an eine Wasserhahndichtung ? Der Dichtungsring läuft quasi einmal um den Booster mit etwa 3 Meter und 70 Zentimeter Durchmesser herum. Der Ring ist also deutlich über 11 Meter lang.

Dass der Dichtungsring bei den Temperaturen, die am Starttag herrschten, nicht funktionieren würde, war wahrscheinlich und wurde von zahlreichen Personen für möglich gehalten. In der damals vorliegenden Konstruktion konnte der Dichtungsring unter den damals herrschenden Bedingungen gar nicht funktionieren.

Heute könnte man durchaus einmal beginnen, auch der breiten Öffentlichkeit die historisch verbrieften Tatsachen zu berichten.

Und man könnte heute endlich davon ablassen, wiederholt auch für heute einen Wettlauf ins All zu unterstellen..

Gruß   Thomas
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2008, 19:54:02 von tonthomas »

Stephan1701

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #112 am: 08. Oktober 2008, 20:13:56 »
Hier kann ich auch etwas zu beitragen:
Zum 50 Jährigem der NASA veröffentlichte unsere hier ansässige Zeitung einen Artikel:
Schön und gut, von der Meinung die da geäußert wurde, möchte ich mal absehen, allerdings waren auch Bilder abgedruckt.
Unter anderem das uns wohl bekannte von Buzz Aldrin auf der Mondoberfläche fotografiert von Neil Armstrong mit dem Landemodul in seinem Visier.
(https://images.raumfahrer.net/up019950.jpg)
Und da drunter die Zeile: "Größter Erfolg: Mit Neil Armstrong betrat 1969 erstmals ein Mensch den Mond"

Und wenn so etwas passiert, ist das nicht Unwissenheit sondern Schlamperei!  >:(

Da ist es ja nicht mehr verwunderlich, dass die Raumfahrt ein anderes Bild in der Öffentlichkeit bekommt.

*

Online Schillrich

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #113 am: 08. Oktober 2008, 20:40:46 »
Hallo Stephan.

Dass Bildunterschrift und Bild im Detail vielleicht nicht 100%ig übereinstimmen, ist doch nicht schlimm. Der Untertitel sagt nur etwas zum allgemeinen Erfolg von Apollo 11. Es ist immerhin ein Bild der richtigen Mission. Wer weiß schon wer welchen Astronauten abgebildet hat? Wieso soll dadurch ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit entstehen?

(oder ich entdecke den Fehler nicht, den du meinst)
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2008, 20:43:07 von Schillrich »
\\   //    Grüße
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Stephan1701

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #114 am: 08. Oktober 2008, 20:52:44 »
Hallo Schillrich,
ich habe mich wie mir auffällt wirklich ein wenig komisch ausgedrückt.
Das mit dem Bild in der Öffentlichkeit war auf das gesamte Thema bezogen.

Das Skurrile bei der Bildunterschrift ist, dass die selbe auf der Internetseite "richtig" betitelt ist.
Wie auch immer, vielleicht sticht es mir nur ins Auge, weil mir der Artikel selber nicht gefiel.

Ansonsten hattets du Recht, danke für den Hinweis :)

*

Offline -eumel-

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #115 am: 21. Oktober 2008, 15:08:32 »
Der Deutschlandfunk Artikel "Ein Trojanisches Pferd für den Mars" vom Autor Guido Meyer ist falsch.

Für den von der NASA geplanten Marsflug sind weder vorzeitliche Eroberungstricks, noch überdimensionalen Montagehallen mit Folienverkleidung erforderlich.

Für den Zusammenbau der Komponenten im LEO (Low Earth Orbit) ist eine europäische Beteiligung weder erwünscht, noch erforderlich.
Dazu werden die wenigen, fertigen Komponenten einfach zusammengedockt. (So ähnlich, wie schon 1969 die Apollo 11 Kommandokapsel an die Mondlandefähre andockte.)

Dafür braucht man weder eine Montagehalle, noch Wohn- und Aufenthaltsmodule für Arbeiter, noch künstliches Licht.

Für die im Artikel beschriebene Orbital Assembly Facility For Complex Missions der englischen Firma Reaction Engines Ltd gibt es weder Bedarf, noch einen Finanzierungsplan.

Siehe auch  >hier<.
« Letzte Änderung: 21. Oktober 2008, 15:46:00 von -eumel- »

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Offline -eumel-

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #116 am: 07. Dezember 2008, 14:52:05 »
Heute gibt´s ein falsches Bild bei der russischen Nachrichtenagentur 'Ria Novosti': http://de.rian.ru/science/20081207/118734735.html

In einem Bericht zum Missionsende des Raumfrachters Progress M-65 suchte der Redakteur offenbar nach einem illustrierenden Foto.
Weil es vom Absturz über dem Pazifik kein Foto gibt, mußte er sich anders behelfen. Er nahm ein Bild einer russischen Rakete und montierte sie kopfüber auf ein Bild des Pazifik.

