THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle

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Mark_Spacy

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THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« am: 20. September 2007, 20:18:32 »
Hallo!

Ich befinde mich auf der Zielgeraden zu einem 550-Seiten-Thriller, der u.a. die Entführung des Space Shuttle ATLANTIS zum Inhalt hat, hoffe das ich das Teil an einen Verlag verkauft bekomme. Wen es interessiert: Unter pier86.com stehen einige Kapitel als Leseprobe (allerdings solche, die gerade nicht am KSC spielen).

Ich habe das Lyndon B. Johnson Space Center in Houston und natürlich auch das Kenndy Space Center in Cape Canaveral besucht, zwecks Recherche und weil es einfach geil ist. Neben einigen anderen schönen Dingen :) ist mir der letzte Start der Columbia live vor Ort noch in bester Erinnerung. Wow!

Entweder wollte oder konnte man mir aber vor Ort nicht sagen, welche Notfallpläne bestehen, falls die Startrampe von Terroristen eingenommen wird (aus der Luft, durch Fallschirmspringer, die mit entsprechender HAHO-Technik (High Altitude High Openig) aus großer Höhe lange Distanzen in der Luft zurücklegen können).

Deshalb eine Frage an die Technik-Freaks, intimen Kenner der Szene und vielleicht sogar aktive/ehemalige Astronauten, die anonym Antwort geben können:

Wer befindet sich im T-20 Hold bzw. den nachfolgenden noch in der Nähe der Rampe und wie sieht es ggf. mit der Bewaffnung aus? Mein Roman ist phantastische Literatur, trotzdem nicht totale Science Fiction. Er vermischt Realität und Fiktion zu einem spannenden Gesamtbild. Ein Thriller eben. Ich habe ihn im Zeitraum des 50jährigen Bestehens der NASA angesiedelt.

Würde mich über eine Antwort sehr freuen.

Beste Grüße

Andy, 40
Kreativer/Filmemacher/und hoffentlich bald Best-Seller-Autor :)

jok

  • Gast
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #1 am: 20. September 2007, 22:00:29 »
Hallo,

Das Problem sollten nicht die Leute in der nähe der Rampe sein,mal angenommen du kommst in den Shuttle rein ;) ;) du bekommst ihn keinen Milimeter bewegt ;) ;) dazu müßtest du den Firing Room am KSC noch einnehmen der den Countdown leitet und das Flugkontrollzentrum Houston auch ,das gleichzeitig dazu arbeitet und kurz nach dem abheben übenimmt.... ;) :)

..also soooo einfach ist die Sache nicht ;)..aber als Science Fiction an die Realität angelehnt geht es... ;)

gruß jok

Speedator

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Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #2 am: 20. September 2007, 22:43:51 »
Das klingt für mich schon sehr abstrakt. Erstens scheint mir das ein lukratives Thema für Terroristen. Zweitens bin ich gespannt, wie das ganze Shuttle verschwinden soll(auf der Boeing? Senn einen Raketenstart wird's wohl weniger geben, denn da haben die Terroristen ja keine Chance groß was zu kontrollieren und evtl. werden sie dann einfach hochgejagt) und dann unbehelligt  stehen. Klingt schon sehr nach Fantasie. Darum würde ich mich auch nicht so sehr mit realen Plänen aufhalten. Wäre aber gespannt wie du das gelöst hast, dass es nicht zu sehr ins abstruse abrutscht. Bin also gespannt auf neue Auszüge, dein Buch in der Bücherei oder ein openbook, solltest du es doch nicht loswerden.

Im übrigen: kommt das nicht eigentlich in Fragen und Antwort oder so?

*

Offline -eumel-

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Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #3 am: 21. September 2007, 01:52:35 »
Hallo Mark_Spacy, willkommen im Forum! :)
Ich hoffe, Du willst hier nicht nur Dein Buch verkaufen. ;)

Ich mag Science Fiction.
Allerdings hilft es mir sehr, wenn die Storry möglichst kräftige Bezüge zur Realität hat.
Wenn die Geschichte nicht vorstellbar ist, verliere ich schnell das Interesse.

Der Leser weiss schon, daß der Luftraum der USA seit dem 11.September stärker überwacht wird. Über Florida schon seit der Kuba-Krise besonders - die Airforce ist dort gut bestückt.

Richtig ist, daß sich kurz vor dem Start keiner mehr an der Startrampe aufhält, erst recht keiner, der Terroristen aufhalten könnte.
Allerdings klaut man ein Shuttle nicht, wie ein Auto:
Zündung an und los geht die wilde Fahrt.

