Heute nacht auf 3sat (
http://www.3sat.de/programm/?viewlong=viewlong&d=20111101):
0:45 Grenzen der WahrnehmungFilm von Alfred Vendl und Steve Nicholls
Die Jahrtausendwende ist eine magische Grenze - auch für das menschliche Wahrnehmungsvermögen. Zu Beginn des 3. Jahrtausends hat es der Mensch geschafft, den alten Traum der Griechischen Philosophen zu verwirklichen - ein Atom zu "sehen". Auch in die andere Richtung scheint der Blick des Menschen in fast unendliche Weiten zu gehen: Das Hubble-Teleskop erlaubt Einblicke in die entferntesten Galaxien.
Die Dokumentation "Grenzen der Wahrnehmung" lotet die Grenzen des menschlichen Wahrnehmungsvermögens aus - auf einer Zeitreise von den entferntesten Quasaren, Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt, über die Wunder unserer belebten Welt bis in die Tiefe des menschlichen Erbguts und in die Struktur eines Eisenatoms. Eine filmische Forschungsreise vom Mikro- in den Makrokosmos.
1:30 Das Himmelsauge aus JenaFilm von Jörg Pezold
Sie galt als technisches Wunderwerk der 1970er Jahre. Sie konnte erstmals simultane Aufnahmen von sechs Kameras aus großer Höhe in brillanter Qualität liefern. Sie machte aus 350 Kilometern Entfernung Objekte auf der Erde sichtbar, die nur zehn Meter groß waren: Die "MKF-6", die Multispektralkamera aus dem VEB Carl Zeiss Jena, war ein Meilenstein auf dem Weg der Fernerkundung. 1975 wurde sie durch Dr. Achim Zickler und rund 600 Kollegen entwickelt. Nach Tests in Flugzeugen wurde die "MKF-6" 1976 an Bord der "Sojus"-Kapsel, ab 1978 in der "Saljut"-Station eingesetzt und später in der Raumstation "MIR" von Sigmund Jähn bedient. Die Kamera diente neben militärischen auch zivilen Zwecken, so der Suche nach Bodenschätzen, der Beurteilung land- und forstwirtschaftlicher Kulturen und Flächen, der Kartografierung, der Beurteilung von Wasser- und Bodenqualität sowie der Umwelt- und Wetterforschung.
Der Film "Das Himmelsauge aus Jena" erzählt eine Episode deutscher Technologiegeschichte.
2:00 Sternenkuppel oder ShowkugelPlanetarien im Digitalzeitalter
Film von Wolfram Klieme
1922 ließ Walther Bauersfeld (1879 - 1959), Geschäftsführer bei Carl Zeiss, "eine Vorrichtung zum Projizieren von Gestirnen" patentieren. Sein Vorbild: der Gottorfer Globus. Mitte des 17. Jahrhunderts hatte Kurfürst Friedrich III. von Schleswig-Holstein eine begehbare Kugel mit Sternbildern ausmalen lassen. Das Revolutionäre daran: Die Betrachter schauten von innen hinauf zum künstlichen Firmament, wie ein Sterngucker in einer klaren Nacht. Bauersfeld projizierte nun aus der Raummitte, über eine kompliziert berechnete Optik, Lichtpunkte auf eine dunkle Kuppelwand. Das Prinzip ging als "Wunder von Jena" in die Planetariumsgeschichte ein, das klassische Projektions-Planetarium begann seinen Siegeszug um die Welt. Später erweiterten Diaprojektoren und Videobeamer das Spektrum immens. Das Digitalzeitalter bietet nun erneut ungeahnte Möglichkeiten.
Der Film "Sternenkuppel oder Showkugel" nimmt diesen Umbruch ins Visier und fragt, ob das Planetarium astronomische Bildungseinrichtung bleibt oder zum Eventpalast mutiert.
2:45 Credo: Gott und WeltallDie Forschung der Vatikanischen Sternwarte
Film von Juri Köster
Noch vor Galileo Galilei (1564 - 1642) begann der Vatikan im 16. Jahrhundert, den Himmel zu erforschen. Seitdem richten Jesuiten ihre Fernrohre auf die Sterne - erst von Rom, dann vom Sommersitz des Papstes in Castel Gandolfo und schließlich von Arizona aus. Heute betreiben sie auf einem Berg mitten in der Wüste ein modernes Hochleistungsteleskop. Astronomen untersuchen dort mit streng wissenschaftlichen Mitteln rätselhafte Himmelsphänomene wie zum Beispiel "Das Auge Gottes", eine Galaxie nicht weit von unserer Milchstraße entfernt.
Der Film "Gott und Weltall" stellt die Forschung der Vatikanischen Sternwarte vor und fragt, ob es überhaupt legitim ist, Erkenntnisse der Wissenschaft wie die der Astrophysik mit Fragen des Glaubens zu verbinden.
3:30 Blick ins WeltallFilm von Harald Brenner
Oft sind interessante Himmelskörper Lichtjahre von der Erde entfernt - zu weit weg für das menschliche Auge. Beim trickreichen Blick ins Weltall mit großen Teleskopen und Satelliten erlebt man ein spannendes Schauspiel: Da explodieren Sterne, neue werden geboren, schwarze Löcher verschlingen alles, was ihrem gierigen Schlund zu nahe kommt. Und aus all dem kann man etwas über die eigene Herkunft lernen.
Der Film erlaubt einen "Blick ins Weltall".