Das zeigt mal wieder, daß Autoren von Newsmeldungung oft nicht wissen, worüber sie eigentlich berichten.
Das wird durch eine weitere Meldung mit einem anderen, aber ebenso falschen Bild bestätigt: http://de.rian.ru/science/20081207/118734132.html

Stephan1701

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #117 am: 07. Dezember 2008, 18:43:26 »
Oh man, das ist schon heftig.
Man muss schon sagen, dass in vielen Zeitungen oft auf Fotomontagen zurückgegriffen wird, um z.B. ein "passendes" Aufmacher-Bild zu haben.
Aber sowas wie das hier ist schon ein Härtefall  :D ;D

Matthias1

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #118 am: 07. Dezember 2008, 22:14:30 »
Genial. Eine Rakete ein Bild vom Pazifk und dann noch alles zusammen modellieren ... ;D ;D


Das zeugt aber leider auch mal wieder von der technischen Inkompetenz mancher Redakteure.
« Letzte Änderung: 07. Dezember 2008, 22:16:14 von Matthias1 »

magic_laser

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #119 am: 08. Dezember 2008, 09:22:56 »
Nah immerhin hat er eine russiches modell gewählt
peinlich wäre ein Amerikaniches gewesen!

Staufi

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #120 am: 08. Dezember 2008, 20:33:14 »
Jo gestern hab ich wie immer die Simpsons geguckt und danach kommt ja immer Galileo wo ich normalerweise immer sofort umschalte. Am anfangen von Galileo kommt ja immer dieses Thema "Wissen in 100 sekunden" und das Thema war diesmal der Mond also hab ichs mir mal angeschaut. und wie immer wenn ich was von Galileo sehe werden entweder gerade die sinnlosesten eperimente gemacht oder falsches Wissen verbreitet. so wie gestern auch.

Dort ist dann der Satz gefallen: " Die Astronauten haben den Planeten erforscht"

Ja was ist es den nun? Ein Mond oder ein Planet???

Und sowas kommt von einer sogenannten "Wissenssendung"

Da heißt es ja immer das man von zu viel Fernsehen verblödelt. Kein Wunder wenn man so ein schrott wie Galileo guckt.

mfg Staufi
« Letzte Änderung: 08. Dezember 2008, 20:34:20 von Staufi »

Ricardo

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #121 am: 04. Februar 2009, 10:30:14 »
Wer hat den das Cover von diesem Buch gestaltet.
Das ATV dockt Axial an Node2 an.Freie Kunst oder was?
http://www.amazon.de/Space-2009-Aktuelles-Raumfahrtjahrbuch-Chronik/dp/3000259112?ie=UTF8&s=books&qid=1230057390&sr=8-1

tobi453

  • Gast
Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #122 am: 04. Februar 2009, 11:38:05 »
Das Buch wird vom VFR rausgegeben glaub ich.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2009, 11:38:28 von tobi453 »

Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #123 am: 04. Februar 2009, 11:50:09 »
Ola...

fragt mich nicht wo genau, aber diese Thematik des Dockens haben wir hier mal besprochen... Und gaaaanz entfernt kann ich mich an so ein Szenariobild (roger50 von dir ?!) aus Unterlagen erinnern wo ein ähnliches Andocken gezeigt wird.

Bei dem Szenario ging es ums docken am amerikanischen Teil (jedoch ohne PMA an Node 2) um zum Beispiel auch den Transport von Standard-Racks zu ermöglichen, was beim docken am russischen Teil nicht funktioniert.

Es ging bei der damaligen Diskussion irgendwie um die Dockingadapter beim ATV die extra bei den Russen im Vorfeld eingekauft wurden....

Gruss Mac
What is the future of all mankind?

Schaut mal rein... www.weltraum-visionen.de mit neuer ISS Aufbau-Chronik

*

Offline -eumel-

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Re: Falsche Nachrichten in der Presse
« Antwort #124 am: 04. Februar 2009, 12:27:03 »
Zitat
Wer hat den das Cover von diesem Buch gestaltet.
Das ATV dockt Axial an Node2 an.Freie Kunst oder was?
http://www.amazon.de/Space-2009-Aktuelles-Raumfahrtjahrbuch-Chronik/dp/3000259112?ie=UTF8&s=books&qid=1230057390&sr=8-1



Auf der verlinkten Seite steht schon, vom wem das Buch ist:
Zitat
Space 2009: Aktuelles Raumfahrtjahrbuch des VFR e.V. mit Chronik 2008 (Taschenbuch)
von Stefan Schiessl (Vorwort, Illustrator), Thomas Krieger (Bearbeitung), Eugen Reichl (Autor), Reichl (Autor), Glasl (Autor)
Zitat
Dieses Bild ist von Peter Schramm

Also bei den Autoren bin ich mir ganz sicher, daß die wissen, wo ein ATV dockt.

Nun weiß man nicht, wie alt das Bild ist.
Natürlich gab es mal verschiedene Überlegungen, welcher Docking-Port für das ATV am besten ist - aber das ist schon viele Jahre her!

Für das "Aktuelle Raumfahrtjahrbuch des VFR - 2009" ist das Bild auf jeden Fall falsch!
Und für die im Buch enthaltene Cronik 2008 ist das Bild auch falsch!

Aber mal abgesehen davon, daß das ATV dort nicht docken kann:
Das Bild ist wunderschön! :)
« Letzte Änderung: 04. Februar 2009, 12:38:25 von -eumel- »