Wie Du in unseren Shuttle-Treads zu den vorherigen Flügen lesen kannst, ist der Countdown sehr umfangreich und kann nicht vom Orbiter aus gesteuert werden.
Das geht nicht ohne das Team im Firing-Room des Startkontrollcenters (LCC).
Dort dürften sich allerdings zu dieser Zeit recht viele Leute aufhalten.

Im übrigen verfügen Raketen über eine Selbstzerstörung, die über Funk ausgelöst werden kann, wenn etwa die Rakete vom Kurs abkommt, oder nicht steuerbar ist und somit zur Gefahr wird.
Somit ist ein Shuttle vielleicht sehr aufwendig einnehmbar, aber sicher nicht zu entführen.

Aber gut, solche technischen Details kennen nur sehr wenige Leute.
Das sollte also die Geschichte nicht behindern - wenn sie sonst gut ist... :)
« Letzte Änderung: 21. September 2007, 01:54:32 von -eumel- »

Speedator

  • Gast
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #4 am: 21. September 2007, 02:53:26 »
Ich denke schon, dass das 90% der Leute einschätzen können, dass das so eher nicht möglich ist. Da muss man sich nicht groß mit Raumfahrt auskennen. Vielleicht wird das "Shuttle" während eines Transportes geklaut oder so. Was man damit dann wohl will ^^. Und die ISS sprengen, hehe. Ob die dafür 50 Mrd. bezahlen würden... Klingt mir ein wenig nach Austin Powers und Dr. Evil. Sehr "abstrakt". Ich denke mal Mark_Spacy wird das auch wissen und das anders aufziehen, dass das mehr Sinn macht als unsere Ideen. Wie schon gesagt: ich bin gespannt.

Mark_Spacy

  • Gast
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #5 am: 21. September 2007, 06:31:08 »
Moin Moin und herzlichen Dank für die Antworten!

Der Roman berücksichtigt die Einnahme des MCC in Houston, der dortige Flugdirektor und sein Team sind Geiseln. Das Gebäude wurde durch etwas 50 schwerbewaffnete Terroristen eingenommen, es hat einige Tote an den Sicherheitskontrollen gegeben, logisch. Die Terroristen drohen damit, dass MCC in die Luft zu jagen, sollte die Atlantis evakuiert werden. Ziel der Terroristen ist also, dass die Atlantis startet!
Im Firing Room im Kennedy Space Center, wo man den Start am liebsten sofort abrechen möchte, wird die Kommunikation nach Houston auf Anweisung des amerikanischen Präsidenten aufrecht erhalten, aus Angst die Terroristen könnten ihre Drohung wahrmachen und Geiseln töten bzw. per Fernzündung vom MCC das Shuttle sprengen. Hintergrund: Im Shuttle sitzt die Tochter des amerikanischen Präsidenten, als Astronautin. Sie ist das eigentliche Druckmittel der Terroristen. Es kommt zum GO-NO-GO.
Ein weiteres dreiköpfiges Terroristen-Team nähert sich der Startrampe, aus großer Höhe (20.000 Meter) und in speziellen HAHO-Anzügen. Und zwar aus weiter Entfernung zur Atlantikküste (ca. 60 km Freiflug, nach Ausstieg aus einer alten Lockheed U-2. (würde an dieser Stelle zu weit führen, wie die Terroristen an diese Maschine gelangen konnten, es gibt aber eine realistische und amüsante Geschichte dazu im Roman)). Bin selber Fallschirm gesprungen und weiß, dass diese Distanz mit der richtigen Ausrüstung zu schaffen ist, es gibt da bekanntermaßen auch diverse Längenrekorde.
Küstenwache, Luftraumüberwachung durch Airforce, NORAD etc. ist alles berücksichtigt im Buch.
Die Terroristen landen schließlich auf der Startrampe. Das Teil ist 81 Meter hoch, sie müssen also einige Höhenmeter nach unten zum Verbindungsarm zur Luke zurücklegen, wo das WhiteRoom-Team längst weg ist, ist mir auch alles klar. Mir ist auch die Problematik mit der Druckdichte und der Kabinentür klar. Ebenso ist mir klar, dass man da nicht mal ebenso einstiegt und losfliegt, sondern dass die Start- und Flugkontolle massgeblich ist.
Mir geht es nur um folgendes: Wer ist in der letzten Stunde vor dem Start in nächster Nähe zum Shuttle, und zwar bewaffnet? M.E. niemand, was ein echtes Manko in der Realität aber ein Glücksfall für die Story ist. Dementsprechend habe ich schon vorgesorgt und ein paar Navy-Seals in den Atlantik-Strand eingebuddelt, die den Einstieg der Terroristen in das Shuttle noch in letzter Sekunde verhindern könnten. Aber selbst ein Feuerwechsel vor einer Zwei-Millionen-Liter-Bombe dürfte riskant werden.
Der Roman hat viel mit Politik, Intrigen, technischem Firlefanz und Sicherheitslücken zu tun. Unter der Annahme, dass MCC ist in der Gewalt der Terroristen und unter der Annahme, ein weiteres Team nähert sich aus der Luft vom Atlantik her, wird hier mit der Möglichkeit gespielt, das Shuttle wäre einzunehmen. Die Terroristen wollen und können es übrigens nicht selber fliegen. Das soll die Pilotin, pikanterweise die Tochter des amerikanischen Präsidenten, übernehmen.
Zum besseren Verständnis, wie der Lesestil ist und wie weit sich Fiktion und Wirklichkeit vermischen, hier nur ein kleiner Auszug (noch nicht durch den Lektor überprüft), unmittelbar bevor das teroristische Luftlandeteam vermeintlich abgeschossen wird:

Würde mich freuen, wenn wirklich jemand weiß, wie die Sicherheitsmaßnahmen in unmittelbarer Nähe der Startrampe aussehen.

Beste Grüße

Andy



Kapitel 63

24.04.2009, 19.45 Uhr
Über dem Atlantik

Die Lockheed Martin F-22 Raptor raste mit anderthalbfacher Schallgeschwindigkeit in einem steilen Winkel der oberen Atmosphäre entgegen und drückte ihren Piloten, Peter „Chuck“ Norris mit sieben G in den Sitz. Der derzeit modernste und zugleich auch teuerste Luftüberlegenheitsjäger der US-Luftwaffe löste seit 2005 nach und nach die bis dahin erfolgreich operierende F-15 Eagle ab, deren Flugeigenschaften nicht mehr dem neusten Stand der Technik entsprachen. Mit seinen Supercruise-Fähigkeiten, Tarneigenschaften und der neuesten Avionik an Bord war die Raptor derzeit das Maß aller Dinge, wenn es um Angriffe auf feindliche Ziele und Flugzeuge ging. Die in unterschiedlichen Grautönen lackierte Maschine gehörte zur Air National Guard und war auf der Tyndall AFB, einem Stützpunkt in der Nähe von Panama City in Florida stationiert.
Norris schaltete den Nachbrenner ein, woraufhin die beiden Turbofantriebwerke vom Typ Pratt & Whitney F119-100 laut aufheulten und einen Schub entwickelten, als ob der muskulöse Arm eines riesengroßen Gewichthebers den fehlenden Druck auf den letzten Zentimetern zum Weltrekord ausüben würde. Die Geschwindigkeit der Raptor lag nun bei Mach 2.2., was 2235 Stundenkilometern über Grund entsprach. Ohne den speziellen Druckanzug wäre Norris wahrscheinlich längst bewusstlos, jetzt kontrollierte er mit einer speziellen Atemtechnik seinen Kreislauf und konzentrierte sich voll und ganz auf die Instrumente, die das Ziel in einhundert Kilometern Entfernung errechnet hatten. Ein Blick auf den Höhenanzeiger verriet dem Piloten, dass er bereits die Dienstgipfelhöhe von 16.700 Metern überschritten hatte, und er in der dünnen Luft noch immer weiter stieg. Kurzentschlossen legte er die beiden Evelons, eine Kombination aus Höhen- und Querruder, in einen geeigneten Anstellwinkel und ging fast augenblicklich in eine waagerechte Fluglage über.
Captain Norris, der seinen Spitznamen wegen seiner Vorliebe für die kompromisslosen Spielfilme des berühmt-berüchtigten Missing in Action Darstellers Chuck Norris trug, musste bei jedem seiner Einsätze darüber schmunzeln, wie die Kritiker des Raptors, die dem Flugzeug in Zeiten asymmetrischer Kriegsführung seinen Sinn absprachen, wohl reagieren würden, wenn sie einmal seine Vorteile in realen Einsatzbedingungen erleben könnten. Er liebte seine Rap, wie er den Jäger fast liebevoll nannte, und konnte sich nicht erinnern, jemals eine bessere Maschine geflogen zu haben. Das einzige Manko der Raptor war seine geringe Waffenlast, die der Stealth-Technologie Tribut zollen musste. Norris war sich aber sicher, dass eine von sechs mitgeführten Sidewinder-Raketen ausreichen würde, um das nun in Schussposition kommende Ziel auszuschalten.
Weit oberhalb der Wolkendecke, wo die heraufziehende Nacht vom fahlen Schein des Mondlichts erhellt wurde, sah er bereits in einer 9-Uhr-Position unterhalb seiner linken Tragfläche die anderen Jäger, allesamt generalüberholte Harrier vom Flugzeugträger USS IWO JIMA, die es nicht auf die gleiche Höhe schafften wie er selber. Konzentriert suchte er den Horizont nach der feindlichen Maschine ab, konnte aber die nachtschwarze U-2, die ihn über NORAD angekündigt war, nicht erkennen. Norris aktivierte sicherheitshalber die Revolverkanone vom Typ M61 Vulcan, bevor er den leistungsstarken Supercomputer mit den Zielkoordinaten des gegnerischen Objekts programmierte. In Bruchteilen von Sekunden signalisierte ein eindringliches Geräusch und ein akustisches Blinkfeld auf seinem Cockpit-Display die Zielerfassung.
Mit einer Mischung aus professioneller Sachlichkeit und innerer Genugtuung lächelte er zufrieden unter seiner Sauerstoffmaske. Nur noch ein Knopfdruck trennte ihn von der erfolgreichen Beendigung seines Auftrags. Er verschwendete nicht einen einzigen Gedanken daran, wer wohl der fremde Pilot in der  Lockheed U-2 war und welche Absichten ihn dazu bewegt hatten, in den Luftraum vor Cape Canaveral einzudringen, wo der Countdown für das Space Shuttle ATLANTIS in Kürze ablief. Mit emotionsloser Stimme meldete er sich über Funk bei seinem Stützpunktkommandanten auf der Tyndall Air Force Base, der wiederum direkt mit der NORAD Zentrale in Verbindung stand, die dann ihrerseits den Präsidenten der Vereinigten Staaten im Situation Room des Weißen Hauses mit den aktuellen Geschehnissen über eine geheime Satellitenleitung auf dem neuesten Stand hielt. Zeitgleich war ein in der Nähe operierendes AWACS-Aufklärungsflugzeug auf der gleichen Funkfrequenz, um als fliegender Leitstand den aktuellen Status Quo an die Jäger und Aufklärer der Zweiten Atlantikflotte weiterzugeben. Wie ein Schweizer Uhrwerk griffen alle Räder ineinander, um die Befehlskette transparent zu halten und in Real-Time dem operierenden Flugzeugträgerverband mitzuteilen, was sich in diesen Sekunden fast zwanzig Kilometer über dem Grunde des Atlantischen Ozeans und knapp sechzig Kilometer vor Cape Canaveral, abspielte.
„Habe Ziel erfasst. Ziel fliegt ohne Kursänderung und mit maximaler Geschwindigkeit auf die Küste zu. Errechnete Flugdaten ergeben Ankunft in sechs Minuten, Flugdaten entsprechen Position der NASA-Abschussrampe 39-A. Bin gefechtsbereit und erbitte Erlaub für Abschuss.“
Zur Kontrolle wurden die genauen Zielkoordinaten, die Entfernung zwischen der Raptor und der U-2, sowie die Positionen der Harrier-Staffel ein letztes Mal abgeglichen. Dann kam der Befehl des Stützpunktkommandanten.
„Erlaubnis zum Abschuss erteilt. Feuereröffnung nach eigenem Ermessen. Pusten Sie das Schwein vom Himmel. Viel Glück.“
Norris atmete einmal tief ein und regelte die Triebwerksleistung so, dass er bis auf zehn Kilometer Entfernung hinter das Heck der nun vorausfliegenden U-2 aufschloss, knapp eintausend Meter niedriger als der Feind. Nur anhand der blinkenden Positionslichter, die sich als einziger Bezugspunkt vor dem nachtschwarzen Himmel auftaten, konnte er die Konturen der gegnerischen Maschine erahnen. Mit seinem Spezialhandschuh ertastete er den Feuerknopf und legte den Daumen über die rote Plastikoberfläche. Dann drückte er ab.
„Hasta la Vista, Baby!“
Auf jeder Seite der Tragflächen lösten sich unmittelbar darauf die drei Meter langen Luft-Luft-Raketen und zündeten den einstufigen Feststoffantrieb. Mit einer Geschwindigkeit von Mach 1.7 rasten die jeweils 40.000 Dollar teuren Sidewinder mit dem wärmesuchenden Infrarotdetektor direkt auf das Triebwerk der alten Lockheed U-2. Norris wunderte sich noch, warum die U-2 kein Ausweichmanöver unternahm, da der fremde Pilot ihn schon längst auf dem Radar erkannt haben musste, als kaum fünf Sekunden nach dem Abschuss der Raketen die feindliche Maschine in einem gigantischen Feuerball explodierte. Dann legte Captain Peter „Chuck“ Norris seine F-22 in eine langgezogene 360° Kurve und beobachtete mit einer Mischung aus Neugierde und Genugtuung, wie die Trümmer der Lockheed als brennende Fackeln dem Atlantik entgegen stürzten. Schließlich bestätigte er über Funk den Abschuss und machte sich auf den Heimweg zu seinem Stützpunkt.

*

Offline Schillrich

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  • 19596
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #6 am: 21. September 2007, 07:02:48 »
Guten Morgen,

ein paar Bemerkungen zum Auszug aus dem Buch:

Zitat
Die Lockheed Martin F-22 Raptor raste mit anderthalbfacher Schallgeschwindigkeit in einem steilen Winkel der oberen Atmosphäre entgegen und drückte ihren Piloten, Peter „Chuck“ Norris mit sieben G in den Sitz.
.
Ein Flugzeug beschleunigt nicht lateral mit 7g, das schaffen die meisten Raketen noch nicht ein mal. Die hohen G-Zahlen entstehen bei Luftkampfmanövern, also engem Kurvenflug. Auch nur dann wird die angedeutete Pressatmung angewandt.

Zitat
Die in unterschiedlichen Grautönen lackierte Maschine gehörte zur Air National Guard und war auf der Tyndall AFB, einem Stützpunkt in der Nähe von Panama City in Florida stationiert.
Das kann so eigentlich nicht stimmern. Die Air National Guard fliegt eigentlich immer die älteren Flugzeugtypen und nie die modernsten. Die F-22 dürften die in absehbarer Zeit nicht bekommen.

Zitat
Ein Blick auf den Höhenanzeiger verriet dem Piloten, dass er bereits die Dienstgipfelhöhe von 16.700 Metern überschritten hatte, und er in der dünnen Luft noch immer weiter stieg. Kurzentschlossen legte er die beiden Evelons, eine Kombination aus Höhen- und Querruder, in einen geeigneten Anstellwinkel und ging fast augenblicklich in eine waagerechte Fluglage über.
Dienstgipfelhöhe bedeutet folgendes: Das Flugzeug kann diese Höhe gerade so mit einer bestimmten Geschwindigkeit im horizontalen aerodynmaischen Flug halten. Jedes Manöver (Kurve, Steigen) führt sofort dazu, dass es absinkt. Auch beschleunigen ist nicht mehr möglich. Wenn ein Flugzeug über seine Dienstgipfelhöhe ballistisch hinausschießt, dann kann es oberhalb auf keinen Fall in eine aerodynamisch kontrollierte Fluglage übergehen. Es fällt also bald wieder runter, wenn seine "Schwung" weg ist.

Zitat
Nur anhand der blinkenden Positionslichter, die sich als einziger Bezugspunkt vor dem nachtschwarzen Himmel auftaten, konnte er die Konturen der gegnerischen Maschine erahnen.
Sollten die Positionslichter nicht eher aus sein ;)?

Zitat
Ein weiteres dreiköpfiges Terroristen-Team nähert sich der Startrampe, aus großer Höhe (20.000 Meter) und in speziellen HAHO-Anzügen. Und zwar aus weiter Entfernung zur Atlantikküste (ca. 60 km Freiflug, nach Ausstieg aus einer alten Lockheed U-2.
Wie viele Leute passen denn in eine U-2? ;)

Natürlich ist es ein Buch und eine frei erfundene Geschichte. Da muss man an einigen Stellen der künstlerischen Freiheit Tribut zollen ;). Der "Normalleser" wird so etwas auch nicht merken.
« Letzte Änderung: 21. September 2007, 07:04:17 von Schillrich »
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Mark_Spacy

  • Gast
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #7 am: 21. September 2007, 08:05:58 »
Moin Moin Schillrich/Daniel!

Danke für die Hinweise.
Wie Du selber anmerkst, sind manche Schilderungen künstlerische Freiheit, schließlich solle es kein erbsenzählendes Sachbuch werden, sondern ein Spannungsroman. Vergessen wir also mal die Lateralkräfte und ob unter den 1.300 Maschinen der National Air Guard, wo alle USAF-Flugzeugtypen, mit Ausnahme der Stealth-Flugzeuge B-2 und F-117, sowie des MH-53 Pave Low Helikopters, des B-1-Bombers und des AC-130 Gunship vertreten sind, nicht irgendwo auch eine F 22 Raptor rumfliegt.
Die Positionslichter müssen natürlich aus sein, vollkommen richtig erkannt. Die U-2 ist - wie von Dir richtig erkannt - natürlich ein Einsitzer, im Roman jedoch modifiziert für zwei weitere Personen (in Auswölbungen am unteren Rumpfbereich).
Dem Durchschnittsleser ist so etwas glaube ich aber wirklich schnuppe.

Besten Dank und beste Grüße
 :)

Andy

Speedator

  • Gast
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #8 am: 21. September 2007, 13:25:32 »
Ich denke auch, wer sowas liest nimmt es sowieso damit dann nicht zu genau.

Aber in der Realität ist das wohl ein weniger wichtiges Manko, dass das ganze nicht so sehr beschützt wird ;)

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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  • 19596
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #9 am: 21. September 2007, 13:39:48 »
Zitat
Dem Durchschnittsleser ist so etwas glaube ich aber wirklich schnuppe.

Zitat
Ich denke auch, wer sowas liest nimmt es sowieso damit dann nicht zu genau.

Eben deswegen lese ich dann solche Bücher nicht. Das soll nichts gegen Dich und Dein Buch sein, Andy/Mark_Spacy. Ich zähle einfach nicht zur Zielgruppe ;). Mir rauben (Detail-)Fehler bei Filmen und Büchern dann den Spaß und ich denke mir: "Ein wenig mehr Recherche wäre gut gewesen und hätte der Geschichte auch nicht geschadet".

Aber wie gesagt: nix für ungut ;)
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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space

  • Gast
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #10 am: 21. September 2007, 16:11:35 »
Also der leseauszug ist eigentlich sehr gut gelungen.
Ich fände nur es wäre doch eine wesentlich einfachere Lösung wenn die crew der atlantis als geisel genommen wird und so ein start des shuttles erpresst wird.

Speedator

  • Gast
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #11 am: 21. September 2007, 19:50:18 »
Na, so pingelig bin ich dann auch nicht. Klar muss da nicht immer alles genau nach realistischen Wegen laufen. Zu große, verbissene Detailtreue macht Bücher dann auch kaputt. Dann lesen sie vielleicht noch ein paar Nerds, die da ihr Spezialgebiet haben, und sonst niemand, weil es so an literarischer Qualität fehlt. Wenn da fiktional ein paar Seals auf dem KSC rum gurken, das ändert nicht viel, wenn das dann doch nicht stimmt. Bei anderen Büchern wird dann aber doch so ziemlich das Allgemeinwissen verkorkst. Ich nenne mal nur "Sakrileg". Fiktionale Bücher, die nur irgendein reales Fixum als literarischen Angelpunkt haben und so gar keine wirkliche Mischung der Welten betreiben, sehe ich da lieber.

Leider denke auch ich, dass dies kein Buch für mich sein wird, weil es dann doch sehr ins Abstrakte geht. Ich wüsste nicht, ob ich dir den Plot abkaufen würde, selbst wenn ich mich politisch und raumfahrerisch nicht wirklich interessieren würde.

Aber damit will ich das Buch in keiner Weise schlecht machen(was sowieso eine Unmöglichkeit wäre, da ich es ja nicht ganz kenne). Ich denke du wirst schon ein Publikum finden, denn Geschmäcker sind verschieden ... und das ist gut so! (der findet für seine Bio bestimmt auch eine Zielgruppe ^^)

tonthomas

  • Gast
Re: THE MISSION --- Roman über Space-Shuttle
« Antwort #12 am: 05. Februar 2008, 18:50:00 »
@mark_spacy

Kennst Du eigentlich "Ignition" ,  Untertitel Kennedy Space Center in Angst ?

Das Werk von Kevin J. Anderson & Doug Beason (vgs, 1997, Köln) beschreibt die Besetzung des Startkontrollzentrums zum Zwecke einer Erpressung. Das Shuttle kommt nicht von der Rampe weg.

Ich finds ziemlich reisserisch und bar einer besonderen literarischen Qualität.

Gruß

Thomas